Vorspeise: Türmchen von der roten Beete mit Kürbismousse und Ziegenfrischkäse
Hauptspeise: Rinderfilet im Sägemehl mit Selleriepüree und Polenta
Nachspeise: Kamillencreme auf Matcha-Tee-Biskuit und Matcha-Tee-Hippe
Je älter der Champagner, desto grüner der Koch
Jens: Ja, er ist Geil, ja, er fühlt sich Geil, ja, sein Menü ist Geil, ja, ja, ja, er ist ein geiler Typ! Soviel zu seiner Selbsteinschätzung und seinem umfangreichen Wortschatz. Zwei Wörter sind bei ihm Programm: Ja und Geil. Ich habe gerade Kopfkino und muss die Bilder schnell wieder austreiben.
Als Jens in Wien beruflich tätig war, hat er seine steirische Freundin Andy kennen gelernt und sie nach Koblenz verschleppt. Sie hilft ihm in der Küche, und man spürt die Liebe der beiden zu einander und bei Jens selbstverständlich auch die zu sich selber. Er ist ein junger Schnösel, und vielleicht bringen ihn irgendwann ein paar Lebenserfahrungen einen Schritt weiter.
Zum Aperitif serviert er einen Champagner, der erstmals im 16. Jahrhundert gekeltert worden sein soll - und nach so viel Lob vom Einkäufer des Traubensaftes versenkt dieser dann leider eine Hibiskusblüte im edlen Gesöff. Nun ja, wenigstens verfälscht sie den Geschmack nicht dramatisch. Erwähnen muss Jens selbstverständlich, dass der Champagner kein ordinärer Veuve Clicquot ist.
Bei der lecker aussehenden Vorspeise bemängeln die Gäste durch die Bank die Überdosierung des Kürbiskernöls. Die müssen es schließlich besser wissen als ich. Das Wichtigste an diesem Abend ist sowieso, dass es dem Gastgeber selber gut schmeckt.
Die Hauptspeise sieht gut und gut gelungen aus. Ob die Showeffekte mit Sägemehl viel gebracht haben und somit reale Effekte sind, kann ich nicht beurteilen. Aber geschadet haben sie dem Filet auf keinen Fall.
Während dessen ergehen sich die Gäste in haarspalterischen Analysen jedes Atoms seines Dinners: Vom Mageneingangsgefühl bis hin zum Magensausgangsempfinden bleiben keine Kritiken ungesagt.
Ist schwer, mit jemandem von ihnen so richtig warm zu werden.
Jens bekommt einunddreissig Punkte, die ihn am zweiten Tag an die Spitze katapultieren. Aber es lauern noch drei Konkurrenten in den Startlöchern. Selbstverständlich ist keiner und keine so schön wie Jens.
Guten Morgen, Gruß Biene
Geil, keiner ist so schön, keiner kocht so gut, Jens ist einfach geil.......sagt er.
AntwortenLöschenWarum soll ich widersprechen, soll er doch doof sterben.
Er war keinesfalls ungeübt in der Zubereitung des Dinners.
Ob er auch noch andere Speisen zubereiten kann, wer weiß es.
Bei mir konnte er keine Sympathiepunkte bekommen, weil ich Selbstdarsteller
nicht mag.
Nun muss ich in dieser Woche sehr tapfer sein, weil selbige reichlich vertreten sind.
Die angebliche Tierärztin ist ebenfalls selbstverliebt und der Herr mit Brille und
blauem Hemd ist eh der Größte.
Weiß alles, kann alles besser.
Ja diese Profiwochen haben es in sich.
Einerseits sieht man oft ganz brauchbare Kochleistungen, andererseits lernt
man Menschen kennen, die man daheim nicht am Esstisch haben möchte.
Lassen wir uns den Spaß nicht verderben.
Hier scheint die Sonne, also raus.
Gruße Anna
Die Latte ist oben
AntwortenLöschenEr muss es sein, der Profikoch in dieser Woche, definitiv, denn jemanden wie den Hammer-Jens kann man unmöglich auf gourmetverwöhnte Gäste loslassen, die in ihren Ansprüchen bei einem Restaurantbesuch im Sternebereich absolut unterschiedlich sind. Da gibt es Geschäftsleute, die nicht gestört werden wollen, Weinkenner, die als gut getarnte Sommeliers daherkommen, oder lang verheiratete Paare, die sich vielleicht nicht mehr viel zu sagen haben und sich über ein wenig Ansprache freuen. Da erfordert die Arbeit eines Restaurantleiters schon ein gewisses Fingerspitzengefühl, gute Umgangsformen und die Fähigkeit, sich blitzschnell auf den jeweiligen Gast einstellen zu können.
Dies alles gehört sicherlich nicht zu Jensens Kernkompetenzen. Es kann sich beim Servieren eigentlich nur so anhören:
„Ich serviere Ihnen hier voll die geile Nummer, ne saftige Kalbshüfte, na, kann die was? Dazu definitiv geile Kräuterkartoffeln und richtig, richtig top Spargel. Wahnsinn, oder? Als Weinbegleitung schlage ich einen Chateau haste-nicht-gesehen vor, der ist voll Bombe im Abgang!“
Sehr schön fand ich auch die Herstellung der Soße: zwei Stunden Knochen anbraten, dann Gemüse dazu, mit Rotwein ablöschen, Tomatenmark dazu und alles zusammen anbraten. Kreischalarm auf meiner und des Gattens Seite….
Und richtet ein Profi Salat im Servierring an? Fällt doch eh wieder auseinander. Also doch Restaurantleiter. Aber Jens und Gäste? Wie geht das zusammen? Grübel, grübel!
Jens erhält 31 Punkte, definitiv, und ich wurde um 20.00 Uhr endlöst.
Seit gestern Abend heißt es vom Himmel: Wasser marsch! Nasse Grüße von Regine
Auch der zweite Tag bot wieder technokratisches Schnickschnack-Kochen. Vom Sägemehlmatschen bis Matschateepatschen gab es krasscooles Lifestyle Egoshooting, da war die beruhigende Kamille im Abgang doch bitter nötig.
AntwortenLöschenBereits das helfende Schatzi wurde vom ADHS-Jens mit den Worten verabschiedet: "Du bist entlöst". Verbal zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen ist eine Sache, diese auch mal in zurücknehmender Bescheidenheit zu halten eine ganz Andere. Und schon gar nicht die von Jens-Superstar
Unerwartet lässig, in angesagten Destoyed-Jeans, öffnet der Hero des Hauses und begrüßt die Gäste mit gewohnter Herzlichkeit - sprich Akkustik im Trommelfell reizenden Schwingungsbereich.
Aperitif und Amuse sind ebenso unerwartet gewöhnlich wie langweilig, was die gerne Negatives bemerkenden Gäste sogleich aufmerksam registrieren.
Die Vorspeise sieht gut aus, in der geschickten Fertigung der farblich hübschen Etagen von frischer roter Bete, strahlend weissem Ziegenfrischkäse und sonnengelbem Kürbismousse.
Jens hantiert geschickt und versiert in der Küche, was er allerdings durch permanentes gönnerhaftes Oberlehrer-Geschwätz verdirbt. Und trotz "Kochkurs du Jens" zündet später, beim Verzehr der Vorspeise, keine Geschmacksrakete.
Die Gäste schmecken den Kürbis nicht, kein Wunder, denn das ohnehin milde Gemüse wurde zusätzlich noch mit einer guten Portion Sahne gedimmt, ebenso wie der Ziegenfrischkäse.
Da konnte der roten Scheibe aromatisch nichts mehr Paroli bieten.
Dafür wurde alles, sowohl Salatdressing, als auch Türmchen, mit dem schwarzen steirischen Gold übergossen, zwei Tropfen davon sind schon dominant, die Menge die Jens verwendete, kontaminierte das Gericht.
Der Brüller aber war Jens großspurige Ankündigung, er würde sein Brot selbstverständlich selber machen: Wer kann allen Ernstes behaupten, ein Profi zu sein, und dann von der Kamera begleitet, so dilettantisch "Brötchen" backen?
Schon das Salz direkt über die Trockenhefe zu streuen, da blutet einem das Bakterienherz, aber dann den Teig zum Gehen in den Kühlschrank stellen zu wollen: Shame on You, geilster Küchenjunge aller Zeiten! (Geikaz)
Ich habe die fertigen Backergebnisse später übrigens nicht mehr gesehen, Ihr?
Das Hauptgericht, naja auch wieder viel küchenfremdes Material zum Einsatz gebracht - wie originell! Irgendwann wird noch ein Filet in Beton gegossen und Tage später mit dem Presslufthammer befreit, bei Tisch...
Das Fleisch sah super aus, das sieht mein aufmerksam, mit Liebe und Thermometer zubereitetes Filet aber auch.
Selleriepüree, schön, Polenta auch sehr schön. Ein frisches Gemüse hätte mir zur Perfektion aber doch gefehlt.
Der Jus, sehr geheimnisvoll, wer den wohl gemacht hatte, pürierte Anteile hatte der jedenfalls 100% keine und Jens Behauptung, er hätte das mit der Hälfte des Sossenansatzes getan, gaben schon zu denken...
Das Dessert war auch wieder so ein Fall von vorbereitet. Der Bisquit, welcher unter unseren Augen gerührt wurde, war jedenfalls keiner, dafür hätten die Haferflocken eindeutig gemahlen sein müssen.
Dass Jens sich da gegenüber Andi-Schatzi nicht durchsetzte, weist ihn abermals auf Amateursrang zurück.
So sah das fertige bröckelige Zeugs denn auch aus, passte aber - trocken wie es war - perfekt zu den vorbereiteten Hippen.
Die Kamillencreme war eine sahnige Mascarponecreme, in die irgendein Koch, den irgendein Teufel ritt, Kamillenblütenauszug gerührt hatte. Wie auf vielen tragischen Todesanzeigen möchte ich anklagend fragen "Warum?"
Für ausreichen Befremdlichkeit sorgte doch schon der Matschakram.
Das einzige, was mir am Dessert gefiel war der Honig.
Jens Menü fand ich einen Hauch besser als das von Walter, die 2 Punkte mehr für ihn sind insofern ok. Aber bisher haben die Menüs mich mehr als kalt gelassen. Von den Menschen mal ganz zu schweigen.
Bis morgen, Gruß Susi
Ja genau, was Regine mit der Sosse angeführt hat, diese Chronologie (anbraten und Tomatenmark zum Schluss!!!) , hatte ich seit gestern abend schon wieder vergessen, nie im Leben hat er die selber gemacht, der weiss ja noch nicht mal theoretisch wie`s geht!
AntwortenLöschenMeine Lieben, zum gekühlten Hefeteig möchte ich gerne was schreiben:
AntwortenLöschenEs gibt Hefeteige, die gekühlt werden, viele Teige für Brot und Gebäck rasten mehrere Stunden im Kühlschrank. Am Vortag den Teig machen - am nächsten Tag wird gebacken - frische, schnelle Brötchen zum Frühstück - auf diese Weise kein Problem.
Den Teig für mein No-knead-Bead z.B. bereite ich am Nachmittag (Mehl, Trockenhefe, Salz, beliebiges Brotgewürz, Wasser), stelle ihn zugedeckt für mindestens 16 Stunden kühl, es entwickelt sich dann so eine Art Sauerteig und das Brot schmeckt ganz herrlich, ist luftig leicht. Mache ich mindestens 2x wöchentlich
Es gibt Rezepte für Laugengebäck, wo man die ungebackenen Brötchen über Nacht in den Kühlschrank stellt, aus dem Grund, weil sie dann vor dem Backen die Lauge besser aufnehmen.
Früher konnte ich das auch nicht glauben, aber oft scho probiert und begeistert gewesen.
Was Jens betrifft - das ist ein anderes Kino - da bin ich ganz Eurer Meinung, obwohl ich noch immer nicht sicher bin, woher ich den kenne. Gesehen hab ich ihn sicher schon im TV, aber wo nur?
Liebe Grüße, bald fängt die neue Folge an, bin schon echt neugierig!
Danke, liebe Brigitta für diesen wertvollen Hinweis. Und gleich viel Spaß beim Dinner, soweit möglich. Gruß Silvia
LöschenMoin zusammen.
AntwortenLöschenIch habe leider wenig Zeit und komme nicht zum Schreiben.
Gerade während meiner Kaffeepause nur ein kurzes Statement zu Jens.
Ich führe mal den Spruch von Franz Rosin an: „Wenn du 3 Teller tragen willst, so gehe zum Bahnhof kellnern.“ Das hat nichts mir Können zu tun.
Auch klopft ein Kellner keinen Gast auf die Schulter. Das geht einfach ins Blut über und er macht es auch nicht in solcher Runde.
Ansonsten kann ich euch nur beipflichten. – Danke -
LG rudi Stress