Vorspeise: "Hommage an Gaby" - Jakobsmuschel und Garnele auf Chorizo-Linsen mit karamellisiertem Bananenpüree
Hauptspeise: "Aztekenpyramide mit Garten" - Rinderfilet auf Aztekentorte, dazu ein Ceviche aus Kaktusblättern
Nachspeise: "Churros con Chocolate" - Frittierte Brandteig-Stangen mit Zimt & Zucker, dazu Schokoladensauce aus Mexiko
Fiesta Mexicana
Der gebürtige Mexikaner, Frida-Kahlo- und Mama-Fan, der alkoholische Getränke stapelt, lädt zum perfekten Tütendinner mit Scheiblettenkäse und unperfekt gegarten Jakobsmuscheln. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Hier steht einer in seiner kleinen Küche, der es liebt, sich darzustellen und wenn er, um sein Ziel zu erreichen, ein bisschen kochen muss - so ist es ihm auch recht. Gänzlich ungeübt ist er in der Küche seines Mannes Thomas nicht.
Denn Thomas ist gelernter Koch, und er bereitet auch zu Hause die täglichen Mahlzeiten zu. Einmal im Monat übernimmt Diego das Küchenprogramm - und es ist gut vorstellbar, dass er dann genau dieses Menü zaubert. So wirklich firm kann man nicht werden, wenn man nur zwölfmal im Jahr die Pfannen wendet.
Diego ist ein lustiges Haus und pimpt sicher die Kultur-Abteilung der mexikanischen Botschaft auf, denn dort arbeitet er als Assistent. Eine Art Sekretär? Die bunte Graue Eminenz, die aus dem Hintergrund die Fäden zieht? Man weiß es nicht.
Hündin Fridolina komplettiert den Männerhaushalt, und ihren Namen hat sie nicht zufällig.
Heute ist ein nerviger Fernseh-Mensch als Gesprächspartner vor Ort am Start, der ordentlich mit Diego flirtet - was der Sprecher Daniel Werner später auf seine Kappe nehmen muss. Es gibt Tage und Situationen, da bleibt dem Zuschauer nicht viel erspart. Irgendwie hört sich das nach internen Querelen an. Zumindest nach kleinen Seitenhieben.
Die wohlwollende Runde kommt sich näher und näher, nur Uwe kann keine Nähe zu Christian aufbauen. Dessen berechtigte Kritik an Diegos Menü findet sich in Uwes Abneigung-zeigendes Minenspiel wieder. Da mag aber einer einen anderen so überhaupt nicht! Nun, wenn die Chemie nicht stimmt, kann sich einer auf den Kopf stellen und es wird ihm nichts bringen. Da hilft vielleicht nur autistische Distanz. Die beherrscht Uwe leider nicht. So trägt er seine innersten Gedanken offen vor sich her.
Diego bekommt sechsunddreißig Punkte und marschiert der Konkurrenz somit weit voraus. Obwohl Christian mehr Ahnung vom Kochen hat und besser kocht, hat er das Nachsehen. Nicht mal in der heiligen Weihnachtszeit geht es gerecht zu. Das liegt sicher daran, dass das Dinner einen Vorlauf von mindestens drei Monaten hat.
Die hohen Punktzahlen rühren möglicher Weise auch von Diegos Bekenntnis zum Heimweh-Kochen an und für sich, von der Verehrung für seine Mutter und für Frida Kahlo, und vielleicht auch ein bisschen vom vielen Alkohol. Es hat sicher gut geschmeckt, aber ein perfektes Dinner war das nicht.
Guten Morgen, Gruß Biene
Ein in der Vorschau in wechselndem Outfit vor der Kamera herumhampelnder und hüpfender Diego ließ mich im Kopf schon so Wortfetzen formulieren wie: Diego, die Wundertüte, die Knalltüte oder quietschbunter Drops. Aber so war dieser Abend dann doch nicht. Ein noch etwas müde dreinschauender Gastgeber öffnete morgens die Tür zu seiner schnieken Altbauwohnung in Berlin, wo er mit Mann Thomas und Hund Fridolina lebt. Laut eines Artikels in der Märkischen Allgemeine über Christian kamen die Teilnehmer selten vor drei Uhr ins Bett, da wäre ich auch noch ein wenig redefaul. Aber nicht so Diego. Er plaudert gut gelaunt über sein Heimatland, Kakteenblätter erntende Mexikanerinnen, Umzug mit 16 in eine Gastfamilie nach Ostfriesland, wo jeder jeden kennt, Frieda Kahlo und bunte Totenköpfe.
AntwortenLöschenWie immer gut gelaunt treffen die Gäste ein und breiten sich auf dem Sofa aus. Bei Uwe hatte der Mexikanische Eisbrecher anscheinend eine durchschlagende Wirkung, auf jeden Fall war er nach eigener Aussage aufgrund seines Alters nicht mehr Herr der Dinge. Oh je, was kommt dann mit 60?
Mittlerweile denke ich auch, das Adina und Sven am Ende der Woche flugs zum Standesamt sausen, so gut eingespielt, wie beide vor der Kamera agieren. „Hilf mir doch mal!“ „Nö!“ „Du hast es doch im Kopf.“ „Kompensiert.“ „Danke.“
Das Essen kommt bei allen gut an und entlockt so manches mmmh und oh und lecker. Mexicans can do it better? Glaub ich weniger. Aber die Geschmacksnerven der Gäste waren dem Menü zugetan und so kullern 36 Punkte auf Diegos Konto. Das wird schwer einzuholen sein. Ob es ein perfektes Dinner war, wird Diego wahrscheinlich schnurz sein, sollte dieser Abend doch eher eine Hommage an Gaby, Mama, Heimat, Kindheit, Scheiblettenkäse und Frieda werden.
Und den kann ich mir jetzt nicht verkneifen. Diego nennt 120 Paar Schuhe, wahrscheinlich alles Sneakers, sein Eigen. Der beige Maestro besitzt 2,5 Halbschuhe, 1 Paar Wanderstiefel und 1 Paar Sandalen. Und wie die aussehen, ich weiß es! Kopfkino. Kreisch.
Und wer von Euch allen die Sonne geklaut hat, möge doch bitte sofort! in den Himmel steigen und sie dort wieder aufhängen, wo sie hingehört!
Aus dunkelgrau mit Nieselregen grüßt Regine
Schön, dass du wieder schreiben kannst.
LöschenMoin @ zusammen.
AntwortenLöschenDiego, alias Speedy Gonzales, die schnellste Maus von Mexiko, oder wie sich Diego selber nannte „eine wilde Maus“, gab sich die Ehre. Man könnte auch sagen „Die Bunte Welt des Diego.“
Diego wohnt mit seinem Mann, einem Profikoch, zusammen in einer recht großen Wohnung.
Typisch für den früheren Wohnungsbau, eine kleine Küche, aber ein sehr großes WZ. Die offenen Küchen heutzutage sind auch nicht wirklich besser. Diego schwärmt in einem fort über seine Heimat Mexiko und seine Familie. Deshalb lebt er ja in Berlin und arbeitet in der Botschaft als Mädchen für alles. Nebenbei sammelt Diego Masken, die in Mexiko Brauch sind und durch den Tanz zum Leben erwachen. Eine andere Art der Totenfeier. Auf der Fensterbank im WZ hortet Diego leere Schnapsflaschen, weil er die Formen so gerne mag. Deren Inhalt verschmäht er natürlich auch nicht. Sein Mann hingegen trinkt keinen Alk. Ein weiterer Tick von Diego, er besitzt über 100 Paar Schuhe. Was eben zu T-Shirts passt und besonders schräg ist, wie Schuhe mit Flügeln. Diego vermittelt den Eindruck von Temperament, was aber nur Show ist, denn für sportliche Betätigungen ist er nach eigener Aussage zu faul. Obwohl er gerne und viel redet, hat er sich doch vieles von seinem Mann, was das Kochen betrifft, abgesehen. Nur mit einem Messer arbeiten und mit der richtigen Größe, muss er noch lernen. Dosen und Tüten konnte er aber schon perfekt öffnen. Es war schon erstaunlich was er in der kleinen Küche so in aller Seelenruhe zauberte, ohne die vielen Hightech Produkte wie z.B. bei Christian. Über die Bodenreinigung brauchte er sich nicht sorgen, dass übernahm sein Hund.
Deko: bunt muss es sein und mit vielen Fähnchen. Aber es passte zu Diego und nur das zählte.
Aperitif: endlich mal Mezcal, wo durch Früchte und Schärfe der Alk verschleiert wurde und sicht-lich zur späteren Stimmung beitrug. Selbst Uwe, der sonst zum Lachen in den Keller geht, taute auf und forderte zum Singen auf. Die anderen machten mit und heraus kam eine Abhandlung von "Stand by me" A capella. Christian beherrschte dabei ein Güiro so gut, dass Uwe ihn fragte, ob er schon mal an einen Soloauftritt dachte.
VS: die spanische Chorizo schälte er aus der Pelle und briet sie an. Dann mit den gesondert ge-kochten Linsen untermischen und als Türmchen anrichten. Die Soße aus Kochbanane anlegen, zwei Jakobsmuscheln einlegen und auf das Linsentürmchen Garnelen legen. Obendrauf ein Mintblatt und fertig. Die Garnelen waren frisch und er hatte sie entdarmt und quasi als Schmetterling gebraten. Die VS kam super an, nur Christian bemängelte, dass die JM zu durch waren. Die VS war einer mexikanischen Köchin gewidmet, namens Gaby. Alle hatten am Vernaschen von Gaby Genuss und Freude. – lol -
Teil 2
Teil 2
AntwortenLöschenHG: anders als in seiner Heimat Mexiko, briet er das Fleisch nicht tot, eher war es medium rare. Ein allgemeines Lob der Runde war ihm damit sicher. Die Aztekentorte sah wunderbar aus und schmeckte allen, nur ob die Azteken schon Scheiblettenkäse hatten weiß ich nicht. Cevice mit Nopales war eher ein Dosengericht und wurde in einer extraschale serviert. Allerdings stand die Schale in den anderen Beilagen auf den Tellern. Die Begeisterung der Gäste nahm nochmals zu.
DS: wie die Churros erstellt wurden, war schon interessant. Aus einem Spritzbeutel als Wurst in das Frittier-Öl. Dazu eine Schokosoße mit Milchschoko und Kakaopulver, das wir hier gar nicht kennen. Dazu einen Schokotrink, der nicht auf der Karte stand. Es kam alles sehr gut an.
Mag das Menü auch recht leicht gewesen sein, aber Diego hatte es sehr gut erstellt, zeigte dass er kochen kann und begeisterte seine Gäste damit. Als GG war er natürlich die Sonne am Tisch.
Neben dem Kochen hatte Diego noch reichlich Zeit mit dem Off-Sprecher zu flirten. Als er sich nach den Vorbereitungen umziehen ging, fragte er Keck „kommst du mit?“ Seine Einstellung: „Bei mir kommst du als Gast rein und gehst als Freund nach Hause“, hatte er gut umgesetzt, was ihm 36 Punkte und die zwischenzeitliche Führung einbrachte. Sogar Christian, der mehr an der Kochleistung interessiert war, gab 8 Punkte. Esstechnisch mag es kein pD gewesen sein, da war das von Christian besser, aber als Gesamtkomplex ein wirklich gelungener Abend.
Was die Gäste betrifft, außer ihrer Begeisterung, war, dass Sven immer ruhiger wird und Uwe immer mehr auftaut. Was nun daran besser ist, ist eher fraglich.
LG und 2-3 Tequila rudi
Diego - das Gottesgeschenk, trägt diese frohe Botschaft auch gerne ganz direkt buchstabengetreu auf dem strammen Bäuchlein spazieren: Mexican do it better, wenn ich das korrekt erinnere, lautete die bescheidene message.
AntwortenLöschenEher bescheiden schätzte ich bislang die mexikanische Küche ein, wurde darin leider immer wieder bestätigt, selbst in einer Weltstadt wie Hamburg - ewig die gleiche Wichse.
So hat mich denn zunächst (freilich erst, nachdem ich mich durch die Niederungen menschlicher Konsumgier, Ignorantia praecox und homophiler Gockelei arbeiten durfte - man hat ja inzwischen respektable Hornhaut) sehr erfreut, dass Diego statt der Standard Hülsenfrucht Bohne, Linsen zubereitete.
Die Idee mit den enthäuteten, scharf gebratenen Chorizo gefiel mir ebenfalls und auch die kontrapunktische Bananensosse dazu. Obendrauf der Edelkick Garnele&Jacobsmuschel, ganz davon abgesehen, dass deren Garpunkt scheinbar überschritten war, bin ich nicht sicher, ob deren feine Aromen auf diesen derben Untergründen nicht spurlos versanden.?! Weiß nicht so recht?.
Der Hauptgang war in meinen Augen keine Kochleistung. Wie Biene es treffend formuliert hat, Tütendinner mit Scheiblettenkäse. Diese Aztekentorte, das war wie früher Abendbrot beim Geburtstag meiner Kinder.
Das Ceviche mit 2 ! Limetten wäre mir auch viel zu sauer gewesen und so labberige Zutaten, dieser eingedoste Kaktus, diese weichen Avocado - zahnlos im Pueblo oder was?
Das einzige was himmlisch aussah, war das Fleisch, aber ein schönes argentinisches Rinderfilet am Stück richtig hinzu kriegen, dafür muss man im Grunde nicht kochen können.
Der letzte Gang wiederum, da zeigte Diego ein göttliches Händchen: Brandteig ist kein Selbstgänger und was er da mit edler Schokolade, Chili und Zimt gezaubert hat, war endlich mal ein Nachtisch außerhalb der üblichen Dessertpalette.
Die hohe Punktzahl ist kochtechnisch unverdient. Seine dunklen Kälbchenaugen, und die Sehnsucht nach Mutti, greift da unter Umständen so eine Art Riesenbabybonus?
Ansonsten wieder ein lauter Mensch mit aufgeblähtem Ego, der in der gemeinsamen Wohnung überpräsent war. Sein farblich und persönlich wesentlich zurückhaltenderer Partner wirkte in der kurzen Vorstellungssequenz ziemlich unglücklich und verkrampft, in was war er da bloß hineingeraten? Und dann entblödet sein Mann sich nicht, vor laufender Kamera mit dem Sprecher an zu bandeln. Alles nur Scherz? Ansichtssache.
Und was mir noch aufstösst, diese grandiose Unwissenheit und Ignoranz, man muss nicht besonders gebildet sein oder Kunst studiert haben, um mal von Frida Kahlo gehört zu haben. als PR-Berater von 55 Jahren zumal. Wo leben die eigentlich alle?
Aufgerüscht grüßt Susi
Soviel ich mitbekommen habe, Susi, kannte Uwe Frida Kahlo schon, er wusste sogar in etwa, wann sie gestorben ist. - Nur den Namen konnte er irgendwann nicht mehr fehlerfrei aussprechen. Zuviel Allolol? - Und ich bedanke mich herzlich bei euch allen für eure tollen Beiträge.
LöschenIch sag nur, die wundersame Genesung und Selbstheilung des PC's. Freitag noch alles okay, Samstag ist das Display so dunkel, dass man nichts mehr erkennen kann. Gestern Abend wieder alles hell. Hat da etwa jemand heimlich ein Teelicht reingestellt??
AntwortenLöschenNee, Reginchen, aber wundert es dich ernsthaft, wo denn deine Sonne abgeblieben ist? Besser ein Licht im PC, als zuviel in der Birne, das ist doch für uns Frauen viel charmanter, gell? Liebe Grüße Susi
AntwortenLöschenSchnellstart am Morgen :-(
AntwortenLöschen....aber Bienchens Blog hab ich natürlich beim Kaffee gelesen - soviel Zeit muß sein :-) nur zum Schreiben komme ich erst jetzt:
Die Führung durch Wohnung mit Blick in Schränke und Schuhzimmer, daran habe ich mich gewöhnt.
Aber es ging wieder mehr ums Kochen und da hat sich Diego nicht dumm angestellt.
Die Vorspeise gefiel mir schon sehr gut, für den Hauptgang Kaktusblätter uppps die gibts nichtmal in Berlin frisch zu kaufen, das Türmchen war mit Liebe zubereitet und das konnte man sogar beobachten, es kam nicht schonmal vorbereitet ausm Kühlschrank. Sogar das tolle argentinisches Rinderfilet haben andere hier schon mit den unterschiedlichsten Garmethoden gritzegrau hinbekommen, ihm ist es super gelungen.
Das Dessert war mal was ganz anderes und ich wäre bei allen Gängen gern Gast gewesen.
Seine Gäste waren auch von allem begeistert, die kleinen Sticheleien von Christian habe ich wahrgenommen, er hat zwar besser gekocht, aber es gehört eben mehr zu einem perfekten Dinner. Da war Diego klar vorn :-) und die 36 Punkte waren für ein gelungenes Dinner in angenehmer Atmosphäre !
Es war wieder ein entspannter Abend beim pD :-) mal sehen ob das heute so bleibt ?