12. April 2024 - Wilsberg: "Blinde Flecken"

Erstausstrahlung ZDF:13. April 2024

ab 20.15 Uhr

Wilsberg

"Blinde Flecken"

In Münster passiert ein Mord, und wie stets - wenn es sich nicht gerade um den Münsteraner Tatort handelt - ist nicht nur die Mordkommission mit seiner Chefin Kommissarin Anna Springer samt ihrem eine Stufe, eine Gehaltsklasse und ein paar Gedankenblitze unter ihr beamteten

Overbeck involviert, sondern der gesamte Wilsberg-Freundeskreis. Groß ist dieser Kreis nicht, aber "erste Sahne".

Georg Wilsberg hat in einem Optikergeschäft sein Fernglas reparieren lassen, und prompt wird er von Peter Oldendorp, dem Geschäfts-Inhaber, bezüglich eines Sorgerechtsstreits engagiert. Seine Bald-Exfrau Nathalie soll ein Verhältnis mit dem Gutachter Jörg Seeger haben - der seine Einschätzung über den weiteren Verbleib der gemeinsamen Tochter darum ihr zuschanzen wird.

Schnell findet Wilsberg jedoch heraus, dass sein Best-Buddy Ekki ein Verhältnis mit der Museumsangestellten Nathalie hat - und der Gutachter wird kurz vor dem entscheidenden Gerichtstermin erschossen.

Tessa, die Juristin, ist insoweit eine enge Beteiligte in diesem "Drama", als die Tochter der Oldendorps bei ihr ein Praktikum absolviert.

Wilsberg und Ekki stehen in ihrem neuesten Fall an verschiedenen Fronten,  und das sorgt für eine zeitweilige Entzweiung der Freunde.

Anmerkung

Der Fall ist knifflig und schlägt ein paar Haken, und einer davon hängt an einem Millionen Jahre alten menschlichen Schädel. Der ist wertvoll, gut erhalten, aber ein bisschen gruselig.

Dennoch wird hier auf das ungeschriebene Krimi-Gesetz

"In einem Krimi dürfen alle, alle sterben - nur der Hund muss überleben."

geachtet. Das haben die Münchner Ermittler am letzten Sonntag völlig aus dem Blickfeld verloren. Und dann auch noch auf eine entsetzlich brutale und verstörende Art und Weise.

Zum Glück gibt es die Reihe "Wilsberg" - in der keinem Zuschauer unnötige Seelenpein zugemutet wird.

Fazit

Ekki auf neuerlichen amourösen Abenteuern hat ein paar Haare gelassen und auch seine Koteletten, die eher in einen alten Märchenfilm gepasst haben, rasiert. So sieht er frischer und jünger aus.

Unterdessen habe ich einen neuen Job-Vorschlag für Wilsberg, für den keine Tür ein Hindernis ist - und er mit einer Art Kinderbaukasten-Satz jedes Schloss öffnen kann. Sollten seine Einkünfte aus dem Antiquariat und der Ein-Mann-Detektei mal nicht mehr für sein bescheidenes Schnorrerleben ausreichen - könnte er bei einem Schlüsseldienst anheuern - sozusagen als Mann für unlösbare Schlösser-Fälle.

Overbeck ist zeitweise als Mental-Coach unterwegs - und das bringt ihn und Anna Springer der Klärung des Falls tatsächlich ein Stück näher. Den Kriminalrat jedoch coacht er vergeblich ...

Ein ausgewogener Fall mit einer Prise Gemütlichkeit (Wilsberg), einem Funken Liebe (Ekki) und der in die Fußstapfen von Alex tretenden Juristin (Tessa). Ja, auch sie hat es karrieretechnisch nicht einfach im Windschatten

von Wilsberg.

Von hier gebe ich 3,5 von 5 möglichen Sternen.

Viel Vergnügen beim Ansehen.

Guten Tag, Gruß Silvia