Freitag, 29. Mai 2015

28. Mai 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag im Bergischen Land/Gummersbach bei Anette


Aperitif: Champagner mit Hibiskusblüte
Vorspeise: Süßkartoffel-Kokos-Suppe
Hauptspeise: Hirschfilet mit Weiß- und Rotkohlsalat und Süßkartoffelspalten
Nachspeise: Tiramisu und Haselnusseis auf Himbeerspiegel

Anette ist dann vielleicht schon mal weg ...

unterwegs auf dem Jakobsweg. Die Lachtaube dank Hokus-Pokus-Wasser und konsequentem Uhrzeiger-Drehen in den Töpfen braucht eine Auszeit von der Erziehung der inzwischen zweiundzwanzigjährigen Drillinge, von ihrem Mann, der sowieso nie zu Hause ist, und von was auch immer sonst noch.

Während Thomas kein "Tahiti" will und damit den Geschmack der Vorspeisen-Suppe meint, wollte Anette sogar mal nach Südafrika auswandern - aber es wurden nur ein paar Wochen aus dem geplanten neuen Leben, weil die Liebe ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.   Das wäre eine Goodbye-Deutschland-Story vom Feinsten gewesen, aber zu der Zeit gab es die Sendung noch nicht. Sie können Anette aber immer noch auf ihrem Camino de Santiago begleiten. Da gibt es dann jede Menge zu lachen - in  Santiago de Compostela lehnen sich Produzenten, Protagonistin und Zuschauer ermattet von soviel  teils sinnloser Heiterkeit zurück und denken: Wenigstens hat sie nicht selber gekocht!

Denn vom Kochen wollte ich gerade völlig abschweifen: Als Familienhelferin wird sie eher selten Hirschfilet auf die Teller bringen, und so ist ihre Selbsteinschätzung völlig anders als der Hirsch sich einschätzt. Das gute Fleisch ist leider noch fast roh. Dass sie eine gelernte Bäckerin ist, kann ich einerseits glauben (denn wer sonst packt irgend eine Nuss-Nougat-Chose ins Eis? Pfui! - Ich weiß, viele mögen diese Creme, mir ist die mehr als zuwider) - und andererseits bin ich staunend ungläubig, denn das Tiramisu sieht aus wie weißer Matsch auf der Flucht zur Lawine.

Das sind Juwelen für den Hollywoodianer Horst, dessen Kritik völlig gerechtfertigt ist - und dennoch nimmt man ihm eine faire Bewertung überhaupt nicht ab, sondern nur die Freude an den vielen Fehlern.

Wer sich beim perfekten Dinner bewirbt, wird schon "irgendwie" kochen können - hat Anette am Montag gemeint. Ihr "Irgendwie" reicht für zwanzig dürre Punkte von dreißig möglichen. Es gibt sicher viele Dinge, die sie besser beherrscht als Kochen: Lachen, Laufen, Auswandern, Irrglauben - und vor allem: Drillinge in die Welt gesetzt zu haben.

Ich schleich mich dann mal wieder - vor lauter prophylaktischer Panik vor Thomas' Dinner und seinen zu erwartenden Coming-Outs über sein Leben und warum er immer noch eine Frisur aus den 1970er Jahren trägt. Sorry, musste sein.

Guten Morgen, Gruß Biene



6 Kommentare:

  1. Ja, leider wusste Anette weder, wo der dämliche Frosch seine blöden Locken hat, noch zog sich durch ihr Menü der saublöde warum-auch-immer ROTE Faden. So, jetzt haben wir schon mal die unermüdlichen Herrenlabereien zusammengefasst, die vom lustigen Thomas und vom unlustigen Horst.

    Ohne einen Anflug von Faden und Locken legte Anette eine respektable Pleite hin. Wahrscheinlich war auch sie zu beschäftigt, der Welt von sich und ihrem Leben zu berichten, um gleichzeitig noch Aufmerksamkeit auf so schnöde Dinge wie Kochen zu verschwenden.

    Ihre Vorbereitungen verliefen dermaßen wirr und planlos, dass ich irgendwann den Überblick verlor.
    Nicht nur dass sie das Tiramisu viel zu spät anfing - das muß nun wirklich ziehen um fest zu werden und geschmacklich zu reifen - auch dass sie nicht bemerkte, dass das Eiweiss noch nicht wirklich standfest war, lag wohl eher daran, dass der Fokus ihrer Aufmerksamkeit, in der Selbstdarstellung und nicht in der Dessertproduktion lag.

    Die anschließende Haarfestigung mit Eischnee mag ja superlustig und einmalig gewesen sein, das Abstreifen des Schaums vom Haupthaar der Köchin, direktemang in die Tiramisucreme, war es nicht, das war lediglich unhygienisch.

    Auch die eingesammelten Reste von Spüle und Arbeitsplatte machten den Nachtisch nicht eben besser.

    In diesem wirren, zerfaserten Stil ging es weiter, egal ob Himbeeren neben dem Sieb passiert wurden, ob sie alkoholfreie Sosse - Uuups - versehentlich doch mit Alkohol versetzte (die Unnötigkeit dieser Rücksichtnahme war Anette eigentlich stets bewußt, trotzdem beharrte sie immer wieder darauf, um sich Sekunden später selbst zuwider zu handeln)

    Überhaupt diese Sosse: Wie kann man im Ernst, nach so vielen Jahren Kocherfahrung meinen, man könne eine Sosse aus einer "Marinade" (schlicht Rotwein und Fleischsaft, ca. 5 Std gezogen) gewinnen?

    Auch der Krautsalat, zu edlem Hirschfilet ohnehin eine unglückliche Kombination, war - maschinengeschreddert - eher saurer Krautbrei als - salat. die Süsskartoffelpommes waren in Ordnung, sagten die Gäste. Chapeau, sage ich.
    Sie kann Pommes!

    Die Vorspeise mag ich mir gar nicht vorstellen, mehlige Süsskartoffeln mit Kokosmilch, fade und breiig, da war nur die Farbe schön, und was sollte dieser eine einsame, blasse Lauchhalm?

    Das Filet hatte Sushiqualität, warum hat sie es denn nicht einfach beiseite geschoben, und es noch bei geschlossenem Deckel 5 Minuten in der Pfanne ruhen lassen?
    Weil die Frau keine innere Ruhe hat, da kann sie noch so viele magische Steine in die Wunderwasser-Karaffe werfen. Die Hummeln im Hintern summen gegen an und zwar eine schräge Melodei.

    Nichts bekommt Zeit bei ihr, das Filet nicht, das Tiramisu nicht, sogar die Himbeeren brennen an vor lauter Unruhe: Wenn Anette es in ihrem Beruf schafft, psychisch kranke Menschen im Alltag zu begleiten, ihnen Halt und Struktur zu geben, dann sollte sie zu sehen, dass sie das auch für sich selbst hinkriegt.

    Insgesamt wirkte Annette auf mich alles andere als lustig, einsam in ihrem schönen Haus, mit großem Garten, der Mann auf Montage, die Töchter im Abflug, die Katze tot, da kann man gar nicht so viel gegen an lachen wie man gerne möchte...

    Ich wünsche der suchenden Gummersbacherin wieder Orientierung und echte Lebensfreude.

    Und Thomas gebe ich einen guten Rat: Neben Horstens Teller möge er eine Schale voller roter Fäden plazieren, dann weiss der Horst wo seine Locken sind!

    Heute haben wir 6 (SECHS) Grad, aber noch scheint die Sonne. Bibbernde Grüße von Susi

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  2. Moin @ zusammen.

    Heute also auf nach Gummersbach zu Anette, der Netten.
    Da sie kein Motto hatte, hier ein Vorschlag: „Pleiten, Pech und Pannen ergeben Anette.“
    Anette wohnt in einem schicken Häuschen ziemlich allein, denn ihre 3 Mädels sind Erwachsen und flügge, bis auf eins, das aber z.Z. als Au-pair in England weilt. Ihr Mann ist meist auf Montage, so dass Anette beschlossen hat demnächst den Jakobsweg zu gehen. Ich wünsche ihr Glück dabei. Anette ist Familienpflegerin, was eine 3 jährige Ausbildung bedarf. Dabei hat sie angeblich auch Kochen gelernt. Ausgefüllt scheint sie mit der Tätigkeit aber nicht zu sein. Ansonsten ist ihr Garten ihr Hobby. Zum Rasenmähen müsste man Horst zwingen, für Thomas ist das eher entspannend und er freut sich auf das Bier danach. So unterschiedlich kann es sein.
    Den Einkauf erledigte Anette in einem Bio-Markt, wo anscheinend nur nach Vorbestellung die Waren erhältlich sind. Zumindest sah die Menge so abgezählt aus. Anette kaufte nur 1 Tomate und 1 Möhre. Nennt man so etwas Vorratshaltung? Die Dosenware war aber reichlicher vorhanden, natürlich auch alles Bio.

    Deko: Wo war da Deko? Ach ich vergaß, es stand eine Kanne Zauberwasser mit Heilsteinen auf dem Tisch. Natürlich rechts rum gerührt, damit es positiv ist. Anette glaubt zwar nicht daran, hat es aber immer im Gebrauch und rührt alles rechts herum. Wenn der Glaube daran hilft, was soll´s.
    Die Speisekarte war auf Brennholz aufgeklebt, was die Gäste erfreute.

    Empfang: schon mal gut, dass Anette danach fragte wer ein Problem hat mit Gold- oder Silberbe-steck hat. Thomas hat eine Edelstahl-Allergie. Ibs am Preis liegt?

    VS: Ricarda und Horst waren skeptisch wegen der Kokos-Milch in der Suppe. Kokos-Süppchen ist für Thomas zu viel Tahiti. Er träumt dann sofort von einem Blumenkranz. Ich denke mal, die Mädchen dabei gefallen ihm schon besser. Jedenfalls war es am Ende eher ein Brei als eine Suppe. Die 4 Spritzer Tabasco konnten nicht ausreichen Geschmack an die Süßkartoffeln zu bringen. Für Horst war die Suppe nur nett. Für Ricarda war das Beste der Schnittlauchhalm darauf. Würze fehlte allen. Dat war nix.

    HG: das Hirschfilet musste sie bestellen und somit war es schon im Kühlschrank. Anette hat schon div. Filets gebraten, aber noch nie Hirsch-Filet. Für sie ist da kein großer Unterschied. Thomas hofft, dass er dabei in die Brunft kommt. Allerdings könnte man das Filet parieren, was sicherlich den Geschmack verbessert. Das sparte sich Anette. Ob mit dem Fleisch etwas passiert, wenn es nur ein paar Stunden in Rotwein eingelegt ist? Natürlich kann man jedes Fleisch verhauen und Anette schaffte es. Warum sie es nur in der Pfanne briet, war mir ein Rätsel. In der Mitte war es nicht blutig, eher roh. Wie Thomas schon vorher annahm, hatte sie nicht Probege-kocht, da sie sehr von sich selber überzeugt ist. Die gebackenen Süßkartoffelstifte wurden nicht erwähnt. Da Horst keinen Alk trinkt, hatte sie angedacht, für ihn alles ohne Alk zu zubereiten. Der Wille war da, aber mehr nicht, so dass am Ende doch alles gleich war. Allerdings gelang ihr die beinahe Alk-freie Soße mit Gemüsebrühe einigermaßen gut und sie wurde für alle serviert. Die normal angedachte Soße war für den Ausguss. Hätte sie vorher gefragt, so hätte sie gewusst, dass Horst Alk im Essen isst. Die Kohlsalate konnten nix werden, sie hatten keine Zeit Geschmack anzunehmen. Es wäre besser, gerade solche Salate 1-2 Tage vorher anzusetzen.

    Teil 2

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  3. Teil 2

    DS: Am Eischnee ist eigentlich nichts schwer, aber Anette alberte damit so lange rum, bis er ihr auf den Kopf fiel. Es wurde ja mal Zeit, dass man so etwas auch mal sah, auch wenn nicht viel passiert war. Zum Glück fiel er von da aus in die Schüssel, denn ich sah nicht, dass sie ihn weg-warf. Am Tiramisu kann man nichts verkehrt machen, meinte Thomas. Anette schaffte es dennoch und servierte ein recht flüssiges Tiramisu. Zusätzlich machte Anette noch ein Haselnuss-Eis, was sie vergessen hatte auf die Karte zu schreiben. Nun ja, Nutella und eine Eismaschine machten es leicht. Dass sie aber das Eis anschließend im Tiefkühler zum Eis-klumpen erstarren ließ, war nicht so toll. Es dauerte seine Zeit, bis die Gäste etwas davon abbrechen konnten. Himbeeren mit Schoko überziehen, gestalteten sich schwerer als gedacht. Warum man die Himbeeren einzeln taucht, hatte sie hoffentlich nach der Nummer begriffen. Viele gefrorene Himbeeren in flüssige Schoko gegeben, ergeben nun mal einen einzigen Klumpen. Wieder eine neue Erfahrung für Anette. Selbst der Himbeerspiegel machte Probleme, nicht nur das die Himbeeren anbrannten, aber nur am Rand im Topf. – schrei – Aber sie waren richtig herum gedreht. Das Passieren war der nächste Fauxpas, der aber der Nervosität geschuldet war. Thomas fand das Tiramisu Welt, aber das Eis nicht so toll. Bei Ricarda und Horst war es genau andersherum.

    Anette gab sich schon richtig Mühe, in ihren Möglichkeiten. Sie machte alles ohne Hilfe. Natürlich kann Anette kochen, nur nicht richtig. Selbstbewusstsein kann schon gut sein, aber ein Rezept und weniger reden hätte ihr sehr geholfen. Ihre Nervosität war sicherlich Mitschuld am Ergebnis. Ich konnte noch nicht mal am Anrichten etwas Positives finden. Auch musste ich Horst Recht geben, ein roter Faden war nicht vorhanden und es passte nichts zusammen. Allein schon die Süßkartoffeln in VS und HG waren albern. Dass Anette nicht zufrieden war mit ihrem Menü zeugte von Einsicht.
    Dass ihr die Gäste noch 20 Punkte zustanden, fand ich sehr, sehr freundlich. Für mich war es nur ein Teilnehmen. Thomas könnte es aber noch steigern.

    Für Ricarda: es stand ein Brotkorb auf dem Tisch.
    Thomas als Hellseher war eine glatte Fehlbesetzung. Das Wissen was er sonst vermittelte habe ich schon sehr lange nicht vermisst. Ganz selbstverständlich warf er vor dem Haus seine Kippe hin und trat sie aus. Normal wären das 10 € Strafe. Doch ich kann ihn mir als Hausmeister, der für Ordnung sorgt, vorstellen.

    LG rudi - heute nur 19°C und trocken

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  4. Lieber Rudi, was dir so alles auffällt - das mit der Kippe, mein ich - was für ein Flegel, hab ich gar nicht mit bekommen. muss an euren wunderbaren Temperaturen liegen, ich war zu sehr mit Frösteln beschäftigt, Neid!, Trotzdem liebe Grüße Susi

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    1. Hallo liebe Susi,

      da hier überall welche lauern um uns abzukassieren, fällt es einem schon auf, wenn jemand eine Kippe wegwirft.
      Bevor Thomas die Punkte-Tafeln angenommen hat, hat er die Kippe hingeworfen.
      Von solchen Flegeln, wie du es nennst, gibt es leider sehr viele.
      So hatte ich mal Besuch, die meinten sie könnten ihre Kippen einfach vom Balkon werfen.
      Nix da, die mussten sie aufsammeln gehen.

      Wieso schönem Wetter bei uns und warum fröstelst du?
      Ist es bei euch zu heiß oder zu nass? – lol –
      So um die 20°C und kein Regen ist doch so gerade noch gut, oder? – lol -

      LG aus der Sonne - rudi

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  5. Hallo heute mal als Letzte und etwas in Eile,
    habe natürlich das Desaster gestern geschaut und so schlimm nicht erwartet.

    Eine Quasselstrippe hat es natürlich schwer sich stundenlang auf die Zubereitung
    eines Dinners zu konzentrieren.

    Dann noch in Gegenwart von Daniel ( heißen alle Vox-Praktikanten so? ) .
    Jedenfalls hielt sie sich und ihre Kochkünste für unwiderstehlich.

    Der ganze Abend war ein Schuss in den Ofen.

    Sie kann einfach nur Brei kochen, mag an ihrem Beruf liegen.
    Mir entfuhr ein leiser Schrei, als sie das rohe Fleisch servierte.
    Ich hätte nicht einmal probieren können.
    Rohes Wild, das geht ja wohl gar nicht.

    Über das Dessert breite ich den Mantel des Schweigens.
    Nun habe ich mich ja auf Horst eingeschossen, er hat sein Menü ja auch nur
    mit aktiver Ehefrauenunterstützung einigermaßen auf die Reihe bekommen, wie
    ein Sieger sieht er aber auch nicht aus.

    Aber soweit wird es kommen.
    Eigentlich hat sich in dieser Woche niemand mit Ruhm bekleckert.

    Hoffen wir weiter, frieren wir weiter, wir sind leidensfähig.
    Es wird schon wieder dunkel, warum auch nicht, ist ja schon nach 14 Uhr.
    Gruß Anna

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