Mittwoch, 29. Juli 2015

28. Juli 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Dienstag in Düsseldorf bei Elzbieta



Aperitif: Elli'et mit Limette
Vorspeise: Paprika nach griechischer Art, dazu Fetakäse und selbstgemachtes Brot
Hauptspeise: Ziegenkeule mit Holundersoße, dazu Selleriepüree und rote Bete
Nachspeise: Krówka


Crossover

Die Polin Elzbieta lebt seit vier Jahren in Deutschland, ist mit einem Griechen verheiratet, hat ein kleines Kind, das von der Vielfalt der Sprachen schon jetzt profitiert - aber sie kocht wie eine griechische Großmutter irgendwo im Hinterland, in dem es an den nötigen Hilfsmitteln fehlt.

Oder warum sonst kokelt sie Paprikas auf einer Herdplatte an? Das wirkt im deutschen Fernsehen befremdlich, und die elegantere Lösung wäre es, den Backofen zu benutzen. Warum reicht sie als Gruß aus der Küche in etwa das gleiche, das sich dann in der Vorspeise wieder findet?

Und warum will sie sich am Ende sogar zehn Punkte für diesen Crossover-Murks geben? Vorspeise für die griechische Oma ihres Mannes? Hauptspeise als Hommage an ihr neues Heimatland? Hier kommt ja beinahe wöchentlich Ziege auf den Tisch. Und der Nachtisch ist dann vermutlich die Huldigung an die eigene polnische Oma.

Viele Länder verderben hier mal so richtig den guten Eindruck von einer bodenständigen Küche, die sie anstrebt - aber hoffnungslos aus den Augen verliert, weil sie viel zu ungeübt ist.

Dafür verunglimpft sie post mortem die arme Ziege mit kindischen Faxen: Mehr Ehrfurcht für besonders die tierischen Lebensmittel muss sie auch noch lernen.

Immerhin erfüllt sie mit Multi-Kulti ein Bewerbungskriterium der Casting-Crew. Und sie selber möchte vermutlich etwas Abwechslung in ihr Leben als Hausfrau und Mutter bringen, das sicher etwas eintönig ist zwischen Kinderzimmer und Pampers und Spielplatz. Doch dem Fernsehzuschauer bringt sie leider so rein gar nichts ... außer einer manchmal nur durch einen Schreckensruf unterbrochenen Langeweile.

Die können am Ende lediglich froh sein, besonders diesen Nachtisch nicht probieren zu müssen - der wie ein Totschlag-Argument jeder schlanken Linie entgegenwirkt.

Elzbieta bekommt fünfundzwanzig Punkte von der Konkurrenz, und es bleibt zu hoffen, dass sie hier nur außer Konkurrenz läuft, denn wirklich zu bepunkten ist dieses Dinner nicht. Alles höchst selbst versemmelt und ob das noch ausbaufähig ist, steht in den Sternen.

Nicht mal ein Hauch von Liebe zum Kochen ist zu bemerken. Über das Kochen an und für sich gibt es nichts zu bemerken: Es war kein Kochen - sondern nur das Herstellen von Satt- und Dickmachern.

Halleluja! So viel Schnaps kann man gar nicht trinken, dass sich dieses Schand-Mahl wieder neutralisiert.

Guten Morgen, Gruß Biene

5 Kommentare:

  1. Ein Herz für Elli.

    Meines nämlich, schlägt für dieses, in jeder Hinsicht verirrte Mädchen.
    Das so gerne dazu gehören möchte, das gestern so gerne ganz großes Kino abgeliefert hätte und schon als Schmierenkomödiantin scheiterte.

    Armes Lämmchen, ähh, Zicklein, da hatten sogar die Gäste Beisshemmung und gaben an Punkten das Äusserste.

    Aber Elzbieta hatte sich wirklich bemüht, ihr Amuse geule, der Aperitif und die Vorspeise waren schlicht und ergreifend, aber schmackhaft, ein wenig urig in der Herstellung, aber ich kenne nicht wenige Einwanderer, die Paprika auf diese Art schwärzen (Arme Vermieter, bitte alle wegschauen) der Backofen scheint da keine akzeptable Alternative zu sein...

    Immerhin, selbstgebackenes Brot, auch der Wein schmeckte allen gut, aber - Drama: Was war das bloss für einer? Leider erwies sich auf Nachfrage der Gäste Ellis armes Köpfchen als zu "verpulvert" um eine Antwort darauf geben zu können.

    Es war rührend zu sehen, wie sie mitten im Zickenmassaker noch versuchte, sich den Text des Rieslingetiketts ein zu bimsen, um ihn bei Tisch los zu werden, als dieser Wein für ihre Gäste längst Geschichte war und sie Gläser mit Rotem zum Munde führten..

    Sollen wir es uns nicht am Besten schenken, was die "Köchin" alles falsch machte bei der Zubereitung der Ziegenkeule? Von allem Anfang an? Ja, denn dann müssten hier heute auch 2 Teile geschrieben werden. (Und Rezeptgooglen kann jeder selbst)

    Jedenfalls so, wie Elli das arme Viech misshandelte, konnte nicht anderes dabei heraus kommen als das, was dann von ihr mit dem Nudelholz noch einmal hingerichtet wurde.

    Und da sassen die 5 armen Menschen vor diesen schrecklichen Tellern, wurden bedroht von ominös blassen, brutal durchgehackten Beinknochen mit sehnigem Fleisch dran (wenn man Glück hatte), daneben brüteten böse Haufen, 2 gelbe aus Sellerie und ein dunkler aus blutroter Bete und groben rohen Zwiebeln.

    Die Gäste aßen mit tapferer Todesverachtung, ich schloss sie alle in mein Herz. Aber auch Elli, die immer noch laut ihr Loblied sang, wie ein ängstliches Kind im Wald pfeift, um böse Geister zu vertreiben.

    Dabei wusste sie längst, dass das nicht perfekt, ja nicht einmal halbwegs gut war, was sie aufgetischt hatte, aber sie wollte es doch so verzweifelt gerne!

    Also - volle Kraft in den Nachtisch - geblähten Segeln, gleich lagen die dicken Bisquits bereit, mit einer noch dickeren Schicht Schlagsahne schaumig bestrichen zu werden.
    Ein weiterer Bisquit, groß wie ein Bettlaken, darüber geklatscht, Karamellmilch aus der Konserve versiegelte den (Ost) Block, noch fix geröstete Erdnüsschen draufsteuen - man könnte ja vom Fleisch fallen - und auf gar keinen Fall - niemals - nicht - frisches Obst dazu - Nein! sondern schön warmer Tee, damit das ganze schöne Fett auch schön oben schwimmen kann!
    Prost und wohl bekomms!

    Ach Elli, Elli, bleib dran, back erstmal kleine Brötchen, irgendwann wirst du bestimmt gut kochen können.

    Eine von Herzen bemühte Gastgeberin war Elli auf jeden Fall auch gestern schon, und ihr Deutsch ist wirklich ausgesprochen gut und flüssig, gerade was Satzbau und Grammatik angeht, sie bildet komplexe und schwierige Sätze - Kompliment!

    Wahrscheinlich bin ich mal wieder vorschnell und die Einzige, aber sei`s drum, ich sage: Bleib wie du bist Elli, perfektes Dinner hin oder her, wen juckt das schon?

    Ein warmes Herz grüsst bei 14° Sturm und Regen - man tut was man kann!

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  2. Hier ANNAS Beitrag zum gestrigen Dinner:

    Guten Morgen in die Runde,

    kurz meine Eindrücke zum gestrigen Dinner.
    Ich kenne die polnische Küche natürlich, weil alles was östlich war, bei uns auch einen
    bestimmten Wert hatte.
    Das Essen im „Cafe Warschau“ in meiner Wohngegend war immer gut.
    Daher war mir gleich bewusst, dieses doch teilweise sehr fettlastige Menü geht
    in die Hose.
    So war es dann ja auch.

    Die notorischen Meckerer sind ja in letzter Zeit Kult bei Vox.
    Denke sie werden im Vorfeld trainiert.
    Mein Fazit: Eine sehr natürliche junge Frau, sehr gastfreundlich, sehr genussfreudig was
    man ihr natürlich ankreidet.
    Ich enthalte mich Äußerungen über ihr Aussehen, auch weil sie in dem Kreis der
    missmutig herabgezogenen Mundwinkel, fröhlich und zufrieden wirkte.
    Natürlich konnte sie keine hohe Punktzahl erwarten.
    Es soll ja nicht nur schmecken (was ich auch nicht erkennen konnte) sondern die
    Präsentation wird auch bewertet.
    Beim Dessert musste ich schlucken, da hätte ich nicht kosten können, meine Galle
    hätte rebelliert.
    Dafür kann die Gastgeberin nichts, ich mochte sie trotzdem.
    Hier scheint die Sonne, ich komme nicht auf direktem Weg auf den Blog.
    Liebe Grüße Anna die sich heute auf die Engelsanbeterin freut .
    60 + kann ich nachvollziehen, in den öffentlichen Foren darf man nicht einmal 50 +
    angeben ohne von Leuten bepöbelt zu werden die evtll. 49 + sind.
    So, das musste sein. Anna

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  3. Moin @ zusammen.

    Auf zum Griechisch-Polnischen Abend, bei Elzbieta. Elzbieta = polnisch für Elisabeth.
    Elzbieta wohnt mit ihrem griechischen Mann und 2jähriger Tochter in einer kleinen Wohnung. Ja in Düsseldorf sind die Wohnungen recht teuer. Das Kinderzimmer schien mir aber von der Größe her eher eine Vorratskammer zu sein. Elzbieta lebt seit 4 Jahren in Deutschland und ist seit 2 Jahren verheiratet.
    Ihr Menü sollte eine Reise durch 3 Länder, also Polnisch-Griechisch-Deutsch sein.
    Der Einkauf war schnell erledigt, denn die Ziegenkeule hatte sie vorbestellt. Sie war bratfertig vorbereitet, was einige Arbeit ersparte.
    Ihre Freundin Maria kam ihr zu Hilfe und brachte einige Zutaten mit. Sie haben sich einst im Kreissaal kennen und schätzen gelernt. Für die kleine Küche war es etwas eng für 2 Leute.

    Deko: da viel Wacholder ins Essen kam, stellte sie auch noch einen Wacholderstrauß auf den Tisch. Ansonsten sah es gut und nicht überladen aus. Gut die Gläser standen verkehrt, aber da kann man drüber wegsehen. Den anderen fiel es eh nicht auf.

    Aperitif: na endlich mal wieder einen Hugo. Dazu Feta und selbstgebackenes Brot. Bedingt durch den Leinsamen war es natürlich laff.

    VS: die Paprikaschoten wurden auf der Herdplatte verbrannt, damit sich die Haut leicht ablösen konnte. Etwas selten, aber besser als sie mit Schale zu servieren. Dass sie nicht alle Kerne ent-fernt dachte ich mir schon bei ihrer Handhabung. Das Brot mit Leinsamen hatte sie selber geba-cken und Leinsamen ergibt eine gute Verdauung. Dass es dadurch auch geschmacksneutral wird, hatte Elzbieta vergessen und die Würze vernachlässigt. Diese Paprikas wurden mit Feta gefüllt und dazu das gleiche Brot wie beim Amuse Gueuel. Also das Gleiche, nur diesmal mit Paprika. Welche ein Ideenreichtum. Aber als HG sollte es etwas anders geben. – lol –
    Über den Weißwein wusste sie nichts. Solche Vorlagen sind bei solcher Runde quasi Elfmeter.
    Angelika hatte viele Kerne der Paprika erwischt. Jörg fand die VS sehr gut. Marco fand sie zu simpel. Es blieb sehr viel übrig, auch bei Jörg.

    Anschließend gingen die Gäste nach draußen, denn die Wohnung war einfach zu klein. Eine Trinkhalle gegenüber kam da gerade recht. Angelika wollte beim Wein bleiben und trank einen Piccolo. Die anderen begnügten sich mit Flaschenbier. Dazu bekam jeder noch ein Fläschchen Ouzo. Endlich mal Alk. – Prost -

    HG: 2 Keulen in einer recht kleinen Pfanne nur schwach angebraten und dann ab in einen Schmortopf. Lauch war mehr als reichlich dabei, dazu Honig und Wacholderbeeren. Das Rote Bete Gemisch empfand Elzbieta als zu bitter, servierte es dennoch. Sie war halt an ihre Grenze gestoßen, was sollte sie machen. Vor dem Servieren studierte sie aber diesmal das Wein-Etikett genau. Den Knochen der Keule zerteilte sie etwas ungewöhnlich, mit Messer und Nudelholz. Als Alternative für Ortrud hatte sie Lachs im Blätterteig totgebraten. Selbst für erfahrenere Köche ist das nicht leicht.
    Jörg hatte ein Ziegenproblem, da er noch nie Ziege gegessen hatte. Außerdem war für ihn die Ziege zäh. Für Angelika ist Ziege ein No-Go, probierte sie aber und fand sie nicht gerade zart. Marco empfand die Ziege aber gut. Bei den Beilagen waren sich aber alle einig, das war nix. Alles lasch und ohne würze.
    Ortrud wusste natürlich, dass sie eine Extrawurst bekommt. Ob sie an ihrem Abend auch für die anderen eine Extrawurst bereitet? Nun ja, ihr Lachs war gut gewürzt aber zu durch.
    Die Ziege sollte Deutscher Herkunft sein, was aber bezweifelt wurde. Man hätte die Ziege ja mal fragen können. – lol – Dieser Gang ging fast komplett zurück.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    DS: Biskuitboden und –deckel hatte sie selber gebacken. Bei der Füllung hob sie die Sahne mit einem Dreimix unter. Da hätte sie sich das Schlagen sparen können. Oben drauf kam die unver-meidliche Kondensmilch, das Gold des Ostens. Das Karamell hatte sie selber gekauft. Das Schneiden in Stücke war eher ein Quetschen, aber sie bastelte die Stücke zurecht. Dazu gab es griechischen Tee. Natürlich war diese Fettbombe sehr sättigend. Zu Recht waren einige erstaunt, dass sie das simple Karamell gekauft hatte. Für Ortrud war der Kuchen geschmacksneutral. Das ganze hatte etwas von einem Art schnellen Bienenstich, nur ohne Geschmack.

    Im Ganzen kann ich nur sagen, Elzbieta konnte schon kochen, nur nicht gut. Auch gab sie sich Mühe und war immer freundlich. Sicherlich war es ein 3 Länder-Menü, aber alle 3 immer zusam-men gewürfelt. Leider fehlte an allem auch die entsprechende Würze. Wer wollte, konnte heute schon satt werden. – lol –
    Wie Angelika und Jörg bei der Wertung auf je 7 Punkte kamen, habe ich mich gefragt. Marco war mit 5 Punkten da schon eher richtig. Für mich hätte es höchstens Teilnahme-Punkte gegeben. Selbst die gegebenen 25 Punkte waren zu hoch. Für Elzbieta war es ein pD, also nur für sie.

    Angelika wusste bereits im Vorfeld, dass es kein Gewinnermenü wird. So etwas ist heuchlerisch, wenn man bereits im Vorfeld jemand keine Chane einräumt.
    Jörg: „es war nicht perfekt, aber ich habe mich wohlgefühlt. Der Faden der sich durchs Menü zog war mir zu unklar. Aber ein schöner Abend.“ Seine Wertung war genauso unklar. Marco stimmte dem zu. Nun habe ich mich gefragt, wo er sich wohlgefühlt hatte, an der Trinkhalle vielleicht?

    LG rudi

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  5. Danke BB für des Einstellen auf Umwegen,
    jetzt kam ich wieder auf direktem Weg hier rein.
    Allerdings musste ich Dashboard anklicken, war vorher nie der Fall.
    Phh alles gut und Susi geht mal wieder mit meiner Meinung konform.
    Danke Schwester.

    BB deinen Beitrag kann ich jetzt erst lesen.
    Gruß Anna , mal sehen wie Rudi das sieht.
    Wir können noch 3 x unsere Meinung ändern, wir sind Blätter im Wind.

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