Samstag, 3. Januar 2015

3. Januar 2015 - Der Bienen-Stich - Freigänger

Foto: M. R.


Weihnachten, Weihnachten bin ich zu Haus

... wenn auch nur im Traum. Nix nur im Traum für meinen Lieblingsknacki Uli H. Nach einem kurzen Zwischenspiel im Knast, frei nach dem Motto: Auch das muss der Mann von Welt mal kennen lernen! - ist er mit mehr als nur einem wieder auf freiem Fuß. Von zuvor erduldeten Leiden bei  Wasser und Brot ist ebenfalls nicht auszugehen. Es kommen mir da edle Care-Pakete in den Sinn. Und geneigte Mithäftlinge.

Selbstverständlich sind diese Hafterleichterungen generell genauestens geregelt, und sie gelten auch für Leute, die den Staat um Millionen erleichtert haben. Nun ja, direkt erleichtert hat er den Staat nicht gerade - er hat dem Staat nur von nichts erzählt. Und mal eben kurz nach knapp eine Selbstanzeige gestartet.

Dafür wird er in Zukunft den Jugendlichen beim FC Bayern was zu erzählen haben: Vom Daddeln und Zocken und vielleicht auch von Wurstfabriken. Möglicherweise kann der Bayern-Nachwuchs ihn auch noch kompetent im Umgang mit Online-Umgängen schulen. So hat ein jeder etwas davon. Denn offenbar kein Freigang ohne Job - und wer hätte ihn sonst wohl nehmen sollen? Da halten die aber mal ganz fest zusammen, diese Bayern.

Insgesamt eine Strafe, die das Risiko allemal wert war. Mir kommt eine alte Frau in den Sinn, die mehrmals schwarz die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt hat. Weil sie die Strafe nicht zahlen konnte, sollte sie ins Gefängnis ...

Strafen sind eben auch nicht mehr das, was sie sein sollten oder mal waren. Und Straftäter  stürzen auch nicht mehr knietief in der allgemeinen Achtung der Allgemeinheit. Man trifft sie überall, diese Leute, die Mitleid mit dem armen Mann haben.

Am Ende stellt sich noch heraus, dass der Uli aus Bayern gar nicht anders konnte als mit Millionen zu pokern, weil andere ihm die gerade mal fehlenden Millionen mit Kniefall und Gott-Ergebenheit zugeschustert haben. Und wer war's mal wieder: Ja, die Schweizer. Zwar könnte man im allgemeinen die deutschen Gesetze etwas gründlicher umsetzen, aber doch nicht in so einem prominenten Fall.

Und dann gibt es bald nur noch eine Fraktion, die Freude an dem Fall Uli H. hat: Die Karnevals-Brigaden des Landes. Von denen bekommt er es hoffentlich mal so richtig um die Ohren gehauen.

Ratlose Grüße von Biene

Im übrigen suche ich für die Karnevals-Zeit von Weiberfastnacht bis Rosenmontag noch "Bütten-Reden" von meinen Mitschreibern. Werde mich auch an einer versuchen, obwohl ich mit Karneval nichts im Sinn habe. Beiträge bitte an: silvia_gehrmann@web.de


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