Samstag, 31. Dezember 2016
31. Dezember 2016 - Der Koffer ist gepackt ...
Der Koffer ist gepackt ...
mit Glücksschweinchen aus Marzipan, mit Schornsteinfegern, die auf den beliebten Berlinern Platz genommen haben,
mit Champagner oder Sekt, ganz nach Geldbeutel oder Gusto.
Ein leckeres Essen ist auch im Koffer, und der Kater bekommt sein Frühstück am nächsten Morgen so zuversichtlich und seinen Platz im Koffer,
wie es 2017 wird.
Die Koffer sind gepackt
für einen Neubeginn,
doch die Hypothek von 2016 wird auch verstaut.
Es gibt so vieles an Erinnerungen aus diesem noch bestehenden Jahr, die man nicht zurück lassen kann, denn es gab
schöne und tragische und lustige Momente
für jeden einzelnen.
Der Koffer ist nicht groß genug
für das Weltgeschehen in diesem Jahr. Es muss einmal außen vor bleiben,
aber einpacken kann man die Hoffnung,
dass sich einiges zum Besseren ändert. Alles ändert sich nie.
Ich trage den gepackten Koffer zur Pforte von 2017 - und stelle fest,
er ist besonders schwer.
Soll ich nicht doch noch etwas zurück lassen? Soll ich mich weigern, alles mitzuschleppen?
Ein paar Ereignisse kommen raus,
die können weg. Ich brauche sie nicht mehr
und spüre dennoch,
dass der Koffer immer noch ziemlich schwer ist.
Dann sehe ich die vielen anderen
Koffer
aus den vergangenen Jahren. Sie stehen herum und erzählen Geschichten.
Kurz entschlossen nehme ich alle Koffer mit ins Neue Jahr,
denn sie gehören zu meinem Leben - und ein
jeder hat seine eigenen Koffer zu tragen.
Manche sind gefüllt mit Hoffnung und Freuden, andere desaströs unordentlich gepackt und längst vernachlässigt im
Laufe der Zeit.
Aber alle erzählen von gelebtem Leben.
Einen guten Rutsch in 2017 wünscht Silvia
Freitag, 30. Dezember 2016
30. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Lübeck bei Christoph
Vorspeise: Schaumsüppchen von Gartenkräutern mit gebackenem Ei
Hauptspeise: Kalbsrücken mit Dörrobstkruste, Rotsponsoße, gebratenen Steinpilzen und glasiertem Herbstgemüse, dazu Kartoffelstampf
Nachspeise: "Lübecks Köstlichkeiten": Plettenpudding und Travemünder Luft
Komparse bei der Buddenbrooks-Verfilmung
Komparse beim Perfekten Dinner
Der Lübecker Stadtführer, Buddenbrooks-Verehrer und Geschirr-Sammler verursacht in Jan das Gefühl, bei Oma und Opa zu Gast zu sein,
während Ninette sich wünscht, diese Sendung würde in schwarz-weiß ausgestrahlt.
Das wiederum entspricht meinem Wunsch vom Vor-Dinner, der dahingehend noch erweitert wurde, dass ich mir wünschte, es wäre ein
Stummfilm.
Als ehemaliger Turnier-Tänzer mit erreichten Preisen hat Christoph jedoch in etwa das Temperament,
das Ninette heute in den Vorgesprächen an den Tag legt,
und in dem sie ganz sympathisch rüberkommt.
Weil sie allein vor der Kamera sitzt und hinter der Kamera einer der humor-intoleranten Daniels steht? Weil insgesamt zu wenig sichtbares Publikum vorhanden ist?
Wer kennt schon diese Frau?
Denn einen Augenblick später rauscht sie, in eine Pelzjacke eingeflauscht, in Christophs Reich, um dort die Macht der Worte zu übernehmen.
Dass alle Tiere ihr so egal wie bedrohte Fische sind - wer hätte es ahnen können?
Stattdessen erwartet sie, dass Christoph jeden - sie inklusive - zu Tränen reizen wird.
Mich hat endlich Ninette zu Tränen verführt - nein, nicht gerührt, denn das wäre ein positives Empfinden -
sondern ehrlich zum Weinen gebracht:
Sich Tiere um die schrillen Stimmbänder, die vom Hals geschützt werden, zu legen, ist mal so daneben wie gestrig und man könnte glauben,
sie hat nicht nur mit ihrer Art, sondern am Ende auch mit ihrem Statement zum Pelz mit Absicht für Feinde gesorgt.
Diese Frau mit all ihrer Hyperaktivität - was Wörter angeht - ist so rücksichtslos und nicht unbegründet avisiert sie aus diesem Grunde in aller Konsequenz
eine TV-Karriere.
Ihre Ich-Bezogenheit macht mich sprachlos und gleichzeitig stehe ich mit einem kleinen Gefühl der Bewunderung daneben,
dass sie das vier Tage durchgehalten hat. Da muss schon ein charakterlicher Hintergrund vorhanden sein, der nicht anders als so handeln kann,
sonst hätte sie unterwegs mal müde gemacht. Müde sind die anderen, die sie alle k.o. geredet hat.
Dass sie hoch bewertet - Christoph gar mit zehn Punkten bedenkt - gehört zum Plan und ist auch eine Art von Taktik -
eben eine von hinten herum.
Christoph bekommt mit insgesamt achtundzwanzig Punkten den 3.000-Euro-Gewinn. Meinetwegen.
Ich bedanke mich nun mit jeweils
10 vollen Punkten
bei allen geneigten Leser des Blogs, die mir schon so lange die Treue halten.
Rutscht nicht auf der Überholspur aus, sondern kommt gut ins Neue Jahr,
wir lesen uns wieder. Happy 2017!
Guten Abend, Gruß Silvia
30. Dezember 2016 - Lars böllert sich in eine ... Hundeseele
Lars böllert sich in eine ... Hundeseele
Am 28. Dezember war endlich der Tag gekommen, an dem sein Lars mit seinem Vater diezahlreichen Silvesterknaller einkaufen konnte. Nur einen kleinen Teil hatte der vierzehnjährige Junge für die Mitternachts-Knallerei beiseite gelegt - denn der Papa würde ihm schon aus der dann kommenden Verlegenheit helfen und weitere Knallkörper in seine Obhut geben.
Zunächst einmal fand Lars es einfach super und toll, durch die Stadt zu laufen und hier und da und öfter mal einen Kracher durch die noch helle Luft fliegen zu lassen. Zwar konnte er die Farben der Feuerwerkskörper nicht wirklich sehen,
aber allein, dass es knallte, war bereits ein Ereignis.
Spaß am Knallen als ultimative Freizeitbeschäftigung zwischen den Jahren, wie seine Oma diese Zeit so schön nannte. Das konnte nicht verkehrt sein, denn alles, was Freude bereitete, war abgesegnet - dachte er.
Den letzten Böller für heute warf er direkt vor die Füße eines kleinen Hundes, denn er wollte sehen, ob man das Vergnügen steigern konnte ...
Doch plötzlich war er nicht mehr Lars, war nicht der vierzehnjährige mitleidlose Kerl, sondern er war wie durch Wellen
in die Seele des kleinen weißen Hundes geschlüpft.
Dieser war bereits vor Stunden seiner Besitzerin aus Panik vor all den Krachmachern weg gelaufen und nun landete Lars Bombe direkt vor seinen alten Füßen, denn er war ebenfalls vierzehn Jahre alt.
Er sprang in die Luft,
und Lars' Seele hüpfte mit hinauf, bekam Angst. Eine Angst, die er nie zuvor empfunden hatte.
Was zum Teufel war mit ihm passiert und warum war seine Seele in den Hund gefahren?
Auf so flinken Beinen wie möglich trug der kleine Hund die Seele des Jungen mit sich um die nächste Ecke,
an der beide beinahe von einem Bus überfahren wurden. Der Hund atmete schwer, und daher bekam auch der Mini-Kerl Lars schlecht Luft.
Langsamer und mit eingekniffenem Schwanz trottete der Hund weiter, als in der Ferne erneut ein Böller in die Luft ging und seine Schritte beschleunigte,
während sein Herzschlag und auch Lars' Seele wechselweise fast aussetzte oder in einer Art Kammerflimmern wie wahnsinnig hüpfte.
Lars spürte die Sehnsucht des Hundes, seine Besitzerin wieder zu finden, bei ihr Trost und Ruhe und Glück zurück zu bekommen,
aber danach sah es nicht aus. Er irrte planlos durch die Gegend, hoffend und noch mehr bangend.
Diese Angst vor dem nächsten Knall empfand Lars nun auch. Und der nächste kam, denn es gab viele Jungen wie ihn - und auch Erwachsene,
die schon vor Mitternacht an Silvester nichts Besseres zu tun hatten, als es knallen zu lassen.
So sinnlos, dachte Lars plötzlich. Aber diese Einsicht kam zu spät. Denn das Herz des Hundes schlug wie verrückt und beide Seelen, die des Hundes und seine, gingen dabei langsam kaputt.
Die Seele des Hundes und seine wichen noch so manchen Gefahren aus,
aber als am Ende ein anderer Junge
einen Feuerwerkskörper wieder direkt und voller Freude vor die
Füße des Hundes warf,
starben beide Seelen.
Schlaff und leblos lag der Hund auf dem Pflaster,
während in der Ferne jemand nach ihm rief ... es war sein Frauchen, das ihn verzweifelt seit Stunden suchte.
Guten Tag, Gruß Silvia
29. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Lübeck bei Fernando
Vorspeise: „Tapas Melodie“
Hauptspeise: Seehechtfilet mit Meeresfrüchten in einer Petersiliensoße
Nachspeise: Käsekuchen spanischer Art
Can You Hear The Drums Fernando? ... Abba-Titel
Ein vierter Mann im Gespann, und die Runde könnte harmonisch sein - und wenn gar nichts mehr ginge, könnten sie immer noch Skat spielen und hätten sogar einen Ersatzmann.
Fernando, der Mallorquiner mit der irischen Frau, der mit ihr in Lübeck lebt, scheint ein sehr netter Kerl zu sein,
der jedoch nach und nach untergeht.
Anstatt seinen Erzählungen als Zuschauerin zuhören zu können, wird schnell wieder ein Redeschwall von Ninette ausgestrahlt.
Das ist, als bekäme man permanent eine Ladung Zitronensaft in die Kehle. Es versiegen die schönen Töne, und zurück bleibt nur noch
Säure. Man sagt dazu auch "Ich bin sauer".
Am Ende wird sie vielleicht noch erzählen, sie sei falsch dargestellt worden von Vox ... und Fernando hätte alle bekloppt gequatscht.
Vermutlich plappert die auch im Schlaf weiter - und man wünscht sich den nur noch von wenigen Augenzeugen, oh sorry Ohrenzeugen?, einstigen Stummfilm zurück. In solch einem wäre Ninette vielleicht als lustig rüber gekommen.
Fernando gibt den äußerlich Ruhigen, und ob es innerlich brodelt, nur weil er Spanier ist - keine Ahnung. Aber denen sagt man immerhin mehr Temperament nach als den deutschen Nordlichtern. Jedoch bestätigen Ausnahmen die Regeln. Temperament ist auch gut, aber Aufdringlichkeit in Sachen Eigen-Politik ist ziemlich daneben.
Zur Vorspeise genießt besonders Jan die Tapas und erklärt sie zu den besten, die er je gegessen hat. Ninette wird keine Zeit haben, hinzuschmecken, denn im Kopf rotiert bereits der nächste Witz, den sie unbedingt unter die Leute bringen muss.
Bestimmt gibt es auch bessere Tapas.
Die Finger ablecken, um sogleich wieder Lebensmittel anzupacken, ist keine gute Sache von Fernando. Ebenso steckt man keinen abgeschleckten Löffel wieder in eine Suppe zurück. Aber das sehen die auf Ninette überfordert Konzentrierten nicht.
Wenigstens punktet sie mit neun Punkten großzügig - aber das muss sie schon, denn allein ihre Anwesenheit ist jede Menge Punkte für jeden Gastgeber wert. Auch Jan gibt neun, während Christoph sich lediglich zu sieben Zählern hinreißen lässt.
Selbstverständlich hat Ninette am Ende noch einen Beitrag zu ihrer Traumreise zu leisten: Sie möchte einmal im Cabrio ganz Italien umrunden -
im Thelma-und-Louise-Style.
Dabei vergisst sie völlig, dass Thelma und Louise am Ende der Fahrt mit voller Wucht und Absicht auf einen Abgrund zusteuern.
Aber etwas Ähnliches vollbringt in dieser Woche auch Ninette:
Sie crasht das Dinner und fährt die Sendung rasant gegen die Wand.
Es kommt eben immer auf die Dosis an. Und die N-Überdosis zu überstehen, hat nicht jeder Zuschauer die Lust und die Nervenstärke.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 29. Dezember 2016
28. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Bad Schwartau bei Jan
Vorspeise: Schwarzbrot mit Lachs, Speck und Ei
Hauptspeise: Rostbraten (Wagyu-Tafelspitz aus dem Keramikgrill mit Rotwein-Zwiebel-Jus und Zwiebelkruste, dazu saisonales Sous-Vide-Gemüse und ein Zitronen-Kartoffelschaum)
Nachspeise: Lübecker Marzipantorte
Der Missionar der guten Küche
postet gern die Wahnsinns-Ergebnisse, die den Weg aus seiner Freilichtküche, die jeden anderen auch Gastrosexuellen sofort zur Erweiterung seines Geräteparks motiviert, in diversen Netzwerken. Die größte Freude bereitet es Jan, wenn er andere Menschen animieren kann,
sich ebenfalls dem intensiveren Kochen zuzuwenden.
Heute können diese Fans sehen, wie lange es dauert, bis ein bis ins kleinste Detail ausgeklügeltes und dann zubereitetes Menü auf dem Tisch steht.
Warum also einfach, wenn es auch umständlich geht?
Für die Koch-Laien, die permanent von Ninette angesprochen werden, ist dieser durchgestylte Abend bei Jan sicher keine Option,
aber dafür hatten diese immerhin am Tag zuvor Ninettes Kochkünsten zusehen dürfen.
Auch Jan ist ein Vollblut-Plauderer wie Ninette, aber er beschränkt sich sehr sachbezogen auf seine einzelnen, auf die Millionen Schritte, die er geht, um die Ergebnisse fotogen zu präsentieren.
Hat er zwischendurch überhaupt einen Moment Zeit, sich um die Gäste zu kümmern?
Immerhin sitzt er mit ihnen am Tisch und gemeinsam zerstören sie die jedoch für die Ewigkeit auf Fotos festgehaltenen Dinner-Bestandteile.
Ein schöner Mann, und die Welt steht still, ein schöner Mann ... Und er bekommt sechsundzwanzig von dreißig möglichen Punkten von den Mitstreitern.
Zumindest bemängelt er selber den Zeitrahmen, den er braucht. Wenigstens bringt er Ruhe und Gemütlichkeit in seine Küche und in seinen Outdoor-Kitchen-Park, da kommt keine Hektik auf, keine Unsicherheit. Er zieht sein Ding durch,
was die Wartezeiten zwischen den Gängen nicht attraktiver macht.
Am Schluss wird es etwas besinnlich, denn am Jahresende ziehen alle ein wenig Bilanz,
und Ninette dankt ihrem Mann für zehn gemeinsame Jahre. In tiefer Selbsterkenntnis weiß sie, dass es nicht einfach ist, zehn Jahre mit ihr auszuhalten ... Manche scheitern bereits nach zwei Stunden.
Fernando hingegen ist froh, diese Runde kennen zu lernen.
Ein bisschen schade ist es dennoch, dass dieses Super-Essen soviel Zeit in Anspruch nimmt, dass man die acht Punkte von Christoph nachvollziehen kann, währen die zwei anderen
ihm trotzdem neun schenken.
Jan, ein Missionar nicht nur der guten, sondern der absolut langsamen Küche. Soviel Geduld muss man erst mal aufbringen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 28. Dezember 2016
27. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Travemünde bei Ninette
Vorspeise: Lauwarme Languste auf Avocado-Limettencreme an thailändischem Mangosalat
Hauptspeise: Filet vom Steinbutt „Catch of the Day“ – mit Hokkaidoscheiben und getrüffeltem Wirsing
Nachspeise: Schwarzwälder Süßfisch mit Fruchtkaviar
Forsch vorne weg
und ohne den kleinsten Anflug einer Berührungsangst bei der Begrüßung des Teams promotet Ninette ihre Galerie, ihre Malerei und nicht zuletzt sich selber, denn fürs Fernsehen werden solche überkandidelten Leute gerne verpflichtet,
wenn ich auch sagen muss, dass sie sogar Sonja Zietlow in den Schatten stellt. Deren Dschungel-Camp-Auftritte muss ich demnächst wohl mit mehr Nachsicht betrachten,
denn es könnte alles noch viel schlimmer kommen.
Schnell ist klar, dass Ninette auf einem Kreuzfahrschiff als Animateurin gearbeitet hat. Mir graust es vor jeder Animation sowieso schon, aber ihre hätte mich fertig gemacht. Gibt es Leute, die nach solch einer Fahrt den Reisegenuss reklamieren?
Leider ist ihr Dinner-Abend nicht an Silvester gedreht worden, denn angeblich wird sie an diesem Tag immer etwas melancholisch. Eine Melancholie, die nach vermutlich 364 Tagen voller Überdrehtheit bitter nötig ist.
Kann sie kochen?
Die drei Männer, die sie an diesem Abend platt redet, geben ihr insgesamt einundzwanzig von dreissig möglichen Punkten,
Fernando zückt die acht, Jan gibt sieben und Christoph sechs Zähler.
Schön sieht ihr Menü nicht aus, und der Nachtisch enthält diese Nuss-Nougat-Creme aus dem Glas, igitt.
Aber der Fischmalerin und der Fisch-Köchin ist sowieso nur wichtig, dass Kameras auf sie gerichtet sind,
die sie auch in keinem Moment vergisst.
Hier und heute lernt man lediglich die Animateurin kennen, aber kein bisschen den Menschen, der vielleicht auch noch in ihr steckt.
Diese Sendung nun auch noch um eine Viertelstunde zu verlängern, ist keine gute Idee - denn es gibt Leute, die die Tagesschau sehen möchten
und die sowieso schon mit Kreiseln im Kopf aus dem "Dinner" raus gehen. Aus Ninettes im Besonderen.
Vielleicht wird sie demnächst als "Feuerwehr-Frau" von Vox engagiert, falls mal eine Runde in gepflegter Langeweile ersticken sollte - kommt Ninette ums Eck
und labert alle in den Wahnsinn.
Ich bin um jeden Moment froh, in dem die Kamera sich auf einen der drei anderen konzentriert. Da schöpft man wenigstens ein bisschen Erholung.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Montag, 26. Dezember 2016
Dezember 2016 - Neid - ist ein finsteres Gefühl
Neid
ist ein finsteres Gefühl.
Zum letztenmal war ich neidisch, als ich meinen Hund Prinz einschläfern lassen musste, weil er schwer nierenkrank war. Jeder andere, den ich traf, und der seinen Hund noch hatte, bekam meinen Neid ab - inklusive böser Gefühle.
Das gleiche wird mir wieder passieren, wenn es zu einem Todesfall von Robin oder Bienchen kommt,
und ich werde wenig dagegen tun können.
Das geschieht, obwohl ich jedem ein Glück mit seinem Tier aus ganzem Herzen gönne. Diese Art von Neid bereue ich ziemlich.
Ansonsten bin ich überhaupt nicht neidisch,
weil es mich weder weiter bringt,
wenn ich etwas beherrsche, was andere können
noch deren Besitztümer, die ich selber nicht habe, mich beherrschen könnten.
Ich kann nicht besonders gut kochen, aber darum bin ich nicht neidisch auf diejenigen, die das können -
es wäre lediglich eine Fleißarbeit, auch gut kochen zu können. Allein - mir fehlt der Ehrgeiz dazu.
Zwar male ich ab und an ganz gerne, aber über Stümperei komme ich dabei nicht hinaus,
doch zum erfolgreichen Malen gehört ein Talent,
und das geht mir vermutlich ab.
Neid diesbezüglich: Fehlanzeige!
Ich schreibe leidlich gerne, und es ist auch da klar, dass es andere besser können - aber ich bemühe mich, lachsmiley, sie in den Schatten zu stellen,
und wenn ich etwas lese, das gut ist - so ist das eben gut - und es gibt keine Diskussion, keinen Neid,
weil Neid nur kontraproduktiv ist.
Jeder besitzt ein Talent, mancher hat Güter, die ihn froh machen.
Aber Neid ist kein Talent und auch kein Gut, sondern einfach nur eine negative Eigenschaft - obwohl sie ebenso verständlich sein kann und sehr verbreitet ist.
Es ist Weihnachten, ein neues Jahr beginnt bald - und es ist an der Zeit,
sich auf seine Fähigkeiten zu besinnen und diese zu stärken, und dem Neid abzuschwören.
Denn ein jeder ist etwas Besonderes und kann etwas Besonderes.
Einen schönen 2. Weihnachtstag, Gruß Silvia
26. Dezember 2016 - Kurzgeschichte - Die Weihnachts-Verweigerin - 2. und letzter Teil
Kurzgeschichte von
Silvia Gehrmann
2. und letzter Teil
Die Weihnachtsverweigerin
Mit einem Wort hätte sie das Gefühl umschreiben können: Sie fühlte sich fehl am Platz bei der coolen Freundin, die allem Sentimentalen abgeschworen hatte. Isabell kannte weder Verpflichtungen noch hätte sie sich jemals in solche begeben.
Und hier und heute erkannte Wiebke ihren eigenen Fehler - sie hatte nie gelernt, Nein zu sagen. Nein zu dem, was sie nicht wollte, Nein zu dem, was ihr keine Freude brachte
und vor allem Nein zu einem Weihnachten mit einer Familie, die nie ihre eigene geworden war. Natürlich lag dies nicht nur an den anderen, denn auch Wiebke hatte sich nicht bemüht, ein Teil von Jans Familie zu werden.
Sie hatte Jan gewollt, aber nicht den Rattenschwanz, der an ihm dran hing wie eine schlechte Parodie eines Familienmenschen, der seiner Mutter scheinbar mehr zugetan war als seiner Frau - und mit seinem Cousin die tollsten Kneipen-Abenteuer erlebte.
Wiebke trank den letzten Schluck Prosecco und bestellte ein Taxi. "Ich muss nach Hause, ich muss es zu einem Abschluss bringen - so oder so", erklärte sie der Freundin,
die sich lachend ins Sofa zurückfallen ließ. Als wollte sie sagen, dass Klartext noch nie Wiebkes Stärke gewesen sei.
Als sie in ihrem Zuhause ankam, war eigentlich alles wie immer. Man stritt sich. Das hatten die auch ohne sie hinbekommen.
Heute drehte sich der Streit darum, wer der Gans zu ihrem finalen schlaffen Häutchen verholfen hatte ... also gab es mehrere Köche, die sich in ihrer Küche breit gemacht hatten und
dabei genau so versagt hatten wie sie selber.
Als sie sich bemerkbar machte, hörte der Streit auf - und man stürzte sich auf Wiebke. Ihr flogen viele vorwurfsvolle Worte um die Ohren. Nur Jan war ziemlich still.
Ein Jahr später
Wiebke hatte sich nach diesem Weihnachtsfest von Jan getrennt. Die Scheidung war eingereicht, und sie hatte auch nicht vor,
diese zu stoppen,
obwohl sie sich seit zwei Monaten wieder mit ihm traf. Und wenn sie ihn traf, hatten sie Spaß miteinander. Endlich hörte er, was sie zu sagen hatte - endlich hatte sie mühsam gelernt, auch mal Nein zu sagen.
Und heute an Heiligabend erwartete sie Jan in ihrer neuen Wohnung. Er durfte zum erstenmal hier her kommen - und sie hatte sich ein kleines, einfaches Menü ausgedacht,
was sie für ihn und sich auf den Tisch brachte. Sie sprachen über sich - und seine Mutter spielte keine Rolle in diesen Unterhaltungen.
Ob sie je wieder mit ihm zusammen kommen würde oder er doch nur ein kleines Abenteuer nach dem Ende ihrer Ehe bleiben würde, wusste sie noch nicht.
Aber Wiebke nahm sich vor, in sich zu gehen - und den Unterschied zwischen der totalen Ablehnung seiner Mutter gegenüber und in der Akzeptanz derselben
vielleicht einen Weg zu finden, mit dem sie alle leben konnten.
Falls sie diesen Weg nicht fand, blieben ihr die schönsten Stunden, die sie je mit ihrem Noch-Ehemann erlebt hatte ...
Ende
Copyright Silvia Gehrmann
Einen schönen 2. Weihnachtstag wünscht Silvia
Silvia Gehrmann
2. und letzter Teil
Die Weihnachtsverweigerin
Mit einem Wort hätte sie das Gefühl umschreiben können: Sie fühlte sich fehl am Platz bei der coolen Freundin, die allem Sentimentalen abgeschworen hatte. Isabell kannte weder Verpflichtungen noch hätte sie sich jemals in solche begeben.
Und hier und heute erkannte Wiebke ihren eigenen Fehler - sie hatte nie gelernt, Nein zu sagen. Nein zu dem, was sie nicht wollte, Nein zu dem, was ihr keine Freude brachte
und vor allem Nein zu einem Weihnachten mit einer Familie, die nie ihre eigene geworden war. Natürlich lag dies nicht nur an den anderen, denn auch Wiebke hatte sich nicht bemüht, ein Teil von Jans Familie zu werden.
Sie hatte Jan gewollt, aber nicht den Rattenschwanz, der an ihm dran hing wie eine schlechte Parodie eines Familienmenschen, der seiner Mutter scheinbar mehr zugetan war als seiner Frau - und mit seinem Cousin die tollsten Kneipen-Abenteuer erlebte.
Wiebke trank den letzten Schluck Prosecco und bestellte ein Taxi. "Ich muss nach Hause, ich muss es zu einem Abschluss bringen - so oder so", erklärte sie der Freundin,
die sich lachend ins Sofa zurückfallen ließ. Als wollte sie sagen, dass Klartext noch nie Wiebkes Stärke gewesen sei.
Als sie in ihrem Zuhause ankam, war eigentlich alles wie immer. Man stritt sich. Das hatten die auch ohne sie hinbekommen.
Heute drehte sich der Streit darum, wer der Gans zu ihrem finalen schlaffen Häutchen verholfen hatte ... also gab es mehrere Köche, die sich in ihrer Küche breit gemacht hatten und
dabei genau so versagt hatten wie sie selber.
Als sie sich bemerkbar machte, hörte der Streit auf - und man stürzte sich auf Wiebke. Ihr flogen viele vorwurfsvolle Worte um die Ohren. Nur Jan war ziemlich still.
Ein Jahr später
Wiebke hatte sich nach diesem Weihnachtsfest von Jan getrennt. Die Scheidung war eingereicht, und sie hatte auch nicht vor,
diese zu stoppen,
obwohl sie sich seit zwei Monaten wieder mit ihm traf. Und wenn sie ihn traf, hatten sie Spaß miteinander. Endlich hörte er, was sie zu sagen hatte - endlich hatte sie mühsam gelernt, auch mal Nein zu sagen.
Und heute an Heiligabend erwartete sie Jan in ihrer neuen Wohnung. Er durfte zum erstenmal hier her kommen - und sie hatte sich ein kleines, einfaches Menü ausgedacht,
was sie für ihn und sich auf den Tisch brachte. Sie sprachen über sich - und seine Mutter spielte keine Rolle in diesen Unterhaltungen.
Ob sie je wieder mit ihm zusammen kommen würde oder er doch nur ein kleines Abenteuer nach dem Ende ihrer Ehe bleiben würde, wusste sie noch nicht.
Aber Wiebke nahm sich vor, in sich zu gehen - und den Unterschied zwischen der totalen Ablehnung seiner Mutter gegenüber und in der Akzeptanz derselben
vielleicht einen Weg zu finden, mit dem sie alle leben konnten.
Falls sie diesen Weg nicht fand, blieben ihr die schönsten Stunden, die sie je mit ihrem Noch-Ehemann erlebt hatte ...
Ende
Copyright Silvia Gehrmann
Einen schönen 2. Weihnachtstag wünscht Silvia
Sonntag, 25. Dezember 2016
25. Dezember 2016 - Sissy ... und Romy Schneider
Sissy ... und Romy Schneider
Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern unvermeidlich auch Sissy. Man kann diese Filme mögen,
aber nur der erste Teil der Trilogie - oder ist es doch eine unendliche Geschichte? - ist wenigstens halbwegs lustig und hält eine Überraschung bereit:
Der Kaiser lernt eine junge Dame kennen, verliebt sich - und schiebt das für ihn Bestimmte weit von sich, denn er hat in einer kurzen, knappen Stunde (es mögen auch zwei gewesen sein)
die Liebe seines Lebens erkannt.
Natürlich haben Kaiser und Könige zu der damaligen Zeit auf die Kraft der Heirat nach einem bestimmten Muster entscheiden müssen,
aber selbst das liebe Mädel,
welches der Kaiser traf, hätte er nicht geheiratet, wäre es nicht auch eine
Prinzessin gewesen.
Wie die wahre Geschichte von Sisi lautet, kann jeder nachlesen - hier geht es nur um die filmische Verzuckerung.
Und die ist in den folgenden Teilen von viel Leid und Krankheit überschattet. Überdies bekommt das süße Mädel aus Possenhofen eine ziemlich böse Schwiegermutter ...
Das ist selbst für Weihnachten kaum auszuhalten,
und so kann man verstehen,
dass Romy Schneider sich geweigert hat, nach dem dritten Teil eine Fortsetzung zu drehen -
und sich von der Süßigkeit Sissy abgewandt
und den modernen Filmen in Frankreich zugewandt hat.
Die Hypothek hat Romy Schneider ihr kurzes Leben lang mit sich herum getragen,
allein schon, weil es kein Weihnachten gab und gibt, an dem dieser Schmarrn nicht
gezeigt wird.
Doch diese Trilogie gefällt offenbar vielen Menschen so sehr, dass sie jedes Jahr wieder einschalten, um sich den
Albtraum aus Romy Schneiders jungen Jahren anzusehen.
Aber nicht ohne Grund hat sie sich in den darauf folgenden Jahren völlig von einem derartigen Kino abgewandt.
Manchmal glaube ich, sie könnte ohne Sissy immer noch leben ...
Einen schönen 1. Weihnachtstag, gern mit oder ohne Sissy - Gruß Silvia
25. Dezember 2016 - Kurzgeschichte - Die Weihnachtsverweigerin - Teil 1
Die Weihnachtsverweigerin
Zehn Jahre Weihnachten mit Jan's Familie hatten Wiebke an die Grenzen ihrer Nervenkraft gebracht, denn schon viele Wochen vor Weihnachten
überfiel sie der Horror, wenn sie an das Fest der Liebe dachte:
Jan mochte es, wenn seine Eltern Klaus und Agnes von ihnen, aber vor allem von Wiebke, von hinten bis vorne nicht nur hofiert, sondern auch verköstigt wurden. Zumindest geduldig war er mit dem tüddeligen Vater seiner Frau, Pit. Und er freute sich, seinen Cousins und deren Frauen zeigen zu können, dass seine Wiebke eine hervorragende Gastgeberin war.
Was seine Mutter Agnes zwar nie im Leben unterschrieben hätte, aber sie freute sich stets über den guten Wein, den Jan ihr einschenkte.
All das wollte Wiebke in diesem Jahr nicht, denn was immer auch der Erfolg ihrer Mühe wäre, es gäbe Kritik - und manchmal gab es sogar Streit. Agnes hatte sich niemals in den zehn Jahren mit Wiebke anfreunden können, was nicht einmal gegen Wiebke oder Agnes sprach, sondern einzig für Agnes' Affenliebe zu ihrem Sohn. Eine Frau, die ihm gerecht werden und die er verdient hätte, hätte es niemals geben können.
Wiebke hatte sich kurz geschlossen mit ihrer Freundin Isabell, die allein lebte und Single aus Überzeugung war. Vor allem machte sie sich nichts aus Weihnachten. Aber so ganz allein war sie an diesem Abend, dem heiligen, auch nicht gern. So hatte sie sich schnell und gerne bereit erklärt, den Abend mit Wiebke zu verbringen.
Wiebke hinterließ den gesamten Einkauf inklusive Rezepten für deren Zubereitung und verließ am frühen Morgen ihr Zuhause. Dann schaltete sie ihr Handy aus und fuhr ein paar Kilometer zu ihrer Freundin.
Isabell begrüßte die langjährige Freundin mit absoluter Freude über deren Entschluss, Dinner und Verwandtschaft im Stich gelassen zu haben und freute sich diebisch darüber. Ihrer Meinung nach hatte es ein Mann wie Jan durchaus verdient, sich mal selber um die Gaumen- und sonstigen Freuden seiner eigenen Sippe zu kümmern.
Wiebke ließ sich in die Polster fallen und fühlte sich frei. Ganz am Rande und nach drei Prosecco empfand sie sich wie eine Heldin des Alltags oder eine, die Weihnachten die kalte Schulter zeigte.
Später rief Isabell einen Pizza-Service an - und die beiden Frauen kauten auf dem zumindest für Wiebke ungewöhnlichen Abendessen für einen Heiligabend herum.
"Hoffentlich amüsieren sie sich jetzt nicht über meinen armen Papa", meinte Wiebke und biss in ein Stück Pizza, "und meinst du, Jan hat es gewuppt mit dem Dinner?"
"Nun ja, seine Mutter ist auch noch da", sagte die Freundin, "sie wird ihm schon geholfen haben."
Oh je, dachte Wiebke - seine Mutter konnte kritisieren, aber mit Kochen hatte sie nicht wirklich viel am Hut.
Später aktivierte Isabell das Internet - und die beiden amüsierten sich, die eine mehr, die andere weniger, was all ihre Freunde an Heiligabend posteten. Die, die das weniger amüsierte, war Wiebke.
Mittlerweile waren sie bei der zweiten Flasche Prosecco angekommen und Wiebkes Laune im Keller.
Weglaufen war auch keine Lösung, wie sie erkennen musste. Dableiben aber ebenso wenig. Was war dann die Lösung?
Für Isabell war dies ein Tag wie jeder andere, für Wiebke war es immer noch ein bedeutungsvoller Tag. Sie wäre gern in die Mitternachtsmesse gegangen - aber mit soviel getrunkenem Alkohol und so wenig Zuwendung zu Weihnachten wie Isabell es an den Tag legte, war das kaum machbar.
Es saßen sich zwei Frauen gegenüber, die sich übers Jahr immer gegenseitig Freude gemacht hatten, aber heute wollte der Funke einfach nicht überspringen:
Die eine war eben nicht der Weihnachts-Typ, und die andere, die vor Weihnachten geflüchtet war, erkannte plötzlich, wie sehr ihr Weihnachten fehlte. Weihnachten, nicht die puckelige Verwandtschaft, abgesehen von ihrem Vater.
Wie würde er sich in dem Desaster, das sie hinterlassen hatte, fühlen?
Wie fühlte sie sich hier in Isabells ungeschmückter Wohnung und fernab von Weihnachten am 24. Dezember dieses Jahres?
Copyright: Silvia Gehrmann
Fortsetzung folgt
Einen guten 1. Weihnachtstag wünscht Silvia
Samstag, 24. Dezember 2016
24. Dezember 2016 - Mein Adventskalender - 24. Türchen - Mein schönstes Weihnachtsfest ...
Mein schönstes Weihnachtsfest ...
war eigentlich fast genau so wie alle anderen zuvor, nur danach waren die Weihnachtsfeste ein bisschen anders und hatten ihren Glanz verloren.
Wie immer stand meine Oma den halben Tag in der Küche, um dieses und jenes vorzubereiten, und vor allem für den Heiligabend Pfefferpotthast zu kochen. Das war eine Tradition, die sie bis zu ihrem Lebensende pflegte. Als sie es später selber nicht mehr kochen konnte, habe ich das für sie übernommen.
Zu ihrem Bedauern ging niemand von uns anderen später mit ihr in die Kirche, aber auch das war wie meistens.
Zumindest hatte sie ihre beiden Söhne, ihre zwei Schwiegertöchter und zwei Enkel, meinen Bruder Heinz und mich, um sich herum, und das war für sie ohnehin das größte Glück.
Nicht zu vergessen den neuesten Zuwachs:
Mein Bruder hatte meiner Mutter zu Weihnachten einen Hund geschenkt - den letzten, Pünktchen, hatte sie in ihrer Kindheit gehabt - und von daher war es kein ungewolltes und ungeplantes Geschenk zu Weihnachten. Sie hatte sich den Pudel Panni selber ausgesucht, und mein Bruder und sie
hatten diesen ein paar Wochen zuvor in Gelsenkirchen abgeholt.
Nur mein Vater tat sich noch ein bisschen schwer mit dem Familien-Neuling. Aber es dauerte nicht sehr lange, bis er der größte Hunde-Fan überhaupt wurde.
Festlich gekleidet saßen wir zusammen, und nur meine Oma trug über ihrem Kleid die mir als unvermeidliche Schürze in Erinnerung gebliebene Küchenfee-Kluft. Immerhin musste sie hier und da noch etwas in der Koch-Kombüse erledigen. Bis heute verstehe ich den Umfang nicht, der getrieben wurde, denn ich mache es mir da viel einfacher.
Erst wenn die letzte Arbeit verrichtet war, legte sie ihre Schürze beiseite und trank einen Eierlikör. Es wurde gelacht und getrunken, und es wurden Pläne gemacht.
Auch mein Bruder hatte jede Menge Pläne an diesem, meinem schönsten Weihnachtsfest, an das ich mich erinnere.
Dabei war es eigentlich wie immer - nur waren wir keine Kinder mehr, sondern bereits erwachsen. Doch Weihnachten war für Heinz und mich noch immer etwas sehr Besonderes, etwas, das mit der Familie zu tun hatte und nicht mit einer Party unter Freunden. Dafür gab es genügend andere Anlässe.
Ja, es war mein schönstes Weihnachten ... wenn es auch wie immer war ...
Am 30. Januar im Jahr darauf starb mein Bruder Heinz bei einem Hotelbrand. Er wurde nur neunzehn Jahre alt.
Allen einen schönen Heiligabend, Gruß Silvia
Freitag, 23. Dezember 2016
23. Dezember 2016 - Was kann man tun, wenn man 24 Jahre alt ist ...
Was kann man tun, wenn man 24 Jahre alt ist ...
In diesem Alter steht die Welt einem offen, doch es gibt jene, die
bereits Einreiseverbot in die USA haben, Ermittlern durch ihr Raster gefallen sind - und ihre Heimatländer sie nicht zurück nehmen wollen.
Und die gleichen nehmen sich Rechte heraus, die den Tod anderer Menschen als Konsequenz des eigenen Unvermögens, nachzudenken - und vielleicht auch sie selber zu sein - , nach sich ziehen.
Religion ist Opium für das Volk - hat jemand gesagt.
Aber was hat irgendeine Religion mit einem zu tun, der unter anderem Drogen verkauft hat? Was hat Religion mit dem Töten Unschuldiger zu tun?
Hier greift Gehirnwäsche. -
Aber die ist nicht alles, denn es müssen entsprechende eigene Gedanken hinzu kommen, um das Gehirn so weit waschen lassen zu können, dass es anfängt zu schleudern und gleichzeitig zu versagen beginnt und über andere Menschen
Kummer und Leid bringt.
Am Ende bevorzugen die - und vermutlich auch, weil es ihre Wäscher so angeordnet haben -
einen Suizid by Cop.
Die armen Polizisten, denen keine andere Wahl blieb.
Ich weiß, sie sind auch mal vierundzwanzig Jahre alt gewesen und haben ihre Träume vor diesem Schuss verwirklicht -
und leiden hoffentlich nicht unter dem Finalen.
Auch Anis hätte nicht sterben müssen -
wenn er realistische Träume gehabt hätte anstatt mörderische.
So vieles hätte er erreichen können, wenn er sich nicht für das genau Falsche entschieden hätte.
Das gilt für alle Extremisten, die die Welt bevölkern und sich gegen diese entscheiden. Die Welt kann gut oder nicht so gut sein, aber ein Individuum wie dieses
gehört zu den Schlechtesten, das je eine Mutter in die Welt gesetzt hat. Arme Mutter.
Armes Würstchen Anis.
Als Agnostikerin kann ich nur das sagen, was auch Gläubige sagen würden:
Es gibt keine 72 Jungfrauen im Paradies,
weil ein Massen-Mörder
erst gar nicht in i r g e n d e i n Paradies kommt.
Ich bin eine Berlinerin, eine aus Nizza, aus Paris, aus Istanbul und von überall dort her ... wo Massenmörder meinen, sie seien im Recht.
Guten Abend, Gruß Silvia
23. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Osnabrück bei Reinhard
Schnitzel und Blümchen kuscheln.
Reinhards Weihnachts-Menü:
Vorspeise: Festliches Zweierlei von der Forelle auf Rote-Bete-Carpaccio mit Rucola und Meerrettich-Schaum zu Ziegen-Crossini
Hauptspeise: Wildschweinschnitzel ‚Wiener Art‘, dazu Orangen-Fenchel-Risotto mit Parmesankruste
Nachspeise: Winterliches Apple Crumble mit Vanillesoße, dazu Espresso und Feuerzangenbowle
Der Star
der Woche ist am Ende ein anderer als es einige geglaubt, überlegt, konzentriert auf sich selber wie Ricarda - gedacht haben. Und deren Energie mit jeder Geste und jedem Menü-Gang in Reinhards Zuhause weiter den Weg bergab gehen.
Mit vier Kindern aus zwei verschiedenen Liebes- oder Ehe- oder beides beinhalteten Beziehungen ist Reinhard ein glücklicher Mensch, oder er gibt es zumindest vor, zu sein,
denn er hat seit 2010 gegen das böse Schicksal Bauchspeisedrüsenkrebs zu kämpfen (fünf Jahre könnten zur erfolgreichen Bekämpfung reichen),
apportiert dieses jedoch für den Zuschauer nicht zum Haupt-Thema seines Dinner-Abends,
denn da ist er ganz er selbst, der sich und seine in dem bereits auf seine Kinder überschriebenen Haus gute Laune rüber bringt.
Hilfreich zur Seite steht ihm sein Sohn Niklas, den ich als nächsten oder übernächsten Bachelor sehe - ohne diesen Kram von einer Sendung je gesehen zu haben -
und seine süße Mutter Maria, die niemand ernsthaft am Herd stehen sehen will - aber die die Herzen so kurz vor
Heiligabend
erwärmt.
Da es ohne Kritik (abgesehen von der an dem neuesten Bachelor - Bigsmiley) nicht abgehen kann, übe ich diese an dem Party-Keller, einem übrig gebliebenen Relikt aus den mindestens 1970er Jahren - aber selbst dem künftigen
Bachelor gefällt dieser.
So what?
Reinhard an und für sich ist ein herzlicher Mensch, der vielleicht auch durch seine schwere Krankheit zu dem Wesentlichen gefunden hat.
Einen Sack voller Punkte
und diesen vervollständigt Reinhard mit guten einunddreissig Zählern, während Ricarda die Chose gewinnt. Von Herzen kann sich Reinhard mit ihr freuen,
aber ich definiere das perfekte Dinner
eher so
wie Reinhard es präsentiert. Vielleicht nicht so perfekt, was das Menü angeht, aber von ganzem Herzen und mit der vollen Wucht desselben dargeboten.
Endlich habe ich wieder einen Sieger meines Herzens,
während ich Ricarda morgen bereits vergessen habe.
Er hat es gewuppt, er hat sich gezeigt.
Seines war für mich das perfekte Dinner.
Einen guten Abend, Gruß Silvia
Reinhards Weihnachts-Menü:
Vorspeise: Festliches Zweierlei von der Forelle auf Rote-Bete-Carpaccio mit Rucola und Meerrettich-Schaum zu Ziegen-Crossini
Hauptspeise: Wildschweinschnitzel ‚Wiener Art‘, dazu Orangen-Fenchel-Risotto mit Parmesankruste
Nachspeise: Winterliches Apple Crumble mit Vanillesoße, dazu Espresso und Feuerzangenbowle
Der Star
der Woche ist am Ende ein anderer als es einige geglaubt, überlegt, konzentriert auf sich selber wie Ricarda - gedacht haben. Und deren Energie mit jeder Geste und jedem Menü-Gang in Reinhards Zuhause weiter den Weg bergab gehen.
Mit vier Kindern aus zwei verschiedenen Liebes- oder Ehe- oder beides beinhalteten Beziehungen ist Reinhard ein glücklicher Mensch, oder er gibt es zumindest vor, zu sein,
denn er hat seit 2010 gegen das böse Schicksal Bauchspeisedrüsenkrebs zu kämpfen (fünf Jahre könnten zur erfolgreichen Bekämpfung reichen),
apportiert dieses jedoch für den Zuschauer nicht zum Haupt-Thema seines Dinner-Abends,
denn da ist er ganz er selbst, der sich und seine in dem bereits auf seine Kinder überschriebenen Haus gute Laune rüber bringt.
Hilfreich zur Seite steht ihm sein Sohn Niklas, den ich als nächsten oder übernächsten Bachelor sehe - ohne diesen Kram von einer Sendung je gesehen zu haben -
und seine süße Mutter Maria, die niemand ernsthaft am Herd stehen sehen will - aber die die Herzen so kurz vor
Heiligabend
erwärmt.
Da es ohne Kritik (abgesehen von der an dem neuesten Bachelor - Bigsmiley) nicht abgehen kann, übe ich diese an dem Party-Keller, einem übrig gebliebenen Relikt aus den mindestens 1970er Jahren - aber selbst dem künftigen
Bachelor gefällt dieser.
So what?
Reinhard an und für sich ist ein herzlicher Mensch, der vielleicht auch durch seine schwere Krankheit zu dem Wesentlichen gefunden hat.
Einen Sack voller Punkte
und diesen vervollständigt Reinhard mit guten einunddreissig Zählern, während Ricarda die Chose gewinnt. Von Herzen kann sich Reinhard mit ihr freuen,
aber ich definiere das perfekte Dinner
eher so
wie Reinhard es präsentiert. Vielleicht nicht so perfekt, was das Menü angeht, aber von ganzem Herzen und mit der vollen Wucht desselben dargeboten.
Endlich habe ich wieder einen Sieger meines Herzens,
während ich Ricarda morgen bereits vergessen habe.
Er hat es gewuppt, er hat sich gezeigt.
Seines war für mich das perfekte Dinner.
Einen guten Abend, Gruß Silvia
23. Dezember 2016 - Mein Adventskalender - 23. Türchen - Heiligabend in einer Polizeiwache
Heiligabend in einer Polizeiwache
In dem kleinen Nordsee-Örtchen Geradewohl ist gleich nach der Dorfkirche die Polizeistation der Dreh- und Angelpunkt der nur 160 Bewohner. Von hier aus sorgen Nik, Paul und die noch sehr junge Birte für mehr oder weniger Ordnung, und manchmal stutzen sie sogar das Recht zurecht.
Heute ist Heiligabend und die verschworene Gemeinschaft der drei Polizisten erwartet keine weiteren Vorkommnisse, als
dass sie Jonas in die Arrest-Zelle sperren mussten, da er wieder und wieder einen Tage-Diebstahl begangen hat. Der Faulpelz braucht einen Denkzettel und darf Weihnachten im Knast verbringen, bei Pfeffernüssen, Gänsebraten und Punsch.
Man mag ihn eben, diesen Tage-Dieb, dem Zeit und Raum egal sind und der sich gern durchfüttern lässt, denn das macht er schon seit sechzig Jahren. Er wird sich auch in seinen letzten Jahren nicht bessern, denn er ist bereits achtzig Jahre alt und
auf seine Weise sehr weise. Mit dieser Weisheit kann der andere Kandidat in der Nebenzelle gar nichts anfangen, ihn gelüstet es nach einem Knochen.
Hund "Bingo" hat die Ruhe des Heiligabend dermaßen gestört, dass er nun bei Wasser und Trockenfutter bis morgen früh hier verbringen darf.
Birte träumt unterdessen von einer großen Hauptstadt-Wache mit riesigen Herausforderungen, die Paul längst hinter sich gelassen hat,
denn als er mehr und mehr auf sein Pensionsalter zuging, hat er um seine Versetzung in ein ruhiges Nest gebeten. Da kam den Vorgesetzten Geradewohl in den Sinn,
denn außer Fahrraddiebstählen oder mal ein Einbruch passiert hier einfach nichts.
Nik hat einen Christstollen für die Kollegen und sich mitgebracht, und als er ihn gerade anschneidet,
gibt es einen Knall an der Wache-Tür. Der Wind, meint Paul. Denn nur Bingo und der Wind unterbrechen in Geradewohl jemals die Stille.
Birte will zur Sicherheit nachsehen und öffnet die Tür, als ihr ein großer Sack direkt vor die Füße fällt. Sie stößt einen leichten Schrei aus, denn auch Polizisten können sich erschrecken - schon eilen ihr die Kollegen zu Hilfe.
Vorsichtig ruckelt Paul an dem Sack, es klimpert, als wären Weihnachtsglöckchen dort drin. Mutig öffnet er diesen -
und zum Vorschein kommt die Beute aus in Geradewohl verübten Einbrüchen. Die Kollegen haben noch die Fotos der gestohlenen Schmuckstücke vor Augen - da sie sonst nicht viel zu erinnern haben, was echte Kriminalfälle angeht.
Sie würden auch jedes gestohlene Fahrrad wiedererkennen ...
Einen Moment später betreten zwölf Einwohner des Ortes leise das Polizeirevier. Die anderen seien in der Kirche, erzählt einer von ihnen, aber
was sie zu beichten hätten, wäre bei der Polizei besser aufgehoben.
Nik schneidet weitere Stücke von seinem Christstollen auf - und verteilt sie an die "Gäste", die, bereit zur Beichte, noch ziemlich schüchtern dreinschauen. Ihnen kann ein guter Happen nicht schaden. Auf dem Herd steht ein leichter Glühwein,
und er schenkt allen ein Gläschen ein. Vielmehr muss es für die meisten ein Pappbecher tun, denn so viele Gläser gibt es nicht in dieser Wache.
Und überhaupt hat man hier noch nie so viele Menschen auf einmal gesehen.
Jeder von ihnen hat etwas auf dem Kerbholz und erleichtert nun sein Gewissen. Der Einbrecher, der den Schmuck gestohlen hat, ist nicht unter ihnen -
aber die alte Frau, die dem Nachbarn eine volle Einkaufstasche, die dieser abgestellt hatte, gestohlen hat.
Der junge Mann, der seiner betagten Nachbarin unter dem Mantel seiner angebotenen Hilfe, Geld geklaut hat, ist ebenso gekommen
wie die reumütige Frau von vierzig Jahren, die manchmal im Supermarkt ihre Hände nicht bei sich behalten kann - aber die genommenen Sachen nicht auf das Kassenband legt.
Am Ende gibt es zwölf Geständnisse -
und zwölf Versprechen, das jeweils begangene Unrecht nie wieder zu begehen.
Wie könnte man ihnen diese Reuen nicht abnehmen?
Nik, Paul und Birte feiern mit allen noch die halbe Nacht lang Weihnachten,
ein Weihnachten, wie es nie gewesen ist und eines,
das auf ein gutes Neues Jahr hoffen lässt.
Einen schönen Adventstag wünscht Silvia
22. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Donnerstag in Osnabrück bei Saskia
Saskias Weihnachtsmenü:
Vorspeise: Salatvariationen mit gebackenem Kürbis und Roter Bete, dazu Pekannüsse und Ziegenkäse
Hauptspeise: Roastbeef und Orangenrotkohl, dazu Süßkartoffel-Sticks mit Dip
Nachspeise:Spekulatiustiramisu mit salziger Karamellsoße, dazu Glühwein-Beeren-Eis
Hohoho - diese Frau zieht ihr Ding durch
Als sie ihren jetzigen Mann Guido eine Weile kannte, verkündete sie ihm, vielleicht in gleicher Art wie sie heute als Weihnachtsengel durch ihre knatterbunte Wohnung huscht, dass sie schnell heiraten und schnell Kinder bekommen wolle.
Ein Leben in einem Bürostuhl hat sie nie gemocht und nach zwei Jahren zugunsten einer nun entstehenden Großfamilie hinter sich gelassen. Denn Kind Nr. 5 wartet auf das Licht der Welt. Das gibt einen Schock fürs Baby, wenn es aus dem Krankenhaus nach Hause kommt:
Von der völligen Dunkelheit im Mutterleib in diesen Farbenrausch.
Jedem das Seine - mir das meine, denn meins ist das mal so überhaupt nicht. Auch Ricarda würde auf Dauer hier leiden,
lässt sich aber gern von Speisen, die noch auf dem Zettel in aller Unschuld an große kulinarische Verheißungen glauben lassen, "abholen". Da wir gerade bei Saskias beliebtem Abholen sind - ihre Stimme holt mich nicht ab, wenn sie laut und gerne singt.
Und das auf Deibel komm raus humorige Getue von ihr und ihrem künftigen Sketchpartner Hardy dürften die beiden ruhig etwas dimmen. Auf die Dosis kommt es an, nicht auf die Überdosis.
Saskia lebt in einem ehemaligen Bundeswehrhaus mit anderen Familien, und sie bilden hier eine Art Gemeinschaft, die ich nicht so ganz verstanden habe - so etwas wie eine große Wohngemeinschaft mit jeweils eigenen Wohnungen? Zu einer Nachbarin, die im Keller ihr Refugium hat, bringt sie dann auch ihre Backbleche mit den Süßkartoffel-Pommes, denn der eigene Backofen ist besetzt.
Dieser Underground sei jedoch nicht so gruselig wie der vorhandene Bunker.
Im Anschluss gibt es endlich was zu futtern, und Reinhard mutiert zu Saskias größtem Fan, während Ricarda "leider, leider" zwar von den Speisen "abgeholt", jedoch nicht im Genuss-Himmel angekommen ist.
Obwohl natürlich die sechsunddreissig Punkte, zu denen Reinhard sogar zehn beisteuert, eine andere Sprache sprechen,
aber die Übersetzung dieser Punkte-Sprache ist in jeder Woche eine andere:
In diesem Weihnachts-Special sind alle Kandidaten sehr großzügig.
Und so passiert es, dass Saskia mit ihren Punkten im allerhöchsten Bereich nicht einmal an bislang erster Stelle liegt.
Ich esse nur einmal im Jahr Rote Bete - zu meinem traditionellen Pfefferpotthast an Heiligabend. Ich bin mir nun nicht sicher, ob ich die Roten in diesem Jahr noch mag ... Wie hat dieses Gemüse es nur in Überdosierung ins Fernsehen geschafft?
Guten Morgen, Gruß Silvia
Donnerstag, 22. Dezember 2016
22. Dezember 2016 - Adventskalender - 22. Türchen - Weihnachten bei Bill und Hilary
Weihnachten bei Bill und Hilary
Völlig unbelastet von der Sorge, wie Bill sich als neue Stil-Ikone im Weißen Haus beweisen kann und Hilary derweil an einen Racheakt mit Zigarre denken müsste,
können die beiden in Ruhe und Abgeschiedenheit auf dem Abstellgleis der Politik ihr Weihnachten genießen und sich zurücklehnen.
Doch so ganz zurück lehnen muss nicht sein, denn Geschenke wollen besorgt werden:
Der Hund des Hauses, knapp dem Schicksal First Dog entkommen, bekommt nicht nur den größten Knochen, den Bill auftreiben kann, in Geschenkpapier gewickelt,
sondern auch eine neue Hundehütte, die genau so aussieht wie das Weiße Haus - in der leider auch nur Platz für ihn alleine ist.
Für Hilary hat Bill im Keller des Hauses eine Kegelbahn aufgebaut, in denen die umzuhauenden Figuren denen der Wahlmänner nicht unähnlich sind. So darf sie noch einmal versuchen, sie mittels einer dicken, fetten Kugel zu Fall zu bringen,
aber zu spät: Auch die echten Wahlmänner haben für Donald Trump gestimmt.
Es liegen nun alle Hoffnungen auf Töchterchen Chelsea, die unter dem Christbaum Papas und Mamas sämtliche geschriebenen Biografien liegen hat - und spätestens im Januar Rapport über die Inhalte ablegen muss. Eine Beschäftigungs-Therapie vom Feinsten,
und weil sie darum keine Zeit für die Kinder hat, kümmern sich Hilary und Bill um die Enkel. Man kann ihnen nicht früh genug verklickern, wozu ihr Name sie verpflichtet (auch, wenn sie nicht Clinton heißen, sie sind Clintons).
Endlich schiebt Hilary den Braten in die Röhre, und weil sie sich im voraus bereits bewusst ist, was damit geschehen wird, nennt sie diesen Donald -
prompt verbrennt der auch im Backofen unter den ungeübten Händen von Hilary. Sie kann zwar ganzen Völkern Feuer unterm Arsch machen, aber mit einem winzigen Braten hat sie ihre Schwierigkeiten.
Kein Problem, denkt Bill, und hat sowieso einen Sternekoch in der Hinterhand, der nun das Küchenreich übernimmt.
Derweil machen der Ex-Präsident und die Ex-First Lady und Ex-Außenministerin einen Spaziergang mit ihrem Hund und atmen den Duft der Freiheit,
die sich fernab von diesem präsidialen Gehabe finden lässt.
Am Ende stellen beide fest, dass sie eigentlich glücklicher sind als Donald Trump es mit seinem Ergebnis,
das er selber nicht erwartet hat,
sein kann. Immerhin steht der nicht nur vor der Aufgabe, an Thanksgiving einen Truthahn begnadigen zu müssen,
sondern geht als absoluter Auszubildender
ins Amt.
Wenn das mal gut geht.
Bill pfeift ein Liedchen und kneift Hilary beherzt in den Hintern.
Einen schönen Adventstag wünscht Silvia
21. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Osnabrück bei Monika
Monikas Weihnachts-Menü:
Vorspeise: Rote-Bete-Carpaccio mit Rucola-Stroh
Hauptspeise: Sauerbraten mit selbstgemachtem Semmelknödel und frischem Rotkraut
Nachspeise: „Dreierlei vom Wein“
Das Geheimnis liegt in der Soße ...
Doch für diese Soße muss man eine Lupe benutzen, um sie überhaupt zu finden, von Rosinen - wie sie Ricarda dringend zum Sauerbraten erwartet - ist nicht der Hauch einer Spur zu finden.
Soviel zu den Erwartungen und den Ansprüchen und dem völlig anderen Ergebnis, das am Ende auf die Teller kommt. Da weinen die Herzen aller Sauerbraten-Fans.
Aber wie man es macht, es könnte verkehrt und mit Rosinen in der fast nicht vorhandenen Soße die Kritik noch größer sein. Doch wenn der Hauptbestandteil des Hauptganges auch so trocken rüber kommt
wie die humorigen Teilnehmer Ricarda und Hardy,
ist das eine nicht besonders angesehen, während bei dem anderen
zwei Komiker sich für eine TV-Karriere empfehlen.
Ricarda würde Reinhard erst auch noch mit ins Boot nehmen, um ihn dann eher auf Kaffeefahrten als Verkäufer von Heizdecken zu vermuten. Das sind ja nette Unterstellungen.
Unterdessen arbeitet Monika gewissenhaft ihre sämtlichen Zettel in der Küche ab, auf denen akribisch jeder Handgriff vermerkt ist,
doch leider hat sie kein großzügiges Händchen für die Soße.
Trotzdem bekommt Monika dreiunddreissig Punkte, mit denen sie mehr als zufrieden sein kann. Den größten Applaus erhält ihre Vorspeise,
obwohl Rote Bete nicht jedermanns Sache ist: Hier hat sie Glück.
Mit einem anderen Dressing hätte sie es sogar erreichen können, dass die Rote Bete zu Rosa Bete mutiert,
denn Rosa ist ihre Lieblingsfarbe und verschandelt einen Teil ihres Hauses. Sorry, verschönert natürlich.
Selbst der Maler hatte sich zunächst weigern wollen, diese Farbe zu benutzen.
Doch insgesamt braucht die Welt mehr Farbe, mehr bunte Häuser und mehr Mut dazu. Und gute Laune. Die ist ganz wichtig. Hier ist sie vorhanden. Die Runde lacht sich alles schön und schlägt einigen schlecht gelaunten Nörglern der vergangenen Wochen ein Schnippchen.
Zum Glück werde ich nie, nie, niemals in Versuchung geraten, eine Kaffeefahrt mitzumachen.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Mittwoch, 21. Dezember 2016
19. und 20. Dezember 2016 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag und Dienstag im Osnabrücker Land bei Ricarda und Hardy
Ricardas Menü:
Vorspeise: Krosser Kartoffelrösti mit Riesengarnelen, dazu selbstgemachtes Pflaumen- und Apfelmus
Hauptspeise: Truthahn groß & saftig, Herbstgemüse aus dem Ofen und Bratapfel, dazu salzige Salbei-Butter
Nachspeise: Kardamom-Schokoladen-Mousse & Birnensorbet
Hardys Menü:
Vorspeise: Rinder-Consommé mit Waldpilz-Maultaschen
Hauptspeise: Roastbeef an Rotweinsoße, Buttermöhren und Kartoffelplätzchen
Nachspeise: Schokoladensoufflé, Eierliköreis im Walnuss-Krokant-Mantel und Birnen-Espuma mit Zimt
Zwei Hauptdarsteller
kochen am Montag und Dienstag um die Wette, und sie werden von der Wucht der Ereignisse im oft harten Leben überholt und brechen als seichte Unterhaltung natürlich weg - obwohl es gerade die leichte Berieselung ist, die auch das wahre Leben ausmacht
und ein Stück Normalität zurück gibt. Zu der wir früher oder später wieder den Zugang finden müssen.
Tatsächlich erinnere ich die gestrige Sendung nicht so sehr wie Ricardas Sendung - und habe mir mal schnell ihr Lieblingswort "Tatsächlich" geklaut, damit ich es auch gleich wieder fallen lassen kann und nicht in Überdosierung jedem Satz voranstelle wie sie das macht.
Während Hardy drei putzmuntere Kinder ihm zugehörig weiß, hat Ricarda zwei Hunde: Einen 12jährigen und einen Welpen (hoffentlich verpackt der ältere das Nervige des Welpen gut - denn eigentlich mutet man einem betagten keinen Baby-Hund zu),
doch Ricarda übt am Welpen ihre künftige Mutterschaft, während sie am Publikum deren Lachbereitschaft prüft.
Sie plappert ohne Ende und nicht alles hat Hand und Fuß, aber Hauptsache, man spricht mal drüber. Ein Hund ist kein Kind, muss ich festhalten - und schon gar kein Übungs-Gerät.
Hardy ist laut und kommunikativ und seine Nachbarn haben sich in der Straße einen Biertisch aufgestellt, um ihn von dort als Fan-Basis zu unterstützen und zu sehen, wie es zugeht bei einem Dreh - und wie all die Daniels aussehen.
Vielleicht sind es auch die anderen Mitglieder seiner örtlichen Theatergruppe oder die Leute, die vor Weihnachten die Straße schmücken. Wenn man von einer Vorlaufzeit bis zur Dinner-Sendung von 6 Wochen ausgeht, kann das hinhauen mit der Weihnachts-Deko.
Ricarda startet am Montag absolut durch, und der Montag scheint der neue Freitag zu werden - und gibt den dann Kochenden eine ganz neue Möglichkeit, die Chose auch zu gewinnen,
denn sie bekommt satte, fette siebenunddreissig Punkte.
Hardy trifft nicht ganz, aber auch ziemlich ins Schwarze mit dreiunddreissig Punkten.
Sein Dessert ist für Ricarda gar die Offenbarung schlechthin und man meint schon, sie zückt gleich die Zehn. Denn die beiden anderen Gänge lobt sie ebenfalls über den grünen Klee bzw. nun übers Tannengrün.
Am kritischsten betrachtet Saskia das Dinner von Hardy: Ein bisschen sieht sie aus wie Maria Furtwängler
und atomisiert alles kriminalistisch.
Nach diesen beiden Sturm-Brabblern kehrt hoffentlich heute ein bisschen mehr Ruhe ein. Fünf Tage am Stück brauche ich keine Hauptdarsteller,
denn auch die Nebenrollen können reizvoll sein.
Guten Morgen, Gruß Silvia
Nachspeise: Schokoladensoufflé, Eierliköreis im Walnuss-Krokant-Mantel und Birnen-Espuma mit Zimt
Zwei Hauptdarsteller
kochen am Montag und Dienstag um die Wette, und sie werden von der Wucht der Ereignisse im oft harten Leben überholt und brechen als seichte Unterhaltung natürlich weg - obwohl es gerade die leichte Berieselung ist, die auch das wahre Leben ausmacht
und ein Stück Normalität zurück gibt. Zu der wir früher oder später wieder den Zugang finden müssen.
Tatsächlich erinnere ich die gestrige Sendung nicht so sehr wie Ricardas Sendung - und habe mir mal schnell ihr Lieblingswort "Tatsächlich" geklaut, damit ich es auch gleich wieder fallen lassen kann und nicht in Überdosierung jedem Satz voranstelle wie sie das macht.
Während Hardy drei putzmuntere Kinder ihm zugehörig weiß, hat Ricarda zwei Hunde: Einen 12jährigen und einen Welpen (hoffentlich verpackt der ältere das Nervige des Welpen gut - denn eigentlich mutet man einem betagten keinen Baby-Hund zu),
doch Ricarda übt am Welpen ihre künftige Mutterschaft, während sie am Publikum deren Lachbereitschaft prüft.
Sie plappert ohne Ende und nicht alles hat Hand und Fuß, aber Hauptsache, man spricht mal drüber. Ein Hund ist kein Kind, muss ich festhalten - und schon gar kein Übungs-Gerät.
Hardy ist laut und kommunikativ und seine Nachbarn haben sich in der Straße einen Biertisch aufgestellt, um ihn von dort als Fan-Basis zu unterstützen und zu sehen, wie es zugeht bei einem Dreh - und wie all die Daniels aussehen.
Vielleicht sind es auch die anderen Mitglieder seiner örtlichen Theatergruppe oder die Leute, die vor Weihnachten die Straße schmücken. Wenn man von einer Vorlaufzeit bis zur Dinner-Sendung von 6 Wochen ausgeht, kann das hinhauen mit der Weihnachts-Deko.
Ricarda startet am Montag absolut durch, und der Montag scheint der neue Freitag zu werden - und gibt den dann Kochenden eine ganz neue Möglichkeit, die Chose auch zu gewinnen,
denn sie bekommt satte, fette siebenunddreissig Punkte.
Hardy trifft nicht ganz, aber auch ziemlich ins Schwarze mit dreiunddreissig Punkten.
Sein Dessert ist für Ricarda gar die Offenbarung schlechthin und man meint schon, sie zückt gleich die Zehn. Denn die beiden anderen Gänge lobt sie ebenfalls über den grünen Klee bzw. nun übers Tannengrün.
Am kritischsten betrachtet Saskia das Dinner von Hardy: Ein bisschen sieht sie aus wie Maria Furtwängler
und atomisiert alles kriminalistisch.
Nach diesen beiden Sturm-Brabblern kehrt hoffentlich heute ein bisschen mehr Ruhe ein. Fünf Tage am Stück brauche ich keine Hauptdarsteller,
denn auch die Nebenrollen können reizvoll sein.
Guten Morgen, Gruß Silvia
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