Rudolf The Red Nosed Reindeer
hat mich freundlicher Weise zu seinem perfekten Dinner eingeladen, und ich muss weder mit dem Vox-Mobil zu ihm gebracht werden, noch werden mir die Augen verbunden, damit ich den Profi mit meiner zielorientierten Treffsicherheit nicht vorzeitig enttarne. Nein, ich laufe einfach drei Minuten und schon bin ich dort.
Nicht nur ein einziger Tisch ist für mich gedeckt worden, sondern gleich die ganze Stadt. Sie glitzert und glänzt, und mir wird ganz schummerig vor Augen, weil ich nicht entscheiden kann, woran ich mich blicktechnisch zuerst festkrallen soll. Das sollte ich alles genießen dürfen und muss nicht mal eine Gegeneinladung aussprechen, so ganz gegen alle Vox-Regeln? Nein, da bin ich erst mal völlig überfordert.
Da ich aber nicht allein eingeladen bin, führt mich der Strom dorthin wo der Strom immer hinführt: Zur Bratwurst-Bude. Nein, eher nichts für mich. Amuse Gueule? Der Anblick reicht schon aus, damit ich zufrieden weiter lünkern kann, wo denn nun der Aperitif zu finden sei. Bier, Prosecco, Glühwein und noch so dies und das, alles da - aber erst mal weiter umsehen. Da haut mich beinahe eine pelzbemantelte "Dame" völlig um, die schon alles hinter sich hat. Ach ja, das kenne ich vom perfekten Vox-Dinner, dass einen manche Leute so völlig aus dem Konzept bringen und zu Wörtern inspirieren, die man sonst eher nicht drauf hat. Sie bekommt dann auch gleich mal ein paar davon von mir geschenkt.
Aber ich will Rudolf nicht enttäuschen, er hat sich soviel Mühe gemacht. Die alten Deko-Utensilien aus städtischen Verschlägen herausgeholt, die selben Köche wieder als Herd-Vorstände eingesetzt wegen allgemein beliebter Genüsse. Nicht eines perfekten Dinners würdig, aber dem Vox-Dinner furchtbar ähnlich.
Bratwurstdüfte vermischen sich mit Parfum-Düften und führen zu gebrannten Mandeln und Maronen, mittendrin die bewährten Champignons in dicker Soße und nicht zu vergessen die so fettig-fertigen-Reibekuchen, die ihresgleichen suchen.
Ein Riesenrad in dem getümmelten Volksauflauf ist zur Bespaßung in den Dinner-Pausen ebenso begehrt wie die Eisbahn. Leider hat Rudolf mir keine Schlittschuhe bereit gestellt. Schlechter Gastgeber!
Am Ende fehlten mir nur die karamellisierten Apfelspalten mit Rumrosinen und Vanillesoße im Eishörnchen. Die hat Rudolf nicht angeboten. Dafür gibt es glatt einen Punktabzug von mir.
Als er mir jedoch den Glühwein mit einem Schüsschen Rum verpanscht, bekommt er die fehlenden Punkte zurück.
Zehn Punkte für Rudolf, der ja immer eine rote Nase hat. - Ich habe sie mir für diesen Beitrag ganz schamlos in alter Dinner-Tradition ausgeliehen.
Guten Tag, Gruß Silvia
eine schöne und erholsame Vorweihnachtszeit!!
AntwortenLöschenDanke, Ema - das wünsche ich dir auch.
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