Samstag, 21. November 2015

21. November 2015 - Todesfälle - Je Suis Chien Diesel



"Dass mir der Hund das Liebste sei,
sagst du, oh Mensch, sei Sünde.
Der Hund bleibt mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde." (Franz von Assisi)


Je Suis Chien Diesel

"Ein Tier stirbt und das Netz dreht durch" - schreibt ein wohl hundeloser Journalist im Spiegel. Im Kugelhagel von Paris starb vor zwei Tagen die Schäferhündin Diesel - und angesichts der vielen getöteten Menschen kann er das Mitgefühl der Leute nicht begreifen. Ich streiche hier das "wohl" und nenne ihn hundelos (somit arm dran) und weitgehend empathielos für die vielen Menschen, die Hunde lieben. Und vielleicht sogar überhaupt empathielos.

Noch mehr lieben Hunde die Menschen. Und wenn es ein Tier verdient hat, dass man ihm Respekt zollt und Anerkennung und auch eine große weltweite Trauer, so ist das Diesel.

Die siebenjährige Hündin wurde vorausgeschickt, weil ihre Spürnase um so vieles besser war, als es Menschen je erreichen könnten und weil sie auch die Menschen, die Polizisten hinter sich, zur Not schützen sollte als Voraushut.

Es gibt auch Stimmen im Netz, die davon sprechen, dass im Gegensatz zu seinen menschlichen Kollegen sich Diesel ihren Job nicht ausgesucht hat. Natürlich hat sie das nicht. Sie wurde geprüft, nochmals und nochmals geprüft auf zum Beispiel Schuss-Sicherheit und Unerschrockenheit und vieles mehr - und dann ausgebildet.

Die Hoffnung bleibt, dass die Ausbildung nicht schlimmer als der Tod war. Den sie im Namen der Terror-Bekämpfung gestorben ist. Ansonsten

lieben Hunde es, Aufgaben zu haben. Auch solche, die sie richtig fordern. Sie sind wahre Arbeitstiere, und dass manche auf einer Couch ihrem Ende entgegen sehen, entspricht so gar nicht dem, was sie lieben. Also immer gut auf die Bedürfnisse eurer Hunde achten, auch, wenn sie keine großen Helden sind. Und nicht sein wollen.

Aus einer persönlichen Nähe zu einem ehemaligen Grenzschutz-Hund, einem Belgischen Schäferhund, weiß ich, dass nicht alle den Drill durch halten. Der mir bekannte Hund wurde ausgemustert und in gute Hände vermittelt - dort blieb er bis zu seinem natürlichen Tod.

Diesel war ein natürlicher Tod nicht vergönnt, obwohl sie vermutlich kurz vor ihrer "Rente" stand und das Leben ruhiger hätte angehen können.

Die letzten Fotos von Diesel schmerzen. Und ihre Kollegen sprechen von einem Verlust, als wäre einer von ihnen gegangen, sprich ein Mensch. Gottseidank kamen bei diesem Einsatz keine Polizisten ums Leben. Gottseidank? Diesel sei Dank!

Ich weine um Diesel, weil es ein überflüssiger zu früher Tod war, der sie ereilt hat. Und so ein Spiegel-Schreiber sollte sich mal überlegen, warum so viele Menschen um einen Hund trauern. Danach kann er vielleicht mitreden. So jedenfalls nicht.

Je Suis Diesel. Wir werden dich nicht vergessen. Und damit dies nicht zufällig geschieht, gibt es diesen Artikel über einen wunderbaren Hund, der unsere Herzen rührt - obwohl sie noch Trauer tragen um die Verluste von vielen Menschen.

Guten Abend, Gruß Silvia




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