In diesem Streifen spielte die verdiente Gewinnerin von Hell's Kitchen Dr. Lady Bitch Ray 2008 mit, doch der entspricht in keiner Weise ihren selbst fabrizierten Titeln, wovon noch einer der harmloseren "Emanzipation, Integration, Masturbation" lautet.
Neben Thorsten Legat, Micky Krause, Klaus und Katharina war sie eine der tragenden Säulen der Sendung. Da fällt der Despoten-Küchen-Chef weit hinten runter: Er war nicht der Star der Küchenschlacht. Nicht einmal der Star der Küche war er, denn seine Sous-Chefs haben den Kandidaten an der Herdplatte nerven-kostende Unterstützung gegeben.
In der letzten Küchen-Parade marschiert Jamie Oliver ein, großspurig als "Weltstar" vermarktet. Er tritt als Vorkocher auf, der schon bei der kleinsten Anstrengung ins Schwitzen gerät. Katharina, ganz in Operations-Schwester-Manier, tupft ihm ehrfürchtig mehrmals den Schweiß von Stirn und Nase.
Beim Nachkochen muss einer der letzten fünf Kandidaten das Feld für heute verlassen und darf nicht um die Küchenkrone kämpfen: Es ist Klaus!
Klaus, bekannt aus einer Raab-Sendung, in der er gemeinsam mit seiner Frau Ingrid das typische deutsche Ehepaar gibt, wie so ein Stefan Raab sich das eben vorstellt: Sie hat die Hosen an, er fängt sich Ohrfeigen ein.
Doch ohne Ingrid, die schon früher ausgeschieden ist, konnte er mal so richtig aus sich heraus gehen. Er mutiert gar zu einem Mann mit eigener Meinung und einem ungeahnten Esprit. Nun hat Ingrid jede Menge Mühe vor sich, Klaus wieder auf ihre Spur zu bringen.
Neben Thorsten ist er mein Herzens-Favorit. Aber es geht ja hier auch ums Kochen, und da hat er nach jahrelangem Essen bei Ingrid rein gar nichts gelernt, so dass es ihm nicht möglich war, in ein paar Tagen zum Olymp des Herrn Rosin aufzusteigen.
Micky Krause singt zwar am Ballermann, aber ist kein Ballermann-Typ: Er ist ein überlegter, witziger bis charmanter Typ, der sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und kein Arschkriecher ist. Ein treffsicherer Analytiker.
Inmitten der üblichen 60 Gäste finden sich zum Abschieds-Essen auch alle ehemaligen Kandidaten ein. Allen voran Diva Christine Kaufmann. Nun endlich kann Ingrid dem "Hollywood-Star" ihre Telefon-Nummer geben - doch solche welt-abgewandten ewigen Diven können vermutlich gar nicht telefonieren. Die lassen telefonieren.
Wie durch ein Wunder bekommen die vier übrig gebliebenen Wettkämpfer heute erstmals ihr Dinner punktgenau und lecker hin, natürlich unterbrochen durch ein bisschen Dramatik zwischendurch.
Da es sich ja nur um neun Tage handelte, ist dies schon erstaunlich, wie viel die einzelnen gelernt haben.
Frank Rosin meint gar, Lady Bitch Ray könnte eine Sterne-Küche führen. Was sie vermutlich gar nicht will, aber trotzdem seltsam anmutet: Ein paar Tage durch die Küchen-Hölle eines Frank Rosins und mit einem bisschen Talent ist man gleich dem Meister selber nahe?
Nun ja, die Illusion ist der Meister der verblendeten Zuschauer. Wenn das alles so einfach wäre.
Ich empfehle mich dann mal für die nächste Höllen-Küchenschlacht:
Ich bin auch nicht prominent. Ich kann auch nicht kochen. Ich bin aus dem Ruhrpott, aber nicht so eine treue Seele wie Thorsten. Ich bin keine Ehefrau wie Ingrid. Diven-Gehabe kommt mir erst gar nicht ins Haus. Von Lady Bitch unterscheide ich mich nun doch in einigen Wörtern. Niels Ruf kann und will ich nicht das Wasser reichen. Aber singen wie Micky kann ich schon lange, will ich aber nicht (mit solchen Texten!), und reflektieren kriege ich auch hin.
Das dürfte eigentlich reichen. Bewerbung abgeschickt.
War nur ein Spaß, Gruß Biene
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