Fotos von heute morgen an unserem Bahnhof |
Es geht kein Zug nach Nirgendwo
Wer heute und in den folgenden Tagen den Bahnhof besucht, könnte denken, er befindet sich in einem wenig besuchten Museum. Und die paar Besucher, die kommen, verstehen nur noch Bahnhof. Was waren das für Tage geschäftigen Treibens am Ort der Abfahrten und Ankünften? Mittlerweile ist der Stillstand der neue Dauer-Zustand.
Traurige Bahnhofsbäckereien, denen man die Butter vom Brötchen nimmt. Der Zigarettenladen bleibt leer - nur ganz hartgesottene Raucher, denen ihre Glimmstengel ausgegangen sind, wissen, wo man schon um sechs Uhr morgens Nachschub bekommt. Im Zeitungsladen herrscht gähnende Leere - selbst die Bildzeitung bleibt im Regal liegen, was das einzig Gute an all dem sein könnte.
Ein Mann nimmt Deutschland die Reisefreiheit. Und das ganz kurz vor Pfingsten und sicherlich noch über Pfingsten hinaus. Eben so lange, bis die Gewerkschaftskasse leer ist. Der Poker-Spieler der Nation, der größenwahnsinnig die Kohle verpulvert? Bei der Bahn haben sie schon einen Rechenexperten an den Schreibtisch gesetzt, der jetzt mal ganz langsam und mit einiger Verspätung ausrechnet, wie lange überhaupt noch gestreikt werden kann.
Ist das Geld erst mal auf den Hund gekommen, sieht es mau aus für künftige Verhandlungen: Money wächst nicht so schnell nach, wie man es raushauen kann. Und wenn dann nicht gaaanz, gaaanz viele neue Mitglieder der kleinen Gewerkschaft beitreten, dann darf man schwarz sehen für Herrn Weselsky und seine Gewerkschaft.
Zugfahren ist dieser Tage ein Glücksspiel: Daher viel Glück für alle, die sich auf die Reise begeben - und keine Alternative haben.
Guten Morgen, Gruß Biene
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