Aperitif: Gekühlter Champagner
Vorspeise: Ziegenkäse mit Balsamico-Sabayon, dazu karamellisierte Birne mit Walnuss-Pesto
Hauptspeise: Chateaubriand mit Sauce béarnaise, Bratkartoffeln und Bohnen im Speckmantel
Nachspeise: Mascarponecrème mit Whiskey-Kirschragout und Chocolate-Chips
Adrian muss Thomas' Wunschmenü kochen
Die Jury
Ein paar Richter und ein bereits gestern Hin-Gerichteter (gut, das habe ich vor ein paar Wochen schon einmal geschrieben, aber es passt immer wieder) treffen sich zum unlustigen Schlagabtausch in Adrians schönem Haus. Da bleibt kein Auge trocken, manch einer verliert sogar seine gesunde Gesichtsfarbe - und alle bringen gehörig Unordnung in Adrians Bett. Am heftigsten trifft es an diesem Abend die Bratkartoffeln - und das Verhältnis der einzelnen Jury-Mitglieder zu ihnen. Ja, die Welt hat sich schon immer um Bratkartoffeln gedreht!
Adrian hat sich als Köchin des Dinner-Abends die hübsche Sandra zur Seite geholt, denn wie er sich beschreibt, sind seine Eingebungen schon mal völlig spontaner Natur: So hat er nach dem Zuschauen des perfekten Dinners eines Abends einfach und ohne Überlegung eine Bewerbung in sein Smartphone getippt. Meistens bereut er seine übereilten Aktionen. Er wird vielleicht auch diese im nachhinein nicht unter "gute Ideen" ablegen können.
Sandra ist die Frau seines Steuerberaters, was Natalija mal wieder zu ihrer Besten-Liste greifen lässt: Sie hat schließlich den allerbesten Steuerberater. Jetzt möchte ich doch einmal wissen, was ihren Steuerberater so besonders macht.
Sandra und Adrian sind damit beschäftigt, Silberlocke Toms Elsass-Erinnerungen auf die Teller zu bringen, was von vorneherein ein zum Scheitern verurteiltes Unterfangen ist: Tom meckert im Stehen, mäkelt im Liegen und flüstert Monika suggestiv negative Bewertungen über Bratkartoffeln ins Ohr. Das hört die Lehrerin aber zu gerne! Wo gemeckert wird, da lass dich fröhlich nieder. Vermutlich klingen ihr heute beide Ohren, weil ihre Schüler sich über sie die Mäuler zerreißen.
Dann kommt des Dramas erster Akt, die Vorspeise: Die sieht aber im Elsass ganz anders aus, bemängelt Tom mit der weltbesten Böser-Mann-Miene. Und im zweiten Akt segelt das Chateaubriand gar unter einer falschen Flagge! Nein, das kann er unmöglich absegnen. Mit mehr und mehr hochrotem Kopf ereifert sich der Maschinen-Makler und mutiert zu einer doch längst verbotenen HB-Männchen-Werbe-Witzfigur.
Adrian lässt das kalt, doch zur Not wird er schnell zum Telefon greifen können, um den ärztlichen Notdienst anzurufen: Tom scheint kurz vor einem Herzinfarkt zu stehen. Zum Glück kommt es nicht zum äußersten Unglück, denn der Nachtisch enthält die richtige Maßeinheit an Whisky, was Tom erfreut bemerkt.
Adrian beziehungsweise Sandra bekommt dreißig Punkte. Als Siegerin geht Monika aus dieser Woche hervor - und kann ihr Glück kaum fassen. Ich auch nicht.
Sascha landet abgeschlagen auf dem letzten Platz - das ist zwar zuvor schon bekannt, aber ebenso unbegreiflich wie Monikas erster Platz. Doch wie heißt es so schön: Vor Gericht werden Urteile gefällt, Gerechtigkeit herrscht dort nicht.
Guten Morgen, Gruß Biene
Das Dinner mit einem Wunsch-Menü ist an und für sich keine so schlechte Idee. Nur wäre es besser, die Zuschauer würden Menüs einreichen. Vox würde eine Auswahl der Menüs treffen und die am Kochtag dem jeweiligen Kandidaten geben. Er dürfte auch kurz Rücksprache mit dem Menü-Geber halten - aber am Ende müsste der Gewinner mit dem Menü-Geber aus den Zuschauerreihen teilen.
Wieder mal ein Abend des Konjunktivs:
AntwortenLöschenHätte Sandra kochen können, ohne vom tumben Adrian in der Küche behindert zu werden, was wäre das für ein schönes Dinner geworden.
So musste aber dieses 60-jährige Kleinkind abwechselnd motiviert, in den Kochvorgang einbezogen oder rasch vom Schlimmsten abgehalten werden. Durchaus kreativ als Sozialpädagogin, schickte Sandra ihren "Fall" zwischendurch Müll raus bringen und andere Botengänge machen, damit sie den Rest des Menüs auf die Reihe bekam.
Leider wird die gute Seele, genau wie die Metzgersfrau, sich heute wohl bittere Vorwürfe anhören müssen, warum sie denn nicht wussten, dass Chateaubriand ein Rinderfilet und kein Roastbeef sei?
Und die Vorspeise - das war keine Frage von Interpretation - die haben beide gemeinsam versemmelt, wobei ja nur Adrian sich beworben hatte. Dass der überhaupt gar nicht kochen konnte, war schnell klar, aber lesen und selber essen, das sollte doch schon mal statt gefunden haben in seinen 6 gelebten Jahrzehnten. Und allein diese Erfahrungen hätten dem Mann verraten:
Karamellisierte Birnen sind nicht gekocht, sondern mit Zucker und Butterkaramell, einer Spur Salz, gebraten, dazu gibt es keinen Frischkäse, der morgens (!) aus der Ziege gemolken wurde, sondern einen geschmacklich kräftigeren Ziegengorgonzola oder Hartkäse, so eine Käse/Birnenkombination wird der Mann doch in seinem langen Leben schon einmal verputzt haben?
Das Pesto dazu und der Balsamico Sabayon war von Sandra und war gut.
Die Bratkartoffeln zum Hauptgang, allein das sinnlose Gelaber darüber, derweil man fassungslos betrachten musste, wie Pellkartoffeln betascht wurden um anschließend im Backofen und dann noch einmal in der Pfanne zu dörren - was sollte das darstellen?
Die eigentlich schöne Bernaise war durch zu viele Köche Pudding geworden, Adrian musste ja für das Drehteam immer mal wieder die Griffel an den Schneebesen halten...und die Speckbohnen sahen genauso verdorben aus, wie die meisten unfähigen Köche sie servieren: Schwarzbraun wie die Haselnuss.
Während Heino in mir sang, wälzte sich das Proletenpaar des Abends angetrunken in den Plumeaums des Hausherrn: Der Kerl schrie unentwegt und laut, die Tante daneben konnte sich nicht mehr so recht artikulieren, aber für hämisch-lachende Bestätigung reichte es allemal.
Würde Form und Gesicht zu verlieren geht scheinbar ganz schnell und für 3000,- Euro und ein wenig Vorabend TV-Präsenz ist scheinbar so mancher Mensch bereit, das alles aufzugeben.
Auch bei Tisch beherrschte das krakeelende Paar dann die Unterhaltung, sie stieg ihm fast auf den Schoß, fuhrwerkte auf seinem Teller herum, er schrie weiterhin laut heraus, was der Alkohol ihm geniales eingab: Ein Gastgeber kann sein Glück gar nicht genug preisen, wenn er endlich die Tür hinter solchen Gästen schließen darf.
Dennoch: Beim Dessert lief unser alter Filou Adrian noch mal zu Höchstform auf: Nicht nur, dass er glutrote Spinnenetze in die Mascarponecreme malte, er flunkerte auch ganz frech, behauptete auf Toms Nachfrage, er hätte das Kirschragout mit Gelatine gebunden, der Schelm. Dabei hatte Sandra die Kirschen aus dem Glas eindeutig mit normaler Speisestärke angerührt.
Na und? Gewonnen hat ja auch eine, deren Menü fremd gekocht wurde: Monika sackte verdattert 3000,- Euro Siegprämie ein, warum das Erstaunen, fragte ich mich, sie selbst hat immer niedrig gewertet und sich stets um negativen Einfluss bemüht.
Sie sollte die Kohle nehmen und weit und schnell fliehen. Erst wiederkommen, wenn Gras über die Sache gewachsen ist, die Schüler andere Filmchen auf den Handys und im Netz haben. Das geht relativ schnell, vielleicht reicht das Geld aber nicht für die Karibik.
Diese blöde Woche ist rum Gott sei Dank,schönes Wochenende aus dem herbstlichen HH wünscht Susi
Ach übrigends Silvia: Nochmal ein extra dankeschön für das geniale Foto - hab fast meinen frisch gebrühten Kaffee auf den Bildschirm geprustet! Klasse.
AntwortenLöschenVor allem dieses Lotterbett - wie unglaublich passend - und diese Puppen! Ich muss es mir gleich nochmal angucken, Gruß Susi
Direkt aus dem Dinner-Leben gegriffen - aber fürs Foto natürlich gestellt. Im normalen Leben benehmen sich die Puppen selbstverständlich besser. -lol Gruß Silvia
LöschenHallo ich finde das Lotterbett auch genial.
AntwortenLöschenGleich 2 x in dieser Woche kam ich in Genuss ein solches zu bewundern.
Wobei bewundern bei der gestrigen Peinlichkeit eigentlich das falsche Wort ist.
Tom wird sich schütteln wie ein nasser Hund und seine Freunde werden vor
Freude eine neue Flasche öffnen.
Ja, das ist unser Freund Tom, so lieben wir ihn.
Ganz anders könnte es der lieben Moni nach ihrem Bettgeflüster ergehen,
sollten Eltern ihrer Sprösslinge dieses Sendung geschaut haben.
Kinder sitzen um diese Zeit auch noch vor dem Fernseher, nicht weil sie sich
für diese Sendung interessieren, eher weil sie speziell diese Ausstrahlung
sehen wollten.
Freudig werden sie die Trinkfreudigkeit und der damit verbundenen Ausgelassenheit
ihrer Lehrerin zur Kenntnis nehmen.
Vielleicht zur Verbesserung ihrer Laune ein Fläschchen mitnehmen.
Ach welche Häme wird über sie herein brechen, Kinder sind ja so grausam. grins
3.000,00€ können ganz schön schwer in der Tasche liegen.
Zu den einzelnen Gängen ist alles gesagt, da habe ich nichts zu ergänzen.
Ein wenig tat mir die Labertasche Sascha leid, aber nur wenig .
So richtig mochte ich keinen dieser fünf Teilnehmer.
Kann am Konzept liegen.
Vielleicht sollte die Prämie wegen erschwerter Bedingungen je nach erreichter
Punktzahl prozentual an alle verteilt werden.
Ich weiß es nicht. So gefiel es mir jedenfalls nicht
Aber eigentlich finde ich immer etwas zum meckern.
Jetzt meckere ich noch über das permanent schlecht Wetter in Berlin,
Gruß bis Montag eure IngaAn