„Portugal lässt grüßen“
Vorspeise: Jakobsmuschel / Erbse / Chorizo / Beurre blanc
Hauptgang: Risotto / Fenchel / Garnele / Krustentierschaum
Nachtisch: Erdbeeren / Crumble / Joghurt-Chantilly
Vorspeise: Jakobsmuschel / Erbse / Chorizo / Beurre blanc
Hauptgang: Risotto / Fenchel / Garnele / Krustentierschaum
Nachtisch: Erdbeeren / Crumble / Joghurt-Chantilly
Gedankenfinderlohn: Freude!
- Manfred Hinrich (1926 - 2015)
Jede Menge Freude hat Aline an dem vielen Lob ihrer Mitstreiter, die - trotz einiger Zweifel, ob das alles echte portugiesische Küche ist - völlig selbstlos in die vermeintlich authentische portugiesische Küche eintauchen, als wären sie soeben in andere Sphären eingedrungen.
Die 31jährige Aline arbeitet in einem Online-Unternehmen als Kundenberaterin, und ihre Liebe zu Portugal basiert auf der Liebe zu ihrem von dort stammenden Ehemann Duarte. Drei Jahre hat sie in Portugal gelebt, und auf die Frage, warum sie nach Deutschland zurückgekommen sei ... antwortet sie u. a., dass ihr ihre Freunde und ihre Familie gefehlt haben. Warum Duarte nach Deutschland gekommen ist ... erzählt sie nicht, obwohl mit einem kleinen Hinweis darauf das Ganze vollständiger wäre.
Und nun nimmt sie am Esstisch den Vorsitz ein und empfängt Lob über Lob, und ein jedes kommentiert sie mit
"Das freut mich."
Ein Satz, der manches "Genau" oder "Tatsächlich" anderer Dinner-Kandidaten toppt.
Das Menü
Natürlich wird auch in Portugal alles gekocht, was möglich ist und den Einzelnen mundet. So wie man auch in Nordrhein-Westfalen z. B. bayrisch kochen kann. Aber würde hier jemand bayrische Schmankerln mit
"Der Pott lässt grüßen"
titeln? Kaum!
Dass Meeresfrüchte in Portugal beliebt sind hat das Land mit vielen anderen Ländern und Landstrichen gemeinsam. Aber authentisch wäre etwa
die Caldo Verde, eine Gemüsesuppe oder die Sopa de Pedra mit Bohnen, Zwiebeln, Koriander, Schweineohren, Schweinebauch und mehr an Zutaten.
Trotzdem sieht die Vorspeise (Tellerbild bei Chefkoch.de) sehr appetitlich aus. Die Beurre blanc stammt allerdings aus Frankreich. Aber: sie wandelt sie mit Creme fraiche ab ... na dann ... klingt das nach deutscher Vorliebe.
Beim Hauptgang kritisieren die Gäste, dass das Risotto (stammt aus Italien) sehr, sehr al dente ist.
Gutmütig fügt Frank seiner Kritik hinzu: "Vielleicht isst man das in Portugal so."
Der Nachtisch ist ein simpler, in dem wieder einmal Kuchen-Streusel verarbeitet werden. Chantilly stammt aus Frankreich.
Fazit
Alines Menü segelt insgesamt unter falscher Flagge. Das hätte sie sich schenken können - und dem Menü einfach kein Motto geben müssen.
Trotzdem bleibt: ein großer Bestandteil des Hauptganges ist misslungen. Der Nachtisch ist viel zu einfach.
Aber sie scheint beliebt zu sein, was von unschätzbarem Vorteil sein kann. So
äußert sich eine begeisterte Julia in poetischen Worten: "In der Einfachheit die Schönheit getroffen."
Einfach ist das Menü, da stimme ich ihr zu. Und die Vorspeise sieht obendrein auch schön aus.
Die Punkte sind aber noch schöner: 8 gibt Julia, je 9 geben Frank, Leandra und Ulf.
Mit 35 Zählern liegt sie gleichauf mit Frank und teilt sich mit ihm den bislang 1. Platz.
Woher nehmen so viele Dinner-Kandidaten nur
die extrem vielen Bewertungs-Punkte?
Guten Morgen, Gruß Silvia
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