... make a better place
Eine neue Mammut-Sendung ist im Anmarsch und vermutlich kann nichts die John de Mol-Ideenschmiede stoppen. Wenn sich auch alle Ideen etwa auf dem gleichen eher unteren Niveau bewegen.
Utopia - wird es heißen: Ein Jahr, 15 Kandidaten, eine alte Scheune, an und in der sich ihr Leben abspielt. Vieles wird vom Sender gestellt wie Wasser, Gas, Internet-Zugang. Kontakt zur Außenwelt dürfen die Kandidaten auch haben: Verkaufen, kaufen, telefonieren, im Netz surfen.
Sie sollen eine eigene neue Gesellschaftsform aufbauen mit eigenen Regeln und Gesetzen.
Vermutlich denkt sich die de Mol-Sippschaft, dass sich hier künftige Politiker und engagierte Bürger bewerben, die ganz neue Ideen in die Landschaft transportieren.
Doch ich sehe vor mir, was ich mir vermutlich persönlich nicht antun werde: Erst wird mal die Hackordnung festgelegt und neben der Schönsten in der Scheune die mit der größten Klappe geoutet.
Dann zicken sich alle mal anständig und nachhaltig an. Und jeder rekrutiert das Scheunen-Revier für sich und seine kruden Ideen. Nur keine Konkurrenz zulassen, das ist schon mal das Wichtigste.
Zwei, drei Selbstdarsteller könnten ausreichen, um das Projekt einer besseren Weltordnung schnell scheitern zu lassen. Was aber dem Publikumserfolg nicht unbedingt einen Abbruch tun muss: In den Niederlanden beobachten Millionen Zuschauer seit Monaten, wie diese Scheunen-Welt aussieht.
Es gibt zwei Dinge, die nicht ganz zusammen passen: Die Gier nach einer TV-Öffentlichkeit und der gleichzeitige Drang, die Welt wirklich verbessern zu wollen. Egomanen braucht die Welt wirklich nicht noch mehr, als sie bereits hat.
Wenn ich an die üblichen Verdächtigen denke, so ist eine Stripperin dabei, die vielleicht heimlich eine Kirche besucht und bigott katholisch ist. Und ein Muskelmann, der erst mal seine Anabolika erwirtschaften muss, damit die Muskelpakete nicht auf der Entzugsschiene verpuffen.
Der gelernte Koch wäre hilfreich für die Ernährung der neuen geistigen Elite. Doch wenn die Laien dann auch noch selber schlachten, rufe ich persönlich den Tierschutz zu Hilfe und erstatte Anzeige.
Auch eine erfolglose, aber ambitionierte Schriftstellerin könnte die Runde komplettieren mit vielen neuen Ideen, die allesamt für die Tonne sind.
Nicht zu vergessen einen Alt-Hippie und eine Alt-Kommunistin, die ja schon einmal ganz genau wussten, wo es lang ging - und wieder lang gehen soll.
Natürlich braucht es auch den Rebell, der ideen- und talentlos und für freies Kiffen auf allen Kanälen und umsonst unterwegs ist.
Da wird vielleicht der eine, der wirklich mit einem Plan in die Sendung geht, schnell untergehen - oder zum Scheunen-Kanzler gewählt, während alle anderen ihm die Schweine-Arbeit gerne überlassen, um ihrem Vergnügen nachzugehen.
Die Co-Mitarbeiter an ihren Computern all überall im Land werden den Weltveränderern schon zu den richtigen Sprüngen verhelfen - und gleichzeitig gnadenlos ihre Urteile niederschreiben.
Na, das wird was werden. Gruß Biene
Konkurrenz zum Dschungelcamp?
AntwortenLöschenDavon hab ich insgesamt nicht mehr als 10 Minuten gesehn.
Von der neuen Sendung werden es eher noch weniger sein.
Danke Bienchen für die Vorwarnung! :-)
Oh, Frau Allerlei - das Dschungel-Camp hat mir jede Menge Spaß gemacht. Zum letzten habe ich noch im RTL-Forum dazu geschrieben. Obwohl ich sonst überhaupt kein RTL gucke.
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