Donnerstag, 28. Mai 2015

28. Mai 2015 - Todesfälle - Elisabeth Wiedemann ist mit 89 Jahren gestorben



Frau Tetzlaff ist gestorben

Viele Jahre nach Heinz Schubert ist nun auch Elisabeth Wiedemann mit 89 Jahren verstorben. Aus den 1970er Jahren waren beide landesweit als Ekel Alfred und dessen einfältige Frau Else bekannt. Inzwischen hat sich die Sendung "Ein Herz und eine Seele" zu einem Evergreen entwickelt, das man zum Glück zu jeder passenden Gelegenheit wieder auf Sendung schickt.

Elisabeth Wiedemann war mit Sicherheit nicht die einfache, ungebildete Frau, die sie in der Serie gespielt hat, sondern eine Frau, die wusste, was sie wollte. Sie spielte gern Theater. Und stieg nach einundzwanzig Folgen aus der Serie aus, weil sie nicht in eine Schublade gepresst werden wollte. Offenbar werden nur diese Folgen mit ihr immer wiederholt, denn ich zum Beispiel kenne nur eine einzige und wahre Else.

Schon 1999 ist ihr Ekel Alfred verstorben, der vermutlich am liebsten die SPD mit in den Abgrund gerissen hätte. Es gab nichts, was dem Ekel heilig war. Und Else hinkte immer einen Schritt hinter den Buchstaben einzelner Wörter, die sie so gern durch einander brachte: So kennt man von ihr das "Sophokles-Schwert" oder auch den Mann von Madame Pompadour, den Politiker Pompidou. Eine politisch völlig unkorrekte Serie mit vier Hauptprotagonisten, die so unterschiedlich und einander in ihren begrenzten Wahrnehmungen doch so ähnlich waren.

Der Haupt-Stänkerer war natürlich Alfred mit Aussprüchen wie: "Wenn Sie Kleptomanin sind, dann klauen sie doch bei der Frau Suhrbier. Als Sozialdemokratin findet die Diebstahl ganz normal." oder

"Ob Sie mit meiner Frau sprechen oder mit einem Känguru im Zoo, macht keinen Unterschied."

Was hätte Else, wäre sie eine reale Person, nicht alles an Freuden erleben können in den sechzehn Jahren ohne ihr Ekelpaket von Ehemann. Sie hätte vielleicht einen freundlichen und geduldigen pensionierten Lehrer auf der Suche nach einer Lebensaufgabe kennen gelernt, der ihr die Welt ganz neu erklärt hätte - und ohne die Bosheit des verstorbenen Gatten.

Aber Elisabeth Wiedemann hatte sich schon lange von der Serie verabschiedet, vermutlich auch eine große Distanz zwischen sich und der Person der einfältigen Else gelegt. Danke für so viele Lacher.

R. I. P. Elisabeth Wiedemann

Gruß Silvia

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