Montag, 20. April 2020

19. April 2020 - ARD - Tatort Frankfurt - Die Guten und die Bösen


Tatort:
Die Guten und die Bösen

Die Frage des Titels zieht sich durch den gesamten Krimi. Wer sind die Guten? Und wer sind die Bösen? Und darf man beides vermischen und vom Guten zum Bösen übergehen?

Erst einmal findet ein Besäufnis im Präsidium statt. Das Revier wird gerade renoviert und wie auf gepackten Koffern sitzend - darf man sich ruhig mal so richtig die Kante geben. Beteiligt an dieser Veranstaltung sind

Anna Jannecke (Margarita Broich), Paul Brix (Wolfram Koch) und Freundin Fanny (Zazie de Paris), die eigentlich im Präsidium nichts zu suchen hat, aber immer gut für eine Zwischeneinlage ist.

Janneke und Brix schlafen irgendwann im Revier ein, und werden von ihrem Kollegen Ansgar Matzerath (Peter Lohmeyer) geweckt, weil er die beiden zu einem Mordfall führen will. Mit einem derben Kater fällt es den Ermittlern gar nicht leicht, ins tägliche Leben zurück zu finden. Die Sehnsucht nach einer Kopfschmerztablette ist größer, wesentlich größer, als die nach Arbeit ...

Matzerath fährt die Kollegen von der Mord-Kommission zu einer Hütte, dort sitzt der zuvor gequälte Tote nackt auf einem Stuhl, eine Plastiktüte überm Kopf.

Einen Moment später erklärt Matzerath, dass er der Mörder ist ... Das muss erst einmal in die Brummschädel rein!

Eine andere Frau schleicht durch das Präsidium und lässt sich häuslich im Keller nieder, um alte Akten zu studieren. An ihrer Seit ein belgischer Schäferhund.

Und der Hund jagt dem roten Ball hinterher den sie ihm dann und wann wirft.

Diese andere Frau ist die pensionierte Hauptkommissarin Elsa Bronski (Hannelore Elsner), und es stellt sich heraus, dass ein ungeklärter Fall sie nie losgelassen hat:

Der von Matzeraths Ehefrau, die 5 Tage und Nächte von einem Mann aufs Schlimmste misshandelt und vergewaltigt wurde.

Das erklärt auch Matzeraths Motiv: Er hat den Täter in akribischer Kleinarbeit ausfindig gemacht. Betäubt, gequält und ersticken lassen.


Die Suche nach dem Sinn

ist der zentrale Punkt in diesem Tatort. Auch die nach dem Sinn von Schuld und Sühne. Jannecke überlegt kurz,

dass es eigentlich wenig Sinn macht, Matzerath weg zu sperren, da er ganz sicher nie wieder einen Mord begehen würde.

Natürlich geht das nicht, und Matzerath will weder verschont werden noch mildernde Umstände. Er will voll schuldfähig ins Gerichtsgebäude gehen, wenn es so weit ist.

Und der Hund jagt dem roten Ball hinterher.


Ein bisschen "Mord im Orientexpress"?

Dieser Film, in dem diverse Menschen Rache an einem Schuldigen nehmen, fällt mir ein - und ich erwarte hier eigentlich eine abgespeckte Version dieser Rachegeschichte.

Ich erwarte, dass nicht nur Matzerath den Täter zur Vergeltung gepeinigt und getötet hat, sondern dass die pensionierte Kommissarin obendrein ihre Hände im Spiel hatte. Diese kennt sowohl Matzerath als auch dessen getrennt von ihm lebende Frau - die sich 2 Monate zuvor das Leben genommen hat.

Und der Hund jagt dem roten Ball hinterher.

Ein letztes Mal.

Hinter der verschlossenen Tür im Keller fallen zwei Schüsse. Dann fällt der rote Ball ins Bild - und signalisiert:

Hier hat soeben Elsa Bronski erst ihren Hund und dann sich selbst erschossen.

Warum sie es getan hat, steht nicht mehr im Drehbuch. Es wird folglich nicht aufgelöst, kann aber zum Nachdenken anregen.

Vielleicht wurde die Szene aber auch im Nachhinein eingefügt, denn die Schauspielerin Hannelore Elsner ist im wirklichen Leben vor einem Jahr verstorben

und ihr ist dieser Krimi gewidmet.

Von hier 4 von 5 möglichen Sternen für den Krimi und seine Hauptdarsteller, die durch die Bank hervorragend spielen.


Guten Morgen, Gruß Silvia




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen