Donnerstag, 31. Juli 2014

31. Juli 2014 - Der Bienen-Stich - Lachen ist gesund und intelligent

Mit der Lizenz zum Lachen

Der türkische Vize-Premier Bülent Arinc hat sich frauenfeindlich zu seiner Meinung bekannt: " Frauen, die laut lachen und stundenlang Belanglosigkeiten am Telefon austauschen, gefährden die Tugend im Land."

Und da die Frauen in seinem Land in diesen Dingen so überhaupt keinen Spaß verstehen, gibt es bereits Lach-Demos.

Immer mehr Frauen in der Türkei posten in sozialen Netzwerken Fotos von sich, auf denen sie bewusst lachen.

Es wäre ja gelacht, wenn die Frauen nicht Herr der Lage werden würden. Einer bitteren Lage. Ein verbitterter Mann gegen ganz viel lachende Einigkeit.

Vermutlich wird das den Wächter der Tugend nur dann beeindrucken, falls diese mittelalterlichen Äußerungen Konsequenzen für ihn haben.

Aber nichts desto Trotz: Einfach weiter lachen. Weiter telefonieren und Belanglosigkeiten austauschen.

So belanglos wie diese Äußerung von Arinc kann nicht mal ein Gespräch übers Wetter sein.

Und die Wetterlage ist stürmisch für einen Mann, der die Frauen gerne degradieren möchte.

Ich frage mich, ob er auch eine Frau und vielleicht Töchter hat. Wenn ja, würde es mich freuen, wenn sie ihn zu Hause so lange auslachen und mit Belanglosigkeiten vollquatschen - bis sein Kopf wieder sauber tickt.

Aber da kann man sicher lange warten.

Bis dahin gilt: Weiter lachen! Weiter lachen! Wenn auch manchmal unter Tränen. Zähne zeigen, aufbegehren!

Gruß Biene

30. Juli 2014 - SWR - Lecker aufs Land

Begrüßungsgetränk: Obst-Gemüse-Smoothie
Vorspeise: Kerbelschaumsüppchen mit Gänseblümchen-Deko
Hauptspeise: Gefüllte Zucchini auf Tomatenbett mit Hirse
Nachtisch: Kokosmousse und Mandelkekse
Meet Your Meat

Nach einer derartigen Begegnung im Schlachthof ist Helga Decker, die erste Gastgeberin, zur Vegetarierin mutiert.

Wieder gilt es, bei sechs Damen aus dem Süd-Westen sechs hoffentlich schmackhafte Menüs zu verspeisen und zu bewerten.

Die erste Gastgeberin ist Helga, die gemeinsam mit ihrem Sohn Christoph den Bio-Hof im Badischen bewirtschaftet. Ehemann Klaus sorgt als Polizist für ein geregeltes Einkommen.

Langsam tuckeln die fünf anderen Frauen mit dem Oldtimer-Bus auf Helgas Hof. Die Wohlfühl-Veranstaltung beginnt. Und was nicht ganz dem wohligen Gefühl entspricht, wurde sicher gnadenlos raus geschnitten.

Die "Konkurrentinnen" werden auf dem Hof herumgeführt, während Helga ihr Menü vervollständigt. Als Hilfe ist ihre Schwiegertochter zur Stelle.

Über Gebühr lobt Helga ihr Grünzeug, als handele es sich um eine Offenbarung, die ihresgleichen sucht. Auch vegetarisch kann man aber sicher noch viel besser kochen!

Die Suppe scheint okay zu sein. Eben eine Suppe, von Schaum allerdings keine Spur. Dafür fehlen die Gänseblümchen nicht.

Der Hauptgang hätte in anderen Koch-Sendungen vermutlich fünf Punkte bekommen. Lecker sieht anders aus.

Die Nachspeise ist eine Nachspeise ist eine Nachspeise. Schwer zu beurteilen, ob sie schmeckt.

Dafür übernimmt der Autor oder die Autorin der Sendung kritiklos alle Kochtipps der Gastgeberin. Das ist so üblich bei diesen Sendungen. Als sei es ein "Amen" in der Kirche.

Da ist man selbst beim perfekten Dinner kritischer - und korrigiert auch schon mal Fehlleistungen und falsche Informationen.

Allen Damen schmeckt es - aber so, als seien sie zur Freundlichkeit "genötigt" worden. Hier wird nicht rumgezickt, hier ist man beim SWR und nicht beim Krawall-Sender der RTL-Gruppe.

Übrigens bereitet Helga für ihre Familie regelmäßig Fleischgerichte zu. Selbstverständlich will sie sich in dieser laschen Kochsendung authentisch geben - und es gibt kein Fleisch.

Mal sehen, ob die anderen Landfrauen für sie eine fleischlose Alternative zubereiten - oder ob sie sich mit Beilagen zufrieden geben muss.

Helga bekommt 120 von 150 möglichen Punkten. Und hat es geschafft: Ihr Hof und der dazu gehörige Laden dürfte nun ein klein wenig bekannter sein.

Gruß Biene

30. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in München bei Marina

Aperitif: Fruchtig-spritzig-frisch
Vorspeise: Scampi, grüner Spargel-Orangen-Chicorée-Salat
Hauptspeise: Lamm mit Lieblingslinsen
Dessert: Pannacotta von der Tonkabohne trifft Mango

Working Girl

Marina trägt auf dem Oktoberfest schon mal vierzehn Bierkrüge. Nachdem die Maß Bier immer teurer wird, ist das Trinkgeld ein Nebenkosten-Faktor, der öffentlich ziemlich unbeachtet zu Buche schlägt. Marina hält anscheinend fünf Euro pro Maß für angemessen.

Neben ihrem regulären Job in der Autobranche kellnert sie aber nicht nur auf der alljährlichen Wies'n, sondern an Wochenenden quer durch die Gastronomie Münchens.

Die Carmen Geiss in jung und unoperiert ist eine umtriebige junge Frau, in etwa der Gegenentwurf zum unsichtbaren und mit Worten und Meinungen geizenden Sammy.

Man sieht: Es zieht nicht nur Selbstdarsteller wie Marina und Mike ins Fernsehen, sondern andere Kaliber finden dort ebenfalls ihr Plätzchen. Auch die schlüpfrige Rita startet noch mal raketengleich durch. In welche Richtung? - Keine Ahnung!

Ein kleiner Schreibfehler von Marina verursacht bei dem vermutlich vollkommenen Mike allerdings schon die erste Kritik, auf der er herum reitet. Was macht er erst, wenn er als Chorleiter lauter falsche Töne vernimmt?

Sternzeichen-Jungfrau Marina will ihren Abend perfekt gestalten und zügig über die Bühne bringen. Bis zur lecker aussehenden Vorspeise sieht auch alles danach aus. Und Mike ist begeistert bis hin und weg.

Während Marina in ihrer Küche Zeit und Raum aus den Augen verliert, dürfen die Gäste sich an einem singenden Bayern-Duo erfreuen.

Das ist überhaupt nicht nach Mikes Geschmack. Ein willkommener Anlass, zickig herum zu nölen.

Irgendwann nach langem Leerlauf kommt das Hauptgericht auf den Tisch. Das Lammfilet ist ziemlich durchgebraten, während die Linsenpampe nicht nach Lieblings-Attributen schreit.

Dass Marina am Ende der Nacht fünfunddreißig Punkte in Empfang nehmen kann, ist mehr als freundlich und auch mehr als angemessen und nötig.

Guten Morgen, Gruß Biene

Mittwoch, 30. Juli 2014

30. Juli 2014 - Aus dem Bienen-Kästchen - Zum internationalen Tag der Freundschaft

In aller Freundschaft

hier ein Gruß zum internationalen Tag der Freundschaft für alle, die Freunde haben und Freunde sind. Folglich sind hoffentlich alle Leser persönlich "betroffen".

Zum Glück unterliegt wahre Freundschaft keiner Modeerscheinung - sie ist so modern wie sie schon immer war. Und manchmal auch so wankelmütig.

Um nicht allein zu sein, braucht der Mensch Freunde. Aber Freundschaften kann man nicht erzwingen: Man lernt einander kennen und ist im Laufe der Zeit miteinander befreundet - oder eben nicht. Freundschaft braucht auch Zeit.

Nicht immer ist der Ehepartner gleichzeitig der beste Freund. Folglich reicht er für die sozialen Bindungen nicht aus.

Freunden darf man auch mal ein wahres "Wörtchen" sagen. Aber ebenso darf man erwarten, dass sie es genau so halten.

Ein Freund kann uns vor einer Katastrophe bewahren oder mit uns gemeinsam hineinschliddern.

Ein Freund ist da, um sich Sorgen und Nöte anzuhören. Vor allem um über die gleichen Dinge zu lachen - ist ein Freund der richtige Mensch.

Und ein Freund ist der, dem man sich anvertrauen kann - ohne dass ein Wort nach außen gelangt.

Ein Freund versteht den anderen, wenn er auch manchmal der einzige ist ...

Ich wünsche allen einen fröhlichen Tag - mit einem kleinen Nachdenken über die Freundschaften, die in unseren Leben eine Rolle spielten und noch spielen.

Freundliche Grüße,  Biene

29. Juli 2014 - Vox - Goodbye Deutschland - Die alte Leier

Der Sommer, der ein Winter war

ist das erste Problem der meisten Vox-Mallorca-Auswanderer. Kommt dann unvermeidlich noch der richtige Winter als böse Zugabe - dann geht gar nichts mehr!

Mark hat bereits eine umsatzstarke Cocktail-Bar, doch um mehr Zeit für seine Familie zu haben und auch im Winter Geld zu verdienen, soll ein zweites Lokal alle Auswanderer-Träume und Wünsche erfüllen: Eine Disco-Cocktail-Bar.

Ist vox-logisch: Wer mehr Zeit fürs Privatleben haben möchte, muss beruflich auf allen Hochzeiten tanzen.

Auch mehr Zeit für einander möchte Familie Kries haben. Darum muss ein zweiter Baby-Klamotten-Laden her. Mit 20.000 Euro sind sie dabei - Grund genug für Vox, auch mal reinzuschauen.

Doch schon linsen die Probleme erbarmungslos um die Ecke: Es fehlen amtliche Genehmigungen und Kleiderbügel.

Und langsam wird es ärgerlich mit immer denselben Stories.

Für Vox-Auswanderungs-Bewerber  gilt: Je schwärzer ihr euer Leben malt, um so fernseh-tauglicher.

Ich würde andere Stories präferieren als die ewig gleichen Leiern mit den immer gleichen Melodien und Ideen, die völlig phantasiefrei daher kommen.

Vox sollte in sich gehen - und sich mit ganz anderen Geschichten wie Phoenix aus der Asche neu erfinden. Mal so richtig innovativ vom Leder ziehen.

Alles Gute für die zwei Auswanderer-Familien - und dass immer genug Bügel vorhanden sind.

Amen, Gruß Biene

29. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in München bei Sammy

Aperitif: Champagner
Vorspeise: Saiblingstatar mit Gurkenspaghetti, Birnenkompott und Meerrettich-Topfen
Hauptspeise: Tomahawk-Steak von der Weidekuh in Heu gegart, dazu dreierlei Kartoffelsorten mit  dreierlei Dips
Nachspeise: Schokopudding mit Schokostamperl, gefüllt mit Williamsbirnenbrand

Schlafes Bruder

Sammy versucht im Halbschlaf, seine Profession als Food-Scout auf einen Erfolgs-Weg zu bringen. Doch am Wegrand schlafen alle Angesprochenen schnell ein.

Er ist zur Hälfte Tunesier und zur anderen Allgäuer. Sein Mathematikstudium nutzt er nicht. Als Futter-Finder hat er sich darauf spezialisiert, kleine Manufakturen ausfindig zu machen - und deren Produkte zu verkaufen. Weil die angeblich alle noch nicht im Internet präsent sind.

Auch so ein Träumchen vom lieben Sammy. Jeder, der eine Steckdose besitzt, und etwas verkaufen will - ist auch im Netz präsent. Oder: Fährt er über die Lande und wird fündig?

Der sich selber heilig redende Jäger (im Allgäu) und Fischer (in Tunesien) möchte regionale Produkte verbreiten und findet viele Wörter, über die er leider die Küchen-Taten vernachlässigt.

Seine Freundin Bella hilft ihm. Und sie kann zupacken, während er die Arbeit nur hier und da streichelt.

Als Amuse Gueule serviert er Schnecken plus Schnecken-Eiern plus Schneckenleber - und ich sage nur igitt und denke an die vielen Nacktschnecken - nein, nicht an Rita, sie ist ja angezogen - die man derzeit sieht.

Rita mit ihren schlüpfrigen Bemerkungen muss abends im Bett nicht lesen - sie ist ja frisch verheiratet. Am Tag zuvor hieß es noch, der dritte ehelich beringte Schatz sei fast nie zu Hause.

Marina ist heute etwas zurück haltender, da ihr Stichwortgeber Mike mit andi im Interview sitzt, der wiederum nicht ganz so auf Mike abfährt.

Zur Geisterstunde (oder noch später) bringt Sammy den Hauptgang mit der Attraktion Tomahawk-Steak von der heimischen Weidekuh komplett kalt auf den Tisch.

Als Ausgleich ist der Schokoladenpudding kochend-heiß. Weil Sammy es so am liebsten mag. Und weil Sammy keinen Plan von Arbeitsabläufen hat.

Genussvoll, bewusst und regional-saisonal bedeutet Slow Food kurz gesagt: Es bedeutet nicht, lahmarschig kochen.

Vielleicht wird Sammys Master-Plan, via Vox neue Kunden zu finden, nicht wirklich gelingen, weil die Angepeilten alle vor dem Fernseher eingeschlafen sind.

Aber er wird seinen Weg schon machen. Wenn Bella ihn ein bisschen pusht.

Der frühe Vogel fängt den Wurm, Gruß Biene

Dienstag, 29. Juli 2014

29. Juli 2014 - Der Bienen-Stich - Eine hausgemachte Prinzessin

"Ein jeder Wunsch, wenn er erfüllt,
kriegt augenblicklich Junge." Wilhelm Busch (1832-1908)

Plötzlich Prinzessin

ist die sechsjährige Emily Heaton seit ein paar Wochen. Verdanken darf sie das einer Vaterliebe, die seltsame Blüten treibt und ihresgleichen sucht - und nicht finden wird.

Auf der Suche nach einem Geburtstagsgeschenk für die kleine hauseigene und selbst hoch-gezüchtete Prinzessin stieß Vater Jeremiah auf einen unbeanspruchten Landstrich  zwischen Ägypten und Sudan. Und nahm ihn in Besitz.

Nachdem der künftige Königliche Hof um Prinzessin Emily im Eilverfahren eine Fahne entworfen hatte - wehte diese bereits ein paar Tage später auf dem nun genannten "Königreich Nordsudan".

Noch fehlt die Anerkennung des jüngsten Staates der Welt. Aber die zu erlangen, ist sich der Über-Papa sicher.

Wird doch seine Mini-Prinzessin mit dem Maxi-Ego gegen den Hunger in der Welt kämpfen, schon ganz wie die größeren Kolleginnen, Schönheitsköniginnen genannt.

In einen riesigen Garten will die Kleine ihr Königreich verwandeln. Ein landwirtschaftliches Zentrum für die ganze Region.

Der Papa möchte vermutlich Monaco Konkurrenz machen. Oder auch nur der Super-Papa des Jahrhunderts werden. Da können die Beckhams und Tom Cruise einpacken.

Oder er ist einfach nur auf dem Weg zum Ober-Deppen.

Fraglich sind die künftigen Wünsche der Neu-Prinzessin: Hoffentlich will sie ihr Land nicht vergrößern.

Keine Ahnung, was dem Papa dann dazu einfällt.

Als Hofnarr seiner Affenliebe zur Prinzessin macht er schon mal eine gute Figur.

Für neidische Väter empfehle ich eine normale Puppenstube oder meinetwegen einen Mini-Ferrari.

Ich sehe schwarze Diamanten für diese Prinzessin, Gruß Biene

28. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Montag in München bei Rita

"Heute macht ihr blau"
Aperitif: Prosecco
Vorspeise: Peperonata, gefüllte Zucchini, torta di verdura
Hauptspeise: Pollo alla caccia mit Polenta-Ecken und Gemüse
Dessert: Crema Napoletana mit Blaubeeren

Lovely Rita

teilt in einem Münchener Vorort Tisch und Bett mit ihrem dritten Ehemann, sofern dieser mal zu Hause ist. Zusammen kommen sie auf drei Töchter.

Rita ist gebürtig aus Berlin und hat über fünfzehn Jahre in Italien gelebt. Ihr erster Mann war Italiener, und besonders angetan war sie offensichtlich von ihrer beim Kennenlernen schon achtundachtzig Jahre alten Schwiegermutter (da kann ihr erster Mann nicht gerade in ihrem Alter gewesen sein).

Zwei Ehen und ein Land und eine Fernsehsendung weiter denkt sie immer noch an die alte Dame, die sich mit achtundneunzig Jahren noch einmal verliebt hat. Das muss als Story reichen, um beim perfekten Dinner mitzumischen.

Torta di verdura ist eine Hommage an die italienische Schwiegermutter.

Ansonsten lebt sie im Hier und Jetzt und ganz nach der Devise: Was bin ich toll! Und süß! - Ja, schwer zu toppen!

Die neuen Bekannten werden begrüßt, als seien sie alte Freunde. Als erstes fällt allen das viele Blau in Ritas Wohnung auf. Blau geht gar nicht, meint dann der Mann mit der blauen Brille.

Doch - geht! Sogar im Aperitif. Irgendwie sah der gar nicht mal so trinkbar aus. Bestimmt süß - aber das ist die Gastgeberin ja auch.

Mike und Marina haben sich schnell und unverzüglich in die zugedachten Rollen eingefunden und geben die Kommentatoren der Sendung auf Comedy-Art. Marina könnte auf der Wies'n von Vox entdeckt worden sein - seit vier Jahren kellnert sie dort high-speed.

Insgesamt ist Ritas Dinner für ein perfektes Dinner zu einfach und ohne jegliche Raffinesse. Und um die Farbe blau entsprechend weiter zu verarbeiten, fehlten noch blaue Kartoffeln, Blaukraut und blaue Möhren. Das wäre dann aber überhaupt nicht mehr italienisch gewesen. - Anwesend war der Blaue Montag.

Sie bekommt als Lohn der Küchenarbeit neunundzwanzig blauäugige Punkte.

Hauptsache, Ritas Selbstbewusstsein leidet nicht darunter. Aber das ist unerschütterlich.

Guten Morgen, Gruß Biene

Montag, 28. Juli 2014

28. Juli 2014 - Aus dem Bienenkästchen

Der letzte Bulle

sollte sich mal schnell um den "Hennssler hinter Gittern" kümmern. Diese mittlerweile fast überall durchgefallene Sendung läuft ja immer noch!

Und selbstredend versteht RTL dies als Experiment. Sie sind ja auch der Experimentier-Phase noch nicht entwachsen und üben noch.

Sie können auch schon mal Buße tun und andenken, sich bei den Opfern mancher Schwerverbrecher zu entschuldigen für die krampfige Idee zu solch einer Sendung.

Lieber sollten sie dem allseits heiligen Friseur Udo Walz huldigen, der morgen seinen 70. Geburtstag feiert. Das wäre mal eine Hommage, auf die Deutschland auch nicht wartet.

Manchmal wundert man sich, warum und weshalb jemand berühmt ist. Auch meine Friseurin fragt sich schon, wie sie prominent werden kann. An ihren Haarkünsten liegt es nicht, dass sie nicht täglich bei einem der vielen Fernsehsender präsent ist. Eher an ihrer liebenswert bescheidenen Art.

Und damit nicht doch noch jemand auf die Idee kommt, heute Abend versehentlich RTL einzuschalten, biete ich hier eine von vielen Alternativen dazu an:

ARTE - In guten Händen (Hysterica) GB 2011

Ein bestens bewerteter Film mit einem wahren Hintergrund. Es soll hinreißend komisch sein, wie der Mediziner Mortimer Granville hysterische Frauen behandelt - und als Schlußpunkt zusammen mit seinem besten Freund den Vibrator erfindet.

Und dies alles im prüden viktorianischen England.

Hysterische Knackis und einen eben solchen Hennssler will doch keiner sehen. Obwohl: können Männer hysterisch sein? Dem Wort nach? Kommt es doch von Hystera! Und das ist rein weiblich.

Während die Kochschule hinter Gittern eher etwas für den schlechten Geschmack ist. Mit oder ohne Hysterie.

Guten Tag, Gruß Biene

27. Juli 2014 - ZDF NEO - Beef-Buddies in Mecklenburg-Vorpommern

Das Schweigen der Lämmer

Und gleich zu Beginn treffen die Beef-Buddies Frank, Tarik und Chakall auf Matthias, der die Lämmer zum Schweigen bringen lässt.

Ihm gehört der "Müritzhof am See", der ziemlich groß zu sein scheint. Matthias "verarbeitet" nur Lämmer, keine Schafe. Die dürfen aber vor der Schlachtung Stress abbauen: Man lässt sie in Gemeinschaft die letzten Stunden bei leckerem Futter und in Ruhe genießen.

Manchmal weiß ich gar nicht, warum ich mir die Sendung ansehe.

Matthias fragt nach einem ganzen Kerl, der in die Schlachträume gehen möchte. - Und es meldet sich nur Frank. Die anderen beiden haben da wohl so viel Lust drauf wie ich.

Ich habe erst mal weg geschalten. - Ich muss das nicht sehen. Wäre schön, zu erfahren, ob es überhaupt für irgendwas gut ist, so etwas auszustrahlen. - Aber was letztendlich wirklich gezeigt wurde, weiß ich natürlich nicht.

Müsste ich mein Fleisch selber erlegen - ich wäre schon lange Vegetarierin.

Als ich wieder einschalte, albern Tarik und Chakall wie die Kinder herum und haben sichtlich viel Spaß. Im folgenden gibt Chakall den Trainer von Tarik, der irgendein Radrennen mitfahren möchte.

Die Outdoor-Küche ist aufgebaut, und als erster kocht Frank:

Lammfilet mit gekochter Polenta und Gemüse.

Frank meint, gekochte Polenta sei wesentlich schmackhafter als die gebratene.

Bei allem macht Frank einen leicht desolaten Eindruck. Die Stimme schwimmt hier und da ziemlich weit raus. Hoffentlich ertrinkt er nicht!

Übernachtet wird im Stall auf Schafsfellen. Und während Tarik sich zum Joggen aufschwingt und Chakall das "Frühstück" zubereitet, schläft Frank erst mal noch eine Runde.

Er nennt sein Frühstück "Weltmeister-Frühstück" - was aber nichts mit Fußball zu tun hat, sondern eher mit dem Koch-Kollegen Tarik. Es gibt unter anderem:

Lamm-Koteletts mit Kakao-Soße.

Nach dem Frühstück, in dem in den Gläsern kein Kakao, sondern Wein ist - geht es ab in die Scheunen, in denen die Schafe geschoren werden. Übermütig überflüssig muss Frank Hand an die Schere legen: Das arme Schaf!

Das Abschluss-Essen bereitet Tarik zu:

Lammkeule mit gebratenem weißen Spargel und gedünsteten Tomaten.

Die Pfannen sind gerade groß genug für die Keulen-Stücke - offenbar muss der Platz zum Anbraten ausreichend, aber nicht üppig sein.

In großer geselliger Runde von Leuten, die nicht vorgestellt werden, erfreuen sich alle an dem Essen.

Guten Morgen, Gruß Biene

Sonntag, 27. Juli 2014

27. Juli 2014 - ZDF NEO - Magnum - An jedem Werktag im Nachmittagsprogramm

Aloha Magnum

Manchmal komme ich dazu, mir eine Folge von Magnum anzusehen. Und siehe da, ich erkenne ihn irgendwie wieder, diesen Jesse Stone! Magnum ist das jüngere Alter Ego von dem faszinierenden Jesse.

Beide Figuren werden von Tom Selleck gespielt. Wobei Jesse um Klassen anspruchsvoller ist.

Aber Hawaii ist immer ein hübscher Anblick. Wenn man sich wie das Filmteam an die exklusiven und schönen Locations hält. Viel Strand, schöne Frauen, heiße Drinks - oder war das andersrum?

Thomas Sullivan Magnum lebt auf Oahu auf einem großen  Grundstück, dessen Sicherheitschef er ist. Das Anwesen gehört Robin Masters, der jedoch selbst nie in der Serie auftritt.

Verwaltet wird das Anwesen von dem adligen Jonathan Higgins - dem absoluten Gegenentwurf von Magnum. Higgins gibt es nicht ohne die Jungs, zwei Dobermänner mit den gewaltigen Namen Zeus und Apollo.

Außerdem sind sie auf Magnum abgerichtet - und jagen ihn regelmässig durch die Landschaft. Die ist immerhin ein Traum!

Es ist nicht wirklich ersichtlich, ob Jonathan Higgins und Robin Masters identisch sind. Dem exzentrischen Adligen wäre diese Doppel-Identität zuzutrauen - um als Undercover Millionär unbehelligt zu leben.

Jedoch gibt es ein paar Hinweise, dass es sich hierbei doch um zwei Personen handelt.

Magnums Entgelt für seine Tätigkeit als Sicherheitsfachkraft ist ein Wohnrecht im Gästehaus des Anwesens - und die Nutzung des roten Ferraris 308 GTS, später dann die Ferraris 308 GTSi bzw. 308 GTSi QV.  Das musste auch mal gesagt werden. Das gehört zu Magnum wie Hawaii zu ihm gehört.

Weitere Hauptpersonen sind der Hubschrauberpilot Theodore Calvin, genannt T. C., und Orville Wilbur Wright, der sich Rick nennt.

Alle vier Hauptpersonen verbindet eine ruppige Freundschaft. Doch einer ist für den anderen da, wenn dieser in Not ist.

Obwohl Higgins aus völlig anderem Holz geschnitzt ist und dies auch gern raus hängen lässt, ist auch er ein fester Bestandteil der Männerfreundschaft.

Auch wenn typische Sätze zu Magnum: "In der Küche steht noch mein Kochwein - der dürfte für ihren Gaumen ausreichend sein" üblich und alltäglich sind.

Nebenher bringt Magnum regelmäßig Verbrecher im Paradies zur Strecke. Meist unter Mithilfe der Freunde.

Eine kleine Kuriosität am Rande: Öfter wird Düsseldorfer Altbier zum Thema und auch von Magnum getrunken. Hauptsächlich trinken die Jungs - nein, nicht die Dobermänner - jedoch Coors Beer.

ZDF NEO hat nach dem Staffel-Finale von Jesse Stone diese Serie wohl ziemlich plötzlich ins Programm genommen, denn in den Fernseh-Zeitungen wurde sie in den ersten zwei Wochen nicht angekündigt.

Never change a winning Man, dachten sie sich vielleicht. Und so könnte Magnum eine Brücke zu hoffentlich neuen Jesse-Stone-Folgen sein.

Das absolut einzige, was mir an dem damaligen und heutigen Tom Selleck nicht so wirklich gefällt - ist sein Bart. Aber der ist zu seinem Markenzeichen geworden. Und irgendwas ist ja immer!

Hang Loose,  Biene

Samstag, 26. Juli 2014

26. Juli 2014 - WDR - Lichters Schnitzeljagd

Taste The Waste

Lichters erste Etappe, die er wie immer auf seinem Moped mit Beiwagen zurück legt, führt nach Köln-Bayenthal.

In einem Brachland-Garten baut Valentin Thurn mit vielen anderen Gemüse an. Valentin ist von Beruf Filmemacher für Kino-Filme und Dokumentationen. Für Furore sorgte seine Reportage "Taste The Waste".

Die Idee dahinter ist die allgemeine Wertschätzung für Lebensmittel. In dem Brachland-Garten gibt es einen Schrank, um Essen zu teilen. Jeder darf nehmen, jeder darf geben!

Das neudeutsche Wort hierfür ist Food-Sharing. Ziemlich groß ist bereits die Gemeinde im Internet, die ihr übrig gebliebenes Essen gegen anderes tauscht.

Zum Kochen mit Horst Lichter geht es in Valentins Haus. Aber ums Kochen geht es gar nicht wirklich, sondern darum, Valentins Idee  zu verbreiten.

So kann Valentin selber eher gar nicht kochen. Und Horst Lichter gibt sich mit dem wenigen zufrieden, was sein Kühlschrank her gibt und gibt sein Bestes.

Am Ende reicht es sogar noch für einen Klecks Sahne, der sich im Kühlschrank findet und ein Rest von irgendwann ist ...

Fazit: Auch Filmemacher können bodenständig sein. Sogar bodenständiger als die meisten anderen Menschen. Kein Funke von Arroganz oder Eitelkeit ist Valentin anzumerken. Und Horst Lichter ist ein richtig netter Typ!

Über den Wolken

Die zweite Etappe führt den umtriebigen Horst Lichter ins Emsland nach Rheine. Dort erwartet ihn Johanna Habenicht.

Von wegen Habenicht! Die neunzehnjährige ist Hobby-Pilotin. Aber vor allem hat sie eine Kodderschnauze und ein loses Mundwerk. Das findet sie vermutlich angemessen für Fernseh-Aufnahmen.

Horst nennt sie dann auch in ihrem jugendlichen Unsinn "Alter Mann". Neben vielen anderen Dingen wie zum Beispiel Kochen darf sie sich gern noch ein paar Manieren angewöhnen.

Kochen kann sie nämlich überhaupt nicht. - Darum geht es ja auch gar nicht in dieser Sendung. War nur mal so ein Gedanke. Sie fährt mit Horst zum Flughafen - und es geht ab in die Lüfte.

Gemeinsam mit dem Regisseur der Sendung, der auch nicht gerade glücklich drein guckt, hebt die kleine Maschine ab. Und Johanna ist in ihrem Element.

Für Horst ist Nordrhein-Westfalen schon am Boden ein Traum - aus der Luft erst recht.

Keine Sorge, alle sind wieder sicher gelandet - Horst Lichter darf weiterhin sein Sahne- und Butter-Universum gleich einer Koch-Religion verbreiten.

Guten Abend, Gruß Biene

25. Juli 2014 - WDR - Von und zu lecker

Herz für Kinder

beweist Oda von und zur Mühlen. Sie unterstützt eine Organisation, die schwer kranken Kindern Wünsche erfüllt.

Die gelernte Krankenschwester lebt in einem Herrenhaus im Münsterland. In diesem sind seit 250 Jahren die von und zur Mühlens zu Hause.

Nun ist es an der Zeit, einen Fernseh-Sender einzuladen, um für dies und das ein bisschen Werbung zu machen. Zum Beispiel für die geplante zu vermietende Location für Hochzeiten und sonstige Feierlichkeiten.

Auch ein Herrenhaus will unterhalten sein.

Oda lebt hier mit ihrem Mann Gebhard, die drei Sprößlinge sind bereits erwachsen. Gebhard ist ein bisschen steif, oder auch nur ungeübt im Umgang mit Fernseh-Leuten. Gut, dass er nicht denen vom perfekten Dinner in die Hände gefallen ist. Der WDR ist da sicher ein bisschen empathischer mit den Protagonisten.

Stolz präsentiert Gebhard seine Bibliothek mit 11.000 Werken. Die einzelnen Bücher werden sicher nicht mehr oft in irgendwelche Hände genommen. Der Raum sieht  aus wie die Kulisse für einen Edgar-Wallace-Film.

Heute kocht die sympathische Oda mit ihrer Freundin Barbara Winter. Sie ist im Gegensatz zu Silke von Gemmingen in der letzten Woche äußerst liebenswürdig zu ihrer "Schnibblerin" - ganz wie es sich gehört.

Als Vorspeise reicht sie Sauerampfersüppchen mit Lachsröllchen
Der Hauptgang besteht aus Rinderfilet mit einer Kräutermarinade, Broccoli und Rosmarinkartoffeln

Als Nachtisch gibt es Grießflammerie,

eine Hommage an ihre Kindheit.

Die Belohnung folgt auf dem Fuß mit 136 Punkten - ebenso viel wie ihre Vorköchin und Adelskollegin bekommen hat.

Denn: Es gibt zwischen den sechs adligen Damen überhaupt keinen Ansatz von Zickenkrieg.

Was unglaublich klingt: Der WDR kann es richten, dass sich sechs zuvor unbekannte Frauen auf Anhieb einfach gut verstehen und ihre natürlichen weiblichen Krallen gar nicht erst ausfahren.

Und wenn doch: Die zeigen das einfach nicht! Da ist der WDR stur drauf bedacht: Zickenkrieg gibt es im öffentlich-rechtlichen Sender nicht. Basta!

Hier auch nicht, Gruß Biene

Freitag, 25. Juli 2014

25. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi? - Freitag in St. Augustin bei Sabine

So heiß war es vor genau einer Woche - Sepp alias Ulrich hat noch 2 Grad drauf gelegt!
Aperitif: Gurke und Wacholder
Vorspeise: Ei mit Spinat und Kartoffel
Hauptspeise: Schwein mit Bohne und Sellerie
Nachspeise: Erdbeere und Waldmeister

My Fair Lady

des Kochens ist das, was Sepp vielleicht aus ihr machen könnte, wenn er sie unter seine Fittiche nehmen dürfte, könnte und überhaupt wollte.

Sabine lebt im provinziellen St. Augustin. Sie hat zwei Söhne und einen Mann, der sein Geld mit Kochen verdient. Überlebensgroß hängt eine gebrauchte Kochjacke an der Flurwand und zeugt von vergangenen Genüssen oder auch Verdrussen.

Wie einst Twiggy sieht Sabine im Fernsehen dicker aus als in Wirklichkeit. Da ist sie höchstens ein bisschen propper.

Intern heißt sie eigentlich Silvia, gewollt von Vox oder den Mitstreitern, die sich ihren Namen nicht merken konnten oder wollten oder beides. Was das heißt, weiß man.

Sabine sieht ziemlich geschafft aus,  kein Wunder: Die kritischen Wörter in der vergangenen Zeit haben jede Menge Energie und Kraft gekostet. Heute muss sie sich selber den Kritiken und Kritikern stellen, dort wie hier.

Ihr Hobby ist es, Pralinen herzustellen - Obstsalate wären eine bessere Option, liegen aber jenseits der Familien-Begierden.

Sepp bekommt Silvia nicht aus dem Kopf. Als ob Silvias dem Kochen die Krone aufsetzen würden. Oder dem Bergsteigen. Oder? - Nein, Silvias sind Querulantinnen.

Sabines Hauptgang sieht schön und appetitlich aus. Aber eher wie ein Gemälde mit dem dünnen Streifen von Püree. Hat sie nicht gestern den Minimalismus bemängelt?

Die Gäste ihrerseits bemängeln: Schweinebauch hat zuviel Fett! - Da hätte sie sich besser ein Wollschwein besorgt (siehe Beitrag über Beef-Buddies, Labels: ZDF NEO), da ist das Fett nicht nur Programm, es schmeckt auch besonders gut.

Wie erwartet, zieht sie mit ihrem Dessert den absoluten Joker aus der Küche ab. Es ist ihre Disziplin. Es ist die Stunde der Süßigkeiten-Designerin.

Nach allem, was sie in dieser Woche verbal wusste und preis gab, hat sie heute ziemlich angestrengt um ihr Menü kämpfen müssen. Sie hat es geschafft, ihre Gäste zufrieden zu stellen. Hat sie sie auch überzeugt?

Hat sie - mit fünfunddreißig Punkten.

Trotzdem ist Sepp - eigentlich Ulrich Heimann, Sternekoch in Berchtesgaden - der keinen Zweitaktmotor kennt, froh, nicht untergegangen zu sein. Was ihn letztendlich doch bescheiden macht, so ein bisschen ... So ganz leicht fiel es ihm nicht, den Vox-Schauspieler zu geben. Man hat es gespürt.

Seinen Gewinn von 5.000 Euro spendet er zur einen Hälfte der Bergwacht Berchtesgaden, zur anderen der Kinderkrebshilfe.

Time To Say Goodbye, Gruß Biene

25. Juli 2014 - Der Bienen-Stich - Neues von Christian Wulff

Das Gesetz der Ehre oder Die Eroberung der inneren Freiheit

Christian Wulff, einst der Erste Mann im Staat, nach einem tiefen Fall ganz weit hinten über, hat einen Freispruch gegen den Vorwurf der Bestechlichkeit erlangt.

Alles andere, was ziemlich ungebührlich für einen Bundespräsidenten ist, bleibt bestehen. Und ein paar Lügen in der Öffentlichkeit, ein paar ungehörige Telefongespräche - das lässt sich nicht weg diskutieren.

Nun meint der einsame Wolf, oh sorry ... Christian Wulff, er könne Hunderttausende Euro Anwaltskosten vom Land Niedersachsen einklagen.

Und meint vorläufig: "Es wird hoffentlich eine angemessene Anerkennung von Kosten der Verteidigung geben."

Was bitte hat gleich Hunderttausende Euro Anwaltskosten verursacht? Und warum um Himmels Willen, wenn es so ist - habe ich nicht Jura studiert?

Das sind Fragen, die nach einer dringenden Antwort suchen.

Und:

Das deutsche Volk, in dessen Namen Urteile gesprochen werden, geht jetzt auch nicht hin, um den Ehrensold von jährlich über 200.000 Euro von Christian Wulff einzuklagen.

Gründe gäbe es hierfür ausreichend: Eine kurze uneffektive Amtszeit! Nicht zu vergessen, der beschädigte Ruf des Präsidenten-Amtes im Ausland nach diversen Unklarheiten im Handeln des unglücklich gewählten Amtsinhabers.

Insgesamt sowieso eine unangemessen hohe Summe.

Bleibt die Frage nach einem Funken Rest-Ehre des ehemaligen Präsidenten. Hätte er sie, könnte er eine innere Freiheit gewinnen, die unbezahlbar ist. Für alles andere könnte er mit seiner Hände Arbeit sorgen.

Einen guten Tag wünscht Biene

24. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Wer ist der Profi - Donnerstag in Burbach bei Hansi

"Gaumenschmeichler-Sinfonie"
Aperitif: Champagner-Bier
Vorspeise: Duett mit Jakobsmuschel und Riesengarnele
Hauptspeise: Lammkarree unter Thymiankruste
Nachspeise: Pattaya-Mango-Creme mit Ivorie-Pralinen-Eis

Ob es so oder so oder anders kommt

Auch der Keyboard spielende und atemlos und auf Home-Party-Art  "Atemlos" singende Hansi könnte der verzweifelt gesuchte Mann der Woche sein: Der Koch!

Mit seiner Frau Andrea steht er in der Küche, in der er der Chef ist: Wenn sie kocht, muss sie viel Kritik aushalten.

Heute ist es an ihm, Kritik einzustecken. Und ist einst seine Andrea aus Mitleid mit ihm ausgegangen, wie sie scherzhaft meint - so kommt heute von dieser Stelle ehrliches Mitleid: Mit einem Hünen von Mann, der sich in der filigran-minimalen Art der Anrichtung versucht und dabei keine Fehler machen möchte. Authentisch ist das alles nicht!

Mit großer Freude und angeblichem Bedauern sind die Gäste heute sehr sehr kritisch. Der Wein zur Vorspeise ist zu süß. Das ist natürlich ein grober Fehler. Hatte der gute Hansi keinen kundigen Wein-Berater, dem er vertraut?

An den einzelnen Gängen gilt es, einzeln und detail-verliebt herum zu mäkeln. Sabine geht mir ab sofort und nicht völlig unerwartet besonders auf den Wecker.

Sie weiß alles, sie kennt alles und posaunt es ausführlicher als nötig in die Gegend: Die Gepflogenheiten von Köchen sind ihr so vertraut wie vermutlich sonst niemandem auf der Welt und entsprechen sicherlich  einem Geheimhaltungsabkommen: Zu diesem haben normal Sterbliche keinen Zugang.

Von ernährungs-wissenschaftlichen Dingen hat sie offenbar weniger bis gar keine Ahnung. Sonst wäre sie nicht ganz so propper.

Auch Sepp hält sich munter mit Meckern über Wasser: Wenn schon der Wein nicht schmeckt, so gibt es herbe Worte zum Abgang.

Sicherlich: Die Portionen sind minimal dosiert und nur schwer auf den Tellern wieder zu finden. Es ist nicht alles so wirklich gelungen.

Wenigstens jemand, der eine Koch-Ausbildung (und eine oder einer ist es ja!) mit Erfolg absolviert hat, sollte hier ein wenig Nachsicht üben und nicht ins übliche Horn blasen. Immerhin sind sie bei Hansi zu Gast und sitzen nicht vor den Bildschirmen.

So war Hansis Menü in etwa so wie sein Eingangslied oder das Lied, das für meinen Titel herhalten musste: Langweilig und unvollkommen. Er bekommt als Lohn dreißig satte Punkte.

Er könnte trotzdem der gesuchte Koch sein. Vielleicht ist es auch Frank.

Den besten Küchenjargon hat selbstverständlich Sabine, deren Name so gern verwechselt wird. Ich bin schon froh, dass sie nicht wirklich Silvia heißt. Aber heute müssen ihren Worten knallharte Taten folgen, soviel ist sicher.

Am Abend werden wir schlau, ich kann das locker abwarten, Gruß Biene

Donnerstag, 24. Juli 2014

23. Juli 2014 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Berchtesgaden bei Sepp

Foto: I. N.
Aperitif: Rosé Champagner
Vorspeise: Gebratener Langustino, Blumenkohl-Couscous, Papaya-Chutney
Hauptspeise: Filet und Schulterscherzel vom Kalb, Fichtennadel-Hollandaise, Schrobenhausener Spargel, Perlzwiebeln
Nachspeise: Inspiration von Rhabarber & Erdbeere, Sauerrahmeis

Perfect Sense

besitzt der in Berchtesgaden lebende Sepp, wenn es um die Zubereitung und Präsentation eines schon nicht mehr erwarteten perfekten Dinners geht. Hätte man das täglich, wäre es ja auch langweilig ...

Zunächst bekommt Sepp Besuch von Thomas Huber, einem wohl bekannten Speed-Kletterer. Welchen Sinn dieser Besuch hat, ist nicht klar - aber der Mann ist schon eine Augenweide, und so etwas muss ins Fernsehen!

Denn wer nicht in den Bergen lebt, ist auch mit der Kletterei nicht auf dem Laufenden. So wird der Zuschauer mal eben schlau gemacht.

Sepp meint, er lebe in einer der schönsten Ecken Deutschlands. Einverstanden - kommt aber erst direkt nach dem Ruhrgebiet!

Überhaupt ist Sepp ohne die geringsten Zweifel von sich selbst ziemlich überzeugt: In dem, was er tut. In dem, was er besitzt. Mit Recht, aber ohne Bescheidenheit.

Sicherlich ist er ebenso stolz auf seine Frau Belinda, die er vor fünfundzwanzig Jahren auf einer Hütte kennen gelernt hat. Sie erledigt die Handlanger-Arbeiten in der Küche. Das ist ihr Anteil an dem erstklassigen Menue.

Manchmal sehe ich mir die "Schlemmerreise" an - und an die Köche dort erinnert  mich seine Art schon sehr.

Aber das Wort "Profi" und die Unmöglichkeit, andere Themen zu finden - nervt gewaltig. Das ist künstlich gepusht. Und langsam wird es  langweilig.

Es ist durchaus möglich, dass ein Hobby-Koch oder eine Hobby-Köchin besser kocht als viele, die eine Ausbildung zum Koch oder zur Köchin gemacht haben.

Gute Küche ist kein Hexenwerk - sondern zeigt die Liebe zu den Produkten und zu endlosen Aufenthalten in der Küche.

Die investigativen Fragen der Teilnehmer untereinander nehmen den Glanz - es handelt sich hier nicht um  die Enttarnung eines Nobelpreisträgers.

Obwohl die Nobel-Kommission schon darüber berät, einen Koch-Nobel-Preis einzuführen - ist nahe liegend bei den vielen Kochsendungen.

Sepp hat großartig gekocht und aufgetischt - wenn es auch von allem ein bisschen wenig war. Besonders zum Hauptgang fehlte eine winzig kleine Sättigungsbeilage, die einfach zum Spargel dazu gehört, wie ich meine.

Verdiente achtunddreißig Punkte und Verdienste um die Kochehre der Teilnehmer beim perfekten Dinner.

Pfuit di, Gruß Biene

Mittwoch, 23. Juli 2014

24. Juli 2014 - Stille Stunden - Für alle Opfer der Love-Parade 2010

Zum Gedenken an die 21 Todesopfer der Love Parade (es sollen noch sechs weitere Todesopfer durch Selbstmord hinzu gekommen sein) - und ihre Familienangehörigen - und alle, die traumatisiert und verletzt sind. Manche vielleicht ihr Leben lang.Fotos: kurz nach der Katastrophe von mir fotografiert - auch wir haben Blumen und Kerzen zum Zeichen der Trauer gebracht.















"... Einsam steh ich da und weine -
Fern sind meine blauen Augen,
Kann nicht mehr aus meinen Sternen,
Lust und frische Lieder saugen." - Theodor Storm
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