Küchenpsychologie
Die Aussagekraft von Erkenntnissen über Menschen und ihre Handlungen sind nicht gerade hoch angesehen, wenn sie aus der Küchen-Perspektive heraus getroffen werden.
Wir alle denken psychologisch, wenn wir das Verhalten von anderen verstehen wollen - doch anders als das Studium der Psychologie an den Hochschulen ergibt die Küchenpsychologie keine erkenntnisreiche Methodik.
Ob diese Art des Erkennens anderer Menschen tatsächlich in den Küchen ihren Ursprung hatte, ist ungewiss, aber allein das Wort bestätigt, dass es sich hier um eine populäre Vorstellung ohne wissenschaftlichen Hintergrund handelt.
Daher gehe ich den Begriff der "Küchenpsychologie" einfach küchentechnisch an:
Ein Sprichwort besagt, dass "das Auge mitisst" - und so möchte der oder die küchentechnisch einfallsreiche Mensch seine Familie und seine Gäste mit besonders schönen Menü-Tellern erfreuen:
Bunte Teller mit vielen Gemüsesorten erfreuen nicht nur das Auge, sondern sind auch der Gesundheit zuträglich. Sie sehen appetitanregend an und verführen die Bekochten hin und wieder auch dazu, etwas zu essen, was sie eigentlich gar nicht so gern mögen. Der Kochende hat folglich all seine
Küchenpsychologie
auf die Teller drapiert, um zunächst damit bei den Bekochten gute Laune auszulösen und am Ende auch etwas für ihre Gesundheit zu tun.
Lebensmittel in den Farben Rot, Grün, Gelb und z. B. Orange sind hübsch anzusehen - und gesund. So beabsichtigt der
Küchenpsychologe, zwei Ideen auf einem Teller darzustellen: dazwischen dürfen dann auch gern Lebensmittel in Weiß liegen, denn sie sind zwar nicht so ansprechend in der Farbe, aber auch gesund (z. B. Zwiebeln, Knoblauch, Pilze und Sellerie).
Kinder werden oft schon früh mit der Küchen-Psychologie ihrer Mütter oder Väter überlistet: für Kids unliebsame Lebensmittel
werden einfach entsprechend aufgepeppt und phantasievoll angereichert. Flugs sind die Kinder in die Falle eines Küchen-Psychologen getappt.
Genau so wie die Nicht-Wissenschaft der Küchen-Psychologie ließen sich all die verführerischen Möglichkeiten, die aus den Küchen
stammen, endlos fortsetzen.
Viel Spaß beim Zubereiten "psychologischer" Teller -
und immer viel Glück, der Wahrheit wirklich nahe zu kommen, wenn es sich um die reine Küchen-Psychologie handelt, z. B. dem Erkennen des Gegenübers.
Guten Tag, Gruß Silvia
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