9. Oktober 2024 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Karlsruhe bei Sophia

"Wenn das Leben dir Zitrusfrüchte gibt, mach ein perfektes Dinner daraus"
Vorspeise: Hühnergegacker in der Schlossgärtnerei - Paniertes pollo fino, Kartoffel- und Zucchini-Chips mit Parmesan-Kruste und Trüffel, dazu Zitronen-Aioli
Hauptgang: Ruhende Kuh auf goldgelben Fächerstrahlen - Gegrilltes Beef-Tatar mit tagliatelle al limone
Nachtisch: Schneesturm in der Orangerie - Baiser-Drops mit einer Yuzu-Mascarpone-Creme

Die perfekte Belohnung!

In der Mitte der Woche nimmt die Kochkunst Fahrt auf, und am Ende bewertet die Gastgeberin Sophia ihr Dinner selber als fast perfekt mit nur einem Pünktchen Abzug.

Zuvor dürfen die Gäste via Speisekarte die Trivial-Story über das heutige Dinner verinnerlichen - und: da die Hühner bereits gackern, sollten sie das Gackern in Richtung Meckern unterlassen. Generell mag ich keine Speisekarten, in denen fleischliche Lebensmittel als glückliche - wie die ruhende Kuh z. B. - dargestellt werden. Die Kuh ruht nicht, sie ist bereits zur ewigen Ruhe übergegangen.

Auch der Titel ist irreführend, denn offenbar hat das Leben der Gastgeberin noch keine "Zitronen" verabreicht, denn sie macht einen glücklichen Eindruck - und will das wohl auch genau so vermitteln. Die Zitronen stammen aus ihrem Garten und entsprechen keiner bitteren Lebenserfahrung.

Die 28jährige Groß- und Einzelhandelskauffrau Sophia, die mit einem Mann namens Ajden verheiratet ist und einen kleinen Sohn hat, wird in der Küche von ihrem Vater Frank unterstützt. Dessen Schnibbelarbeiten sind schier endlos, und ohne Murren geht er ans Werk. Es gibt viel, auch jede Menge kleinteilige Arbeit zu verrichten, denn Sophia ist sehr detailverliebt.

Ohne Frank würde Sophia ziemlich ins Schleudern geraten - aber mit ihm an ihrer Seite kann sie die Ruhe bewahren und sich ganz darauf konzentrieren, die so liebevoll von ihm geschnittenen Lebensmittel zu verarbeiten.

Das Menü

Nur am Beef-Tatar schneidet sie - zur Sicherheit? - lieber selber: die obere Hälfte des Rindfleisches bearbeitet sie wie ein Tatar, die untere bleibt, wie sie ist - und nur diese wird auch angebraten.

Selbst hergestellte Nudeln erweitern den Hauptgang. Die Nudeln bekommen eine noch nie gesehene Wagenladung an Parmesan-Käse ab. Weitere Beilagen gibt es nicht.

Dafür glänzt auf der Vorspeise eine hübsche Kartoffel-Spirale, an der sich Chip an Chip aneinanderreiht, auf den Zucchini-Chips glänzt Parmesan-Käse. Obendrauf kommen gehobelte Trüffel. Der Rest der Vorspeise ist aus obiger Speisekarten-Romanze ersichtlich.

Insgesamt ist alles sehr zitronenlastig. Das wird auch von Daniela, die eine Allergie gegen behandelte Zitronen angibt, bemängelt (Sophias benutzte Zitronen sind Bio-Ware). Kaum eine Sendeminute später lobt sie das gesamte Menü in den höchsten Tönen - auch, dass der Rote Faden, die gelbe Zitrone also, so präsent gewesen ist.

Fazit

Besonders die Zuschauer, die gutes Kochen mögen, kommen heute auf ihre Kosten.

Und wieder einmal loben die Kandidaten ihre schnellgeschlossenen Freundschaften untereinander in hohen Tönen, die hoffentlich nicht schon bald abstürzen.

In meinem Leben braucht Freundschaft nicht nur Zeit, sondern muss sich auch beiderseits bewähren. Dann kann irgendwann aus einer Bekanntschaft eine Freundschaft entstehen. Und wenn andere Menschen und ich nur gute Bekannte bleiben, ist es für mich auch schön genug.

Einigkeit herrscht bei der Punkte-Vergabe: je 10 geben Jens, Sina, Daniela und Till.

Mehr als 40 Zähler sind nicht möglich - somit wird es für die Kandidaten, die noch kochen werden, schwer, sie zu toppen. Die ersten zwei Hobby-Köche hat sie bereits hinter sich gelassen.

Ich selber schließe mich der Einschätzung von Sophia an und würde 9 Punkte mit der Begründung geben: zu viele Zitronen und vor allem viel zu viel Parmesan-Käse.

Guten Morgen, Gruß Silvia