Montag, 30. November 2015

29. November 2015 - Tatort Kiel - Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes

Nordsee/Foto: M. R.


Borowski und die Rückkehr des stillen Gastes

An der Ostsee-Küste steigt eine Frau benommen aus einer Kühltruhe. Wie schwer sie verletzt ist, bemerkt Kommissarin Brandt nicht bei einer minutenlangen Umarmung später im Revier, und auch als die junge Frau psychedelische Bilder in Übergrößen malt, ist dies nicht zu erkennen. Letztendlich bricht die Borderlinerin auf dem Höhepunkt ihrer Schmerzen und des Blutverlustes zusammen und endlich wird es sichtbar:

Jemand hat ihr bei lebendigem Leibe ihr Baby heraus geschnitten. Und dieser jemand könnte ein alter Bekannter von Borowski, Brandt und uns Zuschauern sein: Kai Korthals, der mit Vorliebe Zahnbürsten seiner späteren Opfer benutzt. Zumindest zeigt eines der wirren Bilder der jungen Frau das Konterfei von Korthals.

Durch ihren rauschähnlichen Zustand erkennt man, dass sie auch noch das Stockholm-Syndrom aufweist: Doch dies ist erst der Anfang der Psycho-Runde, in der auch Borowski später kräftig mitmischt.

Vermutlich befindet sich der Kommissar als Folge davon seit heute im polizei-psychologischen Gewahrsam.

Doch zuvor hegt er den Gedanken, die Psychologin Frieda zu heiraten. Dass dies für Frieda gefährlich sein könnte, ahnt man schon. Korthals bringt sie in seine Gewalt.

In einem mächtigen Psycho-Duell bekämpfen sich hier das vermeintlich Gute und das Böse - und zwei Schauspieler kämpfen um die bessere Leistung. Gefiel mir Lars Eidinger als Korthals in 2014 bei seinem ersten umfangreichen Mord-Spiel besser, so ist es heute Axel Milberg als Klaus Borowski.

Überhaupt wusste ich bis dato nicht, dass er Klaus heißt.

Hingegen gefiel mir der erste Tatort mit Korthals insgesamt besser.

Dieser hier ist schon ziemlich abgefahren und kommt gespenstisch daher. Passend zum Film wehte hier ein Sturm ums Haus, sozusagen als natürliche Untermalung von Korthals'  irrer Gedankenwelt. Oder ist auch die Gedankenwelt des Kommissars nicht ganz von dieser Welt?

Natürlich platzen am Ende nach einer Befreiung Friedas die Hochzeitsträume. War ja ohnehin ein Ausflug einer Psychologin in die falsche Richtung, als sie sich unbedingt Borowski zum Mann nehmen wollte.

Hätte ich nach dem ersten dieser beiden Tatorte noch Panik bekommen, Korthals im Dunkeln zu begegnen, so möchte ich jetzt auch Borowski nicht mehr im Dunkeln begegnen. Vielleicht erst wieder nach seinem nächsten Tatort.

Guten Morgen, Gruß Biene

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