Freitag, 19. April 2024

18. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Stuttgart bei Sabrina




"Eine Reise durch das Land der aufgehenden Sonne"
Vorspeise: Erster Stopp: Die alte Kaiserstadt Kyoto - Onigiri - Fingerfood für Reisende
Hauptgang: Zweiter Stopp: Die Insel Hokkaido - Miso Ramen - Street Food für die Seele (Schlürfen erlaubt!)
Nachtisch: Dritter Stopp: Die Region Uji - Japans grünes Gold - Fein-herb trifft auf schokoladig-süß und erfrischend-fruchtig"


Der Ausflug ins Land des Lächelns

... endet zum Glück in einem lauten Lachen, das gar kein Ende finden will: Laura lacht sich in einen Rausch hinein, zieht andere mit oder auch nicht - und obwohl ich gar nicht weiß, warum sie wirklich lacht, bringt sie damit diesen Abend auf den Punkt: er ist zum Lachen.

Dabei hat die 35jährige "Ernährungsberaterin" und User-Experience-Designerin Sabrina die besten Absichten, sowohl Gästen als vor allem auch dem Publikum ein Menü zu präsentieren, das diese nicht alle Tage sehen. Bislang träumt Sabrina jedoch nur von Japan, denn sie ist noch nie dort gewesen - und wohnt nicht einmal in Düsseldorf, in dem es sicherlich die meisten japanischen Restaurants des Landes gibt. Sie gibt Erlebnisse preis, die sie selber noch gar nicht hatte ...


Die Essens-Herausforderung

beginnt mit der Vorspeise und ohne, dass Sabrina daran denkt (oder davon weiß), dass man jedem Gast ein kaltes oder heißes feuchtes Tuch reicht. So wird es zumindest in Japan gehandhabt.

Dafür gibt es für jeden jeweils drei Reis-Dreiecke, die sie mit u. a. Dosenthunfisch und Majo gefüllt hat: das Gemäuer dieses Fingerfoods für Reisende ist dick, während der Inhalt eher dürftig daher kommt. Im Mund könnte der Reis zu einem endlos langem Kauen führen. So ist Laura auch froh, dass es noch Majo-Nachschlag gibt, denn damit rutscht der Reis besser ... und sie leert jeden Teller, sei die Challenge auch noch so groß.

Zum Hauptgang empfiehlt Sabrina Schlürfen, was einer "kulturellen Aneignung" gleicht (obwohl ich gar nichts gegen diese Aneignungen habe, denn die sind weltweit verbreitet und auch legitim).Das sogenannte Street-Food für die Seele ist eine immense Herausforderung für die Gäste, die vor den Kameras eigentlich eine gute Figur abgeben wollen. Das ist kaum möglich

mit den langen Ramen-Nudeln, der Suppe und diversen Inhalten. Niemand kann hier noch elegant essen, und die Gäste werden vorgeführt, wie sie sich mit den Nudeln und dem anderen Kram abmühen.

Ist in der Suppe oder an dem auch enthaltenen Rindfleisch dieses "geheimnisvolle" Tüten-Gewürz aus dem Asialaden? Das sieht aus wie Maggi-fix auf asiatische Art.

Ein Schokokuchen mit flüssigem Kern aus weißer Schokolade samt Matcha bildet den Abschluss dieses Essens. Fabienne hat Recht, dass ein flüssiger Kern

keine besondere Leistung ist, wenn dieser zuvor gefroren in die Kuchenmasse gedrückt wird.

Heraus quillt der flüssige Kern wie ein kleines, grünes Männchen ...


Fazit

Und noch immer und zum Glück lacht Laura diesen Abend seinem Ende entgegen. Weiterhin ist es mir egal, worüber sie wirklich lacht (ich habe den Anlass akustisch nicht mitbekommen), aber es ist die beste und einzige Bewertung für diesen seltsamen Dinner-Abend. Die Gastgeberin sieht das sicher anders, denn sie hat etwas gewagt ... nur sieht es aus, als verstünde sie selber nicht allzu viel von ihrem Wagnis, und vor allem hat sie keinen Gedanken an die Schwierigkeit, besonders den Hauptgang essenstechnisch zu bewältigen, verschwendet.

Die Punkte werden allerdings verschwendet: 10 gibt Christoph (er kann wohl nicht anders - und möchte vermutlich auf gar keinen Fall gewinnen),

9 gibt Thomas (was sieht er in diesem Dinner, was andere nicht sehen? Er hat nämlich nach einer Augen-Op eine Sehkraft von sage und schreibe und angeblich 125 Prozent).

Fairer und trotzdem freundlich genug sind die 7er-Bewertungen von Fabienne und Laura.

Das ergibt 33 Punkte. Damit gibt es bislang drei erste Plätze: Laura, Fabienne und das Challenge-Menü von Sabrina drängeln auf dem Treppchen.


Guten Morgen, Gruß Silvia



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