Donnerstag, 27. Februar 2020

26. Februar 2020 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in der Nahe-Region bei Carsten

Vorspeise: Kürbissüppchen mit Jakobsmuschel
Hauptgang: Kalbsbäckchen in Rosmarin-Balsamico-Jus, getrüffeltes Selleriepüree und Rotweinschalotten
Nachtisch: Crème brûlée von der Tonkabohne mit Kumquat-Kompott


Der Gegenentwurf zum Vortag

Carstens Haus ist übersichtlich mit einer durchgehend verfolgten Farb-Komposition, es steht kein Gerümpel herum und sieht vermutlich nicht nur sauber aus, sondern ist das auch. Selbst als der Plauderer Carsten kurzfristig ein wenig Chaos in seiner Küche verursacht, kann er diesen unseligen Zustand für ein gelingendes Kochvergnügen schnell wieder beseitigen.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Seiner Redefreudigkeit kann man gut und gerne zuhören, teilweise ist er sogar dezent witzig.

Die Szene betritt er in einen Hoodie gekleidet, auf dem groß BVB prangt. Das Kleidungsstück und sein Sätzchen

"Komma bei mich bei"

ans Aufnahme-Team hört sich verdächtig nach einem "ausgewanderten" Dortmunder an.

Allerdings erfahre ich nicht wirklich viel über Carsten, außer, dass er eine hilfsbereite Nachbarin mit einem Dampfgarer und einen Kater namens Roger hat.

Er fährt gerne nach Dubai und liebt Gerüche, besonders die des Orients - soviel Outing darf dann doch noch sein.

Gerüche haben schließlich einen enormen Erinnerungs-Wert.

In seiner Küche kennt Carsten sich aus, und um die selbstverliebte  Lilly am Ende des Tages ebenfalls erfreuen zu können,

hat er eine (andere) Nachbarin gefragt, was man einer Vegetarierin anbieten könnte. Manchmal hilft der Zufall: Genau diese Nachbarin ist eine Freundin von Lilly und kennt ihren Geschmack.

Lilly ihrerseits ist erstaunt, dass ihr die Freundin nichts davon erzählt hat - und ein wenig aufgebracht über den Vorteil, den Carsten sich gegenüber den anderen Teilnehmern "erschlichen" hat.

Offenbar wollte Lilly aus ihrem Geschmack für vegetarisches Essen lieber ein Geheimnis machen, sonst hätte sie bereits am Montag allen erzählt, was sie gerne und was sie gar nicht gerne isst.

Ich ziehe meine Vermutung zurück, dass sie nur für ihren Youtube-Kanal und um ins Fernsehen zu kommen an dieser Veranstaltung teilnimmt:

Sie rechnet sich obendrein tatsächlich Gewinnchancen aus!  Welch eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten! Vegetarisch kochen ist sehr lobenswert, aber Lillys Ergebnis war ausgesprochen langweilig und beliebig und von Billigprodukten getragen. Folglich hat sie bereits gewonnen, und zwar den Großteil der Aufwandsentschädigung. Das muss reichen!

Natürlich möchte ganz sicher auch Carsten gewinnen. Von einer Siegprämie würde er erst einmal alle Konkurrenten zu einem großen Essen einladen.

Zu diesem könnte Philipp dann auch wieder den rot-schwarzen Anzug ausführen, den er heute trägt: Nicht alltags-, aber ausgesprochen kamera- und showtauglich.

Zum Hauptgang bemerkt Lilly etwas angefressen (sie bekommt übrigens Austernpilze statt des Fleisches), dass sie jetzt noch viermal mit der Gabel reinstechen kann ... und dann ist der Teller leer.

Ich meine auch, dass die Teller ein wenig zu spartanisch angerichtet sind. Allerdings gibt es für mehr Appetit Nachschlag. So weit ich es sehe, verzichtet Lilly auf Nachschlag.

In Form von Punkten hört sich Carstens Dinner wie folgt an: 8 gibt Lilly, und je 9 geben Sarah, Sandra und Philipp. Gesamtsumme 35. Bislang 1. Platz.

Carsten selber freut sich über ein gelungenes Menü ... und würde, wie er es früher oft getan hat, gern seine Mutter anrufen, um ihr davon zu erzählen.

Aber das geht nicht mehr.

Diese Aussage kommt wie selbstverständlich und ohne Mitleid damit einstreichen zu wollen über seine Lippen.

Vor den Bildschirmen sitzen sicher viele Menschen, die diesen Wunsch gut nachvollziehen können.


Guten Morgen, Gruß Silvia

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