Aperitif: Chilled Berry
Vorspeise: Gemischter Vorspeisenteller
Hauptspeise: Kabeljau mit Basilikumkruste, lauwarmer Gemüsesalat und Kartoffelspalten
Nachspeise: Tonkabohnen-Mousse und Limoncello-Crème mit Himbeer-Cassis-Sauce
Die totale Entschleunigung des Ökotrophologen
auf der Suche nach dem Sinn des Kochens
Christian ist ein gaaanz ruhiger Vertreter, und am Montag kam er gar wie eine männliche Ausgabe von Shy-Diana über den Bildschirm: Ein bisschen zu schüchtern, ein bisschen verpeilt, ein bisschen liebenswürdig aber auch.
Der Ernährungswissenschaftler wohnt mit drei Kindern, seiner Ehefrau und den acht Hühnern in Leverkusen. Der "Kölsche Frohsinn" sollte heute importiert werden, bleibt aber auf halber Strecke liegen, um dem Herrn der Oberkritik allein die Show zu überlassen: Sven, der Bärtige hat den Durchblick, weil er permanent den Überblick über die Teller verliert. Der Rand gehöre dem Gast, meint er zu jedem Gang ausführlich, als wäre es ein Charakterfehler, die Speisen über den Tellerrand hinaus ragen zu lassen. Wäre für manche Leute angebracht, mal über den Tellerrand zu gucken.
Dass sein in voller Schönheit gegarter Fisch mit Kopf und Schuppen weit über den Tellerrand lugte, ist ihm vermutlich völlig entfallen.
Und so geschieht es, dass Christian, der ansonsten die Küche als seinen Hort der Geborgenheit und Macht über die Ernährung der Familie betrachtet - und den Rest des Hauses als "Feindgebiet" ansieht - Sven die Rolle der Familie übernimmt und mit feindlichen Absichten gegen den Gastgeber und im Hinblick aus seinen Geldbeutel sich in Endlosschleife wiederholt. Ich habe heute Nacht von Tellerrändern geträumt, auf denen 3.000 Euro liegen. Aber das beiliegende Namensschildchen lautete nicht "Sven". Welch eine Freude! Doch kein Albtraum!
Eine weitere intelligente Beilage zum Dinner gibt Sven noch zum Besten, als er lieber eines von Christians eigenen Hühnern auf dem Teller(rand) gehabt hätte. Und was versteckt Sven unter seinem Bärtchen sonst noch für platte Begehren?
Fertigbrühe, Fertig-Fond, gefrorene Pilze - auch das kommt zum Einsatz, und Sven hat es nicht bemerkt! Dumm gelaufen für ihn.
Trotzdem ist es das bisher beste Dinner der Woche, sehr zeitaufwändig und im Alleingang von Christian zubereitet. Lediglich die Tisch-Deko nimmt ihm eine Freundin aus der Hand.
Statt Töpfe-Schlagen gibt es für Sven heute Eierdrücken - das ist ganz in seinem Sinne und bedient sein kindliches Gemüt, das immerzu auf einer einzigen Sache beharrt.
Wenigstens gibt er ihm sieben Punkte. Traut er sich nicht, noch weniger zu zücken? Insgesamt bekommt Christian einunddreißig Punkte - und zieht damit knapp am Tellerrand vorbei und auf das bislang provisorisch aufgebaute Siegertreppchen.
Guten Morgen, Gruß Biene
Hey Biene, tolles Foto.
AntwortenLöschenNun zum gestrigen Dinner ein paar Worte.
Dieser leicht verpeilt wirkende Christian hat auf seine ruhige und besonnene
Art gezeigt, wo Bartel den Most holt.
Was habe ich vor der Punktevergabe die Daumen gedrückt, die tun heute noch
weh.
Das war knapp.
Christian kochte gut aber die Missgunst war seinen Mitstreitern ins Gesicht geschrieben.
Nur die heutige Gastgeberin war gestern ausgesprochen fair.
Vielleicht hat sie erkannt, dass er sich um frische Produkte (die kleinen Schummeleien sind verziehen) bemühte und mit Hingabe kochte.
Bei Christian merkte man, er behandelt Lebensmittel mit Respekt , verschwendet
nichts und er legt Wert auf gesunde Produkte.
Über die Klage der Polizistin , dass sie die Kruste am Fisch kross erwartete, kann
ich nur lachen.
Der Fisch wäre dann furztrocken gewesen , wie meine Oma so etwas immer
bezeichnete.
Sie hätte mal lieber ihre Hühnerbeine mit einer krossen Haut versehen sollen.
Sven hätte ich am liebsten eine geklatscht, sorry.
Wie kann man wegen 3000,00 € sein Gesicht samt Bärtchen verlieren.
So wie der in seiner Küche mit seiner Freundin sprach, ich habe ihn richtig
eingeschätzt , ein selbstverliebter Schaumschläger.
Auf sein dummes Gesicht am heutigen Abend bin ich gespannt.
Heute wird es keine Konkurrenz für Christian geben, asiatisch ist nicht jedermanns
Geschmack.
Außerdem wird Sven schon alle Hemmungen fallen lassen und nochmal allen
zeigen, wer in dieser Woche der kompetenteste Teilnehmer ist.
Ich meine nach der Meinung von Sven!
Christian, ich hätte gestern alles verputzt und wäre gern dein Gast gewesen.
Gruß von einer unausgeschlafenen Anna
Guten Morgen, liebe Anna - vielleicht kannst du später etwas Schlaf nachholen. Wünsche dir einen guten Tag ohne ungebetene Besucher, deine Silvia
AntwortenLöschenMoin@ zusammen.
AntwortenLöschenChristian wohnt in einem schicken Häuschen mit Frau und 3 Kindern.
Er ist der Chef in der Küche und es wird gegessen was auf den Tisch kommt.
Dabei beharrt er aber nicht stur auf gesunde Ernährung, nein es darf auch mal Currywurst mit Pommes und doppelt Mayo sein. Ruhig, sachlich und gekonnt zelebrierte Christian sein Menü. Seine große Tochter half etwas bei den Vorbereitungen, am Ende. Natürlich kaufte Christian in einem Bio-Laden ein. Ich meine allerdings, es war eher ein Hofladen mit sehr begrenzter Auswahl. Die Petersilie war z.T. schon welk. Für Christian hatte die Verkäuferin extra 1 Amalfi-Apfelsine bereit liegen. Ich sach mal so, der Laden war eher ein Scherz.
Deko: nun solche Tätigkeiten delegiert Christian anscheinend. So kam eine Freundin vorbei, nur um den Tisch zu decken. Damit niemand auf billige und gebrauchte Servietten kommt, hatte sie die Preisschilder dran gelassen. Ich weiß ja nicht, aber ich würde sie nach dem Kauf erst einmal waschen, bevor ist sie jemanden anbiete.
Aperitif: schön wenn Sven der Drink ohne Alk nicht schmeckte, es war doch seine Entscheidung.
Aber es war Erkennbar, dass Sven zum Meckern gekommen war. Sympathisch machte er sich damit bestimmt nicht, da seine Kritiken keinerlei sachlichen Hintergrund hatten. Für Helmut bekam der Drink erst mit der entsprechenden Menge Geschmack. Ein Kölschtrinker eben. – lol -
VS: das waren 5 verschiedene Sachen und mit Sicherheit sollte für jeden etwas dabei sein. Wa-rum manche immer alles essen müssen und dann nur das bewerten was ihnen nicht schmeckt.
Besonders Sven, der eine trockene Teigrolle servierte, meckerte am meisten. Ja man vergisst halt schnell seine eigene Nichtleistung. Ich fand die VS gut und üppig.
HG: nun ja, eine große Überraschung war es nicht. Stefanie war die Kruste nicht knusprig genug. Toll, wie wird Basilikum denn knusprig? Die Kruste war aber ohne Öl gemacht, nur mit einem Hauch Butter, so ca. 200 g. Yvette war erschrocken, dass Butter aus über 80% Fett besteht. Nun hätte ich gerne gewusst, woraus sie ihrer Meinung bestehen soll. Der Fisch soll aber super gegart gewesen sein. Als Sonnengewürze kennt man Kurkuma, Safran, Sonnenblumenblüten und Orangenschalen, aber Basilikum eher nicht. Ist das jetzt neu?
Im Ganzen kam der Gang gut an, aber nur gut. Sven sah schon wieder besetzte Tellerränder. Seine Dorade lag beidseitig überm Rand, was aber nur bei anderen schlimm für ihn ist.
DS: angerichtet na ja. Meine Sache ist es nicht, wenn auf einem Teller alles zusammenläuft.
Aber ansonsten sah es gut aus. Warum aber alles schon am Vortag erstellt werden musste, habe ich nicht verstanden. Erotisierend fand Helmut die Tonka-Mousse nicht. Nun das hätte ihm doch gleich auffallen müssen, er brauchte sich Christian nur die Woche über anzusehen, bzw. anzuhören. Die Limoncello-Creme hat Helmut nicht nach Limoncello geschmeckt, nur nach Vanille. Wo wachsen eigentlich Limoncellos? Wenn allerdings wirklich Limonen oder Zitronen aus Amalfi darin waren, so hätte jeder es schmecken müssen, denn deren Geschmack ist sehr stark und lecker. Aber sicherlich nur die Orange war aus Amalfi, da ja teuer.
Teil 2
Teil 2
AntwortenLöschenChristian war ein lahmer Koch und GG. Wer erwartet hatte, dass bei einem Ernährungs-Wissenschaftler nur frische und selbstgemachte Zutaten verwendet werden, der war sicherlich enttäuscht. Es sei mal dahingestellt, ob es wirklich besser ist alles selber zu machen, aber seine Erklärungen klangen oft wie Entschuldigungen. Es mag ja sein, dass Fonds einige Zeit verbrau-chen, aber so sehr aufwendig war das Menü ja nun auch nicht. Die Toleranzgrenze ist aber überschritten, wenn gekörnte Brühe zum Einsatz kommt und er erklärt, dass das erlaubt sei. Missionarisch ist Christian jedenfalls nicht unterwegs.
Dass Christian seit 20 Jahren Kochkurse gibt, konnte ich so nicht erkennen. Sicherlich kann man ihn deshalb auch als Profi bezeichnen, aber dafür war das Ergebnis doch etwas schwach. Seine Erklärungen waren nicht nur Einschläfernd, sondern auch wenig sachlich. Die Legebereitschaft seiner Hühner kann man auch besser erklären. Sicherlich ist der Spruch nicht neu „Wenn die Brutalität einsetzt, hört die Legalität auf“, aber zutreffender. – lol – Auch der Vergleich der Eier, war albern. Kein SM legt seine Eier selber. Hätte er etwas vom Geschmack gesagt, dass hätte eher gepasst. Was mir auch neu war, dass Hühner ein Winterfell bekommen. Warum sehe ich immer nur Federn? - lol –
Mit 31 Punkten war er jedenfalls gut bedient worden, was aber z.Z. Führung bedeutet.
Sven, der Herr des freien Tellerrandes, kannte kein Erbarmen und sah bekleckerte Ränder, wo gar keine waren. Über das Essen und den Geschmack wusste er wenig zu berichten. Ja so kann man auch seine Punktabzüge rechtfertigen, die aber weder sachlich noch fair waren. Sicherlich hätte er den Gewinn, wenn es möglich gewesen wäre, nicht angenommen, wenn Geld auf dem Tellerrand gelegen hätte. Dass Sven aber am Ende 7 Punkte gab, hätte ich nicht gedacht. 3 Punkte Abzug wegen den Tellerändern. Vielleicht hätte Christian ihm nur leere Teller servieren sollen. – lol –
LG rudi, heute anfangs mit weniger Sonne, aber jetzt tobt sie wieder
Hilfe! Polizei! Haltet den Dieb!
AntwortenLöschenSkandal beim perfekten Dinner: Einem Gast wurde der Tellerrand geklaut, und das wiiederholt. Den unberührten edelweissen Kranz reinen Porzellans entriss man ihm dem Gast, also dem wahren König der Dinnertafel, um ihn mit Essen voll zu müllen! Das muss man sich mal vorstellen!
Und dann noch mit unsortierter Vorspeisenware. Wenn man da am falschen Ende anfing zu probieren, waren die Geschmackspapillen gleich ganz verstopft - verbrannte Erde quasi für den Rest des Schmeckens.
Wie eine runde Uhr mit Anleitung hätte Christian sein munteres Vorspeisen-Potpourri anordnen sollen, meinte der zutiefst enttäuschte Sven.
Dann eventuell.. aber ach, nein: Der Tellerrand!
Cool war Helmut, der dem völlig gebrochenen Junglehrer die Schultern tätschelte und ihn tröstete: "Dafür gibt`s Therapeuten!"
Ja und die Polizei, Osterei, die war zwar anwesend, wußte aber irgendwie nichts zu sagen, sogar die geliebte Standardvokabel "Bombe" kam ihr nicht über die Lippen.
Ich hatte den Eindruck, dass sie das Menü nicht so recht verstand, von dem Schock, dass der Fisch als Sonnenhut keine Zitrone trug, sondern Basilikum, der noch nicht mal knusprig war, da musste die Stefanie sich erst noch erholen und länger drüber nachdenken, als Sendezeit vorhanden, bis ihr einfällt, wie ihr das Essen geschmeckt hat.
Und dann noch diese Frau, die heisst wie eine Tingeltangeltänzerin und stets die Blauäuglein weit aufgerissenen trägt. Mit dem naiven Gesichtsausdruck einer in die Jahre gekommenen Käthe Kruse Puppe fabulierte sie von artgerechter Hühnerhaltung: Badewannen sind die Federviehbehausungen ihrer Wahl. Jawoll!
In der Küche artgerecht aufgehoben ist jedoch einzig der Koch des Abends: Christian, mein stiller Held. Er hat mich mit der Woche versöhnt, es machte Freude ihm beim planvollen Tun über die Schulter zu gucken, die mühelose Logistik seiner Arbeitsabläufe zu bewundern, das geschickte Schnibbeln und Schneiden, die unendlich vielen verschiedenen Komponenten seines Menüs werden zu sehen..
Und endlich einmal von A-Z selbst erdachte Gerichte, mir hätte der Abend bei ihm wunderbar gefallen. Von der Vorspeise, die eventuell besser auf Rind, Linsen und Ziegenkäse reduziert worden wäre, über die großartige _Hauptspeise, frischer Kabeljau mit würzigem Basilikum, einem wunderbaren mediterranen Salat und Rosamrinkartoffeln, so wie sie sein sollen.
Auch das Dessert sah sehr lecker aus, warum einer, der sonst die Kiemen nicht auseinander kriegt, ausgerechnet so viele flüssige falsche Worte findet, das ist für mich das Mysterium des Abends.
Komisch eigentlich: Krebs schmeckte niemandem so wirklich?!
Wahrscheinlich ist es so, dass Christian aus Sicherheitsgründen ein eher stilles Wasser ist? Bevor er sich um Kopf und Kragen redet sollte er wirklich besser lieb gucken, das kann er genauso gut wie kochen.
Hier war heut morgen alles eisheilig gefroren. Ist immer noch kalt und wolkig. Meine dicke Strickjacke ist, glaube ich, inzwischen imt meiner Epidermis verwachsen, na ja, immer noch besser als von Tellerrändern verfolgt...Liebe Grüße an euch alle von Susi