Samstag, 19. Juli 2014

18. Juli 2014 - WDR - Von und zu lecker

Plötzlich Prinzessin

wurde die bürgerlich geborene Silke nicht, eher ein "Working Girl", denn die Burg Guttenberg ist kommerzialisiert. Es gibt unter anderem eine Greifvogelwarte und ein Museum.

Mit den doktortitel-losen Guttenbergs sind die von Gemmingens nicht verwandt, aber sie kennen einander.

Silke ist die erste Gastgeberin der neuen Ausgabe der WDR-Serie "Von und zu lecker". Sie lebt mit ihrem Mann auf der 800 Jahre alten Burg Guttenberg. Er vertritt die 17. Generation, die auf der Burg in Baden Württemberg lebt.

Während die anderen fünf adligen Damen im Land- und Lecker-Bus langsam Fahrt aufnehmen, um ein gar burgliches (oder doch bürgerliches?)  Menue zu genießen, steht Silke mit einer Helferin in der Backstube und backt Brot. Sie ist eine zupackende Frau. Die den Ton angibt. So auch später in ihrer Küche: Die Küchenhilfe, angeblich eine Freundin, muss gut parieren.

Auf ihrem Menue-Plan stehen:

Aufgeschäumte Radieschengrünsuppe
Tafelspitz und
Armer Ritter

Wobei letzterer sicher ein bisschen zuschauer-kokett daher kommen soll. Punkte bekommt sie reichlich: insgesamt 136 von 150 möglichen.

Doch die weichgespülte Damen-Truppe hat wohlwollend geurteilt. Im Gegensatz zum perfekten Dinner könnte hier der Auftakt-Abend besonders nachsichtig bepunktet werden.

Denn die Suppe sieht eher wie eine Plörre aus und gar nicht mal so lecker. Da helfen auch die Krümel vom Ziegenkäse als Topping nichts mehr.

Der Hauptgang macht einen ziemlich trockenen Eindruck.

Und der Nachtisch, von allen am meisten bewundert, kommt bei mir gar nicht mal so gut weg. Ein paar "Arme Ritter" mit ein paar Erdbeeren auf farbig getrimmt, fertig.

Interessant ist Silkes kleiner Sohn - auf der einen Seite erinnert er mich an die Tochter von Effi Briest, die sehr angepasst und äußerst ausführlich erzogen war.

Auf der anderen Seite setzt er sich mitsamt Schuhen auf die Arbeitsplatte in der Küche: Da kann keine Katze aus dem perfekten Dinner mithalten.

Das Ambiente ist selbstverständlich beeindruckend.

Noch mehr beeindruckt haben mich zwei der Damen, die ihre jeweiligen Ehepartner nach drei- bzw. zehnmaligem Treffen geheiratet haben.

Arrangierte Hochzeiten? Das gibt es ja selbst bei Königs schon lange nicht mehr!

Von und zu - fertig, Gruß Biene

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