Freitag, 23. März 2018

23. März 2018 - Bis dass der Tod euch scheidet ...




Bis dass der Tod euch scheidet ...

gilt für die Paare, die sich nicht vorher von einem Gericht scheiden lassen und mit einem Versprechen für die gesamte Lebenszeit nichts anfangen können. Ist eben nicht einfach, sich irgendwann und für immer auf einen anderen Menschen festzulegen - und das Versprechen auch noch zu halten. Unterwegs lauern Versuchungen, und Menschen und ihre Lebenspläne können sich ändern.

Das ist nicht verwerflich, sondern gehört zum Prinzip des Lebens: Ehrlich gemeinte Versprechen werden gebrochen und eine Liebe kann zerbrechen.

Wenn es dann jedoch und trotz allen Hindernissen, die im Wege stehen, gelingt, eine gute Partnerschaft zu führen, in der niemand daran denkt, diese aufzugeben -

kommt irgendwann dennoch das Leben dazwischen,

und einer der beiden geht zuerst. Er oder sie stirbt.

Niemand verhindert das Unvermeidliche, von dem jeder weiß und das viele ganz weit in den Hintergrund einer weit in der Ferne liegenden Möglichkeit von sich schieben. Doch dann wird die Möglichkeit zur Wahrscheinlichkeit - etwa bei einer schweren Erkrankung - und schließlich zur Gewissheit.

Wie der oder die Hinterbliebene damit weiter lebt, liegt an dem eigenen Wesen und ein bisschen vielleicht auch am Lebensalter desjenigen, der bleibt.

Manch eine Frau blüht noch einmal richtig auf, während andere in tiefer Trauer einfach stecken bleiben. Zeit als Wundheiler - kennen nicht alle, akzeptieren nicht alle, glauben viele in einer Akut-Situation nicht.

Manch ein Mann steht plötzlich verloren in seinem Leben - während viele jüngere sich vermehrt in die Arbeit stürzen oder ältere neue Interessen entwickeln. Andere entwickeln eine vermehrte Anhänglichkeit an die Angehörigen und Freunde,

die den Trauernden zunächst gern auffangen, aber sich später teils genervt abwenden.

Es gibt nicht umsonst die lustige Witwe, während andere darum bemüht sind, dem Verblichenen einen posthumen Heiligenschein zu verpassen. Da wundern sich viele Freunde, denn zu seinen Lebzeiten hörte sich einiges völlig anders an.

Trennung durch den Tod erfordert Trauerarbeit, und die bewältigen manche eben auch durch ureigene Geschichten, die den Tatsachen nur bedingt standhalten,

während andere sich nach der Trauer

langsam wieder aufrappeln, tief durchatmen und mit ihren Erinnerungen im Gepäck einen neuen Lebensabschnitt beginnen.

Leben bedeutet immer, dass man hier und dort Abschied nehmen muss.


Guten Tag, Gruß Silvia



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