Montag, 24. Februar 2020

23. Februar 2020 - ARD - Tatort Schwarzwald: "Ich hab im Traum geweinet"


Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du lägest im Grab.
Ich wachte auf, und die Träne
Floss noch von der Wange herab.
Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumt', du verließest mich.
Ich wachte auf, und ich weinte
Noch lange bitterlich.

Ich hab im Traum geweinet,
Mir träumte, du bliebest mir gut.
Ich wachte auf, und noch immer
Strömt meine Tränenflut. - Heinrich Heine


Ich hab im Traum geweinet

oder einfach nur beim Anblick dieses Werkes das Heulende Elend getroffen, hautnah, ein paar Meter entfernt auf meinem Bildschirm - und zum Glück ist dieses Drama überhaupt nicht auf die Tonqualität fixiert. Den Inhalt zu verstehen, ist reine Glückssache.

Sofort überprüfe ich via anderen Sendern, ob mein TV-Gerät vielleicht die Macke hat, oder ob es dann doch an den üblichen Verdächtigen (den Tatorten) liegt.

Fernseher ist in Ordnung. Andere Sender haben die beste Tonqualität.

Mit dem Ton bei diesem Tatort ist es vielleicht ein bisschen so, als wenn jemand, der die Unwahrheit sagt oder sich total schämt, ganz leise und undeutlich spricht ... Man dürfte sich beim Sender zu Recht für dieses

absurde Theater schämen.

Es geht um die Fasnet im Schwarzwald, die schon derart depressiv über den Schirm kommt, dass ich sogar die im Ruhrgebiet entspannter finden darf.

Es geht um jede Menge Alkohol.

Es geht um Sex. Selbst zwischen den Kommissaren Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Joachim Wagner) geht es zur Sache. Das wirkt wie in einem Schmuddel-Film.

Hauptperson und spätere Mörderin (falls ich das überhaupt richtig mitbekomme - denn eine Garantie übernehme ich hier nicht für die Richtigkeit des Endergebnisses)

Romy wird durch ein Hotelzimmer gezerrt, geprügelt und erniedrigt. Warum der Mann, ein früherer Freier?, das macht,

weiß ich nicht,

denn die Tonqualität ist derart miserabel, dass man als Zuschauerin weitgehend im Dunkeln tappt. Es wird geschrieen, laut geredet - aber hier kommt gar nichts an.

Eine Idee für einen nächsten Tatort:

Eine Zuschauerin ist derart genervt von den unfähigen Ton-Technikern, dass sie den ersten umbringt - aber weiterhin nach Ton-Tätern sucht: Die Kommissare finden erst keinen Zusammenhang - bis sie sich einmal ihre Filme ansehen. Da macht es dann Klick.

Einige andere Protagonisten sind der zum stets vögelbedürftigen, eifersüchtigen Arzt mutierte Freund von Romy, der sich auf Schönheits-Operationen spezialisiert hat

sowie seine Patientin Elena Kiehl und nicht zuletzt das spätere Opfer. Wie es heißt, habe ich vergessen - denn auch Namen sind nicht zu verstehen.

Dieser Tatort "Ich hab im Traum geweinet" ist noch nicht einmal so schlecht, dass er schon wieder gut ist. Er hinterlässt das bedrückende Gefühl,

etwas beigewohnt zu haben, das uns alle nichts angeht. Und das auch sicher nicht viele Leute sehen wollten.

Ein Filmchen für eine absolute Minderheit. Ohne Respekt für den Zuschauer, der wegen der schlechten Tonqualität nicht wirklich weiß, worum es eigentlich geht. Die Schauspieler dürfen sich fragen, warum sie eigentlich Sprechunterricht in ihren Schauspielschulen hatten,

wenn ihre Sprache derart zum Unwichtigen verkommt.

Von 5 möglichen Sternen ... kann ich leider keinen einzigen spendieren.


Guten Tag, Gruß Silvia


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