Mittwoch, 8. April 2020

7. April 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Berlin bei Iris

Foto: I. N.

Vorspeise: Lachsrillette mit gebratenem Tunnbröd, dazu Kleinigkeiten mit Lachs und Hering
Hauptgang: Köttbullar, Skinka, Rotkohl und Kartoffeln
Nachtisch: Mandeltartra und Kanelbullar


ABBA, Silvia, Astrid, ein schwedisches Möbelhaus ... und Iris

Die ersten Namen und  Begriffe zählen zu den gewöhnlichen Klischees über Schweden, und Iris reiht sich bestimmt gerne inmitten von ABBA und Astrid ein. Sie ist zwar keine Schwedin, aber man könnte glauben, sie hat eine schwedische Seele.

Zumindest ihre Koch-Seele spricht schwedisch, vermutlich auf der Höhe von 3 absolvierten Schulstunden.

Zwar war ich selber noch nie bei IKEA (auch, wenn es beinahe unglaublich klingt) und kenne daher auch nicht deren Imbiss-Betrieb, aber das kann ich heute nachholen:

Iris kocht beinahe nur das, was man offensichtlich aus dem schwedischen Möbelhaus kennt. Vom sicher nicht schwedischen Metzger hat sie sich Schweinefleisch pökeln lassen, und damit beim Kochen auch alles klappt, hat er ihr die empfohlenen Gewürzmittel gleich mit eingepackt. Die Fleischklopse wurschtelt sie ohne jegliche Hilfe zusammen - und ich fühle mich insgesamt weder gut noch kompetent unterhalten.

Hoffentlich kennen  alle Schweden nun auch die Aussagen über ihre Essgewohnheiten, die Iris zum Besten gibt, als wäre in diesem Land alles auf gleichgetrimmt.

Ich habe jeweils längere Zeiten in Groß-Britannien und den Niederlanden verbracht - wüsste aber die Mentalitäten und Essgewohnheiten nicht auf einen Nenner zu bringen.

Doch Iris plappert munter weiter über ihr Lieblingsland, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, sich die Finger abzulecken. Leider ist zwischen Ablecken und Weiterarbeiten kein Film-Schnitt zu erkennen oder auch nur zu vermuten ...

Inzwischen machen sich ihre drei Gäste auf den Weg, und mir fällt besonders Olivers Maxi-Pelzkragen an seiner Jacke auf, der ist so voluminös, dass der ganze Bube dahinter verschwindet. Außerdem verschönert der Pelz ihn keineswegs.

Fazit

Zur Vorspeise will ich mich gar nicht äußern.

Der Hauptgang zeigt vermutlich die Ikea-Variante von Köttbullar - und in einem Schälchen trauern dröge Fleischstückchen vor sich hin, die Iris Skinka nennt. So trocken, dass sie einem sicher im Halse stecken bleiben.

Iris fitter Eindruck trügt auch, denn wenn man sie bei Tisch sitzen sieht, denkt man, sie hängt furchtbar in den Seilen ...

Schon Sabine empfand ihre Kocherei am Abend zuvor als ausgesprochen anstrengend. Eine Anstrengung, die sich weder bei Sabine gelohnt hat

noch bei Iris lohnt.

Punktgleich ziehen die beiden an einem Strang: Je 19 von 30 möglichen Zählern.  Oliver und Andreas geben je 6 und Sabine 7 Umdrehungen.

Ich höre im Traum die Schweden protestieren: Hilfe! Das hat doch nix mit uns zu tun!


Guten Morgen, Gruß Silvia

1 Kommentar:

  1. Iris - min svenska semester var underbar!

    Iris möchte uns an ihrem Abend entführen, möchte mit uns durch die Altstadt von Stockholm flanieren, bei Göteborg die Schärenlandschaft erkunden, die schwedischen Wälder erforschen und uns ihr persönliches Bullerbü vorführen. Es gibt Köstlichkeiten aus dem TK-Fach eines bekannten Möbelhauses und ein paar Klischees die jedem Urlaub in Schweden standhalten.

    Die heutige Köchin hat sich viele Gedanken über die Zusammenstellung der Komponenten gemacht, aber keinerlei Zeit in die Übung der Gerichte gesteckt. Kochen ist sowieso nicht wirklich so das Ding von Iris, schnell muss ihre Küche gehen, gerne ohne Rezepturen und genauere Anleitungen. Kochtechnisch kann Iris durchaus mit der gestrigen Gastgeberin Sabine mithalten. Eventuell kann Iris zusätzliche Punkte mit Tischdeko und Gastgeberqualitäten sammeln.

    Mandelteig wird zusammengerührt, ein Schinken mit Kruste bedacht, Schnecken mit Zimt vereint und ein Rotkohl liebevoll geraspelt. Iris macht Wusch, Iris macht Rumms, Iris macht Schwupp und schon ist wieder eine Dinnerkomponente vollendet. Der Tisch ist bereits gedeckt, die Deko eher übersichtlich und erinnert nicht einen Hauch an Schweden.

    In jedem schwedischen Supermarkt stapeln sich unzählige Tüten mit Fleischbällchen. Iris stürzt sich auf die Zubereitung und zaubert kleine Berliner Buletten. Sie zerschreddert Lachs und verflüssigt Hering, der Schinken verschwindet im Ofen und die schwedische Flagge wird gehisst.

    Apero: irgendwas mit Alkohol!

    Vorspeise: Lachs in zwei Variationen und Hering in sahniger Form, dazu gibt es ein Fladenbrot. Auf dem Tisch wirkt das Brot wie der Hauptbestandteil der Vorspeise, die Gäste finden aber eher tranigen Fisch.

    Hauptgang: Fleischklößchen, trockener Schinken und Kartoffelbestandteile. Dazu ein Rotkohlsalat im Gläschen. Die Gläschen kommen bei den Gästen eher schlecht an.

    Dessert: frische Zimtschnecken mit einer Mandeltorte. Das TK-Regal ist inzwischen beim Möbelhaus ausgeräumt und die Gäste satt.

    Wenn man durch Schweden fährt, sieht man überall die schwedische Fahne! Diese Fahne fehlt an diesem Abend und es ist auch kaum zu erwarten, dass dieses Dinner besonders schwedisch war.

    Iris ist zufrieden mit ihrer Leistung, einige Gäste kulinarisch unbeleckt und die Woche in Berlin bisher eher schwierig!

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