Samstag, 17. Dezember 2016

17. Dezember 2016 - Mein Adventskalender - 17. Türchen - Die Geschichte von Hanna und Max


Max - heute fotografiert




Hanna und Max

Hanna hatte ihr Leben lang stets einen oder manchmal auch zwei Hunde als Begleiter an ihrer Seite. Doch als vor etwa zehn Jahren ihr letzter starb, hatte sie sich vorgenommen,

keinen mehr in ihr Leben zu lassen. Sie war schon etwas älter, etwas müder und ihr Mann,

den sie erst ein paar Jahre zuvor geheiratet hat, war zwar als früherer Jockey mit Pferden vertraut,

doch einen Zugang zu ihrem letzten Hund fand er nicht wirklich.

Dann passierte es, was man heute einen Glücksfall für den Yorkie Max nennen kann, und der es ihr mit tiefer Liebe dankt,

obwohl er keinen Deut auf sie hört, sondern gern seinen eigenen Kopf durchsetzt.

Mit solchen Kapriolen fing sein Leben leider nicht an. Eine Frau hatte ihn sich gekauft, um ihn im Täschchen mit sich herum tragen zu können und anderen Leuten zu zeigen, welch

schickes Accessoire sie hatte.

Wahlweise wurde er dann zu Hause links liegen gelassen oder nur gefüttert, wenn er Glück hatte.

Irgendwann war Max bis auf sein Skelett abgemagert ...

Da erzählte eine Nachbarin Hanna von diesem armen Kerl. Und sie bat die tierliebe Frau, sich darum zu kümmern. Hanna jedoch - nicht wirklich die Mutigste aller Tierfreundinnen - meinte, dass sie das nichts anginge - und insgeheim hoffte sie, dass es so schlimm wohl nicht sein könnte.

Doch die Gedanken an den kleinen Kerl, der damals noch einen anderen, einen türkischen Namen hatte, ließ sie nicht los ...

Und Hanna schritt zur Tat: Sie schellte bei der "Besitzerin" von dem kleinen Yorkie an, denn auch sie kannte diese Frau flüchtig.

Schon war sie mittendrin in dem Elend. Die Frau saß vor dem später so genannten Max und vergoß Krokodilstränen, denn der kleine Mann lag im Sterben.

Kurz entschlossen packte Hanna den Hund und fuhr mit ihm zur Tierklinik.

Es war keine leichte Aufgabe für die Ärzte, Max wieder und wohl erstmals überhaupt auf die Beine zu stellen. Zwei Wochen verbrachte er mit intensivster medizinischer Betreuung,

und dann konnte sie den Süßen, der inzwischen von dem Arzt Max getauft wurde, zu sich nehmen.

Die "Besitzerin" wollte nun ihren Hund zurück.

Aber die sonst sehr sanfte Hanna lehnte dies strikt ab. Der Arzt half ihr in so fern, dass er eine immens hohe Rechnung aufstellte - die diese sonst hätte bezahlen müssen.

Man kann nur hoffen, dass die Frau sich stattdessen keinen neuen Hund angeschafft hat. Auf Max hat sie jedenfalls verzichtet.

Dass er nun bei Hanna und ihrem Mann bleiben sollte - musste sie ihrem Mann erst einmal schmackhaft machen.

Doch es dauerte nicht sehr lange, und Max wurde zu seinem erklärten Liebling.

Inzwischen ist Hannas Mann verstorben, und Max bereitet ihr jeden Tag aufs Neue viel Freude.

Mir auch, denn auf mich hört Max besser als auf sein Frauchen ... Woran das wohl liegen mag?

Einen schönen Adventstag wünscht Silvia


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