Es gab sie mal, diese Eislaufmütter. Und vielleicht hätte es ohne diese so manchen Superstar auf dem Eis nicht gegeben. Aber ganz vielleicht hätten ein paar Mädels und Jungs eine Chance gehabt, die nicht schon als Mini-Kinder aufs Eis gezerrt worden wären. Doch diese Mütter, die eigene Chancen verpasst haben und nun angepinkelt sind vom Dasein, sie gibt es immer noch.
Jede Mutter wähnt das eigene Kind als das schönste Geschenk, doch nicht jede will mit diesem Geschenk an die Öffentlichkeit gehen und es mit ihr teilen. Einige schon: Diese Spezies Mutter bewirbt sich in einer Agentur, um bereits das Baby zu vermarkten. Hände ringend suchen Sender, Sendungen, Produktions-Firmen nach Kindern. So ist auch itv-studios für den Herzensbrecher fündig geworden, und die Mütter posten stolz auf Facebook - haben die doch gerade doch diesen Grad der Berühmtheit für den Moment ergattert und nicht verpasst. Einfache Küchen-Psychologie, für die man nicht mal den Herd auf Volldampf bringen muss.
Aus einem Mutter-Superstar-Gesamtgemenge stammt der mittlerweile desaströs berühmt gewordene Justin Bieber. Kaum die zwanzig Jahre überschritten, polizei bekannt und eigentlich am Ende: Drogen, Alkohol und verlassene Tiere. Früher war es Liz Taylor: Drogen, Alkohol und Klammern an Tieren. Und immer am Abgrund. Der Unterschied zwischen den beiden ist nur, dass die eine immer wieder einen nüchternen Zugriff auf ihre Kunst gefunden hat.
Von verlorener Kindheit, die man niemals zurückholen kann, soll nicht mal die Rede sein. Einer Mama, die ihr Baby erstmals im Fernsehen sieht, stehen die Tränen in den Augen - und im Sinn steht ihr: So soll es weiter gehen. Immer immer weiter.Und so geht die Tortour gnadenlos ihren Gang, von Agentur zu Agentur. Am Ende - im Erwachsenen-Leben - kommt ein um die Kindheit betrogenes Kind zu Tage oder, wenn es nur einiger Maßen gut läuft, ein Schauspieler oder eine Schauspielerin, die sich um ihre Kindheit betrogen fühlt - und den Kontakt zur Mutter abbricht.
Für alle glücklichen Kinder einen Gruß von Biene
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