Montag, 6. April 2020

6. April 2020 - Die Nerven liegen blank



Die Nerven liegen blank

... nicht bei allen, aber bei vielen Leuten. Dabei sind die Ausgangsbeschränkungen erst ein paar Tage alt, und niemand kann vorhersagen, wie lange das noch andauern wird.

Viele müssen sich derzeit auf sich ganz allein beschränken. Die Alleinstehenden sind natürlich wirklich ziemlich betroffen.

Allerdings soll es auch Ehepaare geben, die in einem gemeinsamen Haushalt leben, aber jetzt nichts lieber als einzeln und allein wären.

Unterwegs treffe ich ein Ehepaar mit einem etwa 5jährigen Kind. Von weitem werfen wir uns ein paar Wörter zu,

und ich merke: Sie haben es nicht einfach. Vor lauter Verzweiflung steuern sie sogar schon den Wald an,

obwohl sie sonst eher mit dem Kind auf den nächstgelegenen Spielplatz gegangen sind. Der ist nun geschlossen.

Ein mir lieb gewordenen älterer Herr aus der Nachbarschaft:

Ihn habe ich seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen,

obwohl ich ihn sonst regelmäßig treffe. Bei diesen Treffen ist er jeweils auf dem Weg zu seiner dementen Frau in einem Altenheim. Diese Besuche fallen nun weg.

Eine Frau aus dem Haus gegenüber ist traurig, dass sie ihre Tochter nicht in den Arm nehmen kann.

Und so geht es weiter. Meine mütterliche Freundin Hanna lebt nun wieder in ihrer Heimat Österreich, und zwar in dem Haushalt ihrer Schwester:

Dass die beiden sich wie Hund und Katze verhalten würden, war vorher nicht absehbar. Und diese derzeitige Situation

verschlimmert das Ganze noch.

Überhaupt liegen die Nerven bei vielen Leuten blank.

Zum Glück war ich in Krisen-Situationen immer ziemlich stark. Ich schaffe das, weil mir gar nichts anderes übrig bleibt.

Meine Nerven leiden nur bei völlig banalen Dingen, die mich leider hier und da auf die nächste Palme bringen.

Aber jetzt? Bin ich ganz ruhig! Und so gelassen wie es erforderlich ist.

Ich wünsche allen eine gesunde neue Woche und soviel Gelassenheit wie nötig ist.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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