Freitag, 11. Juli 2014

11. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Bamberg bei Ronald

"Ronalds Glücksmenü"
Aperitif: Champagne oder Sherry
Vorspeise: Onsen-Ei auf Spinat trifft Wolfsbarsch und Garnele
Hauptspeise: Gebackenes Zicklein an Spargel, Salatherzen und Rosmanrinkartoffeln
Nachspeise: Scharfer Apfelkompott mit Vanilleeis

Grasgeflüster

ist für Ronalds extra geschlachtetes Zicklein nahe Vergangenheit und für mich traurige Gewissheit: "Dieses Baby hat noch bei der Mutter gesoffen", sagt Ronald ehrlich - und kann verstehen, wenn jemand damit Probleme hat.

Doch die wahren Probleme hat noch jemand ganz anderer als nur die Mutter des Zickleins und das Zicklein selber und ich: Carsten!

Das lustige Ehepaar Ronald und Alexandra wirkt gemeinsam in der exquisiten Küche, und er ist hier der Boss - während sie den Boss um den Finger wickelt.

Aufs Dach muss der Schornsteinfeger-Meister nicht mehr selber steigen, er leitet die eigene Firma.

Politik-, Ironie- und Infantil-Student Carsten versteht offenbar nicht, dass Handwerk goldenen Boden hat - und outet sich mal so richtig als Kotzbrocken. Es wäre seine Chance gewesen, andere Leistungen anzuerkennen. Es hätte sein großer Auftritt werden können:

Er hat es total vermasselt!

Ronald kocht nicht nur leidenschaftlich und Carsten Leiden-schaffend absolut super - er läuft auch noch Marathon. Und da hat er sowieso den längeren Atem als Mr. Manipulativum, der durch permanentes Herunter-Reden seine Mitspielerin Catalina beeinflussen will.

Es spricht endlich einmal etwas für Catalina: Sie hat ihn auch durchschaut!

Carsten "enttarnt" Ronald als "Schauspieler", während Catalina die rote Karte an Carsten weiter reicht. Es gibt nur einen Profi-Gambler in diesem Spiel.

Während der Neid Carstens Worte regiert, bleibt die Bluff-Verehrung für Vera völlig auf der Strecke.

Der Nachtisch schmeckt für ihn nach Plastik, aus der offenen Küche hat es die ganze Zeit über nur gestunken.

Nun - wenn einer wie der Knall-Kopp auch nur Stunk macht!

Ronald hat wunderbar gekocht, und ich möchte ihn in einer Runde der Besten der Besten wiedersehen.

Das Vox-Team hat vermutlich einen Hobby-Psychologen in seiner Mitte: Der hat sich  Carsten zur Brust genommen und ein paar ernste Worte mit ihm gewechselt.

So jung und schon so abgebrüht: Das wollte selbst Vox nicht so stehen lassen. Die Fürsorgepflicht reichte jedoch nicht so weit, Carsten für die ganze Woche anders und positiv dastehen zu lassen.

Ich nehme mal an, für eine positive Darstellung war einfach nicht genug Material da.

Warum ich hiermit abschließe? - Nun, Carsten gibt Ronald zehn Punkte und die Worte mit auf den Weg, alles sei nicht so gemeint gewesen. Im Gegenteil war es gar genau andersrum gemeint.

Wer das jetzt glaubt!

Im übrigen bekommt Ronald weitere zehn Punkte von Alexander und Catalina. Vera gibt neun Punkte.

Und für den einen fehlenden Punkt knutscht der ziemlich gestörte Carsten sie nieder.

Ich wünsche Carsten, dass er seinen Weg ändert und auf einen richtigen findet. Vielleicht mit einem Navigations-System?

Guten Abend, das war hart, Gruß Biene

1 Kommentar:

  1. Zwei Wahrheiten: Ich mag Ronald, auf Grund seiner Art nicht. Zweitens ich habe ihn unterschätzt.

    Ob es nun Champagne oder Champagner heißt, sei dahin gestellt. In Deutschland wird allgemein Champagner gesagt. In Japan heißt es wahrscheinlich auch noch anders.

    Amus Gueule:
    Es gab welche. Es wurde nicht näher darauf eingegangen. Die Nennung hörte sich appetitlich an.

    Vorspeise:
    Das Onsen-Ei gilt als das Feinschmecker-Ei schlechthin. Es wird normal in einem Sous-Vide-Bad bei 64,5 ° C 45 – 60 Minuten gegart. Ronalds Onsen-Ei war einen Tick zu flüssig. Ich nehme an, er hat sich nicht an die Zeit gehalten. Spinat (für mich bäääh), Wolfbarsch und eine überflüssige Garnele waren ok.

    Hauptspeise:
    Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich noch nie Zicklein gegessen. Nicht weil es mir zu jung wäre oder ich einen Abscheu gegen Ziegen hätte, sondern weil man sich wirklich bemühen muss (zumindest in unserer Gegeng), es zu bekommen. Es erst zu kochen und dann nochmals paniert zu braten, es also zweimal zu garen, erscheint mir nicht optimal. Ob so zartes Fleisch diese Behandlung schadlos übersteht, muss man wohl ausprobieren. Gebratener Spargel ist in Mode und ok. Salatherzen ok, sie gehören nur auf einen zusätzlichen Teller. Eine Kartoffel wird nicht zur Rosmarinkartoffel, in dem man ein Zweig Rosmarin nach dem Garen durch sie hindurchsticht. Übrigens sollte man keine Kartoffeln mit grünen Stellen, wegen des Solanins, verwenden.
    Ronald hat sich zwar mehr Mühe mit dem Anrichten gegeben, als seine Mitkandidaten, aber der Teller sah einfach nicht schön aus.

    Nachspeise:
    Das mit dem scharfen Apfelkompott ist eine gute Idee, die ich mal bei passender Gelegenheit nachmachen werde. Passt aber meines Erachtens besser zu dem roten Pressack, als zu einem Vanille eis. Im Gegensatz zu seinem restlichen Menü einfach.

    Fazit:
    Ronald hat mich überrascht, hatte ein paar kleine handwerkliche Fehler und sollte das Anrichten weiter üben. Er hat m.E. verdient, wenn auch in der Punktzahl zu hoch, gewonnen.

    Und zu Volldeppen braucht man nicht zu sagen.

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