8. Dezember 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Potsdam bei Adina

Aperitif: Prosecco con Limoncello
Vorspeise: Caponata Siciliana
Hauptspeise: Vitello alla crema di Balsamico
Nachspeise: Millefoglie


Vier Männer und eine Frau

Das ist vor ein paar Wochen praktisch schief gegangen, aber nicht alle Desaster müssen sich wiederholen. Adina darf als erste kochen, und kann sich in den nächsten Tagen gemütlich zurück lehnen - oder auch laut parlierend ihren Senf zu den Männer-Menüs hinzu fügen. Dass diese Frau leise ein Krankenzimmer (oder sonst einen Raum) betritt, ist schwer vorstellbar. Doch die Krankenschwester will höher hinaus - und studiert demnächst Pflege-Management: BAföG wird sie auch noch bekommen: welch eine Luxus-Leben steht an bei der Mutter-mit-zwei-Kindern-Familie?

Da sie noch nie zuvor ein drei-Gänge-Menü zubereitet hat, ist das perfekte Dinner als Fernseh-Sendung die richtige Plattform, das mal auszuprobieren.  Ihre Einkäufe tätigt sie auf einem Markt, weil sie die Bauern in der Umgebung unterstützen will und regional einkaufen möchte. Nur ist das Regionale vielen Bauern nicht so nah wie ihr eigener Umsatz, und sie kaufen umfangreich Waren auf dem Großmarkt dazu. Weil ein Fernseh-Team sie begleitet, gibt es auch noch einen Händedruck vom Marktstandbetreiber.

In der Küche hilft ihr Sebastian, ein Freund. Und zeitweise habe ich die Befürchtung, dass es heute nichts mehr wird mit dem Kochen. Doch aus dieser Patsche helfen die bereits vorbereiteten Sachen. So will sie auch den Blätterteig selbst hergestellt, aber eben vorbereitet haben. Wer den selber macht, muss viel Zeit und Langeweile haben.

Hoch erfreut ist sie über die vier Männer, die aber hier nicht nur als Männer, sondern auch als "Gegner" unterwegs sind. Und besonders Christian scheint die Sache ernster zu nehmen als übliche Hobby-Kochenden. Uwe trägt lange Haare, weil er sich von den Dienern unterscheiden will: Die Diener putzen nämlich die "textinische" Kapelle, unterstelle ich jetzt mal. Aber was machen die Herren? Von "Haare gut, alles gut" hat er jedenfalls noch nichts gehört, sonst hätte er sie gepflegter um den Kopf fliegen.

Diego, den Uwe eher für einen Berliner Barkeeper hält, arbeitet bei der mexikanischen Botschaft. Was genau er dort macht, weiß man noch nicht. Doch allein die Tatsache lässt Uwe fast aus den Latschen kippen.

Während Adina dann doch noch flotter wird und ihr Menü serviert, erzählt sie nebenher, dass sie ihrem pubertierenden Sohn manchmal peinlich ist. Das kann man sich gut vorstellen. Der kleinere Sohn Levi wächst auch noch in die Mama-Kritisieren-Rolle hinein, aber er ist ja erst dreieinhalb Jahre alt - es dauert also noch eine Weile.

So werden der Kuss von Sophia Loren und sonstige Querdenkereien auf zum Beispiel die sixtinische Kapelle mit einunddreißig Punkten belohnt. Vox hat die Zuschauer  und vor allem sich selber befreit und eine Mini-Comedy abgesetzt, die dreist das perfekte Dinner um Zeit bestohlen hat. Offenbar war auch der Inhalt minimal lustig, was ich nicht beurteilen kann - ich habe keine Sekunde davon gesehen. Vielleicht ist diese Comedy nur deshalb nicht beim Publikum angekommen, weil sie einfach chancenlos  gegen den Knaller-Brüller "Das perfekte Dinner" ist.

Guten Morgen, Gruß Biene