Freitag, 10. Juli 2015

10. Juli 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Freitag in Aahlen/Westfalen bei Natalie


Aperitif: Lustige Cucumis Sativus
Vorspeise: Gefüllte Pastetchen an Rapunzelsalat
Hauptspeise: Lammkarree mit Drillingen an Gemüse
Nachspeise: Tonka Topfenmousse auf Orangenragout und frittierten WanTans


Cucumber-Castle

Im gürklichen Schlösschen von Natalie gibt es als Aperitif passend zum Abschluss einer gegurkten Runde Gurke in Überdosis für eine Gurkentruppe, von der ich Markus ausdrücklich ausnehme.

Auf dem Grundstück ihres Gurkenschlosses steht ein kleines Holzhaus, in dem die Party-Location untergebracht ist. Soviele Fläschen auf engem Raum hat man selten gesehen - nicht dass ich jetzt meinen würde, dies erkläre so manches.

Natalie, eine der Nattern an der Brust von Markus, gibt sich handzahm und zeigt ihre Giftzähne heute nicht, denn sie muss selber ran in ihrer Küche, in der ein Plan für möglichst viele Punkte von allen Mitstreitern liegt und abgearbeitet werden will. Dabei hilft ihr Jasmin, eine Schwester in Freundschaft und Figur. Beide geben sich jede Menge Mühe.

Während Markus - ich beobachte ihn noch genauer als sonst!!! - neben Sylvia (kein Pardon für Namens-Schwestern, wenn man von dem Ypsilon einmal absieht, wurde ich nach meinem Großvater Silverius benannt - und distanziere mich dadurch eindeutig) bereits verloren hat, bevor er den Mund aufmacht ...

Denn: Sie verdreht die Augen, verdunkelt ihre Wangen - und zieht die dünnen Mundstriche in Richtung Himmel  - aber der Himmel hilft ihr nicht. Markus weiß es eben besser, völlig ohne himmlische Hilfe.

Und er äußert dies nicht als Besserwisser, sondern als jemand, der es lediglich freundlich besser weiß.

Tim kennt Tonka-Bohnen nicht und fürchtet sich vor dem finalen sexuellen Aufschwung nach übermütigem Genuss derselben. Nein, so drückt er sich nicht aus, das ist meine Interpretation.

Die größte Quatsch-Tüte der Woche hingegen, diese Natalie, die heute kocht, kommt beinahe ungeschoren durch ihr Gurkenschloss: Sie erntet - unerkannt bleiben ihre merkwürdigen und bösartigen Statements der Woche vor der Ausstrahlung für ihre Mitstreiter - - fünfundzwanzig Punkte. Die kann man dann wohl doch dem Tonka-Bohnen-Abrieb zu Gute halten.

Der selbst ernannte Küchen-Nerd gewinnt: Obwohl er meint, denkt, fachsimpelt - dass die Frauen in dieser Woche doch sooo!!! gut gekocht haben.

So ganz am Rande des guten Kochens stand Markus hilflos und meistens ahnungslos gegenüber vier Leuten, die keine konstruktive Kritik vertragen, sondern lieber aus der Hinterhand schießen. Was war da noch mal vor dreißig Jahren mit Tennisbällen aus der Hinterhand? Boris Becker? Wimbledon?

Das hier war kein Wimbledon, das war ein Schildbürgerstreich der bürgerlichen Down-Town-Fraktion (der im übrigen auch Boris heute angehört als Spießer) - und so gewinnt der größte Spießer, während der, der am wenigsten in diese Fraktion passt, mal so richtig mit fünfzehn von möglichen vierzig Punkten abschmiert.

3.000 Euro sind nicht die Welt, aber wenn einem dieser Betrag der Hohn einer zumindest kleinen Millionen-Welt wert ist - dann bitteschön!

Guten Abend, Gruß Biene




4 Kommentare:

  1. Ja, da hat sich mal eine so richtig schön vergaloppiert!

    Ging schon mal los mit der Vorspeise, mit Krönchen als "Königin-Pastete" angekündigt, was selbstredend nur Markus vernünftig mit Ragout-Fin zu übersetzen wußte, alle anderen sabbelten sich kichernd an "Prinzessinnen Pastetchen" und "haha, typisch Natti" ab.
    Wie gewohnt, keine Ahnung, alle vier.

    Denn auch die Köchin war nicht gestreift von Derselben, wie sich zeigen sollte. Zwar werkelte sie geschickt vor sich hin, als sie eine Putengemüsepfanne zusammen schmorte - nur mit einem Ragout Fin hatte das so wenig zu tun, wie Natalies Dinner mit Perfektion.

    Es fehlte das Kalb, langsam, sanft gesotten mit Lorbeer gewürzt und in saubere kleine Würfel geschnitten, es fehlte Zitrone oder Weisswein an der Sosse, auch Worcestersauce oder ein Schuss Madeira wären ok, eine dicke Kelle Preiselbeeren auf zu dicke Putenbruststücke, Lauch und Zwiebeln, das ist wahrlich nicht königlich.

    Und gebunden wird die weisse Sosse eigentlich mit Ei überm Wasserbad oder wenigstend mit einer Mehlbutter und nicht mit Stärkepulver.

    Dann schon gleichmal beim ersten Gang zum gekauften Blätterteig zu greifen - das ist vielfach legitim, gerade in Natalies Fall allerdings frech - war sie von diesem Thema die ganze Woche über nahezu besessen gewesen.
    Ich erinnere an die Eierlikördebatte, die sie vorgestern bei Markus vom Zaun trat!

    By the way: Ununterbrochen war die Guteste mit den Fingerchen zu Gange: Portionierte den Salat, mischte ihn durch, richtete an, alles mit diesen weissen Backblechen von Kunstnägeln, da hab ich doch lieber kurzgeschnittene Herrenmaniküre!

    Hauptgang: Die Bohnen sahen bereits in der Vorbereitung unansehnlich farblos aus, der Speck war labberig, die Kartöffelchen waren gut, brauchten aber eindeutig zu lange.

    Ebenso das Fleisch, mir war nicht ganz klar, warum es nicht gelang: Trotz Thermometer, trotz anbraten und Kräuterkruste? Eventuell war deren Fett/Butteranteil einfach zu hoch - da hätte sich ein Probekochen vorher bezahlt gemacht.
    Beim finalen Übergrillen bekam das arme Lamm dann ohne schützende Kruste wahrscheinlich zu viel Hitze.

    Die Schlacht um den Hauptgang scheint sich lange hingezogen zu haben, bei den Gästen regte sich schon leiser Unmut, nur gut dass niemand unter ihnen weilte, der GG Natalie an Boshaftigkeit ebenbürtig war.

    Das Dessert, an dessen Vorbereitung, einem simplen Orangenkompott, Natalie in den ersten 5 Sendeminuten nervlich beinahe gescheitert wäre und dessen 2. Komponente eine Quarksahne Mousse nur unter tätiger Sedierung der herbeieilenden Freundin gelang, bekam einige Schnörkel aus frittiertem Wantan Teig (eine sinnlose Zutat, sie hätte auch Rauhfasertapete in die Friteuse werfen können) lecker fand ich dagegen das frische Karamellgespinst mit Fleur de Sel darüber.

    Zum Dessert einen Cognac, das ist schon heftig. Auch wenn es ein Orangencognac ist, aber was soll das sein?
    Ich kenne nur Grand Manier - einen Likör, ansonsten aromatisiert man doch keinen echten Cognac, oder? Wie auch immer, solch hohe Prozente - danach zum Kaffee, super. Aber doch nicht zu Topfenmousse, das ist wie der Elefant im Porzellanladen.

    Eine kleinlaute Natalie liess die Dinnerwoche zurück - vielleicht lernt sie was daraus.
    Markus zeigte Haltung angesichts der Schweinerei in Zahlen, die sich da gestern schwarz auf weiss offenbarte.
    Aber als Anwalt und Notar kennt er sich eh aus mit dem Niedersten im Menschen. Den haut so schnell nichts um.

    Nächste Woche HH, zieht euch warm an, sag ich nur, liebe Grüße Susi

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  2. Von unserer lieben Anna gibt es heute keinen Beitrag, aber liebe Grüße - sie feiert heute ein ziemlich großes Fest im Kreise ihrer Familie.

    Liebe Grüße zum Wochenende auch von mir

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  3. Moin @ zusammen.

    Natalie 2, die Kritikfreudige gab sich die Ehre. Mit Mann, 3 Töchtern und Hund bewohnt sie ein schönes Häuschen. Das Party-Häuschen im Garten war eher ein Flaschenlager, da kommt man-cher SM nicht nach. Nach dem Motto: „Das Bisschen was ich esse kann ich auch trinken.“
    Wenn man so will, könnte das auch Fertigessen in Flaschen genannt werden.
    Ganz wie wir sie bisher erlebt haben, wollte sie natürlich alles allein machen, so ganz ohne Hilfe. Das begann schon damit, dass eine Freundin für sie einkaufte. Danach verabschiedete sie ihre Freundin und begann mit den Vorbereitungen. Es dauerte aber nicht lange, da rief sie die Freundin als seelische Unterstützung zurück. Für mich war es aber ein wenig anders, denn was die Freundin da alles machen durfte, hatte nichts mit Seele zutun. Es scheint Natalie 2 ihre Welt zu sein, andere machen zu lassen, damit sie gut dasteht, aber über andere herziehen.
    Nun kann ich aber nicht sagen, dass sie nicht kochen könnte, es war nur nicht so ganz zu Ende gedacht.

    Empfang: es ist schon sehr selten, dass Gäste vor der Haustür stehend anrufen müssen, weil die Klingel kaputt ist. Bei solch einem Flaschenlager hat man halt kaum Zeit für Reparaturen.

    Aperitif: wenn man so will war es einer. Wodka mit Bitter Lemon und ganz viel Gurke.

    VS: dass sie den Blätterteig nicht selber machte fand ich soweit OK. Nur hatte sie die Woche über von anderen nur selber gemachtes verlangt. Auch dass sie statt Kalbfleisch Geflügel nahm, war eigentlich nicht so tragisch, was sie aber bei anderen sofort mies gemacht hätte. Es war nur in etwa ein Ragout fin. Etwas aus den 70ern, was gerne vergessen wurde. Der Rapunzelsalat bestand zur Hälfte aus Rucola und ich fand ihn trocken. Das selbstgemachte Dressing soll aber gut gewesen sein. Mit Rapunzel kannten sich nur Natalie 2 und Markus aus und es war kein Haar drin.

    HG: 4 Lammrücken hatte sie jeweils am Stück gebraten. Auch wenn man bei anderen kritisiert, dass die Gäste nicht nach Garpunkten gefragt werden, so muss man es selber ja nicht besser machen. Aber eigentlich war das Fleisch gut geworden. Nur am Endprodukt konnte von einer Kruste keine Rede mehr sein. Sie war dahin geschmolzen. Dazu war es auch noch kalt. Die Dril-linge waren zu Fächerkartoffeln geworden und trieften vor Öl. Nicht jeder mag es, wenn alles auf dem Teller im Öl badet. Die Gemüsebeilage, nebenbei sind Kartoffeln auch Gemüse, bestand aus grauen Bohnen im lapperigen Speckmantel. Im Ganzen gesehen ein einfaches Alltagsessen mit Fehlern. Nur was daran sooo lange dauerte, war ein Rätsel.

    Teil 2

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  4. Teil 2

    DS: welch ein schwerer Begriff, denn keiner wusste was Topfen ist. Natalie 2 erklärte, dass es ein Sahne-DS sei. Natalie 1 hatte anscheinend gegoogelt, denn auf einmal sprach sie von Quark und Joghurt. Ja lesen will auch gelernt sein, denn es ist nur Quark ohne alles. Worauf Sylvia meinte, dass es etwas Ähnliches wie Stippmilch sei. Doch die Beiden sind laufende Lexikons. Das Gleiche bei der Tonkabohne, von der niemand einen Schimmer hatte. Natalie 2 konnte sie auch nicht erklären, toll. Nur plötzlich wieder Natalie 1 wusste es nach anfänglicher Ahnungslosigkeit und prahlte damit. Was Orangenfilets angeht, so musste Natalie 2 erst mal üben. Ein extra Schnitzmesser um die Schale einzuschneiden, aber sonst total Ahnungslos. Es nützt nichts, die Filetstücke rauszuschneiden, wenn am äußeren Teil alles mit der weißen Haut zugepflastert ist. Irgendwann sahen sie gut aus, aber die könnten evtl. von der Freundin gemacht worden sein. Wan Tan, wieder so etwas unbekanntes. Wan Tan Teig in Streifen schneiden und frittieren kann man doch nicht frittierte Teigtaschen nennen. Überhaupt, schneiden war das eher nicht, das war ein zerrupfen mittels Schere. Aber durch das Frittieren, in ganz wenig Öl, sah man es eh nicht mehr. Nur spreche ich ihr ein Basteltalent ab. Dazu reichte sie „Marie Brizard Liqueur Grand Orange Liqueur au Cognac“ Oder zumindest einen ähnlichen. Ob er passte ist doch Nebensache.

    Natalie 2 hatte die ganze Woche über den Mund mehr als zu voll genommen und reichlich Gift verspritzt. Kochen will ich ihr nicht abstreiten, aber ohne Probekochen kam sie nicht aus. Da war sie zu überheblich gewesen. Was sie als pD zaubern wollte, war ein Essenmachen für ganz einfache Gemüter. Da fehlte einiges, nicht nur die Liebe zum Detail. Handwerkliches Geschick ging ihr total ab. Sie sollte besser beim Giftverspritzen bleiben. Wie ich sie einschätze, zuckt sie 2 x mit der Schulter und vergisst es. Meckerei über ihr Menü blieb meist aus, aber 25 Punkte waren auch eine Aussage. Wobei von Natalie 1 die niedrigste Wertung mit 5 Punkten kam.

    Die Wertungen hingegen waren interessant. Madam „Mixed Pickles“ Sylvia war die größte Kritikerin, so als Kennerin der feinen Küche war ja alles sachlich begründet. – schrei –
    Natalie 1 nahm inzwischen ähnliche Kriterien an und stand Sylvia kaum nach.
    Zwei neue Sterne am deutschen Kochhimmel quasi. – schrei –
    Den Damen war an einigem zu viel Salz, hingegen Markus salzte alles nach.
    Auch war Markus der ruhige und sachliche Gast und wurde von den anderen quasi ignoriert.
    Dass der Minimalist Tim am Ende gewonnen hatte, hat mich da kaum noch gewundert.
    Die Schleimspur im Nachhinein für die ach so tollen Frauen hätte er sich sparen können.
    Sicherlich hatte er ein schlechtes Gewissen und lud deshalb alle vom Gewinn zum Essen ein.
    Ich kann nur hoffen, dass es in einem Lokal stattfindet, sonst hätten alle schon wieder einen Fastentag.

    Eine Füllwoche, wie im Sommer bei VOX üblich, ist zu Ende.
    Wer lieber im sonnigen Garten seine Zeit verbracht hatte, konnte mehr als zufrieden sein.

    LG und ein schönes WE - rudi

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