Montag, 20. Juli 2015

20. Juli 2015 - Der Bienenstich - Monika Lierhaus und ihre Aktionen



Monika Lierhaus und ihre überflüssigen Gesten

Das Lied vom Sinn des Lebens und auch vom Sinn des Überlebens mag Monika Lierhaus nicht singen. Öffentlichkeitswirksam gibt sie ein Interview, in dem sie unter anderem ihre lebensrettende Operation nach einem Aneurysma im Gehirn bereut - und andeutet, dass sie wohl eher die Alternative päferiert hätte.

Dieses Interview stößt nun nicht nur behinderte Menschen vor den Kopf, sondern alle, die menschlich denken und handeln. Was hatte sie bis vor einiger Zeit mit solchen Statements im Hinterkopf nur bei der Action Mensch zu suchen?

Als rührend und herzlich und was weiß ich noch alles - wurde vor ein paar Jahren ihr erster öffentlicher Auftritt nach der Krankheit von vielen empfunden, der in einem Heiratsantrag gipfelte. Hoffentlich wusste ihr Freund vor der Sendung von dieser geplanten Attacke, denn wohl nicht nur bei mir kam das so peinlich wie kaum etwas anderes über den Schirm.

There's No Business Like Show-Business - wenn man danach auf die endlich stattfindende Hochzeit gewartet hat - so fiel die komplett aus. Statt Heirat gab es eine Trennung.

Immerhin brachte ihr dieser Auftritt wohl den Job bei der "Action Mensch" ein, der wiederum ob der Höhe ihrer Gage viele Leute auf den Plan rief. Ansonsten ist es ja keine schlechte Idee, eine Betroffene die Sendung und Lotterie für Behinderte moderieren zu lassen.

Obwohl die heutige Lösung für die Sendung eine Bessere ist: Da kommt jeweils jemand zu Worte, der sich bedankt für die Hilfe durch die Lotterie.

Und ich frage noch einmal: Was hatte eine Frau, die so über die eigene Behinderung denkt, in einer Sendung für Behinderte zu suchen?

Und was sagt dieses Interview aus? Wollte sie mal wieder im Mittelpunkt stehen? Da gilt in ihrer Branche ja, dass auch negative Schlagzeilen gut für die Karriere sein können. Zumindest hat sie jetzt wieder jeder auf dem Schirm.

Bleibt mir nur zu hoffen, dass sie sich weiter intensivst um ihre Genesung kümmert, die Öffentlichkeit mit derart sportlichen Aussagen verschont - und sich nach einer Entschuldigung bei allen behinderten Menschen zurück zieht.

Gute Besserung - auch für die so negativen Gedanken, wünsche ich.

Guten Morgen, Gruß Biene






5 Kommentare:

  1. Liebe Silvia, seit Tagen wettert Alfred genau diese Worte (natürlich nicht so wohl gesetzt, mehr so deftig empörte Couch-Lyrik) um meine Ohren. Selbstverständlich teile ich diese, haben wir familiär doch mit dem Thema Behinderung und langjähriger persönlicher Mitgliedschaft bei Aktion Mensch einen ganz direkten Bezug dazu.

    Es ist einfach unglaublich, wie undankbar und zynisch, wie selbstmitleidig und wie wenig tapfer diese Frau sich verhält, für die sich so viele fremde Menschen mit Fachwissen und Freunde und Verwandte mit persönlichem Engagement jahrelang ins Zeug gelegt haben.
    Sie hat im Übermass bekommen und genommen. Und jammert.

    Das ist in jedem Stadium schwerer Krankheit und Behinderung normal und absolut verständlich - ja auch notwendig, es kurz raus zu lassen, wie Eiter aus einer akuten Wunde. Aber dann muß man den Blick heben.
    Und öffentliches Jammern ist einfach erbärmlich.

    Danke für deinen Beitrag, liebe Grüße Susi

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    1. Ich bedanke mich auch bei dir für diese klaren Worte - und unterschreibe jedes einzelne davon. Gruß Silvia

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    2. Liebe Susi,
      ich sehe das auch genau so.
      Wenn jemand alle Chancen und Unterstützung hatte, dann war / ist es Frau Lierhaus. Und dieses gepaart mit einer unglaublich hohen Gage gaben ihr offensichtlich die Energie, um sich aus diesem tiefen Tal wieder hoch zu arbeiten. Jetzt öffentlich solche Jammerorgien abzulassen ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden Kranken, dem das Schicksal weniger gewogen ist.

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  2. Ich verstehe dass sie frustriert ist, wahrscheinlich geht ihr die Genesung nicht schnell genug, wahrscheinlich wird sie nie wieder ganz gesund werden, aber ich kann diese Aussage trotzdem nicht nachvollziehen. ES GEHT IHR GUT! Sie muss sich finanziell KEINE Sorgen machen und bekommt dadurch die bestmögliche Zuwendung. Natürlich wäre ein Leben ohne Behinderung besser, aber für mich ist diese Aussage ein Schlag ins Gesicht von Menschen, die von Krankheit oder Behinderung gezeichnet sind. Wäre sie vom Hals weg gelähmt und könnte so gut wie gar nichts, würde ich ihr Aussage verstehen, so allerdings ABSOLUT nicht! Ich rege mich schon wieder auf, merke ich gerade... ;)

    LG

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