Sonntag, 17. Mai 2015

17. Mai 2015 - ARD - Lindenstraße



Durchhalten

heißt die heutige Folge, als würden die Macher dieses auch den Zuschauern empfehlen. Die Lindenstraße ist wie ein altes Möbelstück, von dem man nicht genau weiß, ob man sich trennen oder es kultig behalten soll. Und das ganze Drama dauert schon länger an. Nach vielleicht zehn Jahren waren die Geschichten durch erzählt, aber seit beinahe dreißig Jahren zieht sich die Chose hin.

Der erste Schwulenkuss - in Ordnung, eine Revolution im deutschen Fernsehen - und dann auch noch im öffentlich-rechtlichen. Ich habe mich gefreut. Es folgten weitere, mir entfallene Neuerlichkeiten. Aber dann: Gähnende Langeweile wie man sie aus jeder anderen deutschen Straße auch kennt, sie aber im Fernsehen so gar nicht gebrauchen kann.

Als neue Nachbarn zogen die Unlogik und die Belanglosigkeit ein. Das sind keine Freunde, das sind Gegner einer jeden Serie. Nachbarn wider die Lebensfreude und spannenden Ereignissen.

Jack hatte Malaria, kam ins Krankenhaus, konnte trotzdem nach kurzer Zeit wieder voll berufstätig arbeiten. Ich hatte mal Malaria - da fühlst du dich aber über Monate wie eine hilflose Kreatur, die gerade mal gradeaus gucken kann, aber noch lange keine Bäume ausreißt. Klausi-Mausi, immer klamm, arbeitslos - doch hocherfreut über Momos Auszug, der immerhin einen Teil zur Miete beigetragen hat. Anna als aktuelle Putzfrau, die in früheren Zeiten selber eine hätte brauchen können.

Und dann noch Hans, einst der Hansemann, jetzt ein Ekelpaket: Er leidet an Parkinson und geht zu einer Prostituierten. Und plötzlich entdeckt Anna ihre Liebe zu dem Kerl aufs Neue, sucht Trost bei Gabi, die von "Bordsteinschwalben" daher faselt.

Ich kann es nicht fassen, was mit dieser Serie passiert ist. Leidet vermutlich selbst an Demenz. Kann eine Serie sich selbst überleben und dement werden? Keine Ahnung. Aber Gabis Schlusswort spricht Zuschauer-Bände und mir in die Hände: "Eure Ehe ist am Ende", sagt sie.

Es müsste korrekterweise heißen: Die Serie "Lindenstraße" ist am Ende.

Guten Abend, Gruß Biene

6 Kommentare:

  1. Hallo BB,
    eigentlich schreibe ich zur Lindenstraße nichts, weil ich zunehmend von dieser
    Serie enttäuscht bin.
    Ich habe die immer gern angeschaut auch weil es eine der ersten Serien war
    und man mit einigen Schauspielern zusammen älter wurde.

    Jetzt gibt es nur noch psychisch Kranke zu bewundern.
    Die , die noch nicht krank sind, haben einen an der Klatsche.

    Das kann doch nicht die Münchener Realität sein, außer Enzo scheint
    niemand zu arbeiten.
    Alle sind im Selbstfindungsprozess, treiben Sport gegen ihren Psychosen und werden immer verrückter.
    Job? Fehlanzeige.
    Was will man uns damit sagen?
    Am meisten regt mich diese Gabi auf, machte ein Riesentheater als der kleine
    Emil adoptiert werden sollte.
    Nun haben wir hier in Berlin auch eine fast 60 jährige Mutter die Vierlinge erwartet.
    Damit will man aufzeigen was mit den Kindern passiert, wenn die Eltern nicht
    mehr für sie sorgen können.

    Leider traurige Realität. die vorher so rumtönenden Verwandten, was tun sie
    um zu helfen? Gute Ratschläge geben.

    Ich wünsche mir zwischen diesen ganzen Typen eine normale Familie,
    die richtig tickt.
    Hätte Alex mit Ines sein können , geht aber nicht, sie hat das Kommando.
    Ich denke auch, die sollten das Ende einläuten.

    Man muss ja eigentlich nicht schauen, ich tue es trotzdem, ist ein Ritual. blöd.
    Gruß aus der Kälte, Anna

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    1. Ich bin doch ganz deiner Meinung. Aber da haben wir ein gemeinsames Ritual. Ich gucke das auch noch. - Ist die Frau nicht sogar schon 65? Liebe Grüße, Silvia

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  2. Ich weiß nicht genau, habe es vergessen.
    Stimmt, die hat jedenfalls schon einen 40 jährigen Sohn.
    Sie ist ja praktisch nur eine Leihmutter, diese armen Kinder werden nie wissen,
    wer ihre biologischen Eltern sind.
    Die Story um den Martin fand ich noch stimmig, ist doch auch ein liebenswerter
    Junge.
    Aber nun ist auch mal gut.
    Kinder sollten eine Zukunft haben , nicht immer klappt es , aber bewusst einkalkulieren, dass man nicht mehr zur Verfügung stehen kann, ist schon grenzwertig.

    Also gucken wir weiter, denke mal Hans wird noch völlig ausflippen.
    Die wiedererwachte Liebe von Anna scheint ja einseitig zu sein.
    Ach, diese Soaps , wenn wir die nicht hätten.
    Gruß Anna

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    1. Deswegen haben wir uns hier gefunden, wenn ich mal das pD mit zu den Soaps zählen darf. Gruß Silvia

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  3. Ich bin ein Listra-Seher der ersten Stunde und gucke es nur noch, weil es eben Tradition ist. Würde die Serie abgesetzt werden, würde mich das vermutlich nicht weiter jucken. Schade drum!

    LG

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    1. Ich glaube, Manu, so ähnlich würde es mir auch gehen. Erst ein paar Entzugserscheinungen, und nach drei Wochen wäre alles vergessen. Gucke das auch nur noch, weil ich es schon immer sehe. Gruß Silvia

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