Freitag, 13. November 2015

13. November 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Remscheid/Bergisches Land bei Ulla

Cornwall/Lands End

Aperitif: Bitter Lemon mit geeisten Himbeeren, Himbeergeist & Winzersekt
Vorspeise: Mulligatawny mit Scampispieß (Veggie-Alternative: mit geräuchertem Tofuspieß)
Hauptspeise: Pochiertes Kalbsfilet mit grünem Spargelsalat und frittierten Kartoffelwürfeln (Veggie-Alternative: Gefüllte Zucchini mit Quinoa und einem Walnuss-Ziegenkäse-Topping)
Nachspeise: Dreierlei von der Schokolade: Crème Brûlée aus weißer Schokolade, Schokoküchlein und Schokoladensorbet


Die Rose von Remscheid

ist gutaussehend, humorvoll, gebildet, ein Vorbild und eine Grande Dame. So sehen ihre Mitstreiter Ulla, und man möchte triefen vor Tränen oder auch Gibbeln, wie es Ulla pausenlos macht. Immerhin empfiehlt sie sich für eine Rosamunde-Pilcher-Adaption frei nach meiner Schnauze, denn

sie liebt Cornwall, Rosamunde-Pilcher-Land, als gehe Rosamunde die Gleichung mit einem weniger bekannten Entdecker, Christoph Kolumbus ein. Da es in Remscheid und den umliegenden Städten nichts Vergleichbares gab, hat Ulla ihre Küche in England bauen und von dort liefern lassen, denn die Hausfrau Rosamunde, die einst am Küchentisch - während ihre Kinder schliefen - die schmalzigen Liebesgeschichten erdichtete, musste so original wie möglich nach Remscheid importiert werden.

Der Prinz im Hause Ulla ist ein Jack-Russel-Terrier, der hoffentlich nicht nur Abenteuer mit ihrer Freundin Dodo, sondern auch in Wäldern erfahren darf.

In der verpilcherten Version vom Dinner kommen die Kerle Marek und Thomas um die Ecke, um sich verköstigen zu lassen - aber von einer Verstrickung in Konkurrenz kann hier keine Rede sein. Die böse Hexe im Spiel gibt Petra: Hat sie am Montag noch erwähnt, sie hätte sich alle Wessi-Eigenschaften zu eigen und den ihren gemacht, nur sei sie freundlicher - fragt man sich unterdessen, was sie in ihrem Beschwippst-Sein in dieser Woche noch alles für einen Quatsch verzapft haben könnte, den man nicht mitbekommen hat. Und den sie längst wieder vergessen hat.

Die gutaussehende Ulla bekommt zweiunddreissig Pünktchen verpasst, und das ist einem Rosamunde-Film nicht würdig, aber ihrer Kochleistung durchaus entsprechend. Und plötzlich geht mir ein Licht auf, und ich sehe,

dass nicht nur Petra in dieser Woche die böse Gegnerin war,

sondern auch Ulla. Dass ich da nicht das bittere Lied von Stephan Sulke mit jener "Ulla" bemühe, könnte andeuten, dass am Ende ich selber den Prinzen bekomme.

Der Willi heißt und ein Jack Russel-Terrier ist.

Bei Pilcher hätte man nun ein paar Tränen vergossen, während es hier doch sachlich und fachlich zum Problem "perfektes Dinner"  geht und Stefanie gewinnt - ob verdient oder nicht, sei dahin gestellt.

Eine Woche lang im Bergischen Land und in dieser Runde bedeutet, wieder eine Woche an Leben verloren zu haben. Marek hätte es reißen können, wenn er denn nicht so bekloppt wäre. Etwas Niedliches hat er schon an sich, denkt man sich all seine Dummheiten weg wie Hypnose, Lebensberatung und noch hundert Sachen, die er reißen möchte.

Aber es ist wie es ist, und es ist zum Schießen gegackert und gekocht worden wie überall: So nett!

Guten Abend, Gruß Biene




3 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB,

    wenn ich meine Eindrücke der Woche beschreiben sollte, würde ich nur das
    wiederholen, was du in deinem Kommentar treffend beschrieben hast.

    Genau so habe ich die Kandidaten empfunden.

    Am meisten nervte mich Petra, hielt sie es doch für erwähnenswert, dass sie aus dem
    Osten kommt.
    Solche Zicken mochten auch wir Ossis nicht. Die gibt es aber in jeder Region.

    Schade ist es um Marek, er ist wie ein großes Kind und wenn er vor lauter
    Gefühlsausbrüchen dem Thomas fast auf den Schoß hüpfte, konnte man ihn
    durchaus mögen.

    Freuen wir uns auf die nächste Lästerwoche und gönnen Steffi den Sieg.
    Für mich war gestern das beste Dinner der Woche, aber mich fragt ja keiner.

    Allen ein schönes Wochenende, es ist etwas kühler aber immer noch sonnig.
    Eure Anna

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    1. Dir - und allen Lesern - wünsche ich ein friedliches Wochenende. Gruß Silvia

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  2. Ja - ich wusste es längst: Ich lebe in einer Parallelwelt. Bekomme irgendwie so gar nichts mit auf meinem düsteren Kauz-Planeten.
    Von Menschen miit Bildung, Stil und Kultur. Schöne, gut aussehende: Grandes Dames gar - streifen quasi hautnah an mir vorbei - allein mir fehlt die Wahrnehmung.
    Mein abgestumpftes Auge sieht lediglich eine ungeschickt gekleidete Matrone am Rande des Übergewichts und der klimakterischen Sinnkrise, welche sich ausdrückt in überproportioniert vorhandenen Dekobuddhas.
    Riesengroße, weil: Ja auch der Glaube ist entsprechend (abgrund) tief.

    Wie sagt mein Freund Willi immer so schön: Der Buddha ist der Gartenzwerg der Intellektuellen...
    Nun würde ich unsere Ulla da nicht gerade verorten - auch wenn Petra sie mit einem hohen Bildungsgrad adeln möchte - hege ich Zweifel daran, allein wegen Ullas Aussprache der Vorspeisensuppe und des Geständisses Pilcher-Fan zu sein. (Man mag mich jetzt steinigen, aber das schliesst sich gegenseitig aus - Bildung und Pilcher, Literatur und Rosamunde)

    Damit nicht genug, finde ich es auch ausgesprochen unklug, eine dermaßen teure und dermaßen disfunktionale Küche einbauen zu lassen.
    Schöner Schein - mag ja sein, aber kaum Arbeitsflächen, lange unsinnige Wege, ich konnte es kaum mit ansehen, wie sie kleingeschibbeltes Obst und Gemüse zum Anbraten einmal quer durch die Küche auf den gewölbten Handflächen hin und her balancierte...

    Und ein Backofen, bei dem ich keine optische Kontrolle habe, kann noch so schön sein, er ist rückschrittlich. (Vor allem, wenn ich für jedes Ofentür öffnen einen Sklaven bemühen muss).

    Selbst wenn dieser als Dolly-Buster-Double rüberkommt ist Ullas Küche vor allem eins: Lächerlich!

    Die Unzulänglichkeiten dieser Showküche haben letztlich auch Anteil daran gehabt, dass Ulla, obwohl sie bestimmt von allen Teilnehmern am meisten Ahnung vom Kochen hat, so abgeschlagen wurde.

    Zum Zweiten kam, wie so oft, auch Neid hinzu, denn:

    Ullas Vorspeise war vollkommen ok, der Scampispiess einwandfrei zu Knabbern, vielleicht hätte sie Petra ein Hähnchensate machen sollen, Tofu war eine denkbar schlechte Abfertigung, Petra wirkte irgendwie fast beleidigt...

    Auch das Hauptgericht fand ich gut, sie hatte ja aus Kalbsfond eine Sosse gezogen, der Spargelsalat war vielleicht ein wenig drüber, aber mit den anderen Gemüsen bestimmt lecker.
    Allerdings hätten sowohl die Kartoffeln, als auch die Fleischkruste ein wenig mehr Bräune vertragen.

    Ullas Dessert krankte, was den Kuchen betraf, an der falschen Rezeptur: Zu viel Fett, zu viel Ei, zu wenig Mehl. Und - wie gesagt, keine optische Kontrolle,

    Ansonsten wäre der 2-Komponentenrest genau mein Ding gewesen:
    Beides abwechselnd gelöffelt, herrlich! Kuchen hätte mich da nur gestresst.

    Dass Ulla nicht bekommen hat, was sie verdient, dass eine gewonnen hat, deren Dinner insgesamt gräuslich war - diese Woche ist es mir komplett wumpe.

    Man konnte beobachten wie die Grossherzigkeit der Gäste in sich zusammenkrumpelte, angesichts der Dallas-und-Denver Pool, Pavillion und Parkgrundstückspracht... so ist das nun mal.

    Schönes Wochenende euch allen wünscht Susi

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