Mittwoch, 13. Dezember 2017

12. Dezember 2017 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Eynatten/Belgien bei Nicole

Vorspeise: Hähnchenröllchen an Pfifferlingrisotto
Hauptspeise: Variationen aus dem Meer
Nachspeise: Apfeltarte mit Thymian-Vanilleeis


"The Sleeping Beauty"

Uta trudelt erst später ein und zieht alle Aufmerksamkeit auf die einzige Person, die ihr (vermutlich) lieb und teuer ist: Auf sich selber.

Noch hat Gastgeberin Nicole das Terrain für sich alleine, fährt von Belgien mal eben über die Grenze nach Deutschland, um einzukaufen - und da es eine Woche der Duz-Komplizen ist, duzt sie schnell auch den Fischhändler,

der sich höflich ans distanzierte "Sie" hält.

Zurück am heimischen Herd sieht jeder Griff vielfach geübt und ausprobiert aus, und dass schließlich zweiunddreissig Zähler herauskommen,

kann sie am Ende freuen. Mit einem Gewinn würde sie zum Tauchen nach Palau fliegen, um den bunten Fischen, die sie so gern ansieht, wieder einmal Auge in Auge entgegen zu schwimmen und ganz nahe zu sein. Für den heimischen Anblick reicht ihr Meerwasser-Fische-Becken.


Zweieinhalb Jahre hat sie einst als Ingenieurin in China verbracht, und wenigstens hat sie dort keinen Hund gegessen - aber sonst nicht viel ausgelassen. Ob sie vielleicht auch Hund verspeist hätte, wenn der auf den Speisekarten in ihrer chinesischen Region gestanden hätte - ich denk mal nicht drüber nach. Man muss nicht alles in den Mund schieben, was reinpasst. Und nicht alles schreiben, was einem durch den Kopf geht.

Dann kommen die Gäste, und allen voran schiebt Uta sich in den zentralen Punkt, um so viel Aufmerksamkeit wie möglich abzugreifen. Ihre angebliche Müdigkeit verhilft ihr zu einem Peinlich-Nickerchen auf Nicoles Couch

und wird von Arlette umsorgt, als gelte es, ein rohes Ei zu hüten. Küsschen zum Einschlafen und Küsschen zum Aufwachen inklusive - und ich leide ein bisschen mit Arlette, die sich derart zur Hampelfrau macht und in diese Show mit hineinziehen lässt.

Kolja würde Uta kein Küsschen zum Aufwachen reichen, sondern eine Ladung Tabasco unter die Nase reiben.

Wenn ich an freigesetztes Adrenalin denke, mit dem die Teilnehmer an einer Fernseh-Sendung eigentlich gesegnet sind - zumindest in den ersten Tagen -

fällt es mir schwer, an Utas Müdigkeit nur einen Gedanken von Glaubwürdigkeit zu verschwenden.

Ansonsten enthalte ich mich weiterer Kritik an Nicoles Menü,

denn sie ist rein jobmässig (ihre Firma ist für große I-Net-Anbieter der Zulieferer)

durchaus in der Lage, allen Kritikern für die kommenden Tage den Saft abzudrehen. Das möchte ich keinesfalls riskieren,

obwohl mir auch der Sinn danach steht, jemandem den Saft abzudrehen: Uta.

Kolja hingegen darf ruhig mehr Senf hinzugeben, denn, wenn er spricht, ist das durchaus prägnant, wie zum Beispiel sein Satz:

"Lieber tot als Zweiter."

Da bekomme ich mal so richtig Angst.


Guten Morgen, Gruß Silvia




1 Kommentar:

  1. Nicole - kommt rein, ich habe sowieso gerade gekocht!

    Lässig, total lässig, so wird der heutige Kochtag bei Nicole gestaltet. Im großen Raumteiler blubbern die Aquarienfische entspannt vor sich hin und sind froh, dass sie weder in der Vitrine noch auf dem Tisch landen. Die Gefahr war gar nicht so gering, denn der Lieblingsfischhändler, der heutigen Gastgeberin, hat am Montag Ruhetag und das Kamerateam muss daher Zeit für die Einkaufsfahrt am Drehtag einplanen.

    Feiner Slapstick beim Einkauf, Nicole im fröhlichen Kumpel-Du-Modus, der Verkäufer bleibt, relativ distanziert, beim "Sie"! Evtl. doch nicht die "echte" Stammkundschaft? Nicht schlimm, Nicole erhält dafür einen Tipp wie man die Langustenschwänze am Besten auftauen kann. Sicher kein Tipp vom Fischhändler, die Jakobsmuscheln am Nachmittag bereits vorbereiten und dann bis zum Abend, offen, im Ofen aufzubewahren! Tom hat bereits am Nachmittag Angst vor verdorbenen Muscheln und da ahnt er von dieser Aufbewahrungsmethode noch nichts!

    Nicole wirbelt derweil noch weiter durch ihre Küche. Mit blanken Füssen tritt sie den Ofen und umgeht fallende Messer und kochende Wasserergüsse. Zwischendurch wird der Tisch aufgebockt, mit einer ungebügelten Tischdecke verschönert und anschließend ignoriert! Liebevolle Deko scheint der heutigen Köchin nicht ganz so wichtig zu sein.

    Während Nicole noch fleißig in der Küche ihrem Menü, Mühe angedeihen lässt, sind bereits die Gäste in der Küche eingetroffen. Die Zuschauer, ein wenig verwirrt, weder zieht sich die Gastgeberin um, noch findet sie die Zeit für einen entspannten Willkommenstrunk! Bereits am Küchenblock werden die Gläser ausgeteilt und im Anschluss folgen direkt die Vorspeisenteller! Okay, so funktioniert auch die eine oder andere Systemgastronomie, aber ob man so ein perfektes Dinner eröffnet?

    Apero: es gab ein Glas mit Getränk! Bin einen Hauch erstaunt über den zeitlichen Ablauf!

    VS: große Portion Risotto wird direkt an die Gäste weitergereicht!
    HG: Vanillenudeln sind mit Sicherheit ein Wagnis und können auch nicht alle Gäste begeistern. Wie die Vanille jetzt mit den überbackenen Muscheln zusammen passt? Die Idee die Langusten auf dem Holzspieß auszufädeln, eher schlecht. Die Languste verliert an Geschmack und Optik!
    Dessert: Kräutereis, muss halt so! Der Apfelkuchen sehr blass und anscheinend auch nicht komplett gebacken!

    Die Gastgeberin betont leger, die Gäste zwischen zurückhaltend und extrem auffallend und ein Menü das mehr versprochen, denn gehalten hat!

    Es gibt 32 Pkt. für Nicole und diese Punktezahl finde ich jetzt durchaus ein wenig hoch!

    AntwortenLöschen