Donnerstag, 23. Juli 2015

22. Juli 2015 - Das perfekte Dinner - Mittwoch in Niddatal bei Stefan

"Unterstütze das Regionale"
Foto: S. B.

Aperitif: Stöffche Royale

Vorspeise: Hessische Tapas (gekochtes Ei mit grüner Soße, Mille feuille von Blutwurst & Presskopf mit Apfel-Meerrettichcrème, Handkäs’'-Tatar auf Graubrot)

Hauptspeise: Best Beef in Town (Filet vom heimischen Charolet an Rotweinzwiebeln und Pfeffersoße, dazu blanchierter und glasierter Spargel und Erdapfel-Möhrenstampf)

Nachspeise: Pomme meets Mela on Ice (Apfel-Tarte mit Vanilleeis und Apfelweinzabaione)


Truck Stop

Auf ihrer in nicht mehr so weiter Ferne liegenden zehnjährigen Reise durch Deutschland und andere Länder legt der Vox-Dinner-Truck heute eine Pause bei Stefan im hessischen Niddatal ein. In zehn Jahren will Stefan mit seiner Frau aus seinem bisherigen Leben aussteigen, in den schon gekauften Truck einsteigen und fortan auf mehr als vier Rädern das Leben On Tour genießen.

Ich weiß ja nicht, wieviele Quadratmeter sein Truck hat, aber räumliche Einschränkungen wird es auf jeden Fall geben. Bis dahin muss er weniger an seinen Kochqualitäten feilen (kann man aber immer, so lange man noch kochen mag), sondern das Chaos verringern, das er um sich herum beim Kochen veranstaltet. Teilweise verliere ich den Überblick in diesem Durcheinander, das stetig wächst - und in aller Seelenruhe von ihm hingenommen wird.

Wenn er auf seinen Reisen auch noch die regionale Küche unterstützt wie heute, so kann die dann sehr breit gefächert und unterschiedlich ausfallen. Also doch noch üben, was man in Schweden oder Finnland oder sonstwo kocht, um dem Regionalen und Saisonalen treu zu bleiben.

In der Küche hilft ihm sein siebenjähriger Sohn Simon. Das macht der Kleine ziemlich gut. Doch wie es so ist, sind Kindern die Wahrheiten näher als diplomatische Lügen. Und er wird sofort vom Papa unterbrochen, als er die 3.000 Euro Siegprämie erwähnt ...

Für die Vorspeise muss er sich ziemlich ins Zeug legen, denn sie wird nicht von allen so akzeptiert, wie er es geplant hat: Und so gibt es zusätzliche Alternativen für die, die nicht einmal probieren mögen, was sie schon im Vorfeld ziemlich ablehnen. Bei einem dreigängigen Menü würde ein Probehappen reichen, um die Speisen zu bewerten, die man nicht bevorzugt - und da sollte man sich nicht so zimperlich geben!

Die Hauptspeise ist kein Zauberwerk (muss sie auch nicht sein) - ich finde aber, das beste Beef in Town (Dorf?) ist ziemlich schwarz geraten. Knoblauch an Spargel - kann ich nicht beurteilen, kenne ich nicht. Zuviel Zucker soll am Spargel gewesen sein. Vielleicht nur für Julia, die ja zuckerfremdelnd lebt.

Als er den Nachtisch zubereitet, ist es mir, als bliebe die Zeit stehen. Das dauert und dauert. Über die wahre Uhrzeit wird jedoch der Mantel des Schweigens gedeckt.

Wenn er später auf seinen Reisen den Unterwegs-Koch gibt, muss er an der Geschwindigkeit arbeiten, sonst endet die Reise nicht weit von der jetzigen Haustür entfernt.

Insgesamt ist es das beste Menü der Woche. Hier wäre es mal interessant, zu sehen, wie er mit einem Wunschmenü zurecht gekommen wäre.

Stefan erzielt glorreiche fünfunddreißig Punkte, von Bijan neun und von Elisa natürlich zehn. Von hier bekäme er bei einer Ansichts-Bewertung acht bis neun Punkte.

Und den Wunsch mit auf seinen Weg, dass seine Träume in Erfüllung gehen - und nicht an der bösen Realität scheitern.

Guten Morgen, Gruß Biene


6 Kommentare:

  1. Stefan hat Hausmannskost auf sehr kreative Art präsentiert.
    Ich als eine Verfechterin der deutschen Küche (abgewandelt natürlich ) war entzückt.
    Kenne diese Vorspeise aus Blutwurst und Presskopf nicht, stelle sie mir
    ziemlich mächtig vor.
    Aber es sah lecker aus und wie Biene schon schrieb, man kann kosten und muss
    nicht aufessen.

    Als Teilnehmer beim Dinner muss jeder seine Chance bekommen.

    Da fiel mir im Vorfeld Ana mit Nörgeleien auf.
    (Rudi Ana ist die Teilnehmerin, mein 2. Vorname ist Anna , also alles richtig)

    Ach, ich schweife manchmal ab. grins

    Der Hauptgang erschien mir auch nicht perfekt, das Fleisch hatte doch einige
    sehr dunkle Stellen abbekommen.
    Das mag ich nicht so.
    Warum die Sportlerin(Name? sorry) wieder am Stampf mäkelte verstehe ich nicht.
    Sah ihrer VS doch ähnlich.

    Dessert okay, ich esse auch nicht gern Kuchen zum Dessert, aber wie gesagt, probieren sollte man schon.

    Von mir hätte es 9 Punkte gegeben.

    Der kleine Sohn war wirklich ernsthaft bei der Sache, trotzdem mag ich bei so
    einer Sendung Kinder und Hunde nur bei der Vorstellung.

    Danach sollten die lieben Kleinen vor Kameras und Zuschauern in Sicherheit gebracht werden.

    Heute freue ich mich auf die fröhliche Elisa, sie ist für mich eine kleine Chaotin
    mit einer schönen Stimme.
    Auch wenn sie es vergeigt, von mir10 Punkte für ihre liebenswürdige Art.
    Aus dem jetzt schon heißen Berlin liebe Grüße und an Susi den Rat , geh in Deckung, Migräne mag keine Sonne, aber wem sag ich das.

    Eure Anna

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  2. Halli hallo vorweg, liebe Anna, danke für deine (und auch eure) Besserungswünsche, aber dank meiner Zauberpille und konsequentem Abtauchen war ab 13.00 Uhr gestern alles paletti und der Nachmittag mit meinen Helsinkiladys die reine Freude. Und heute ist auch nix und hier sind mal wie der 16 ° mit Steigerung auf kühl/klare 22, das ist zum Glück gut für den ollen Schädel...liebe Grüße Susi

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  3. Moin @ zusammen.

    Danke Anna. - lol -

    Ich bin total überrascht und hätte Stefan das alles nicht zu getraut.
    Er wohnt mit Frau und 7 jährigen Sohn in einem wahrlich schönen Haus.
    Seine Küche hatte etwas von einem Profi, der er ja auch fast ist, denn er gab sogar mal Kochkur-se. Da saß jeder Handgriff und es machte Freude ihm zu zusehen. Etwas mehr Ordnung, bzw. weniger Chaos in der Küche wäre natürlich empfehlenswert. Da macht das Aufräumen fast mehr Arbeit als das Kochen. Schön war es, wie er seinen kleinen Sohn helfen lies. Sein Sohn half nicht zum ersten Mal, da bin ich sicher. Allerdings ist das eine unschöne Nachahmung aus den USA, Kinder vor die Kamera zu schleifen, auch wenn sie es wie in diesem Fall gerne machen.
    Das Stefan extra für das Drehteam Mettbrötchen geordert hatte, fand ich einfach genial.

    Aperitif: da hatte Stefan sich was einfallen lassen, nicht einfach eine Alltagsplörre. Den Gästen schmeckte es sehr gut.

    VS: das waren alles eher rustikale Schmankerln, aber sehr lecker und machten viel Arbeit. Den-noch gehören Kräuter nie in einen Mixer, dieses war laienhaft von Stefan. Den Zeitfaktor hätte ich gerne gewusst. Wie erwartet, zeigten sich die Allesesser sehr mäkelig. Bijan mochte keinen Handkäs, bei Ana waren es gleich eine Handvoll Dinge die sie nicht mochte. Geschickt und ge-konnt bereitete Stefan Alternativen, was natürlich auch wieder Zeit brauchte. Dennoch behielt er seine Ruhe.

    HG: zwei Dinge gefielen mir nicht. Zum einen, dass er nicht fragte wie jeder seine Garstufe möchte, zum anderen den süßen Spargel. Warum zur Süße des Spargels auch noch Knoblauch sein musste, habe ich nicht verstanden. Allerdings hat den Knoblauch außer Bijan niemand herausgeschmeckt. Dennoch, das Fleisch war wunderbar gebraten, wenn auch mit recht schwarzem Grillmuster und der Spargel ist halt Geschmacksache. Besonders gut kam seine Rotwein-Zwiebel-Soße an. Ich fand den Gang gut gelungen. Warum gerade Julia am Kartoffel-Möhrenstampf rummäkelte, wo sie selber welchen eben nur mit trockenen Nüssen erstellt hatte, war mir irgendwie nicht logisch.

    DS: sicherlich ist Kuchen kein DS, aber es gab ja noch anderes. Die Tarte mit dem selbstgemachten Vanilleeis zusammen kam gut an. Ob er die Zabaione immer mit dem Dreimix oder nur wegen der Zeit mit dem Dreimix machte, ich weiß es nicht. Bijan war da etwas heikel, denn Apfelwein mag er nicht. Ana hätte lieber Zabaione mit Vanillegeschmack gehabt. Das ist doch logisch, Vanille-Eis mit Vanille-Soße. – lol -

    Stefan war ein sehr guter Koch, der sich nicht aus der Ruhe bringen ließ und ein guter GG.
    Er zwang niemanden den Apfelwein auf, er bot ihn nur an. Typisch Hessen, trank niemand Apfelwein. Wie gesehen, kann Hausmannskost auch kreativ und schmackhaft zelebriert werden. Selbst Ana musste eingestehen, dass es ein tolles Menü war und quälte sich zu 8 Punkten. Die am Ende gegebenen 35 Punkte hatte sich Stefan redlich verdient. Wie groß der Zeitfaktor war, wurde nicht gezeigt, aber er wäre für ein pD nicht unerheblich.

    Hätte man gedacht, dass evtl. Julia die größte Nörglerin wäre, so sah man sich eines besseren belehrt, denn Ana lief ihr da glatt den Rang ab. Ja in Portugal ist man halt besseres gewohnt.
    Einzig Elisa zückte die 10, aber 8 + 9 Punkte der anderen waren auch OK, da konnte man nicht wirklich meckern.

    Damit nicht wieder so eine Frage von irgendwo her kommt: „ich hätte gerne mitgegessen.“
    Endlich zeigte mal wieder jemand wie ein pD aussehen könnte, auch wenn es nur knapp dane-ben war. Warum ein guter Koch mitmachen durfte, habe ich nicht verstanden. – lol -
    Ich hoffe, dass ich alle Namen richtig geschrieben habe. – lol -

    LG rudi bei mäßigen 20°C

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  4. Ach das war doch mal die reine Freude! Da konnte einer kochen, da hatte jemand einen Plan, und ein Menü das kreativ, regional, originell, frisch, lecker, schön angerichtet und einfach perfekt war!

    Mit lockerer Hand wurde die komplexe, 3-teilige Vorspeise gezaubert, ich hätte mich reinlegen können:
    Presskopf, Blutwurst und diese fruchtigfrischscharfe Apfelmeerrettich-Geschichte auf rustikalem Roggenbrot, daneben das Handkästatar mit musikalischem Dressing durchmischt und die feine grüne Sosse, mit wachsweichem Ei und Radieschen - einfach bombastisch!

    Nebenbei zauberte der fröhlich-emsige Stefan ernst zu nehmende Alternativen, ich hätte die gerne noch als Tapas Nr. 4 und 5 dazu gehabt, vor allem Avocado und Rote Bete.

    Der Hauptgang liess mich bereits bei den Vorbereitungen in Lobpreisungen ausbrechen: Endlich mal wieder wurde korrekte Sosse angesetzt, mit Knochen und Röstgemüse, "das Gelumpe" wie Simon, der naseweise Küchenzwerg es nannte.

    Und die Weinschalotten, ach ich liebe diese Dinger, mach sie fast zu jedem Essen, wo`s halbwegs passt.

    Das wundervolle Fleisch hat Stefan - wie ich finde, genau richtig behandelt, da er es gegrillt hat, fand ich die dunklen Stellen keinesfalls verbrannt, man sah es auch, es war einfach Grillbräune und drinnen rosasaftig.

    Auch hinterher nur mit frischgemahlenem Fleur de Sel und dem tasmanischen Pfeffer zu würzen, das hob den einztigartigen Fleischgenuss des Charolaisfilets in den Fokus.

    Den rustikalen Stampf dazu fand ich sehr passend und den kontrastierenden leicht süßlich scharfen Spargel, mit ein wenig _Biss, stelle ich mir interessant vor.

    Ich war kürzlich mal dermassen Spargel-überdrüssig, dass ich die Menge, die ich noch hatte, einfach so als Experiment, mit braunem Zucker, Baharat und Schalotten ähnlich gebraten habe wie Stefan - das hat mir ausgesprochen gut geschmeckt!

    Tja und dann - alle waren schon pappsatt - kam noch das Dessert obendruff:
    Drei Träumchen!

    Die wunderbare Apfeltarte, mit Äpfelchen von der eigenen kleinen Plantage und einem Eiersahnigen Guss, ein klassisches Vanilleeis und eine perfekte Zabaione mit Apfelwein, selbstgekeltert von s.o.
    (Wenn das kein roter Faden ist, dann beisst die Maus nie mehr einen ab!!)

    Trotzdem setzte - vor allem bei jJulia und Ana - das Nörgeln ein:

    Zabaione schmeckte nach Apfelwein, Bäähh, alles zu süüss, die Torte schmeckte nicht, Bääähhh, habe nur die Äpfel gegessen bäähhh..dass Julias spezielle Form des Daseins nur eine aüßerst schmale Spur an Leben zulässt - habe ich inzwischen kapiert, aber eine reife Frau wie Ana sollte Anerkennung aufbringen können, wenn sie angebracht ist - und das war gestern bilderbuchmäßigder Fall.

    Nicht nur das Essen war erstklassig, auch der Gastgeber war ein Guter. Locker und entspannt, lustig wie gewohnt, bot er neben erstklassigem Essen und überraschenden kulinarischen Genüssen auch interessanten Gesprächsstoff z. B. durch aufregende Zukunftspläne.

    Gleichgültig, ob er diese nun umsetzt oder nicht, der Typ packt an, zieht durch, steckt voller Leben und geniesst jede Sekunde.

    Das finde ich schön. Daneben sitzt dann jemand der noch nicht einaml seinen Haaren frei gibt. Das finde ich schade.

    Hier strahlen mich 20 wunderschöne dicke fette Sonnenblumen an, Gastgeschenke von gestern, machen sich total schön in dem ollen Bunzlauer Krug von Oma Hedwig. Geht einem doch immer wieder das Herzilein auf, nee, watt isset schön!! Liebe Grüsse von Susi von der Rolle

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  5. Liebe Silvia. 1. Scharfes Bild, sowas hätt ich gerne in groß für die Küche, toll!
    2. die Uhrzeit deines Kommentars? Nachtschlafene Zeit - ist es immer noch so heiss bei euch? Ich wünsch dir jedenfalls bessere Nächte, bei uns spinnen zur Zeit Hund und Katz des Nachts, 3-4 mal raus ist Standard, man fühlt sich wie zu Babyzeiten, gruselig!
    In Hoffnung auf Besserung liebe Grüße Susi

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    1. Ich konnte nicht gut schlafen letzte Nacht, das stimmt. - Ich glaube, sie hat es von einem Grafitti abfotografiert. Ich kann dir aber gerne das Foto zuschicken, dann vergrößern und fertig ... Gruß Silvia

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