Samstag, 18. Juli 2015

17. Juli 2015 - Vox - Das perfekte Dinner - Das Wunschmenü - Freitag in Hamburg bei Willem

Dieser "Willem" ist Freitagmorgen an mir vorbeigeschwommen

Vorspeise: Empanadas mit Chimichurri-Soße
Hauptspeise: Wiener Tafelspitz
Nachspeise: Neuseeländische Pavlova

Willem muss Max' Wunschmenü kochen


Das Haar im System

ist Steffi, während Nathalie wunschgemäß ein Haar auf ihrem Teller findet. Und allen gemeinsam ist ein Krampf der Nationen, den Willem am Ende verdient gewinnt. Schwer war der Weg hier hin, schwierig die Bepunktung, die viermal nicht über die magische 30er Marke hinaus kam. Mit Knödeln und Steckrüben sollte es in die Vollen gehen, und dümpelte meistens an einem gefährlichen Abgrund der menschlichen Niederungen, die man immer dann antrifft, wenn es um Geld geht.

Der Holländer Willem lebt in Hamburg mit Frau und Kind - und auch ihm geht es nicht allein ums Kochen, wenn es auch bei ihm eher im Vordergrund steht als zum Beispiel bei Steffi. Er promotet seine Band und trägt den Namen zum einfacheren Verständnis für alle auf seinem T-Shirt durch die Küche spazieren.

Mit der Vorgabe seines Wunschmenüs erzählt Max gleichzeitig die Geschichte vom weit gereisten Weltmann. So geht es einmal quer durch ein paar Kontinente, und erfreut Willem - wie ihn wohl auch alle anderen Menüs erfreut hätten. Schwierigkeitsgrade sucht man in dieser Woche vergebens, wenn auch gerade die so einfach anmutenden Klöße eine Hürde darstellten, über die auch er vielleicht nicht hätte springen mögen.

Während Steffi an der Vorspeise noch ihre bewährte Kritik abarbeitet, ist sie vom Hauptgang so hin und weg, dass man anfängt, sich Sorgen zu machen. Vollmundig sei er gewesen. Doch das Wort versteht die gute Panagiota nicht. Das liegt vermutlich daran, dass sie "gerade ihre Hormone wechselt" - ja, ist das zu glauben? Wohin und warum wechseln denn die Hormone? Und ist dann auch Adrenalin dabei, oder gehört das zu den eingewechselten Hormonen?

Nathalie gibt ihr Bestes für ihren fest eingeplanten Sieg - und da kommt ihr das Haar als Treibmittel gerade recht. Und ja, es kann sein, dass sie es selber ekel-wirksam platziert hat zwecks Beeinflussung der Mit-Kritiker.

Am Ende erobert Willem vierunddreissig Punkte, denn nach all dem Stress mit einer Griechin und einer Tschechin auf stetigem Heimatkurs und gegen eine Hamburger Deern, wirft Steffi die niedrigen Zahlen aus dem Spiel raus - und gibt ihm die Höchstpunktzahl. Die ist natürlich nicht nur für Willem, sondern vor allem gegen die beiden Frauen. Soviel schlaue Taktiererei hätte ich Steffi überhaupt nicht zugetraut. Aber Rache kann so schön sein.

So gewinnt der für mich beste Koch der Woche - und lässt als Niederländer die angepriesenen Paradies-Gebiete Griechenland und Tschechien weit hinter sich.

Guten Morgen, Gruß Biene

9 Kommentare:

  1. Hallo und schönen guten Morgen, kann erst morgen schreiben, wär das ok? Oder ist das dann Schnee von gestern .. liebe Grüße aus Schwülhausen, wo man die Luft in dicke Scheiben schneiden kann, Susi

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    1. Das ist okay, liebe Susi. Denn das nächste Dinner kommentieren wir ja erst am Dienstag wieder. Freue mich auf deinen Beitrag zum Dinner der Nationen. Wir können und dürfen heute morgen wieder durchatmen nach der gestrigen Hitze. Mal sehen wie lange. Gruß Silvia

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  2. Guten Morgen Biene, guten Morgen Susi,
    hier brennt die Sonne auf meinen Kopf und macht ihn noch leerer.
    Zwei Ventilatoren gaukeln mir Frischluft vor, meine Ohren werden es übel nehmen.

    Genug gejammert.

    Das war ja wieder mal ein tolles Script von Vox.
    Wenn Steffie kein Fake war, dann gibt es keine.

    Aber mir hat es gut getan, dass die Weiberbande von ihr abgestraft wurde und Steffie, dafür kannst du so viel verrückte Sachen anstellen , wie du magst.

    Volkes Seele möchte immer Gerechtigkeit.
    Glückwunsch an Willem, er hat in dieser Runde verdient gewonnen.

    Ich suche mir ein wenig Schatten und hoffe, dass Rudi bei 40Grad noch atmen kann.

    Bis Montag liebe Grüße eure Anna

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    1. Hi liebe Anna,

      Danke, ich atme noch. – keuch -

      Es ist schon lustig, wenn auf der Wetterkarte 32°C und starker Regen steht,
      ich aber hier bei trockenen 40°C schmelze.
      Mein Thermometer hängt im Schatten, dazu noch frei hinter einem Blumenkasten.
      Jetzt stehen dort gerade trockene 25°C an.

      LG und schönes Schwitz-WE rudi

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  3. Moin @ zusammen.

    Wie erwartet, hat Max ein tolles Menü hingezaubert.
    Was etwas verwirrend war, dass ausgerechnet Steffi sein Menü und sein Können mit 10 Punk-ten belohnt hatte. Dabei hatte sie noch selbstgemachte Rettichsoße gefordert.
    Ob etwas in ihrem Wasser war?
    Willem hatte frisch geriebenen Rettich und welchem aus dem Glas gemischt.

    Die Empanadas, was gebratene Teigtaschen sind, gelangen nicht ganz.
    Hätte Willen sie schon mal gemacht gehabt, er hätte gewusst, dass sie mit Hackfleisch trocken werden können. Aber er hatte zwei Sorten gemacht. Warum wurde nur auf der trockenen Varian-te rumgehackt und was war mit der anderen, der vegetarischen Sorte?
    Nee die Truppe war nur talentfrei und peinlich.

    Der Tafelspitz, der Streitpunkt der Woche.
    Ob das Fleisch nun warm oder kalt in den Topf kommt, ist je Rezeptgeber verschieden.
    Gemäß Schubeck wird das Fleisch angebraten und dann in kaltes Wasser gelegt.
    Gemäß JL wird das Fleisch kurz in Wasser erhitz und dann mit kaltem Wasser abgewaschen und dann im kaltem Wasser angesetzt.
    Dazu gibt es noch 1.000 andere Rezeptgeber, die das Fleisch in kochendes Wasser, bzw. ko-chendes Gemüse legen.
    Was ist nun wirklich richtig?
    Für mich entscheidet der Geschmack.

    Der Rat des Tippgebers von Willem war so lala, denn Bratkartoffeln gehören nicht dazu.

    Nein ein pD war es nicht, aber doch knapp dran und weit vor dem Rest der TN.

    Max hatte keinerlei Schimmer, was seinen Vorschlag betraf.
    Er hatte den frisch geriebenen Rettich in der Küche gesehen. Hat er ihn auch als solchen erkannt?
    Nee der ist sowas von Ahnungslos, dem hätte man den Radi auch als Lauch verkaufen können.
    Beim DS fragte er doch tatsächlich, ob es Walnüsse seien. Ich wusste bisher nicht, dass sich Wal- und Haselnüsse so sehr ähneln. – schrei –
    Statt Erdbeeren hätte er lieber Kiwi gehabt. Vielleicht hätte Willem einen anderen Gast lieber ge-habt. Sofort setzte er noch einen drauf: „Pavlowa“ wird in Neuseeland mit Beeren gemacht.
    Das Wort „Erdbeeren“ hat er also nicht verstanden. Klar zählen die zu den Nüssen, aber da wäre Max sicherlich überfordert. Wie aber Kiwis zu den Beeren kamen, hätte mich interessiert.
    Dann sah er noch das pD von Nathalie als das Beste, bzw. als beste Leistung an.
    Ein Dummschwätzer der besonderen Art.

    Panagiota und Nathalie fuhren fort mit der Eigenbeweihräucherung.
    Schäbig dazu noch, dass man eigene Haare ins Essen wirft, damit der GG schlecht dasteht.
    Nur war das wenig durchdacht, wie alles bei den Beiden, denn so lange Haare hatte Willem nicht.
    Am Tisch Halleluja singen und bei der Wertung niedermachen.

    Seit Langem hat mal wieder der Beste gewonnen.
    Ja es gibt solche Ausnahmen noch.

    Das sollte bei der bestehenden Hitze genügen und ich lege mich wieder in meinen Liegestuhl.

    LG und @ ein schönes WE rudi

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    1. Halleluja!!! sag ich zu deinem Beitrag - und ruh dich von der gestrigen Hitze gut aus, lieber Rudi. Gruß Silvia

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    2. Liebe Silvia,

      danke, aber das wird nix mit dem Ausruhen, denn heute wird es kaum kühler werden.

      LG und hitziges WE - der gegrillte rudi - lechz -

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  4. An dieser Stelle nun das Wort zum Sonntag - also ein verspäteter Kommentar zu Willems Dinner. Die einzige Leistung der Woche, die es im Grunde genommen Wert ist, besprochen zu werden.

    Dass ausgerechnet Max, der ansonsten sympathisch-locker rüberkam, sich auf den letzten Drücker doch noch als üblicher Wunschmenü Nörgelstiesel erwies, war genauso unschön, wie die überflüssige Schmierenkomödie der unter spontanem Haarausfall leidenden Nathalie.

    Peinlich 1:
    Wir alle durften teilhaben an den Vorbereitungen, die ein beinahe- Glatzenmann in seiner pieksauberen Küche vornahm.

    Beide langhaarigen Helferinnen waren lediglich an Einkauf und Recherche beteiligt und trugen im Übrigen hochgesteckte Frisuren.

    Es war also schlichtweg ausgeschlossen, dass sich ein Haar auf den Teller von Nathalie verirren konnte. Beweisaufnahme abgeschlossen.
    Juristische Trickkiste? Was für eine Winkeladvokatin!

    Peinlich 2:
    Ein Küchenanalphabet wie Max, der sich erdreistet, Urteile abzugeben, über Dinge von denen er ebenso wenig Ahnung hat, wie von Nanostrukturgenetik, nämlich vom gemeinen Kochen. (Ich erinnere an die Mehlschwitzen-Challenge)

    So mussten wir uns bereits bei der Vorspeise das Gelaber anhören von allem, was nicht so war, wie damals, zu Weltmeisterzeiten, damals, als die Empanadas einem wie gebratene Tauben in den Mund segelten, umschmeichelt von würzigem Chimmichurri, an jedem Arm eine rassige brasilianische Tänzerin...

    Doozzz pralll kreischhhhh: Wie hart muss der ärmste Max aus seinen heissesten Latinaträumen erwacht sein, brutal konfrontiert mit der Realität von bröckeligen drögen und viel zu dicken Teigtaschen mit trockener Fleischfüllung und lieber gleich unerwähnt gebliebenem Gemüseinnenleben.

    Man sah: Das konnte nicht sooo besonders sein!

    Es ist aber auch ein Kreuz mit Empanadas. So viele verschiedene Rezepturen wie Nationen und jede Nation hat nochmal mehrere unterschiedliche Arten.

    Meine liebe Tante Susi, Anfang der 50er nach Sao Paulo ausgewandert, reich geworden, oft Heimwehbesuche gemacht, hat uns Kinder dann mit Empanadas begeistert.

    Die waren geschmeidig und locker, aus lange gegangenem Hefeteig, mit relativ viel Mehl und vielen Eigelben. Er mußte bei 35°-40° gehen und wurde dann gefüllt, meist mit Huhn und Gemüse und dann im Ofen gebacken.

    Später hat sie oft Fertigblätterteig verwendet, als die Industrie die Hausfrauen faul machte.

    Ich glaube, Willem hat einfach das Pech der falschen Rezeptwahl gehabt, das kann bei so einer volkstümlichen Mahlzeit mit großer Variantenbreite leicht passieren. Und natürlich auch unter diesem vermaledeiten Zeitdruck, der hat noch nie was für`s gute Kochen getan.

    Wäre auch mal ne Idee: Wenn schon Wunschmenü: Warum kann es nicht jeder bereits eine Woche vorher erfahren und sich so wirklich mit den Gerichten, Rezepten und Zutaten auseinander setzen. Das würde alle bereichern, statt jeden vorführen...

    Aber zurück zur Chimmichurrisosse (Fein, wie geziert Maxens breites Barmbeker Platt "Soooose" von der Musterdeutschen Nathalie korrigiert wurde, die Frau kann eben alles besser) von den Zutaten her, fast eine Art Pesto, musste sehr gut geschmeckt haben.

    Dass, nebenbei bemerkt, Produkte, die erst nach 8 Tagen fertig gereift sind, nach lediglich 3 Stunden dieses optimale Stadium niemals werden ereicht haben können, ist eine schlichte Tatsache.
    Es sei denn, man glaubt, dass die Zeitmaschine aus "Zurück in die Zukunft" wirklich existiert, Dafür würde ich, was Freund Max angeht, allerdings nicht meine Hände in`s Feuer legen.

    Dieser erste Gang war leider noch nicht so der große Wurf, trotzdem auch nicht schlechter als der Rest der Woche.

    Es folgt sogleich Teil 2

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  5. Es folgte ein wirklich fabulöser Hauptgang.
    Auch hier wieder ein Lob an den Fleischreifachverkäufer, ein Mann mit Achtung vor seinem Produkt und Ahnung vom Kochen. Doch das alles bestätigte nur, was Willem ohnehin drauf hatte.

    Ich selbst habe , je nach praktischen Erfordernissen, mal kalt, mal heiss, mal gleich mit Gemüse aufgesetzt
    (Fundamentalisten aller Länder versammeln sich zum vereinigten Aufschrei) und was soll ich sagen: Mit ist nichts Negatives aufgefallen!

    Das Fleisch war immer gleich, schön zart und mürbe, aber es schmeckte allen alles besser, weil die Köchin viel entspannter und charmanter war.

    Bestimmte Dinge zu beachten finde ich wichtig, aber aus Nichtigkeiten eine Religion zu machen und letztlich Stress zu kriegen, ist doch dumm, oder?

    Willlems Tafelspitz jedenfalls, war auf den Punkt, zerfiel unter der Gabel, die wunderbare Meerettichsosse hatte er genial angerichtet, als feines Gespinst mit der Spritzflasche darüber gemalt!

    Bratkartoffeln dazu fand ich ungewöhnlich - aber lecker, die Karotten klassisch kombiniert, bissfest und ein wenig karamellisiert. Auch das Beiwerk machte einen guten Eindruck.

    Viel dummes Zeug wurde über Meerrettich geredet, als geschmacksgebende Komponente in der Mehlschwitze muss es geradezu der aus dem Gläschen sein.

    Am besten der ganz pure - ohne Sahne. Senfsosse macht man ja auch mit Senf und mörsert nicht erst Wochen vorher Senfkörner, Essig und Gewürze... Was für eine hohles Geschwafel.

    Frischer Rettich, in heisser Flüssigkeit, verliert sofort seine Würzkraft, damit kannst du keine Sosse machen, funktioniert nicht, das weiss jeder, der es mal probiert hat.
    Den Mund reissen aber die Leute weit auf, die in ihrem Leben noch nicht mal eine Mehlschwitze fabriziert haben. Putzig!

    Ich persönlich mag auf einer samtigen Mehlschwitze keine frischgeriebenen Rettichpartikel, würde sie bei Tisch jedoch anbieten, wie Willem es auch tat.

    Ansonsten kenne ich wohl eher den Salzburger Tafelspitz mit einer Julienne aus Kohlrabi und Möhrchen mit fein gehackter frischer Petersilie und gut ausgedämpften sattgelben Salzkartoffeln.

    Das Dessert hat der nette Holländer ebenso super hinbekommen.
    Ein denkwürdig guter Baiserteig, mit sahniger Füllung und die Früchte nicht einfach so reingestopft, sondern mit einer pürierten Fruchtmarinade angreichert und knackigem Haselnusskrokant gekrönt.

    Wer da schmallippig drin rumstocherte, dem war nicht mehr zu helfen.

    Ein wenig sachlich nachvollziehen konnte ich noch die Klagen von Menügeber Max, dass er eine Neuseeländisch-exotische Obstauswahl bevorzugt hätte, Kiwi, Ananas, Passionsfrucht z.B..

    Aber andererseits, was gibt es Köstlicheres als heimische Beeren, wenn diese Saison haben? Mag sich Willem gedacht haben, angesichts farbloser Flugware aus Übersee.
    Gut gemeint, man weiss es ja, ist nicht immer gut getan.
    Und in Max Wunschtraum war das nun mal nicht Kiwiland.

    In meinen Augen hat dieses Dessert trotzdem alles erfüllt, was eine klassische Pavlowa braucht.

    Willems komplettes Menü war eine anspruchsvolle logistische, kulinarische und ästhetische Leistung. Locker hingelegt von einem zugewandten und liebenswürdigen Gastgeber.
    Zurecht gewonnen hat er, die Welt kann sich weiterdrehen.

    Schönen Sonntag euch allen liebe Grüße Susi

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