Aperitif: Grüntee-Granate
Vorspeise: Zweierlei Filo-Zigarren
Hauptspeise: Gefüllte Dorade mit Nussreis und Möhren-Orangen-Salat
Nachspeise: Pistazien-Mandel-Eis und Baklava
Die Aprikosen-Gate-Affäre
wird dann doch nur halb so heiß gegessen wie sie gekocht wird und nur kurz von Steffi ins Protokoll aufgenommen, weil ihr schriftliche Niederlegungen als Polizeibeamtin in Fleisch und Blut übergegangen sind. Und heute muss nicht ihre Tochter für sie kochen, heute kocht Sven.
Er lebt in einer Wohnung in Köln-Nippes mit seiner Freundin Henrike (Hendrike?) und bereitet sich neben Tele-Visiten auf seinen Beruf als Lehrer vor. Nebenbei stutzt er noch regelmäßig Bonsais und den eigenen Bart, den seine Freundin so sehr liebt. Und um diversen Speisen die typischen Duftnoten anderer Länder zu verabreichen, sammelt er Gewürze.
Aber seine größte Leidenschaft gilt vielleicht dem Tee. Solch einen gibt es, ein bisschen verfeinert, als Aperitif. Und da kann der noch so gut schmecken, als Willkommens-Getränk zu einem möglichst perfekten Dinner taugt der nichts. Damit aber keiner wirklich einen in den Tee bekommt, gibt es auch noch zum Nachtisch Tee.
Die Filo-Zigarren, mit Hackfleisch und Ziegenkäse gefüllt, sind Snacks und dieses Fernweh-Kochen gab es schon häufig beim Dinner, ist aber kein Tribut an die Gäste, sondern an die eigenen Erinnerungen. Egal, die Vorspeise ist sicher in ihren Grenzen lecker.
Köpfe auf den Tellern ist nicht jedermanns und jederfraus Sache, meine ist sie überhaupt nicht. Wenn ich dann gleich fünf Fische zum Hauptgang mit allem Drum und Dran und ihren Köpfen sehe, hört der Spaß auf. Da fehlt es ihm an einem Blick für das Schöne - und mir an Verständnis.
Den Nachtisch empfinde ich als unspektakulär bis nicht so wirklich lecker: Baklava ist knatschsüß und beim Eis bevorzuge ich ganz andere Sorten.
Da man ja nicht nach seinem eigenen Geschmack urteilen sollte, bekommt er von hier sieben Punkte. Die bedeuten immer - nicht Fisch, nicht Fleisch und gehen in Richtung "Ich weiß nicht genau ..., will aber nicht unfair sein "
Von seinen Gästen bekommt er insgesamt dreißig Punkte, wobei Yvette nur fünf beiträgt: Er hätte sie besser vorher gefragt, was ihre Lieblingsspeisen sind.
Ansonsten hatten wir bisher zwei Montags-Gastgeber hintereinander: Die Highlights könnten noch kommen, müssen aber nicht zwangsläufig auftreten.
Guten Morgen, Gruß Biene
Guten Morgen in die Runde,
AntwortenLöschenden gestrigen Dinnerabend habe ich genau so wahrgenommen.
Ich bin immer leicht genervt von Gastgebern, die nur ihr eigenes Ziel im Auge haben und nicht die Bedürfnisse der Gäste berücksichtigen.
Wenn ich Gäste habe, versuche ich möglichst solche Sachen auf den Tisch zu bringen, die von den Gästen gemocht werden.
Das ist für den Montagsgastgeber beim PD schwierig aber auch machbar, man kennt ja inzwischen die Abläufe.
Konkret auf gestern bezogen, stark gesüßten Tee als Aperitif anzubieten , wahlweise auch weniger süß, war schon sehr dogmatisch.
Trink oder lass es sein, ich lehne Alkohol ab und euch tut eine Pause auch mal gut.
So, oder ähnlich dachte der Gastgeber.
Die Gäste sind streckenweise etwas merkwürdig aber bisher doch eine friedliche
Runde.
Die kleine Retourkutsche wegen der Aprikosen wollte sich die Polizistin nicht verkneifen.
Sei es ihr gegönnt. Am Montag war sie von Sven leicht irritiert, sie kannte seine
direkte Art noch nicht.
Er ist ziemlich autoritär, seine Freundin war auch nicht entzückt über seinen Ton,
man sah es an ihrem Gesicht.
Dessert war bestimmt schrecklich süß, gab es hier in einem bulgarischen Lokal
als Spezialität.
Einmal probiert, nie wieder.....
Die Punktevergabe war bis auf Yvette`s Bewertung okay.
Die Dame wirkt irgendwie unbefriedigt, ich meine ihre Lebensumstände.
Scheint zu glauben , dass man ihre Wünsche vorrangig zu berücksichtigen hat.
Ich hätte den Kölnern mehr Alkohol serviert, dann bleiben die lockerer.
Mal sehen was uns Helmut heute, garantiert einem fröhlichen Liedchen
auf den Lippen, virtuell serviert.
Allen sonnige Grüße , Anna
Ich sehe bei Sven eigentlich nur einen - allerdings kardinalen - Fehler: Er ist Pädagoge. Und so hat sein Dinner nicht nur einen, sondern gleich mehrere Erziehungsaufträge und überfordert mit den gesetzten Lernzielen die Gäste.
AntwortenLöschenEinen gesunden, erfrischenden Tee schlürft man, eventuell, wie Christian scharfsinnig bemerkte, nach einer Wanderung, aber einander fremde Gäste in unbekannter Umgebung, entspannt auf mein Menü ein zustimmen - das funktioniert selbst mit rotem Grüntee nicht.
Da gibt es einfach Regeln des Gastgebertums, die man beherzigen sollte, weil sie sinnvoll sind. Also Sven: Ein Begrüßungscocktail mit ein wenig Alkohol lockert Gäste und Atmosphäre ungemein, macht die Menschen offen und zugänglich und nicht gleich besoffen. Das darf man durchaus.
Und wer keinen Alkohol trinken will, der muss ja nicht.
Zweiter Regelverstoss war der bereits von Biene angesprochene im ganzen servierte, gestorbene Fisch, dessen tote Augen von London echtes Edgar Wallace Feeling bei Tisch verströmten, aber keinen orientalischen Genuss:
Warum, wenn ich meinen Gästen diese Küche vorstellen möchte, bringe ich sie gleich gegen sie auf, indem ich den grätenreichsten, am schwersten zu pulenden Fisch wähle, es gäbe doch auch andere filettierte Varianten, vielleicht nicht ganz so authentisch, aber allemal lecker.
Wenn man das ständige Pulen auf den Tellern und das Zupfen aus dem Mund sah - sowas macht Gäste unwillig, die sich nicht freiwillig im Marokkourlaub darauf einlassen.
Die Überforderung der Gäste war eine vertane Chance, denn die waren eigentlich offen und gutwillig.
Und das was Sven an Kochleistung bot, hat mir ansonsten gut gefallen.
Nachdem ich mich von dem Schock mit dem Mützenzwerg als Grüßaugust erholt hatte, dieser seine unsagbar dämliche Kopfbedeckung (früh morgens in der Wohnung - warum ???) abgenommen hatte und sich als ein hübsches und nettes Mädchen outete, konnte in der Küche geübtes und routiniertes Werkeln beobachtet werden.
Schön wie Sven sich mit der nordafrikanischen Küche auseinandersetzt, ich hätte allerdings mehr Gewürze verwendet und diese erst in der Pfanne angeröstet, statt sie als Würzmischung obendrauf zu streuen, das schmeckt noch viel intensiver.
Steffi fand beim Reis keinen Unterschied zu ihrem gestern, was soll man dazu sagen? Ich fand den von Sven wirklich toll und gemeinsam mit dem Topping auf der Dorade das Beste am Hauptgang, denn die laffe Fischfüllung lohnte die Pulerei nicht wirklich.
Überhaupt war mir, insgesamt - wenn ich die Rezeptangaben betrachte, alles zu zahm, was die Gästeurteile auch wiederspiegelten.
Aber gefallen hätte mir sowohl die Vorspeise mit dem Lamm/Rinderhack und dem frischen Dip, als auch das köstliche und sehr aufwändig gemachte Pistazien-Mandel-Eis.
Hier passten auch Baklava und Tee wieder gut, wenn mir auch ein schöner Mokka besser dazu geschmeckt hätte.
Sven hat sich viel mehr Arbeit gemacht als Stefanie, deren rechthaberisch penetrant dümmliche Retourkutsche nicht nur unpassend, sondern auch über alle Massen ausgewalzt wurde.
Trotzdem muss auch der Pädagoge noch lernen, dass Gäste bewirten bedeutet, sie zu verwöhnen und nicht zu belehren, Ihnen kräftig ein zu schenken und sie nicht mit fischiger Tierleiche vor den Kopf zu stossen.
Die müssen nämlich nichts lernen, die sollen nur geniessen.
Nur so`ne Idee: Hat Henrike vielleicht die Mütze im Bett auf, weil sie befürchtet , dass ihr sonst der schwere Ast über ihrem Bett auf den Kopf fällt?
Hier scheint noch die Sonne, aber ich traue dem Braten nicht!
Liebe Grüße an alle, Susi
Moin @ zusammen.
AntwortenLöschenSven wartete mit einem Marokkanischen Gericht auf. Quasi Marokko in Köln-Nippes.
Mit seiner Freundin Henrike lebt er seit ca. 2 Jahre zusammen. Bonsais sind eine Leidenschaft von ihm und sie zieren die Fensterbänke im WZ. Den Einkauf machte er auf dem Markt, wobei er großzügig ganze Kräuterbündel einkaufte. Dass Sven nicht zum ersten Mal kocht, war leicht zu sehen. Aus dem gemeinsamen Marokko-Urlaub, wo ihm die Marokko-Küche begeistert hatte, brachte er div. Gerichte mit. Seine Freundin unterstützte ihn tatkräftig bei den Vorbereitzungen.
Aperitif/Empfang: heute also kein Alk zu Beginn, dafür grünen Tee. Helmut ist ein Teeliebhaber, der alles mag, nur keinen Tee. Aber diese Mischung hat selbst ihm geschmeckt. Muss es eigent-lich immer etwas mit Alk sein?
Stefanie breitete am Tisch erst mal die Menükarte aus und frage nach einem Textmarker. Sie wollte genau notieren und unterstreichen was Sven nicht selbst erstellt hatte. Das sah fast dienstlich aus. Natürlich war es ein GAG, aber er zeigte erst einmal Verwirrung.
VS: Die Filo-Zigarren mit Füllung und Joghurt-Dipp. Irgendwie kam es gut an, was ich nicht wirk-lich verstand. Das Hack war trocken und 2 x totgebraten. Die getrockneten Aprikosen brachten da auch keine Feuchtigkeit rein. Auch glaube ich kaum, dass sie Geschmack haben konnten. Warum keiner die Nusseinlage schmeckte, habe ich nicht verstanden. Im Ganzen eher etwas zum Empfang, aber keine echte VS. Der gereichte Wein soll gut gewesen sein, aber für Christian fehlte dazu eine Geschichte. So etwas soll es geben, sogar in solcher Runde, dass jemand wissen möchte was er trinkt.
HG: da er keine Makrelen bekam, änderte er auf Dorade um, was auf jeden Fall besser war. Ob so ein Fisch mit Kopf und Schwanz jedermanns Sache ist, ist wieder was anderes. Mich verwun-derte nicht, dass besonders Stefanie Probleme mit den Gräten hatte, obwohl der Fisch super ge-gart war. Da fehlte einfach die Anleitung, wie man einen Fisch richtig isst. Bei Fischstäbchen kann die Anleitung entfallen. Ob jeder in der Runde es überhaupt gemerkt hätte, dass es ein anderer Fisch war, wenn Sven es nicht erklärt hätte? Der Reis war gut zubereitet, aber wieder mit Nüssen, die angeblich keiner schmeckte. Die Reisspezialistin Stefanie äußerte erwartungsgemäß Kritik am Reis. Ob der Orangen- Möhrensalat gut war, konnte ich nicht erkennen. Die Spezialisten äußerten sich nicht wirklich dazu, außer Christian, der alles gut fand. Für mich sah der HG gut aus, wenn auch nicht gerade zum Hochjubeln. Das Thema Orale Ernährung brachte keine Stimmung beim Essen. Für Christian als Ernährungswissenschaftler aber eine ganz normale Sache. Sollte jemand vielleicht etwas anderes darunter verstanden haben, als Nahrungsaufnahme durch den Mund? Man glaubte es fast.
DS: das selbstgemachte Eis sah gut aus. Warum es in ein Glas gepackt werden musste, habe ich nicht verstanden. Vom Baklava, den er nicht so süß wie normal machte, bekam jeder nur eine Probierecke und bestimmt hätte jeder Nachschlag auf Nachfrage bekommen. Für Helmut hatte Sven extra fertigen Baklava gekauft ohne Zimt, denn Helmut mag keinen. Allerdings war der selbstgemachte Baklava zu Honiglastig.
Sven erstellte ein originelles Menü, mal was anderes und gut gemacht. Leider waren in allen Gängen Nüsse vorhanden. Jemand mit einer Nussallergie hätte da einen Fastentag gehabt. Sicherlich konnte es kein pD werden, aber mit Abstand besser als bei Stefanie. Als GG war er immer freundlich und bemüht. Auch wenn er selbst keinen Alk trank, so mussten seine Gäste dennoch nicht darben. Die Wertungen kann man ja nur im Vergleich sehen und der Abend hatte keine 30 Punkte verdient.
Von Yvette bekam er nur 6 Punkte, was angesichts ihrer Wertung bei Stefanie rätselhaft war.
Allerdings könnte es möglich sein, dass sich Yvette nicht an orientalischen Gewürzen begeistern kann und auch nicht am teelastigen Abend.
Dass die anderen je 8 Punkte gaben, könnte mit den eigenen Leistungen gesehen werden.
Dies allerdings dämpft die Erwartungen der folgenden Tage.
LG rudi
Schön, dass Euch zu dieser Dinnerrunde immer noch so viel einfällt, ich bin da irgendwie raus und plädiere dafür, das perfekte Dinner für den Rest der Woche gegen die Sendung mit der Maus auszutauschen. Das ist allemal lustiger und spannender als diese langweilige Truppe.
AntwortenLöschenÄußerst albern und wahrscheinlich eines der „Highlights“ an diesem Abend das Abhaken der Zutaten in Svens Menü und das Aprikosen-Battle. Selten so gelacht! Brüll! Gott sei Dank hat Steffi irgendwann die Kurve gekriegt und von weiteren putzigen Sticheleien Abstand genommen.
Und Sven, bis auf einige langatmige Erklärungen ein recht guter Gastgeber, hätte mehr Alkohol fließen lassen müssen. Christian würde vielleicht etwas von seiner ernsthaften Oberlehrerart verlieren und ein wenig lockerer und entspannter werden. Immerhin spricht er am Dienstag schon in ganzen Sätzen. Da ist bis Freitag noch viel Luft nach oben.
Heute kocht Helmut, also ich denke mal, er tut so. Möglich, das mir morgen zu dem Abend ein Dreizeiler einfällt, sitzen ja wieder die gleichen Leute am Tisch, mit denen ich so wenig anfangen kann.
Das war’s für heute von meiner Seite. Gucken werde ich aber trotzdem, wenn auch nur mit gedrosseltem Spaß.
Liebe Grüße von der Baustelle sendet Regine