Dienstag, 14. April 2020

13. April 2020 - ARD: Tatort Saarbrücken: Das fleißige Lieschen



Tatort:
Das fleißige Lieschen

Eine lang zurück liegende Körperverletzung mit Koma-Folge und ein Mord inklusive einer konkreten Anzahl an Schlägen ist der Inhalt dieser ersten Folge mit einem neuen

Kommissar-Duo.

Leo (Vladimir Burlakov) und Adam (Daniel Sträßer) hübschen die Tatort-Familie der ARD nicht nur ansehnlich auf, sondern verjüngen sie auch. Beide sind 32 Jahre alt, und im Krimi zwei coole Socken mit einer verbindenden Vergangenheit.

Leo hat Angst vor dem Gebrauch seiner Waffe. Er hatte damals den Vater seines Freundes Adam, der diesen brutal misshandelt hat, niedergeschlagen. Neuen Zündstoff dürfte es für eine der nächsten Folgen bieten, dass der Vater aus einem langjährigen Koma aufwacht.

Ihr erster gemeinsam aufzuklärender Mord führt die beiden in eine Industriellenfamilie, in der der Großvater Bernhard Hofer (Dieter Schaad) alle Fäden in der Hand hält, bis er diese an seinen Enkel Erik Hofer weitergibt. Kurz darauf wird Erik Hofer erschlagen - und mit genau 60 Hieben, nicht mit zu großer Kraft verübt, aber mit vielen Emotionen - tot aufgefunden.

Sein älterer Bruder, der sich ums Erbe betrogen fühlt, gerät in den Fokus der Ermittlungen.

Aber ... wenn man sich diesen Tatort-Titel ansieht, und dann bald die alte Frau, die in einem Haus im Wald lebt und als eventuelle Zeugin befragt wird, kennen lernt -

und später erfährt, dass die Firma Hofer Zwangsarbeiter beschäftigt hat ...

dann dürfte spätestens ab der Mitte des Films klar sein, wer hier eine sehr späte Rache ausgeübt hat.

In diesem Wald ist Eric ihr über den Weg gelaufen, und er hat ihren kleinen Hund brutal getreten - weil er eine tiefsitzende Angst vor Hunden hat, die vom Großvater noch gefördert wurde, indem er sie mit den falschen Mitteln bekämpfen wollte ...

und dieser jüngere Mann erinnert Lida Tellmann (Marie Anne Fliegel) an Bernhard Hofer, der einst unter der Herrschaft der Nazis ihren Bruder

ermorden ließ und dies Hinrichtung nannte:

Tatbestand: er hatte ein bisschen Gemüse gestohlen.

Der Bruder bekam damals 60 Hiebe!

Als Zuschauerin möchte ich ihr die letzten Jahre in ihrem kleinen Häuschen im Wald gönnen, anstatt ins Gefängnis zu müssen.

Als Zuschauerin ist mir das Thema "Zwangsarbeit und späte Rachen" nicht unbekannt, von daher ist das also kein absolut neuer Einfall. Höchstens einer, den man schnell noch mal in einer aktuell spielenden Geschichte unterbringen kann, bevor alle verstorben sind, die damals gelebt haben.

Als Zuschauerin gefällt es mir, dass der Ton des "Tatorts" absolut ausgefeilt ist - was gerade für Tatorte nicht selbstverständlich ist.

Als Zuschauerin finde ich die beiden Kommissare nicht nur sehr attraktiv, sondern auch schauspielerisch bestens aufgestellt.

Insgesamt gebe ich 4 vollmundige von 5 Sternen für diesen Tatort, und ich freue mich auf den nächsten Fall aus Saarbrücken.


Guten Morgen, Gruß Silvia


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen