Zwei allein
Wer möchte nicht mal den "Lieben Gott" erschießen? So macht Ben es am Ende des Films über die melancholischen Tage, die den überaus glücklichen einer Ehe folgen und sie endgültig beenden.
Eine lebenslange Gemeinsamkeit, die nicht viel Außenwirkung gebraucht hat, wird jäh durch die Krankheit der Frau gestört. Miteinander findet das Ehepaar zu keinen Worten, keinen Empfindungen, um ihr beiderseitiges Leid zu verarbeiten. Henriette wendet sich an einen Pfarrer, der ihr in den entscheidenden Momenten ihres Lebens zuhört. Letztlich bringt er sie zu der Einsicht, dass sie überleben möchte, dass sie um ihr Leben kämfen will.
Doch genau in dem Moment, als Henriette zu ihrem Lebensmut zurück findet, wird sie auf offener Straße erschossen. Zuvor gab es mehrere Raubüberfälle ähnlicher Art in München.
Doch langsam keimt in Henriettes Schwester Linda ein schrecklicher Verdacht. Auch Kommissar Franke nähert sich dem Ziel seiner ermittlerischen Tätigkeit: Dem Ehemann. Elmar Wepper und Johanna Bittenbinder wandeln derweil weiter mit trauerwütigen Gesichtern als Ehemann und Schwester der Ermordeten durch die Kulissen. Teilweise möchte man mit ihnen weinen, wenn sie andererseits nur nicht so sture Köpfe wären, die Wände einrennen und sich gegenseitig nicht gut tun.
Als Ben erfährt, dass er seine Frau vielleicht doch nicht erlöst, sondern ermordet hat, hadert er mit sich selber und schlägt die Einrichtung seines Hauses kurz und klein, fährt zum Isar-Ufer und will sich selber erschießen, entschließt sich dann aber, Gott zu erschießen. Doch der Wille zum Kämpfen allein bedeutet auch keine Heilung von einer schweren Krankheit.
Fazit: Selbst in den allerbesten Ehen wird offenbar zu wenig miteinander geredet, wenn es um wichtige Dinge geht. Am Ende haben nur ein paar Worte gefehlt, doch dann hätte es diesen Krimi nicht gegeben.
Guten Tag, Gruß Biene
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