Strangers In The Night
Ein Halleluja für die Teilnehmer Paul und Manfred. Ein Denkmal für die Kochkunst, mindestens eine Gedenkminute für die tiefsinnigen Gespräche. Ich müsste mich gleich weg schleichen und niemals wieder ein Wort verlieren in aller Öffentlichkeit. Die Meister habe ich gefunden, ohne sie gesucht zu haben.
Wie kann ich je wieder ein Glas Wein trinken, ohne an Paul zu denken und seine Offenbarungen des göttlichen Getränks. Runter und weg - das geht jetzt nicht mehr. Es wäre ein Affront gegen dieses Himmels-Gesöff. Sorry! Gesöff - das falsche Wort.
Die Beweihräucherungen zwischen Manfred und Paul sind von gegenseitiger und dringend nötiger Natur. Sonst erkennt niemand, wen man da vor sich hat.
Außer Bianca und mir vielleicht: Zusammen mit Michaela fahren wir lieber nach Paris und lassen uns den Smog dieser Stadt um die Nasen wehen. Paris aber spricht für sich, darum dürfen die auch sprechenden Paul und Manfred nicht mit uns reisen.
Als weltgewandter Freikirchler verdammt Paul nicht etwa Tattoos, nein, das wäre zu plakativ - er empfindet sie einfach als unschön. So kommt ihm die bunte Bianca in die Quere - und wird beim Philosophieren glatt übergangen.
Wenn ich jetzt ganz böse bin, aber total böse, dann ...
nein, ich traue mich kaum ... Aber dann ...
Hat seine Frau vielleicht so was von die Schnauze voll gehabt vom philosophischen Parlieren ihres immerhin liebsten Menschen, dass sie
ihn dazu ermuntert hat, sieben Kinder in die Welt zu setzen. Vielleicht ist der Typ bei der "Produktion" mal still und genießt das Leben ohne Worte.
Nein, kann ich mir nicht vorstellen. Selbst in diesen Momenten wird er noch navigieren.
Michaela war die Ruhe am Rande in dieser Woche. Nun darf auch sie Werbung machen für die Sache des Ehemannes.
Ihr Mann kommt aus einer Jäger-Familie!? Vererbt sich das Streben nach Tötungen in hiesigen und fernen Wäldern per Gen-Mutation? Dann lobe ich mir kinderlose Jäger.
Michaela hat also einen Jagdschein, Paul und Manfred aber mindestens auch.
Seit der Erstausstrahlung ist ein Jahr vergangen, und ich mutmaße mal in bewährter Klatsch-Manier:
Pauls Frau hat ein achtes Kind bekommen, denn anders konnte sie ihn nach dem vermeintlichen Vox-Ruhm überhaupt nicht mehr ruhig stellen.
Manfred hat ein zweites Burn-Out, weil ihm die eigene Stimme und das ständige Reden selber so was von an die Nerven ging, dass er kapitulieren musste und mittlerweile einen Klebestreifen auf dem Maul hat. Was ihn leider nicht am übermäßigen Denken hindert. Doch das muss er ja nur selber ertragen.
Sein armer Rhodesian-Ridgeback-Hund liegt mit einem Wuff-Out in der Psychoklinik und kann nicht mehr mit dem Schwanz wedeln. Das eigentliche Opfer von Manfred!
Bianca hat ihre Tattoos erneuern lassen, damit sie wieder glänzen. Ihr Sohn hat eine Pommes-Bude - und sie haben allesamt dem perfekten Dinner abgeschworen, sie wollen nur noch gut und lecker kochen.
Michaela war mit Josephine längst mal in Paris. Einfach so nur zum Spaß.
Paul ist immer noch der, der er immer war: Ein Gärtner aus Leidenschaft, ein Schreiberling und ein Gemüseanbauer und Bierbrauer. Am unspektakulärsten, aber am sympathischsten ist er sowieso. Leider beackert er nicht mehr unseren Innenstadt-Park.
Vermutlich ist alles ganz anders, und die einen reden immer noch ohne Pause, während die anderen pausenlos leben! So what!
Burning Biene
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