Donnerstag, 12. Dezember 2019

11. Dezember 2019 - Vox - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Wien bei Fabienne


Vorspeise: Besoffener Lachs mit Mango, Dreierlei von der Süßkartoffel und Salat mit Haselnuss-Dressing
Hauptgang: Gerötete Kalbswangen in Cranberry-Rotwein-Sauce mit Nussspätzle und Salzkarotten
Nachtisch: Blaues Mangostan-Sorbet und Schokokuchen mit Mandel-Beeren-Talern


Versuchs-Küche

Wien ist die amtierende "lebenswerteste Stadt der Welt". Fabienne aus dem Rheinland, irgendwo zwischen Köln und Düsseldorf beheimatet, ohne nähere Nennung des Ortes oder Dorfes, studiert in Wien Lebensmittelprodukt-Entwicklung.

Zumindest ein Teil hat sie aus der Heimat importiert, und zwar den ollen Kochlöffel ihrer bereits verstorbenen Oma. Auch ich schleppe solch ein Oma-Teil durch mein Leben, aber es ist keines für die Küche, doch es durfte schon viel, viel "sehen" und "erleben".

Es ist auch kein Mikroskop, sonst würde ich mir auf Anraten von Fabienne garantiert einmal eine Zwiebelhaut darunter ansehen. Oder doch nicht! Ich erfreue mich lieber am "Dinner" und wenn jemand mal etwas Neues wagt, empfiehlt oder damit auch auf die Schnauze fällt.

Wer nicht wagt, gewinnt nicht. - Aber manches Wagnis ist einfach nur daneben, oder warum sonst packt Fabienne vorgegarte Möhren in ein dickes, fettes Salzbett, um sie im Ofen mal so richtig

zu einer Salzmasse zu verarbeiten?

Sie weiß schließlich vorher, dass dies eine sehr salzige bis ungenießbare Angelegenheit wird. Unnütz Arbeit in etwas zu investieren, das am Ende nur schief gehen kann,

ist nicht lobenswert, und es bleibt ihr Geheimnis, warum sie das überhaupt macht.

Ihr Kuchen-Nachtisch ist dem von Armin und dem Vortag ähnlich - aber dass ihrer diese Qualität nicht erreichen wird, steht auch für Fabienne von vorneherein fest. Ich denke, sein Geheimnis war, dass er die Schokolade mit Karamell aufgepimpt hat.

Leider ist sie nicht flexibel genug und entscheidet sich schnell für einen anderen (und richtigen) Nachtisch. Lieber stellt sie sich der unmittelbaren Konkurrenz, und das kann nur schief gehen.

Im Vorfeld weiß Giulia bereits, dass die Kalbsbäckchen fett, fetter, am fettesten sind. Nicht jedes Wissen wird durch Tatsachen untermauert. - Fabienne hingegen fragt sich, warum es gar nicht so einfach war, bei dem Metzger ihrer Wahl Kalbsbäckchen kaufen zu können. Vielleicht, weil es nur ein kleiner Teil dieses Tierchens ist? Vielleicht, weil man die generell vorbestellen muss,

weil sie begehrt sind.

Giulia begehrt die zwar nicht, aber viele andere Leute. Von ihrer vorgefertigten Meinung lässt sie sich am Ende auch nicht abbringen. Auch heute muss ich mich mehr mit ihrer Gestik und Mimik begnügen, denn wiederum verstehe ich kaum, was sie am späteren Abend von sich gibt.

Gut, dass sie ihre Bewertung nicht mündlich, sondern mit Hilfe einer Tafel, auf der die Ziffer in riesengroß steht, abgeben muss, sonst wüsste ich nicht, dass

sie und Stefan je 7 und Armin und Alexandra je 8 Punkte geben. Zusammen kommen 30 Punkte.

Ansonsten: Es werden ein paar schöne Bilder von Wien gezeigt, und auch (für mich) ein paar traurige, denn die Fiaker

finde ich einfach entsetzlich. Ich war noch nie in Wien, aber die wären mir ein echter Dorn im tränenden Auge.


Guten Morgen, Gruß Silvia


1 Kommentar:

  1. Fabienne - Rheinland in Wien!

    Das Studium hat Fabienne nach Wien gelockt und die Stadt dafür gesorgt, dass sie geblieben ist. Da das Studentenleben gar zu schön ist, möchte die heutige Gastgeberin die anderen Teilnehmer an diese Welt heranführen.

    Was liegt da näher, als das Menü unter das Motto "Studentenfutter" zu stellen - Nüsse, Trockenobst und Alkohol.....oder so. Daher gibt es später auch keine frische Mango, sondern Würfel getrockneter Mango, die direkt ihren Weg von Thailand nach Wien gefunden haben. Es ist davon auszugehen, dass sie ein paar Wochen die gemütliche Atmosphäre der Bettschublade in Fabiennes Schlafzimmer genießen duften. So eine WG hat ein keinen Platz, evtl. hat man auch zu viel Schnick-Schnack auf zu wenig Fläche. Reduzierung ist ja oft ein Motto für die etwas ältere Generation. Fabienne möchte nicht reduzieren, sie möchte ihr Wissen unter die Menschen bringen. Erklärt Zwiebelhäutchen und Süßkartoffel und kann auch die Feinheiten der Lebensmittelindustrie erklären. Espuma ist für sie genauso wenig ein Fremdwort wie, "Check-Liste". Gegen die Zeitpläne der heutigen Köchin, sieht die Checkliste der NASA vor dem Raumflug, bescheiden aus! Check - Scherz über Listen gemacht!

    Ohne die peniblen Ablaufpläne würde am heutigen Abend kein Dinner entstehen. Fabienne könnte durchaus Zeit und Raum vergessen!

    Es nahen vier Gäste, vier Gäste mit großen Erwartungen und Hoffnungen!

    Apero: war kurz da und auch schon wieder weg!

    Vorspeise: die Sensation, drei rohe Scheiben von der Süßkartoffeln. Die anderen Bestandteile, wild gemischt und mit wenig Zusammenhang. Der Fisch kann nur nach Limette geschmeckt haben.

    Hauptgang: es verschwinden fünf Möhren unter fünf Kilogramm Salz. Es soll als Beilage Salzmöhren geben - warum auch immer? Die Gäste können dieses Rätsel nicht lösen und auch nicht erschmecken. Die Kalbsbäckchen kommen recht unterschiedlich in der Runde an und die Nuss-Spätzle lassen die Nuss vermissen. Dennoch werden alle Teller leergeputzt.

    Dessert: es konnte nicht gelingen, das Schokoküchlein nach dem Schokokuchen des Vortages! Veilchensorbet macht Gäste glücklich!

    Fabienne verplaudert sich und ist nicht die geübte Köchin die sie gerne sein würde! Das es insgesamt nur 30 Punkte gibt erstaunt dennoch, ich ging davon aus, dass der Freundschaftsbonus höher ausfallen würde!

    AntwortenLöschen