Samstag, 12. März 2016

12. März 2016 - DVD-Kritik - Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Bali


Darsteller:

Robert Gustafsson
Iwar Wiklander
Mia Skäringer

Regie: Felix Herngren

Entstehungsjahr 2014


Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand

Weil ein Fuchs seinen geliebten Kater "Molotow" tötet, muss der Fuchs durch einen Sprengstoff-Anschlag sterben. So handelt Allan Karlsson nach seinem lebenslangen Prinzip, durch Sprengung alle Probleme zu lösen - nicht nur die eigenen.

Leider bringt ihn dieser Cocktail aus Dynamit ins Altersheim. Wie ihn schon einer als Kind in die Psychiatrie brachte.

An seinem 100. Geburtstag gelingt Allan die Flucht. Und hier beginnt die abenteuerliche Geschichte eines Mannes, der schon zuvor jede Menge an Abenteuern erlebt hat.

So hat er General Franko einst kennen gelernt. Und Harry S. Truman. Auch Stalin hat er schon unter den Tisch gesoffen. Als Doppel-Agent war er nicht ganz unbeteiligt am Mauerfall.

Während seiner Flucht vor dem eintönigen Dasein in einem letzten Hort des Untergebrachtseins - was er nicht will - läuft ihm eine Tasche voller Geld sozusagen und konsequent über den Weg.

In der Folge findet er Verbündete und neue Freunde, während die Verbrecher, die das Geld ergaunert haben, ihm immer eine Handbreit auf den Fersen sind.

Dazu gesellt sich als vorletzte Verbündete eine Frau, die in ihrem Garten einen aus einem Zirkus geretteten Elefanten beherbergt.

Der letzte Verbündete ist einer der Verbrecher, der durch einen ihm nicht zufällig zugestossenen Unfall sein Gedächtnis verloren hat.

Überhaupt pflastern Leichen Allans Weg. Immer wenn es brenzlig wird, kommt ein gefährlicher Gegner glatt ums Leben. Auf die eine oder andere Art, aber niemals bösartig. Nicht doch! Es passiert eben.

Eine rabenschwarze Komödie - die letztlich auf Bali endet. Denn Allan hat überall Freunde aus früheren Zeiten, wenn auch Stalin einst seinetwegen gestorben ist und logischer Weise nun nicht mehr sein "Freund" ist. Einer von diesen Freunden verluftschifft die ganze Bande nach Indonesien.

Man kann ihn verstehen, diesen Hundertjährigen, der nicht seine letzte Zeit damit verbringen will, vor sich hin zu dösen und sich zu langweilen. Und zu verlieren hat er in seinem Alter überhaupt nichts mehr. Also rein ins volle Leben - und das skurrile und ihm wohlgesonnene Schicksal wird alles richten.

Ein bisschen kommt mir die Idee, dass der Autor die Figur des Forrest Gump umgedichtet hat und das Ganze in eine andere Dimension gesetzt hat. Aber es gibt eben keine Ideen, die völlig neu und noch nie dagewesen sind. Und er hat jede Menge eigener Ideen einfließen lassen.

Gespielt wird Allan übrigens von einem Schauspieler, der nur halb so alt ist wie seine Film-Figur.

Und der hundertjährige Allan sagt am Ende des Films, als alle auf Bali ihr Ziel gefunden haben:

"Morgen ist auch noch ein Tag." Recht hat er.

Vier von fünf möglichen Sternen von hier. Eine wunderbare Geschichte, der man mit viel Freude folgen kann. Und die zeigt, dass es nie zu spät ist - der Langeweile zu entfliehen.

Guten Tag, Gruß Biene


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