11. April 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Bayreuth bei Karsten

Vorspeise: Marinierte Gambas mit Kartoffelpüree à la Frédy Girardet auf Schalotten-Chili-Konfitüre
Hauptgang: Chateaubriand auf Rotweinsaucen-Spiegel mit Röstkartoffeln und gefüllter Tomate
Nachtisch: Whiskykuchen und Kaffee mit Mascarpone-Creme-Topping

Rechtsanwalt zum Häftling: "Nach Durchsicht aller Akten würde ich Ihnen einen Ausbruchsversuch empfehlen".
- Unbekannt

Der Wunsch, hin und wieder aus dieser Sendung auszubrechen, ist sicherlich vielen Zuschauern gegenwärtig. Aber ich harre auch heute bis zur "Urteilsverkündung" aus und folge dem

63jährigen Juristen Karsten, der als Strafverteidiger tätig ist, gerne. Er redet viel, doch nicht so viel, dass man den Wunsch hat, den Ton zu killen - und das ist schon mal eine gute Voraussetzung für seine berufliche Tätigkeit, "harte Jungs und Mädels" zu verteidigen. Das Redeprinzip passt auch in diese Sendung, und ob alles genau ist wie es den Anschein hat, spielt weniger eine Rolle als das Endergebnis. Hier bedeutet es: ich habe mich gut unterhalten gefühlt.

Karsten lebt in einem Haus, dem man anmerkt, dass dort gelebt wird - und es nicht nur ein Vorzeigeprojekt für diese TV-Sendung ist.

Der gebürtige Dortmunder lebt schon lange in Bayreuth, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Im Bild sieht man sie nicht, und auch auf eine Schnibbelhilfe verzichtet Karsten.

Das Menü

Zur Vorspeise gibt es neben Gambas und Schalotten-Chili-Konfitüre ein Kartoffelpüree nach Frédy Girardet - das Rezept hat er in einem Kochbuch von Wolfram Siebeck gefunden. Durch Siebeck kam ich übrigens zu meinem geliebten Kartoffel-Gratin (ohne Käse übrigens).

Für das Püree nimmt er fest- statt mehligkochender Kartoffeln, und anstelle von Butter, Milch und Sahne fügt er Olivenöl hinzu. Das Ganze bearbeitet er final mit dem Zauberstab. - Ob das authentisch nach Girardet ist, weiß ich nicht, aber ich werde mich im Anschluss an meine Zeilen schlauer machen.

Der Hauptgang ergibt sich aus der obigen Karte, und ich habe nichts zu beanstanden.

Zu seinem Nachtisch überfallen mich spontan einige Erinnerungen: den Whisky-Kuchen reichert er mit "Glenfiddich" an, einem Malz-Whisky aus Schottland. Vor vielen Jahren habe ich die Destille besucht - und zum Abschluss der Besichtigung gab es ein Mini-Gläschen des Whiskys. Die schottische Ausgabe hat allerdings etwas weniger Prozente als die, die für Deutschland produziert wird.

Fazit

Marion nörgelt sich ein, und das macht sie ausgesprochen gerne. Wäre ich Richterin vor einem Gericht und sie Zeugin ... ich würde ihr weniger als die Hälfte glauben.

Das etwas andere Kartoffel-Püree schmeckt ihr nicht anders als jedes andere, vom Hauptgang ist sie enttäuscht, und die Panna Cotta im Nachtisch ist ihr zu fest geraten. Voller und absoluter Schuldspruch also ... bei einer dennoch guten Beurteilung ihrerseits.

Ganz anders hält es Nadine: in ihrer "Vernehmung" redet sie mit Engelszungen übers Dinner und den Abend, so dass ich denke: 10 Punkte wären jetzt aber übertrieben! Doch bis zur 10 schafft sie es dann doch nicht, denn ihre Urteilsverkündung fällt im Gegensatz zu ihrem Plädoyer eher bescheiden aus. Müsste sie in Relation zu ihrem eigenen "Dinner" bewerten, das sehr simpel, teilweise misslungen und auch billig war ... sie hätte für jeden anderen Teilnehmer nur die 10 zücken dürfen.

Die Punkte: je 8 geben Marion und Patrick, je 7 Nadine und Klaus.

Das ergeben 30 Punkte für Karsten, der selber meint, dass er nicht das perfekte Dinner abgeliefert hat.

Als Strafverteidiger und Realist weiß er schließlich auch, dass er nicht jeden Verbrecher rauspauken ... sondern nur ein möglichst gutes Urteil erwirken kann.

Das heutige Urteil ist schiefgegangen, denn er liegt sogar hinter Nadine.

Guten Morgen, Gruß Silvia