Erinnerungen
können täuschen
Unser Gedächtnis ist ein anfälliges, und zwar fehleranfälliges System. Fragt man zwei Menschen, die das gleiche gesehen haben, nach ihren Beschreibungen - können die durchaus ziemlich unterschiedlich ausfallen.
Eine Woche nach dem 11. September 2001 wurden 3.000 Menschen danach befragt, wo sie zu dieser Zeit gewesen sind und was sie gemacht haben. 15 Jahre später wurden dieselben Leute nochmals befragt -
und nur bei 50 Prozent der Probanden war die Erinnerung identisch mit jener kurz nach dem Geschehen (aus Leschs Kosmos, ZDF).
Handelt es sich um schöne Erinnerungen sagt man, dass diese das einzige Paradies seien, aus dem wir nicht vertrieben werden können. Falls wir uns manchmal selber ein Paradies basteln - ist es auch nicht schlimm, oder?
Negative Erinnerungen in der Nachschau in positivere zu verwandeln ist genau so eine Kunst wie böse zu verbannen und sie nicht als Denk- oder Mahnmal durchs Leben zu schleppen.
An Neujahr kann es sehr gut gelingen, dass vom vorherigen Abend ein Stückchen im Gedächtnis fehlt,
und mit einem Filmriss gehen manche ins nagelneue Jahr. Das Jahr gilt es noch zu dekorieren und mit Andenken für immer zu füllen oder auch
nur mit sich aneinander reihenden Tagen, die weder gut noch böse sind, aber gerade deswegen gemocht werden.
Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ... man muss ihn nur sehen.
Was ich am Neujahrsmorgen gesehen habe waren zugemüllte Straßen - und die Straßenreinigung war bereits am sehr frühen Morgen unterwegs, um den Schutt wegzupusten. Allerdings - wenn ich mich recht erinnere ...
waren die Straßen an anderen 1.-Januar-Tagen weitaus schlimmer zugemüllt als am heutigen Morgen. Haben die Leute weniger Geld in Knallkörper investiert
oder sind sie sogar schlauer geworden - und haben darauf verzichtet? - oder
täuscht mich hier nur meine Erinnerung?
Allen wünsche ich ein gutes neues Jahr, gefüllt mit Lebenslust und viel Freude - und wenn man das eine oder andere vergisst -
was macht das schon!
Guten Tag, Gruß Silvia
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