Die Briefzusteller sollen künftig auf ihrer gewohnten Runde
bei den Kunden (die diesen Dienst bezahlen) klingeln, sie "in Augenschein" nehmen und -
wenn nötig, Hilfe organisieren.
Wenn der Postmann zweimal klingelt
muss der Kunde vorher 40 Euro pro Monat abgedrückt haben. Ob es im Abo etwas günstiger wird, ist nicht bekannt - und vermutlich auch noch nicht von der innovativen Post durchgerechnet worden.
Ein Modell-Versuch startet im Juli in den Städten Mülheim an der Ruhr und Gelsenkirchen.
Obwohl es ja ganz früher dieses Modell schon mal gab - als Postzusteller noch viel Zeit hatten und hier und da mal ein Schwätzchen mit Frau Müller oder Frau Behrend halten konnten. So ganz nebenbei hätte es bei einem augenscheinlichen nicht wohlem Befinden der älteren Damen - auch Hilfe durch den Postbeamten gegeben: Er hätte die 112 wählen können zum Beispiel.
Die heutigen Postler sind ohnehin schon mit Arbeit überlastet und manchmal nicht mal zu einem freundlichen Wort fähig oder gar des Lesens mächtig: So landet nicht selten mal eine gesamte Wurfsendung in den falschen Kästen.
Es wird ihnen keinen Spaß machen, sich jetzt auch noch als unqualifizierte Sozialarbeiter durchs Leben zu mogeln. Hat ja auch rein gar nichts mit dem Verteilen von Postsendungen zu tun.
Dass sie all das noch nebenbei und ohne weitere Honorierung machen sollen, setzt dem Ganzen die Krone auf: Aber zwei Minuten hier und zwei Minuten da - so rechnet die Post den Arbeitsaufwand um, werden schon möglich sein.
Es gibt ältere Leute, die brauchen zehn Minuten, um überhaupt an die Tür zu gelangen.
Was ist denn mit jenen Postzustellern, die demnächst in ihrem Gebiet zweihundert Leute betreuen sollen?
Und an Sonntagen wird nicht geklingelt, da hat der Postmann frei. Und Montags wird nicht geklingelt, weil dann nicht soviel Post anfällt und der Zusteller nicht überall unterwegs ist.
Und Samstags wird nicht geklingelt, wenn es nicht extra gebucht wird.
Aber pünktlich wird sicher der Betrag vom Konto der Senioren weg-geklingelt. Da hat die Post mal eine Idee - und dann so eine!
Ich empfehle den Senioren, täglich einen unfrankierten Brief an sich selbst zu schicken, dann muss der Zusteller auch klingeln - und es laufen am Ende nicht mehr als 40 Euro Kosten pro Monat auf. Und wenn er dann sieht, dass es einem Senior nicht gut geht, dann wird er ja wohl auch ohne Post-Notruf-Dienst handeln - oder?
Da gibt es bessere Notruf-Systeme. Und die Post kommt ja sowieso nie, wenn man auf sie wartet.
Es will aber auch jeder an der Menschlichkeit mit-verdienen!? Gruß Biene
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