Donnerstag, 24. Juli 2014

23. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Berchtesgaden bei Sepp

Foto: I. N.
Aperitif: Rosé Champagner
Vorspeise: Gebratener Langustino, Blumenkohl-Couscous, Papaya-Chutney
Hauptspeise: Filet und Schulterscherzel vom Kalb, Fichtennadel-Hollandaise, Schrobenhausener Spargel, Perlzwiebeln
Nachspeise: Inspiration von Rhabarber & Erdbeere, Sauerrahmeis

Perfect Sense

besitzt der in Berchtesgaden lebende Sepp, wenn es um die Zubereitung und Präsentation eines schon nicht mehr erwarteten perfekten Dinners geht. Hätte man das täglich, wäre es ja auch langweilig ...

Zunächst bekommt Sepp Besuch von Thomas Huber, einem wohl bekannten Speed-Kletterer. Welchen Sinn dieser Besuch hat, ist nicht klar - aber der Mann ist schon eine Augenweide, und so etwas muss ins Fernsehen!

Denn wer nicht in den Bergen lebt, ist auch mit der Kletterei nicht auf dem Laufenden. So wird der Zuschauer mal eben schlau gemacht.

Sepp meint, er lebe in einer der schönsten Ecken Deutschlands. Einverstanden - kommt aber erst direkt nach dem Ruhrgebiet!

Überhaupt ist Sepp ohne die geringsten Zweifel von sich selbst ziemlich überzeugt: In dem, was er tut. In dem, was er besitzt. Mit Recht, aber ohne Bescheidenheit.

Sicherlich ist er ebenso stolz auf seine Frau Belinda, die er vor fünfundzwanzig Jahren auf einer Hütte kennen gelernt hat. Sie erledigt die Handlanger-Arbeiten in der Küche. Das ist ihr Anteil an dem erstklassigen Menue.

Manchmal sehe ich mir die "Schlemmerreise" an - und an die Köche dort erinnert  mich seine Art schon sehr.

Aber das Wort "Profi" und die Unmöglichkeit, andere Themen zu finden - nervt gewaltig. Das ist künstlich gepusht. Und langsam wird es  langweilig.

Es ist durchaus möglich, dass ein Hobby-Koch oder eine Hobby-Köchin besser kocht als viele, die eine Ausbildung zum Koch oder zur Köchin gemacht haben.

Gute Küche ist kein Hexenwerk - sondern zeigt die Liebe zu den Produkten und zu endlosen Aufenthalten in der Küche.

Die investigativen Fragen der Teilnehmer untereinander nehmen den Glanz - es handelt sich hier nicht um  die Enttarnung eines Nobelpreisträgers.

Obwohl die Nobel-Kommission schon darüber berät, einen Koch-Nobel-Preis einzuführen - ist nahe liegend bei den vielen Kochsendungen.

Sepp hat großartig gekocht und aufgetischt - wenn es auch von allem ein bisschen wenig war. Besonders zum Hauptgang fehlte eine winzig kleine Sättigungsbeilage, die einfach zum Spargel dazu gehört, wie ich meine.

Verdiente achtunddreißig Punkte und Verdienste um die Kochehre der Teilnehmer beim perfekten Dinner.

Pfuit di, Gruß Biene

3 Kommentare:

  1. Aperitif:
    Rosé Champagner geht immer.

    Vorspeise:
    Sah toll aus auf dem Teller. Aber gegen die alte Köcheregel: Der Tellerrand gehört dem Service bzw. dem Gast. Blumenkohl-Couscous fand ich jetzt nich so passend.

    Hauptspeise:
    Beim sog. Schulterscherzel handelte es sich um das Mittelbug oder Bugnaht. Da ist eine so dicke Galerteschicht drin, dass man beim Garen eigentlich nichts kaputt machen kann. Da ist Sepp auf die sichere Seite gegangen. Was allerdings die Kirmesdekoration auf dem geschmorten Fleisch sollt, wurde mir nicht klar. Das Filet und der Spargel super. Nur zwei Zutaten erschließen sich mir nicht. Einmal die, nach Badezusatz schmeckende, Fichtennadeln (und ich habe das schon ausprobiert) und die angebratenen Perlzwiebeln. Hätte man weglassen können.

    Dessert:
    Schönes Dessert, leider mit Deko überladen. Da wäre weniger mehr gewesen.

    Fazit:
    Unsicheres und umständliches Anrichten lassen mich vermuten, dass Sepp nicht der Profi ist. Trotzdem ein sehr gutes Menü. Meines Erachtens auf gleichem Niveau wie am Vortag.

    Ich wünsche Euch einen schönen Tag

    Manne

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  2. Danke, Manne - ich war wohl etwas überwältigt von der Deko. - Vielleicht, weil ich da nicht so wirklich firm drin bin.

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  3. Moin @ zusammen.

    Ab in die Berge zum Sepp, aber nicht auf die Alm.
    Der Sepp nennt ein schickes Holzhaus sein eigen, wo er mit seiner Frau wohnt.
    Er ist Bergsteiger aus Passion, aber kein Bergführer, denn dafür bräuchte er eine Ausbildung. Das er gut sein muss, zeigte seine Bekanntschaft mit Thomas Huber, mit dem er öfters klettert.
    Ich schätze mal, was an sonstigen Kletterwänden in den Städten gemacht wird, das begleitet Sepp in den Bergen. Mit Sicherheit macht das mehr Spaß als an den künstlichen Wänden in irgendeiner Halle. Ob er davon leben kann, bin ich mir nicht so sicher. Seine Gäste durften es Hautnah erleben wie man abgeseilt wird. Wie immer, gerade die Schwersten, in diesem Falle Hans und Sabine, trauten sich. Herrlich welchen Schiss Frank davor hatte, aber er gab Tipps aus sicherer Position.

    Gekocht wurde dann auch noch. Wie gewohnt in dieser Woche, wurden die Zutaten geliefert.
    Seine Frau half ihm bei den Vorbereitungen, was aber eher eine Alibi-Hilfe war, sie wollte sicher-lich nur ins Fernsehen. Es machte wirklich Spaß Sepp beim Kochen zu zusehen, wie er ganz in Ruhe und gekonnt seine Speisen zelebrierte.

    VS: ob und wann er den Darm entfernt hatte, wurde nicht gezeigt. Der Blumenkohl-Couscous war ja ne tolle Idee, müsste man probieren. Satt werden konnte dabei aber nur das Auge.

    HG: keiner wusste so recht was ein Schulterscherzel (Schaufelstück) ist und auch Sepp erwähnte auch nur, dass es aus der Schulter kommt. Etwas dürftig, aber man bräuchte schon mehr als einen Satz als Erklärung und das sollte jeder besser selber googeln. Es mag ja sein, dass der Schrobenhauser Spargel gut ist, aber das waren echte Knüppel und passten eher zu seinem Holzhaus. Die Hollandaise hatte einen feinen Fichtennadelgeschmack, was bestimmt lecker war. Hans war der Geschmack nicht ausreichend genug. Dann hätte sie aber wie ein Erkältungsbad geschmeckt. Nun, man hätte ihm ja einen Zweig extra auf den Teller legen können. Eine Sättigungsbeilage, wie z.B. Kartoffeln, hatte leider gefehlt.

    DS: dass es super gekocht war, stand außer Frage. Mehr als super fand ich, wie er die Rhabar-ber/Erdbeeren-Stücke so gleichmäßig geschnitten hatte, ohne Lineal. Der Aufbau mit der Zuckerscheibe dazwischen war schon ein Kunstwerk. Zum Essen allerdings etwas schwierig. Auch eine schöne Sache, dass er Frank extra eine Portion Käse dazu stellte, die dieser natürlich verputzte.
    Ich bin ja gespannt, ob Hans sein DS wirklich auch so hinbekommt, wie er betonte.

    Das war endlich mal wieder ein 10 Punkte, oder mehr, Menü. So wie es angerichtet war, alle 3 Gänge, war es fast zu schade zum Essen. Ob Sepp der Profi ist und welchen Beruf er wirklich ausübt, konnte nicht geklärt werden. Es mag ja einiges eher Überflüssig gewesen sein und diente nur als Zierrat, was ein Profi sicherlich nicht braucht. Mir war das eigentlich egal, ich habe einen tollen Koch hantieren gesehen und die Ergebnisse wurden allerseits bewundert. Man könnte sich an der GelaNtine festhalten und sagen, dass es ein Profi nicht so ausspricht, aber auch Profis haben keinen Duden innerlich. Dennoch glaube ich nicht, dass Sepp der Profi ist, denn sein Schneiden an sich war eher Hobbymäßig. Auch seine Sauberkeit und das Auf-räumen hat/macht kein Profi. Fazit: Ein etwas verspielter, aber guter Hobbykoch.
    Die Wertungen habe ich nicht so ganz verstanden. Bei Hans weiß man ja noch nichts Genaues, da er noch kochen muss. Aber für die 9 Punkte von Frank, dem Clown der Runde, fehlte mir jedes Verständnis. Ansonsten will ich mich nicht weiter über die Gäste auslassen, das war Sepp sein Abend und der war toll.

    Besonders Hans, der seinen Beruf nicht erklären konnte, wollte ihm auf die Probe stellen. Da Sepp angeblich zuerst Automechaniker gelernt hatte, wollte Hans wissen was ein Doppelverga-ser ist. Sepp hätte da einfach sagen können, dass es zwei sind, was im Prinzip ja auch stimmt, aber in einem Gehäuse. Richtig heißt es ja eigentlich „Doppelfallstromvergaser“ und wurde bei Geländewagen eingebaut.

    LG rudi

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