Dienstag, 24. November 2015

23. November 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in Bergheim bei Manuel

Auch ein lustiger Typ/Foto: S. B.
Aperitif: Prosecco mit Limonen-Granita
Vorspeise: Jakobsmuschel im Kartoffelmantel mit Spinatsalat
Hauptspeise: Rinderfilet mit Kräuterfüllung, dazu Zuckerschoten und getrüffeltes Kartoffelpüree
Nachspeise: Erdbeer-Crème brûlée


Humor ist, wenn man trotzdem lacht

Der Ehrengardist in einem Karnevals-Verein in Köln-Porz wohnt nun in Bergheim, sozusagen einem außen vor stehendem, nicht mehr wirklichem Vorort von Köln. Und das Schlimmste ist die Tatsache, dass auf dem Nummernschild kein "K" vorne weg geht.

Hier eröffnet der Kölner Jung die Runde und schmeißt sich erst einmal in sein Karnevals-Kostüm, und das offenbar nicht so gerne und freiwillig, denn er ruft ein paarmal "Wie peinlich". Hätte er seine Gardistenrolle verschweigen können, wären all die Voxschen Daniels auch nicht auf diese krumme Idee gekommen. Denn manchmal sind die Witze von Vox noch platter als die der Teilnehmer.

Schon im Vorabinterview wird Sabina als sehr streng dargestellt, die erst mal das "Unternehmen Daniel" und deren Fragen ad absurdum führt beziehungsweise wenig damit anfangen kann und die clevere Logik dahinter vermisst. Ja, klar, nach dem Aussehen eines Gastgebers kann man auf keine Kochqualitäten schließen - man soll es auch lediglich versuchen.

Einen Schock hat ihr vermutlich das männliche Mireille-Mathieu-Double "kurz vor dem nächsten Friseurbesuch" verpasst. Und sie lässt sich zu einer intellektuellen Einschätzung der Runde hinreißen.

Und um das weitgehend seit beinahe zehn Jahre treue Publikum zu verunsichern, zeigt Voxy am Ende in der Vorschau auf das nächste Dinner eine ganz andere Sabina ...

Ich warte den Donnerstag oder auch den Freitag ab, um meine Meinung zu vervollständigen - und so lange lasse ich denen ihren Spaß. Manchmal ist das Dinner wie eine Karussel-Fahrt - und am Anfang ist alles anders als am Ende oder am Ende ist alles noch schlimmer als am Anfang.

Manuel bekommt zweiunddreissig Punkte für sein Dinner, und auch er irrt, wenn er Sabina für die kritischste seiner Gäste hält. Sie gibt ihm neun Punkte. Dem schließt sich auch Willi an. Während die beiden anderen je sieben Pünktchen geben.

So wirklich kann ich das nicht beurteilen, obwohl mir der Hauptgang gefallen hat. Aber das Kartoffelnest über einem Salat mit der alleinstehenden Jakobsmuschel in der Vorspeise hätte ja glatt Gaumen durchlöchern können.

Zu weiteren Statements lasse ich mich jetzt nicht hinreißen, denn noch ist nicht aller Tage Abend, und es bleibt jede Menge Zeit für nähere Betrachtungsweisen.

Guten Morgen, Gruß Biene




3 Kommentare:

  1. Guten Morgen BB,
    auch ich bleibe meinem Vorsatz treu und gebe heute nur ein kurzes Statement ab.

    Vox hat es wieder einmal geschafft die Teilnehmer in eine Nische zu drängen,
    Da mache ich montags nicht mehr mit.

    Wenn ich schreiben würde wie mein Eindruck von den Teilnehmern bei der
    Vorstellung war und dann die letzten 20 Minuten, ich würde mich selbst als
    Wendehals bezeichnen.
    Also warte ich bis Mittwoch, länger kann sich keiner verstellen.
    Gestern war es für mich ein 8 Punkte-Dinner, ansonsten schließe ich mich
    deinem Kommentar an.
    Gruß aus der kalten Sonne, Anna

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  2. Im März 2016 gibt es das perfekte Dinner unglaubliche 10 Jahre! Und wie könnte man dieses Format treffend und mit wenigen Worten beschreiben? Ich erlaube mir mal, mich mit fremden Federn zu schmücken und Unternehmensberaterin Sabina zu zitieren: „ Das perfekte Dinner ist ein freundschaftlicher Wettstreit (1. Brüll) ohne Lästereien (da hat aber jemand die ganz schlaue Brille auf), einfach nur zusammen lecker essen (prust), und wenn mal was schief geht, alles nicht so schlimm (2. Brüll).“ Mit diesem Statement gehört sie aber wirklich zu einer sehr seltenen Art der Gattung Mensch.

    Und da bei der resoluten Sabina, deren Stimme mich entfernt an die Synchronstimme von Whoopi Goldberg erinnert, jegliche Versuche der Lästerei schon im Keime ersticken, hat sie mal eben flugs nach gefühlten 2 Minuten die Dinnerrunde in diejenigen aufgeteilt, mit denen sie auf Augenhöhe weilt und in eben die, die ihr vom Intellekt her nicht das Wasser reichen können. Meint die Dame im grauen Businessanzug mit strenger Brille das wirklich ernst oder hat sie von irgendwoher Text bekommen?

    Entgegen ihrer ruppigen und teilweise schon fast unhöflichen Art vergibt sie für Manuels Dinner wahrlich großzügige 9 Punkte, obwohl sie das Menü vorab mit Grabesmine als nichts Besonderes eingestuft hat.

    Insgesamt erhält Eulen- und Podolskifan Manuel 32 Punkte, und das, obwohl er seine Küche als Battlefield mit Weltuntergangsstimmung beschreibt. Aber was dann schlussendlich auf den Tellern landete, war alles andere als ein Schlachtfeld. Und statt Trüffelbutter hätte er ruhig echten Trüffel über das Kartoffelpüree drüber hobeln können, auch wenn er es als zu überkandidelt und für ihn als Person unpassend empfindet. Bei Blattgold hätte ich diese Argumentation ja verstanden, aber bei Trüffel? Und bei einem perfekten Dinner?

    Und welche Wundertüten die restlichen Kandidaten bereithalten, wird sich in der Woche zeigen. Der ruhige und momentan noch zurückhaltende Till, die kritische Susanne und das Leslie Mandoki Double mit den roten Pausebacken, der zwar Crème, aber nicht dieses brûlee kennt….

    Heute Abend scheint eine weichgespülte und auf rechts gedrehte Sabina eine Wandlung erfahren zu haben. Weg von Ruppigkeit, hin zur Herzlichkeit. Könnte am Mittwoch aber schon wieder alles Schall und Rauch gewesen sein.

    Wetter? Ja, haben wir. Donnerstag Bahamas, seit Sonntag Arktis. Dafür ist der begehbare Kühlschrank, sprich Balkon, eröffnet. Das Mineralwasser ist letzte Nacht angefroren und taut im richtigen Kühlschrank so langsam wieder auf.

    Liebe Eisgrüße von Regine


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  3. Mir ist das alles egal, ich lasse mich unbedarft auf jedes Glatteis locken, widerstehe keinem Versuch, mich zu manipulieren und werfe mich nur zu gerne für oder gegen jemanden in die Bresche, um dann später (Adenauer hat`s vorgemacht) vollkommen unbekümmert, "meinem Geschwätz von gestern" selbst zu widersprechen..

    Nach diesem Prolog kann ich ohne Rücksicht die Sau rauslassen, als da wäre:

    Der gestrige Gastgeber hat mir auf seine entspannte, knuffige Art gut gefallen, am besten fand ich die schlurfig-gemütlche Sockenbekleidung! Das nenne ich mal konsequent.

    Diesen Wohlfühlfaktor übertrug Genussmensch Manuel auch auf sein Menü: Er kochte entspannt, was er locker beherrschte und vergaß nicht, nebenbei auch noch den Koch promillemäßig zu befeuchten.

    Was mir an Manuel besonders gefiel war sein unaufdringliches Selbstbewußtsein. Er mußte sich nicht verbiegen und übertrug diese Lockerheit auch auf seine Gäste.
    Es wurde viel gelacht für eine erste Tischrunde mit dermassen unterschiedlichen Teilnehmern (ich denke da nur an die total verschiedenen Augenhöhen!!??!!)

    Das Essen dazu war nicht der Sternenhimmel, aber lecker.
    Unkompliziert, aber nicht ganz ohne Raffinesse, trug es bestimmt zum "Feelgood" des Abends bei, um mal mit Sabina-Termini zu sprechen.

    Die Vorspeise war dabei sicherlich am schwächsten, denn die strohig harten Kartoffelfäden sabschten auf dem schönen Spinatsalat durch, den sie widerum von oben erschlaffen liessen - nicht gerade eine Win-Win-Situation und dann noch der schwere MuscheIklopper obendrauf: Nööh - das geht besser:
    Salat und Kartoffeln getrennt von einander, zum Beispiel und die Kartoffeln roh frittiert, eine selbstgemachte Zitronenmayo anbei und natürlich noch eine 2. Jacobsmuschel (es waren doch 12?)

    Der Hauptgang war toll, da gibt es nichts zu meckern.
    In diesem Fall Gargrade ab zu fragen ist albern, ein gefülltes Stück Filet, um die Füllung blutig lassen? Irgendwie eklig und funktioniert wahrscheinlich auch nicht.
    Manuel hat es super hinbekommen, ihm an zu kreiden, er hätte nicht gefragt, obwohl man es optimal gelungen fand - das ist echt mal so richtig durchgeknallt!

    Auch die Beilagen, knackige Zuckerschoten und sahniges, getrüffeltes Pürree waren passend und lecker. In meinen Augen erübrigte sich eine Sosse.

    Manuels Erklärungen, warum er nicht mit einem Angeber Trüffelhobel um die Tafel gewandert ist, war mir überaus symphatisch und passte zu ihm.
    (Ja, ich hoffe, er enttäuscht mein vorschnelles, möglicherweise naives Vertrauen in ihn nicht)

    Das Dessert war ebenfalls gelungen, es hatte alles, knackige Kruste, fruchtig sahnige Creme und frischen Erdbeerbasilikumsalat. Überflüssig: Das Fertigeis.

    Ich wäre gerne bei Manueel zu Gast gewesen, es wäre mir dort gut gegangen. Und Menschen wie Sabina finde ich interessant, weil sie eigentlich immer einen doppelten Boden haben. Und meistens nicht link sind.

    So wie diese glatten Lächler, die am Tisch sitzen, parlieren, lächeln, sich amüsieren, delektieren, schmausen, plaudern, flöten und dann am Schluss drücken sie auf den Knopf ihrer inneren Registrierkasse und spucken einen endlos-Bon aus, auf dem jeder Posten steht.
    Die ganze Mängelliste, die sie den ganzen Abend parallel im Kopf geführt haben. Posten für Posten. So rechnen sie dann ab, die Buchhalter.

    Hier ist wieder kurz vor Schnee, fröstelnd grüßt Susi

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